Hallo,
was denkt ihr:
Man stelle sich folgenden Sachverhalt vor:
Todesfall in einer Familie, eine Menge Zeug zu entrümpeln. Also Ebay.
Man denke sich einen Modellbausatz - 40 Jahre alt. Der Karton angestaubt aus der Werkstatt - Bastlerzeug.
Der Verkäufer baut den Artikel auf, fotografiert ihn und stellt ihn beim bekannten Auktionshaus ein - und vermerkt dazu, daß die Vollständigkeit weder geprüft (mangels Sachkunde) noch garantiert werden kann. Deshalb werde der Artikel auch mit 1 Euro eingestellt.
Aber die Auktion laufe 10 Tage und jeder interessierte Bieter könne gerne Fotos anfordern von weiteren Details, die gewünscht werden.
Fragen sollen vor Auktion gestellt werden - Ausschluß der Gewährleistung angesichts des Alters des Artikels etc. etc.
Verkäufer gibt Hinweis: Das Neue EU-Recht sieht eine einjährige Gewährleistung/Garantie auch bei Gebrauchtwaren vor. Dies mag für einen Händler tragbar und angebracht sein, jedoch keinesfalls für einen privaten Verkäufer. Die Konsequenz aus dieser Bestimmung steht indes oftmals in keiner vernünftigen Relation zum erzielten Kaufpreis. Beachten Sie bitte die folgenden Verkaufsbedingungen: Bitte stellen Sie ihre Fragen vor Abgabe eines Gebotes!!! Der Artikel wird „so wie er ist“ von Privat verkauft, das bedeutet: mit der Abgabe eines Gebotes, erklären Sie sich ausdrücklich damit einverstanden, diese Verkaufsbedingungen unwiderruflich anzuerkennen und auf die Ihnen nach neuem EU-Recht gesetzlich zustehende Gewährleistung/Garantie bei Neu und Gebrauchtwaren völlig zu verzichten. Die Annahme ihres Gebots kann ohne Begründung abgelehnt werden.
Artikel findet viele Interessenten - und verkauft sich unerwartet gut. Fragen kommen keine während der Auktion.
Käufer erhält den Artikel per versichertem Versand - also nachvollziehbar.
Nun - 1 Monat nach Erhalt reklamiert der Käufer, der Bausatz sei nicht komplett und bestünde nur aus Abfall.
Der Verkäufer beruft sich auf die Artikelbeschreibung, zu keiner Zeit Komplettheit versichert zu haben etc. etc.
Käufer sagt, alles Müll und will so gut wie den komplette Kaufpreis zurück.
Verkäufer sagt: Nach 1 Monat kann das Ding längst zu Müll verarbeitet worden sein… nach Erhalt kam kein Wort der Kritik…
Verkäufer will Käufer entgegen kommen und bietet gratis 2 Motoren an, Käufer nimmt an.
Nach Erhalt mault Käufer nochmals nach, juristisch müsse er Kaufpreis erhalten. Käufer habe befreundeten Juristen gefragt und Ware sei ja kein Bausatz gewesen, sondern Müll…
Was meinen die geschätzten Leser?
Wendy
Es ist aber immer besser, auf das Schlimmste vorbereitet zu sein.