Sexuelle Übergriffe

Hallo,

ich habe ein Problem und hoffe hier durch euch eine Lösung zu finden.

Ich arbeite seit über 3 Jahren in einer kleinen Firma - die seit 2 Jahren nur noch aus Chef (69 Jahre), Chefin (50 Jahre)und mir (25 Jahre) besteht. Ich habe dort meine Ausbildung gemacht und bin übernommen worden.

Eigentlich verstehe ich mich mit den beiden gut - klar hat man hier und da Aneckpunkte - da es alles irgendwie familiär wirkt.

Das Büro befindet sich mit in deren Wohnhaus und so wird auch meistens zusammen zu Mittag gegessen und gekocht.

Alles schön und gut.

Aber in letzter Zeit verhält sich der Chef mir gegenüber ziemlich anzüglich, macht komische Bemerkungen, fällt mir fast täglich ins Dekolleté, verabschiedet sich manchmal mit Umarmungen und solche „Kleinigkeiten“.

Das war ja alles noch halbwegs erträglich.

Aber dann gab es eine Situation, seine Frau war außer Haus und wusste genau, sie würde nicht von selbst einfach zurück kommen, da er sie abholen sollte.

Wir beide haben uns dann nach dem Mittag ins Wohnzimmer gesetzt und geredet - wobei er mir dann immer näher kam und mir Komplimente machte und mir schließlich in den Ausschnitt fasste. Ich habe ihm dann gesagt, dass er dann bitte sein lassen soll und habe das Thema gewechselt und bin dann wieder eine Etage höher ins Büro zum Arbeiten.

Am nächsten Tag erzählte er mir dann, wie schön er es fand meine Brust in der Hand zu haben und all sowas. Ich wusste einfach nicht was ich machen sollte und habe das Thema dann ziemlich tot geschwiegen.

Gestern war dann wieder so eine Situation - Frau weg - wir am Reden und er kam wieder näher.

Dieses Mal habe ich ihm klar zu verstehen gegeben, dass ich nicht auf meinen Körper reduziert werden will und er fragte mich darauf, wie ich es mir denn vorstelle weiterzukommen. Ich sagte dann zu ihm, na sicher nicht durch meinen Körper, sondern indem ich ihnen helfe, für sie arbeite.

Danach ging er und meinte, wenn das meine Meinung wäre und ging mir den ganzen restlichen Tag aus dem Weg.

Heute kam er dann ins Büro und beachtete mich kaum (wir sitzen uns im Büro gegenüber), rief mich kurz zum Diktat und widmete sich dann nur noch seinem PC.

Kurz bevor sie dann Wege erledigen fuhren meinte er zu mir:
„Da du ja nur nach Leistung beurteilt werden willst - 30% Arbeit - mehr nicht… die anderen 70% waren deine Person… naja“

Und ging einfach!

Ich weiß echt nicht was ich machen soll - am liebsten würde ich es seiner Frau erzählen, aber dann würde die Situation hier sicher noch unerträglich werden. Einfach kündigen geht ja auch nicht, ich brauche diesen Job, auch wenn es ein Minigehalt ist.

Könnt Ihr mir einen guten Rat geben?

Liebe Grüße Elenora

Hallo,

Du arbeitest seit 3 Jahren da, seit einiger Zeit macht sich der 69-jährige Chef - mit oder ohne Wissen seiner Frau - an dich heran. Das geschieht in den Privaträumen, die neben dem Büro liegen und offenbar mit genützt werden.

Wie du schreibst, verbringst du auch eine gewisse Zeit da, etwa um zu essen.

Das bringt mich zu der Frage, welcher Tätigkeit du dort nachgehst. Ist das eine Art Haushaltshilfe? Oder ein regulärer Büro-Job?
Im ersten Fall ließe sich diese Unschärfe mit den Räumen erklären - sonst aber ist dein Platz im Büro - und zwar genau zu den vertraglich vereinbarten Zeiten.

