Hallo!
Ich lese gerade „Shades of Grey“, da meine Tochter (Bald 17 J.) dies auch lesen will. Habe dabei gemischte Gefühle!
Wer hat`s gelesen und wie fandet ihr es??
Gruß!
Zeitverschwendung!
Mir sind die Füße eingeschlafen beim Reinlesen in diesen Quatsch, gib ihr besser was von Henry Miller oder Charles Bukowski.
MG
hi
Ich lese gerade „Shades of Grey“, da meine Tochter (Bald 17
J.) dies auch lesen will.
Es wird ihr sicher nicht schaden
Habe dabei gemischte Gefühle!
Wer hat`s gelesen und wie fandet ihr es??
Ich habe Tränen gelacht. Das postkoitale Haar fand ich immer besonders erheiternd.
Deine Tochter nimmt mit Sicherheit keinen Schaden, wenn sie mal ein grottenschlechtes Buch liest, das an unfreiwilliger Komik kaum zu überbieten (oder vielleicht doch eher unterbieten?) ist.
Gruß
Edith
Moin,
ich lasse mich ja ungern von miesen Kritiken verunsichern. Manchmal liegt es auch nur an der schlechten Übersetzung, wenn ein Buch literarisch grottig daher kommt.
Also hab ich mir in der Bücherei mal das engliche Original geschnappt und wollte dem Buch eine Chance geben.
Nun ja, ich glaub ich hab mich bis Seite 25 oder so gequält. Allerdings liegt mir diese Art der literarischen Qual wohl nicht. Jedenfalls fand ich das englische Original genau so unterirdisch schlecht geschrieben, wie schon anderorts behauptet.
Wenn meine Tochter das würde lesen wollen, kein Problem. Ich würde mir nur um ihren literarischen Anspruch sorgen machen, wenn sie über Seite 25 hinaus käme. Früher nannte man sowas „Groschenheftchen“.
Gruß,
M.
neg. Kritik Begründungen?
Hi ihr,
über Shades of Grey liest man hier oft, dass es „grottenschlecht“ sei vom literarischen Anspruch her gesehen.
Kann jemand seine Meinung auch begründen???
Warum ist es z.B. „Quatsch“, wie einer meinte ?
Liebe Grüße
BABSI
Hi,
generell ist „literarischer Anspruch“ nicht wirklich hart definiert. Meistens folgen auf vernichtende Aussagen mit Hinweis auf den „literarischen Anspruch“ auch keine konkreten Argumente.
Oftmals kommen solche Aussagen aus irgendwelchen Feuilletons. Und die Schergen aus dieser Ecke haben echte Probleme mit Büchern, die der Unterhaltung dienen (sollen).
Mein Tip: Ignorieren und selber eine Meinung bilden (sofern einen das Thema des Machwerks irgendwie interessiert).
Cheers,
Herb
Moin,
Kann jemand seine Meinung auch begründen???
Guggst du: Trivialliteratur
http://de.wikipedia.org/wiki/Trivialliteratur
Ich zitiere: „Als trivial kann in diesem Sinne auch Literatur bezeichnet werden, die primitive Erwartungshaltungen, insbesondere Voyeurismus verschiedener Formen bedient. Hierzu zählt das Ausbreiten emotionaler und in diesem Sinne sensationeller Inhalte.“
Warum ist es z.B. „Quatsch“, wie einer meinte ?
Es spricht nichts dagegen, wenn geschilderte Charaktere oder Inhalte weit entfernt von der Realität sind. Die ganze Sience-fiction Literatur lebt davon.
Wenn aber das Setting in der heutigen Gesellschaft spielen soll, und plötzlich ein Prinz auf einen Schimmel in eine Büro reitet, die erst beste Sekretärin vergewaltigt, der Cheffin auf den Schreibtisch pisst und anschließend seinen nackten Arsch auf dem Fotokopierer vervielfältigt, dann ist das ziemmlicher Quatsch, aber wenigstens originell. Davon ist das Buch um das es hier geht leider weit entfernt.
Ich würde es in die ganze Reihe der Groschenromane einordnen nach dem Motto: Junge arbeitslose Waise stritt Stelle bei finsterem Gutsherren an, dem sie das Herz erwärmt und der sie natürlich am Ende heiratet, garniert mit viel pornographischen Trivialitäten.
