Seti@home

Hi Leute,

ich habe von einem Freund das Programm SETI@HOME bekommen u. installiert. Macht sich ja ganz gut als Bildschirmschoner (schön Bunt :smile:) aber ich habe mich gefragt was genau tut das Programm eigentlich.

Kann mir einer von euch da weiterhelfen?
Ich hoffe die Frage gehört nicht ins Mathematik-Forum…

MFG
Incitatus

Hast Du ‚Contact‘ gesehen?
… SETI ist im Grunde genommen nix anderes.

Hallo,

willkommen im Club…

aber ich habe mich gefragt was genau tut das
Programm eigentlich.

Ich weiß nicht, wie lange Du es schon machst (ich habe schon ungefähr 4.000 Durchgänge hinter mir). Du bekommst von SETI Datenpakete geschickt, die Dein Rechner auswertet. Irgendwann kräht Dein Rechner nach einer Verbindung mit SETI: Deine Auswertung geht nach Berkeley - Du kriegst ein neues Datenpaket zum Auswerten.

Ciao

Tessa
*dieauchnach4.000durchgängenimmernochkeineextraterrestischeintelligenzgefundenhatundnunflucht*

Hallo,

falls Du „Contact“ nicht gesehen hast:
Das Programm bekommt kleine Datenpakete, die von einem Radioteleskop aufgenommen wurden. Es guckt nach, ob in diesem Datenpaket wiederkehrende Signale, bzw. Zeichen von Intelligenten Signalen zu finden sind. Dazu wird mit Hilfe der schnellen Fourier-Transformation das Paket in sein Frequenzspektrum zerlegt. Das ist auch das, was Du auf dem Bildschirm siehst. Und dann kann man ja 'mal schau’n, ob bei gewissen Frequenzen was periodisches zu finden ist. Das Ergebnis wird dann zurueckgeschickt.
Gruss
Ingo

Hi,

erstmal danke für die Antworten.
Trotzdem nochmal, wie genau geht das vor sich?

Dumm gefragt: Das was die da mit ihren Radioteleskopen reinkriegen ist mehr oder weniger ein Rauschen oder? Rauschen besteht doch aus unendlich vielen Frequenzen!?!?

Das würde doch wiederum heissen wenn man ein Periodisches Signal sucht müsste man alle Frequenzen absuchen und nur wenn man zufällig genau die richtige trifft würde man was erkennen!?!?!

Noch was, wie funktioniert die schnelle Fourier Transformation?
Wie hatten im Unterricht die Fourier Reihen für diverse Signalformen. Aber wie kriegt man das in die andere Richtung hin? Also Signal in Frequenzspektrum.

MFG
Incitatus

Fourier-Trafo
Hallo auch,

Dumm gefragt: Das was die da mit ihren Radioteleskopen
reinkriegen ist mehr oder weniger ein Rauschen oder? Rauschen
besteht doch aus unendlich vielen Frequenzen!?!?

Richtig. Was man bekommt z.B. am Teleskom, ist eine Amplitude-Zeitkurve fuer das Signal. Mit Hilfe der Fourier-Trafo kann man dieses in ein Frequenzspektrum ueberfuehren (s.u.). Und sicher stehen einem unendlich viele Frequenzen zur Verfuegung. Aber da man auch nur eine endliche Daten-Sample-Rate hat, hat man eh nur endlich viele Messpunkte. Und wenn man sich dann noch auf eine vorher festgelegte Anzahl an Datenpunkten festlegt, so kann man sich das Frequenzspektrum in einem gewissen Intervall anschauen (minimale Frequenz: 1/(Zeitabstand zw. zwei Datenpkt) und maximale 1/(Zeit zwischen Beginn und Ende des Intervalls), die Freqenzabstaende sind durch ebenfalls natuerlich durch die Abstastrate gegeben).
In Realitas ist wegen der Numerik das Intervall noch etwas kleiner.

Das würde doch wiederum heissen wenn man ein Periodisches
Signal sucht müsste man alle Frequenzen absuchen und nur wenn
man zufällig genau die richtige trifft würde man was
erkennen!?!?!

Deshalb zerlegt man das Signal in seine Frequenzen. Wenn man jetzt annimmt, dass man nur Rauschen auf dem Teleskop hat, so sind alle Frequenzen gleich stark vertreten (sogenanntes „weisses Rauschen“). Wuerden da aber (kuenstliche oder natuerliche) Signale sein, so werden im Frequenzspektrum diese Frequenzen eine hoehere Intensitaet haben als man durch das Rauschen erwartet. Das Rauschen, was man hier findet ist zwar nicht „weiss“, sondern die Intensitaet haengt schon von der Wellenlaenge ab, aber da man den Zusammenhang kennt, sieht man immer noch, wenn eine spezielle Frequenz sich nicht demgemaess verhaelt.
Aber es ist schon richtig, es ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Man muss alle Frequenzen absuchen und dann 'mal schauen, ob man was findet. Dass man natuerlich unter einer hier Frequenz, wie ich’s hier oben genannt habe in Wirklichkeit immer ein kleines Frequenzintervall betrachtet, macht die Sache ja auch nicht einfacher.

Noch was, wie funktioniert die schnelle Fourier
Transformation?

Die schnelle Fourier-Transformation ist im Prinzip das gleiche wie eine Fourier-Trafo (FT), nur dass man hier ein paar numerische Tricks ausnutzen kann, wenn man als Anzahl der Stuetzstellen eine Potenz von 2 waehlt. Die genaue Berechnung ist z.B. im Bronstein beschrieben und den hab’ ich leider gerade nicht zur Hand.

Wie hatten im Unterricht die Fourier Reihen für diverse
Signalformen. Aber wie kriegt man das in die andere Richtung
hin? Also Signal in Frequenzspektrum.

Die FT macht doch genau das: sie zerlegt ein Signal in dessen Frequenzen und gibt die relative Staerke dieser Signale an. Fourier-Reihen sind somit die FT fuer die Signale, die Ihr Euch angeschaut habt.

Ich hoffe ich hab’ jetzt nicht noch mehr Verwirrung gestiftet :smile: Wenn doch… fragen.
Gruss
Ingo

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Hallole,

mit http://www.setiathome.ssl.berkeley.edu/ sollte sich eigentlich alles klären lassen.

Viele Grüße

timo

Hi,

erstmal danke für die Antworten.
Trotzdem nochmal, wie genau geht das vor sich?

Vielleicht (ich glaube, so steht es auch bei setiathome selbst beschrieben) kannst Du es Dir mit einem alten Radio veranschaulichen. Du drehst am Senderknopf und hörst die ganze Zeit Rauschen bis … ja bis Du auf einen Sender triffst. Dann geht die Signalamplitude (sollte sie jedenfalls) deutlich über das Rauschen hinaus.

So ähnlich funktioniert die Suche nach den Ausserirdischen. Man „Scannt“ einfach einen bestimmten Ausschnitt des Himmels in einem gewissen Frequenzbereich mit einer endlichen Auflösung ab und hofft dadaurch ein Signal zu finden.

Gruss

Fritze