Der Übergriff, den du beschreibst (die Brust anfassen), hat sich wiederholt. Deine Reaktion ist interessant:

a) … " habe gesagt, dass er dann bitte sein lassen soll und habe das Thema gewechselt"

b) … „sagte dann zu ihm, na sicher nicht durch meinen Körper, sondern indem ich ihnen helfe, für sie arbeite.“

Mir fällt dabei auf:

Du möchtest das Problem öffentlich diskutieren.
Das hat Vorteile, denn ews soll ja nicht geheim bleiben, aber auch den Nachteil, dass du damit anonym bleibst und auch ihn durch diese Anonymität schützt.

Deine Antworten auf seine Taten sind Worte.

Das ist vermutlich das erste Problem, denn so macht er sich Hoffnungen, dass dein Körper es vielleicht „will“ und du nur „nein“ sagst.
Das kann ein grobes Missverständnis sein, das sich aber nur aufheben lässt, wenn du Distanz einhältst.

Deine Frage an „uns ExpertInnen“ ist damit begründet, dass du den Job brauchst (wobei er dir offenbar androht, nur noch für 30% „Leistung“, nicht für 70% „Mensch“ zu zahlen), und du schreibst:

„…am liebsten würde ich es seiner Frau erzählen, aber dann würde die Situation hier sicher noch unerträglich werden.“

Das erweckt den Eindruck, die Situation wäre jetzt eigentlich (noch) erträglich. Kann durchaus sein, genau das ist ein Missverständnis. Ich kann das hier nicht beurteilen.

Aus den drei Punkten ergibt sich auch, dass du von „uns ExpertInnen“ einen Rat willst, der dir erlaubt dort zu bleiben und seine Tatschereien möglichst so abzuwenden, dass seine Frau nichts davon erfährt.
Auch das klingt unschlüssig. Irgendwie scheinst du in dieser Familie (Firma ist es ja kaum noch) so verwurzelot zu sein, dass es durchaus widersprüchliche Tendenzen in dir gibt.

Okay.
Wenn du es schaffst entweder strikt im Büro zu bleiben oder, wenn er es überhaupt noch ein Mal schafft, zudringlich zu werden, seine Hand weg zu ziehen, ihm in die Augen zu blicken und ihm zu sagen, dass genau das nicht in deinem Arbeitsvertrag steht, hast du Chancen.

Du kannst dann mit deinen Aufzeichnungen über Tag, Uhrzeit und Art der jeweiligen Übergriffe professionelle Hilfestellung finden:

  1. die Kammer für Arbeiter und Angestellte bietet Redchtsberatung und Rechtshilfe.

  2. Sollte sein Begrapschen irgend welche Spuren hinterlassen haben, wirst du sie fotografieren oder sonstige Beweismittel sicherstellen.

  3. Du kannst diese Beweismittel vorlegen, evtl. auch Zeugen benennen. Man wird dir eine anwaltliche Vertretung beistellen, die zusammen mit dir eine Klage beim Arbeits- und Sozialgericht und/oder Anzeige beider zuständigen Staatsanwaltschaft einbringt.

  4. Du kannst dich auch an eine Frauenberatungsstelle in deiner Nähe wenden - über Internet sind die recht einfach zu finden.

Eine Diskussion hier in der Öffentlichkeit, wo du ihn ja noch zusätzlich schützt, ist in meinen Augen nicht weiter sinnvoll.

Wertvoll ist aber auch, für dich selber klar zu kriegen, was dich dazu bringt, genau so und nicht anders zu reagieren - wobei du sogar ein wenig verunsichert beschreibst, dass er seine seltsame Art der Zuneigung dir nun praktisch entzogen hätte.
All das kann man hier nicht klären, es sollte aber geklärt werden - ganz im Sinne deiner Anfrage.

Alles Gute.
Dr. V. E.

Liebe Elenora,

ein Patentrezept gibt es leider nicht. Bisher hast Du alles richtig gemacht.

Da Du deine Stelle nicht verlieren möchtest, stimme ich Dir zu, dass es ungüstig wäre, es Deiner Chefin zu sagen.