Gruß
M.
Vorhersagbarkeit
Noch ein Wort zum Thema
„Vorhersagbarkeit“ bei Trivialliteratur.
Ich lese mir gerne die Inhaltsangabe von Bücher durch. Häufig macht das Lust, ein Buch zu lesen.
Wenn man dann aber das Buch anfängt und schon nach 5 Seiten das Gefühl hat, man weiß, wie das weitergeht und auch die Charaktere ziemlich flach bleiben, und das auf den nächsten 20 Seiten auch bestätigt sieht, ohne dass irgend etwa überraschenden oder interessantes passiert, was man nicht eh schon erwartet hätte, dann ist das nur noch langweilig.
Bei solchen Bücher reicht es völlig, die Inhaltsangabe zu lesen. Man hat dann nichts weiter verpasst.
Gruß,
M.
Deine Tochter nimmt mit Sicherheit keinen Schaden, wenn sie
mal ein grottenschlechtes Buch liest, das an unfreiwilliger
Komik kaum zu überbieten (oder vielleicht doch eher
unterbieten?) ist.
Literarisch anspruchsvoller sind auf jeden Fall die Kritiken bei Amazon, die dem Buch einen oder zwei Sterne verpasst haben.
http://www.amazon.de/Shades-Grey-Geheimes-Verlangen-…
Da hab ich nun wiederum echt gelacht
Gruß,
M.
Kleine Textanalyse
Hi.
Wer hat`s gelesen und wie fandet ihr es??
Sehen wir´s uns doch mal im Detail an:
(Aus Shades of Grey, Bd. 3, Befreite Lust):
Sanft wölbt er die Hände um meine Brüste, spielt mit ihnen, lässt die Daumen um meine Brustwarzen kreisen, die sich sofort aufrichten.
„Spielt mit ihnen“ - ziemlich brav. Das kann man auch konkreter beschreiben.
Seine Hände wandern über meinen Bauch und meinen Unterleib zu meinen Oberschenkeln, wobei seine Daumen an meiner Scham entlangstreicheln.
Keine Ahnung, wie das im Original steht, aber auch hier sind die Formulierungen bzw. Ausdrücke zu brav, „Scham“ z.B…
Ich schließe die Augen und gebe mich ganz den Empfindungen hin, die seine geschickte Zunge in mir auslösen.
„Gebe mich den Empfindungen hin“, „geschickte Zunge“ - das ist einfach nur Laienstil. „Ich schließe die Augen und versinke in den Wonnen, die seine flinke Zunge mir bereitet“ ist jedenfalls besser.
Meine Hände sind in seine Haare gekrallt, während meine Hüfte sich ihm in seinem Rhythmus entgegenwölbt. Er packt sie, um mich stillzuhalten … ohne mit der köstlichen Folter aufzuhören.
„Meine Finger krallen sich in sein Haar“ wäre besser, auch weil Aktivkonstruktionen der Passivvariante vorzuziehen sind. Die zweite Satzhälfte ist ebenfalls schlechtes Deutsch. ´Während´-Sätze sollten in Romanen vermieden werden, und die Formulierung ist einfach nur holprig. „… und ich presse die Muschi gegen seinen Mund“ tut´s. Der zweite Satz ist wieder laienhaft formuliert. „Köstlich“ wäre durch „süß“ zu ersetzen, dann klingt´s weniger kitschig.
Unvermittelt packt er mich an der Taille, setzt sich aufs Bett und legt mich mit einem Ruck übers Knie, so dass ich seine Erektion an meinem Bauch spüre.
„Erektion“? Bitte Klartext schreiben, Frau Domina.
Dann schlägt er auf einmal kurz auf mein Hinterteil.
Übersetzungsmanko oder Autorinnenverklemmtheit? Hier muss es mindestens „Hintern“ heißen. Und was heißt „kurz schlagen“? Ein Schlag ist immer kurz.
Usw. usw.
Chan
hi
Da hab ich nun wiederum echt gelacht
Besonders toll fand ich die Kritiken, die in wenigen, aber treffenden Worten die Handlung des Buches und die Beschreibung der Personen, wiedergaben.
Gruß
Edith
Hi
Kann jemand seine Meinung auch begründen???
Ich habe mich dem Hype um dieses Buches lange erwehrt und es nicht gelesen. Aber dann waren 2 meiner Freundinnen ganz hin und weg von dem Buch. Was mich nach den Kritiken zu dem Buch irgendwie wunderte und daher beschloß ich mir selber ein Bild zu machen.
Warum ist es z.B. „Quatsch“, wie einer meinte ?
Das Buch besteht in erster Linie aus Wortwiederholungen. Die weibliche Hauptperson wird ständig rot, kämpft gegen fallende Kinnladen und kaut auf ihrer Unterlippe, während ihre innere Göttin gegen ihr Unterbewußtsein antritt und sie alles und jedes köstlich findet.
Ach ja, sie macht sich auch immer Sorgen, daß man an ihrem postkoitalem Haar sieht, daß sie Sex hatte. Irgendwie fragte ich mich, ob die Autorin selber jemals selber schon Sex hatte.
Er hat wahnsinnig graue Augen, lange Finger, ist reich, lässig und überlegen, ist selfmade-Millionär, kann Flugzeuge fliegen, wird aber zum Volltrottel und Stalker sobald er sie sieht. Ach ja, um das ganze etwas dramatischer zu machen, hatte er eine schwere Kindheit.
Die „harten“ Sexszenen lesen sich so wie sich eine biedere Hausfrau BDSM vorstellt, aber keine Ahnung von der Realität hat und sich nicht zu fragen wagt, bevor sie losschreibt.
Ich habe, in gewisser Weise, nicht bereut den ersten Band gelesen zu haben. Soviel gelacht habe ich selten bei einem Buch, bei einem „erotischen“ Roman schon gar nicht.
Gruß
Edith
Hallo,
hört sich nach einem Remake der Angelique-Romane an, in denen die Hauptprotagonistin permanent mit bebenden Brüsten einherschritt und sich in die Ekstase fallen ließ, in die sie der jeweils vorhandene Mann, der seine Sehnsucht nach der Stillung seiner Begierden und Kühlung seiner ebenfalls bebenden Lenden nur durch die Eroberung ihres heißen, willigen Leibes Herr werden konnte, trieb.
LG Barbara
(Ich hoffe, der Satzbau stimmt)
Hallo Chan,
dass du ins Detail gehst, finde ich gut. Die Sätze, die du zitierst, klingen ziemlich langweilig, ich vermute, so wurde schon 1000 Mal geschrieben.
Wenn aber statt „Arsch“ nun „Hinterteil“ oder gar „unterhalb des Rückens“ verwendet wird, macht dies einen Text noch nicht besser oder schlechter. Der unvergleichliche Vladimir Nabokov beschreibt in „Lolita“ auch in ziemlich „braven“, gesitteten Worten erotische Handlungen, die der Leser mit wenig Fantasie detailiert verstehen kann.
Freilich liegt der Reiz bei Nobokov nicht darin, sexuelle Szenen im Detail zu verfolgen, sondern einen vollständigen Menschen mit verschiedensten Gefühlen wie egozentrische Lust und echte Liebe, Trennungsschmerz, Angst vor Entdeckung, Langeweile, Zorn, usw. zu erleben!
Karl
Wer hat`s gelesen und wie fandet ihr es??
Sehen wir´s uns doch mal im Detail an:
(Aus Shades of Grey, Bd. 3, Befreite Lust):
Sanft wölbt er die Hände um meine Brüste, spielt mit ihnen,
lässt die Daumen um meine Brustwarzen kreisen, die sich sofort
aufrichten.„Spielt mit ihnen“ - ziemlich brav. Das kann man auch
konkreter beschreiben.Seine Hände wandern über meinen Bauch und meinen Unterleib zu
meinen Oberschenkeln, wobei seine Daumen an meiner Scham
entlangstreicheln .Keine Ahnung, wie das im Original steht, aber auch hier sind
die Formulierungen bzw. Ausdrücke zu brav, „Scham“ z.B…Ich schließe die Augen und gebe mich ganz den Empfindungen
hin, die seine geschickte Zunge in mir auslösen.„Gebe mich den Empfindungen hin“, „geschickte Zunge“ - das ist
einfach nur Laienstil. „Ich schließe die Augen und versinke in
den Wonnen, die seine flinke Zunge mir bereitet“ ist
jedenfalls besser.Meine Hände sind in seine Haare gekrallt, während meine Hüfte
sich ihm in seinem Rhythmus entgegenwölbt. Er packt sie, um
mich stillzuhalten … ohne mit der köstlichen Folter
aufzuhören.„Meine Finger krallen sich in sein Haar“ wäre besser, auch
weil Aktivkonstruktionen der Passivvariante vorzuziehen sind.