Möglicherweise hilft aber folgender Trick: Erzähl Deinem Chef, dass Du einen Freund hast und ihm treu bleiben wirst. Dass „Seitensprünge“ für Dich ausgeschlossen sind, etc.
Bleib dabei kurz angebunden. Erzähl keine Details (wegen mögliche spätere Widersprüche).

Dieser Trick funktioniert natürlich nur, wenn Dein Chef Deine familiäre Situation nicht (zu gut) kennt.

Alternativ denkbar wäre es, einen Vertrauten Deinerseits, den der Chef nicht kennt, zu insolvieren und als Vermittler zu engagieren. ((Unbekannt- um den Chef nicht zu kompromittieren)).

Viele Grüße
Stefan

Ich kann nur dringend raten, zu kündigen. Es wird mit Sicherheit nicht das letzte mal sein, dass er einen Übergriff wagt. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht, da keine Zeugen dabei sind. Oder ein Diktiergerät dabei haben, wenn es dann wieder los geht, kurz in der Tasche anmachen.

Viel Glück

Hallo Elenora,

mein Rat ware auf jeden Fall nicht!!! schweigen. Du solltest versuchen „stark“ gegenueber deinem Chef aufzutreten, um damit zu verhindern, dass er dich weiterhin sexuell belaestigt. Mit diesem Verhalten hat er sich strafbar gemacht und dass solltest du ihm sagen. Leider hast du keine Kollegen/Betriebsrat, denen du dich anvertrauen kannst zwecks Hilfe holen und dagegen vorgehen. Es der Chefin sagen, kannst nur du einschatzen, ob es dir wirklich helfen wuerde. Ich bezweifle, dass du seit diesen Vorfaellen wirklich gern deinem Job nachgehst. Deshalb solltest du vorsichtig sein, die private Atmosphaere bzw. allein sein nur mit Chef vermeiden und notfalls doch ueber eine Jobveraenderung nachdenken. Notiere dir doch die Tage/Uhrzeiten und Taten/Aussagen deines Chefs und bei Kuendigung, wuerde ich gerichtlich gegen diesen miessen Chef vorgehen.

LG Brathima

Hallo Eleonora,
ich weiss nicht, warum Du die Anfrage an mich richtest. In meinem Profil bin ich in keiner Sparte als „Experte“, sondern lediglich als „Interessierte“ ausgewiesen.
Aber aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur eines raten: such Dir so schnell wie möglich eine andere Stelle. Die Situation wird immer schlimmer bzw. spitzt sich zu.
In der Zwischenzeit würde ich auf jeden Fall die Ehefrau informieren und ihn warnen, dass Du Anzeige erstattest. Hier liegt der Tatbestand des sexuellen Missbrauchs von „Schutzbefohlenen“ vor, was besonders schwer wiegt. Besonders, wenn er Dir droht, dass Du Nachteile in der Arbeit erleidest, wenn Du ihm nicht zu Willen bist. Damit man Dir auch glaubt, wäre es gut, wenn Du noch eine neutrale dritte Stelle informieren würdest. Vielleicht gibt er klein bei, wenn er merkt, dass Du Dich auf die Hinterfüße stellst und Dich nicht fügst.

Aber mach nicht den Fehler, nichts zu unternehmen und zu glauben, er würde von sich aus damit aufhören. Nach meiner Erfahrung ist das nicht der Fall. Ich befürchte sogar, dass er so lange weitermacht, bis er Dich „im Bett“ hat, und wenn es mit Gewalt sein muss.