Die zweite Satzhälfte ist ebenfalls schlechtes Deutsch.
´Während´-Sätze sollten in Romanen vermieden werden, und die
Formulierung ist einfach nur holprig. „… und ich presse die
Muschi gegen seinen Mund“ tut´s. Der zweite Satz ist wieder
laienhaft formuliert. „Köstlich“ wäre durch „süß“ zu ersetzen,
dann klingt´s weniger kitschig.Unvermittelt packt er mich an der Taille, setzt sich aufs Bett
und legt mich mit einem Ruck übers Knie, so dass ich seine
Erektion an meinem Bauch spüre.„Erektion“? Bitte Klartext schreiben, Frau Domina.
Dann schlägt er auf einmal kurz auf mein Hinterteil.
Übersetzungsmanko oder Autorinnenverklemmtheit? Hier muss es
mindestens „Hintern“ heißen. Und was heißt „kurz schlagen“?
Ein Schlag ist immer kurz.Usw. usw.
Chan
Hi,
Meistens folgen auf vernichtende Aussagen mit
Hinweis auf den „literarischen Anspruch“ auch keine konkreten
Argumente.
Tut mir leid, aber was du da sagst ist ein Märchen. Dieser kleine Artikelbaum bietet ja schon einiges an sachlichen Argumenten und Erläuterungen, die nicht einfach aus der Luft gegriffen wurden. Unter den Amazon-Rezensionen sind ebenfalls welche, die erstaunlich hohe Qualität ausweisen und klar begründen, warum sie dieses Buch für minderwertig halten.
Karl
hallo Barbara
hört sich nach einem Remake der Angelique-Romane an
Ja, die Richtung kommt in etwa hin. Aber im Vergleich (und nur in diesem Vergleich) zu shades of grey sind die Angelique-Romane sprachlich gewaltig und ausgefeilt. Fast schon hochliterarisch.
Gruß
Edith
Uh,
Tut mir leid, aber was du da sagst ist ein Märchen. Dieser
kleine Artikelbaum bietet ja schon einiges an sachlichen
Argumenten und Erläuterungen, die nicht einfach aus der Luft
gegriffen wurden.
sachliche Argumente sind also: sich totlachen, Quatsch, langweilig.
Aha. Wenn Du meinst…
ot
Hallo,
von der Qualität des Machwerks einmal ganz abgesehen - meinst du nicht, dass Deine Tochter mit 17 ihre Lektüre auch ohne elterliche Kontrolle und selbst auswählen kann?
Grüße
=^…^=
Hallo!
Es handelt sich hierbei nicht um Kontrolle oder Zensur, sondern lediglich um mütterliches Interesse und allgemeine Neugierde. Natürlich liest sie das Buch, ohne um meine „Erlaubnis“ bitten zu müssen. Schließlich ist sie alt genug, hat einen Freund und steht mitten im Leben.
Ich wollte lediglich einen Gedankenaustausch zum Buch, um verschiedene Meinungen zu lesen und um anschließend mit meiner Tochter eine konstruktive Diskussion zum Machwerk zu führen!!
Gruß!!
Dem stimme ich zu!!!
Es handelt sich tatsächlich um eine sich ständig wiederholende Abhandlung von den von Dir genannten Phrasen.
Außerdem ist es schon sehr vorhersehbar!!!
Ich bin noch nicht ganz durch, weil es mich im Grunde immer mehr langweilt, ahne aber schon, wie`s weiter geht!
Gruß!!