Alles Gute, Doris

Hallo,

Meiner Meinung nach, ist Ihr Chef ein ziemliches Schwein. Er ist Ihr Arbeitgeber und muss objektiv bleiben. Gibt es gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz keine Gesetze? Wenn nicht, gehe ich in die Politik! Wie gesagt ist er Ihr Arbeitgeber und hat sonst keinerlei Kontrolle über Sie. Und er ist ein Schwein, weil Sie das „Private“ und Berufliche schlecht trennen können, da er beruflich die Kontrolle über Sie hat, und er es schamlos ausnützt. Ich glaube, so wie es sich anhört, dass Sie wahrscheinlich sein Ego verletzt haben. Mein Vorschlag wäre, Mittags weniger mit Ihren Chefs zu essen, sonders auswärts oder zu Hause, wenn es nicht zu weit weg ist.Es muss ja kein Kaviar sein.
Ist die Situation momentan die selbe wie im Februar?
Merken Sie sich die Worte der Ärtzte: Männer sind Schweine.
Da tun mir die Schweine schon leid.
Liebe Grüsse
Mischmädchen

ich habe ein Problem und hoffe hier durch euch eine Lösung zu
finden.

Ich arbeite seit über 3 Jahren in einer kleinen Firma - die
seit 2 Jahren nur noch aus Chef (69 Jahre), Chefin (50
Jahre)und mir (25 Jahre) besteht. Ich habe dort meine
Ausbildung gemacht und bin übernommen worden.

Eigentlich verstehe ich mich mit den beiden gut - klar hat man
hier und da Aneckpunkte - da es alles irgendwie familiär
wirkt.

Das Büro befindet sich mit in deren Wohnhaus und so wird auch
meistens zusammen zu Mittag gegessen und gekocht.

Alles schön und gut.

Aber in letzter Zeit verhält sich der Chef mir gegenüber
ziemlich anzüglich, macht komische Bemerkungen, fällt mir fast
täglich ins Dekolleté, verabschiedet sich manchmal mit
Umarmungen und solche „Kleinigkeiten“.

Das war ja alles noch halbwegs erträglich.

Aber dann gab es eine Situation, seine Frau war außer Haus und
wusste genau, sie würde nicht von selbst einfach zurück
kommen, da er sie abholen sollte.

Wir beide haben uns dann nach dem Mittag ins Wohnzimmer
gesetzt und geredet - wobei er mir dann immer näher kam und
mir Komplimente machte und mir schließlich in den Ausschnitt
fasste. Ich habe ihm dann gesagt, dass er dann bitte sein
lassen soll und habe das Thema gewechselt und bin dann wieder
eine Etage höher ins Büro zum Arbeiten.

Am nächsten Tag erzählte er mir dann, wie schön er es fand
meine Brust in der Hand zu haben und all sowas. Ich wusste
einfach nicht was ich machen sollte und habe das Thema dann
ziemlich tot geschwiegen.

Gestern war dann wieder so eine Situation - Frau weg - wir am
Reden und er kam wieder näher.

Dieses Mal habe ich ihm klar zu verstehen gegeben, dass ich
nicht auf meinen Körper reduziert werden will und er fragte
mich darauf, wie ich es mir denn vorstelle weiterzukommen. Ich
sagte dann zu ihm, na sicher nicht durch meinen Körper,
sondern indem ich ihnen helfe, für sie arbeite.

Danach ging er und meinte, wenn das meine Meinung wäre und
ging mir den ganzen restlichen Tag aus dem Weg.

Heute kam er dann ins Büro und beachtete mich kaum (wir sitzen
uns im Büro gegenüber), rief mich kurz zum Diktat und widmete
sich dann nur noch seinem PC.

Kurz bevor sie dann Wege erledigen fuhren meinte er zu mir:
„Da du ja nur nach Leistung beurteilt werden willst - 30%
Arbeit - mehr nicht… die anderen 70% waren deine Person…
naja“

Und ging einfach!

Ich weiß echt nicht was ich machen soll - am liebsten würde
ich es seiner Frau erzählen, aber dann würde die Situation
hier sicher noch unerträglich werden. Einfach kündigen geht ja
auch nicht, ich brauche diesen Job, auch wenn es ein
Minigehalt ist.

Könnt Ihr mir einen guten Rat geben?

Liebe Grüße Elenora

Hallo Elenora,
Hau dem Sexisten auf die Pfoten und zeige ihn an.
Sexuelle Übergriffe an Abhängigen werden Hart bestraft.
Es gibt gewiss andere Arbei für Dich, dein Chef ist eine alte Drecksauu und wird sich Nie ändern.
MfG