Sharons Forderung unhaltbar

Sharon fordert für neue Friedensgespräche mit Palästinensern eine absolute Waffenruhe, aber das ist doch unmöglich. Arafat kann vielleicht seine eigenen Leute zur Zurückhaltung auffordern, aber er hat doch keinen Einfluss auf die Hamas oder Jihad oder irgendwelchen Selbstmordattentätern.

Sobald die Lage sich etwas beruhigt (was nur sehr selten der Fall ist bzw. war) und Israel und Palästina sich an einen Tisch setzen, schreitet irgendein fanatischer Selbsmordattentäter daher und sprengt sich mit einigen isra. Zivilisten in den Tod. Daraufhin verlassen die Israelis die Verhandlungen und bringen durch „Vergeltungsschläge“ das Fass zum überlaufen.
Das zeigt doch das Scharon kein wirkliches Interesse am Frieden und an Friedensgesprächen hat. Oder er hat keinen Mut. Aber das glaube ich eher weniger.
Ich gehe nicht davo aus, dass es in nächster Zeit zu Gesprächen zwischen Palästinensern und der israelischen Regierung kommen wird; zumindest nicht während Scharons Regierungszeit.

Mathias

Sobald die Lage sich etwas beruhigt (was nur sehr selten der
Fall ist bzw. war) und Israel und Palästina sich an einen
Tisch setzen, schreitet irgendein fanatischer
Selbsmordattentäter daher und sprengt sich mit einigen isra.
Zivilisten in den Tod.

Und wenn das ausnahmsweise nicht passieren sollte, wird Sharon von einem israelischen Fanatiker erschossen.

Das wird auch so lange sein, wie die israelischen Extremisten sich wortwörtlich an den Talmut halten (wie bei allen Religionen: für diese Gattung Mensch gibt es nur eines: ihr „Religionsbuch“). Dort steht nun mal (oder ist es die Thora? Bin da nicht firm. Dazu müsste man mal bei unseren Extremisten auf die Homepage sehen) dass der Mensch beim Juden anfängt und auch dort endet (hallo Eli: stimmt das?).
Und mit Extremisten, gleich welcher Gattung kann man nicht diskutieren. Die haben nicht nur Scheuklappen, sondern auch noch Augenklappen.
Grüße
Raimund

Hallo Mathias.

Sharon fordert für neue Friedensgespräche mit Palästinensern
eine absolute Waffenruhe, aber das ist doch unmöglich. Arafat
kann vielleicht seine eigenen Leute zur Zurückhaltung
auffordern, aber er hat doch keinen Einfluss auf die Hamas
oder Jihad oder irgendwelchen Selbstmordattentätern.

Sollte diese These von dir stimmen, dann stellt sich die Frage, ob es mit einem palästinenischen Staat jemanls Frieden geben kann oder ob dieser ständig Terror gegen Israel betreibt. Immerhin setzt du voraus, dass dieser von Seiten der Palästinenser nicht unterbunden werden kann. Diese These muss aber verwundern, da die Autonomiebehöre immer noch über ein unglaubliches Aufgebot an Polizeikräften verfügt, wesentlich mehr (prozental) als z. B. die BRD. Sollte die Autonomiebehörde hierzu wirklich nicht in der Lage sein, muss sie halt Hilfe anfordern.

Sobald die Lage sich etwas beruhigt (was nur sehr selten der
Fall ist bzw. war) und Israel und Palästina sich an einen
Tisch setzen, schreitet irgendein fanatischer
Selbsmordattentäter daher und sprengt sich mit einigen isra.
Zivilisten in den Tod. Daraufhin verlassen die Israelis die
Verhandlungen und bringen durch „Vergeltungsschläge“ das Fass
zum überlaufen.

Auch hier muss man die Lage genau analysieren, dass diese Reihenfolge unterschlägt, dass nach jedem Terroranschlag die Israelis zuerst von der Autonomiebehörde ein Vorgehen gegen die Terroristen fordern. Hierzu liegen auch Listen mit den genauen Namen vor. Da die Autonomiebehörde aber keine Schritt unternimmt, muss Israel selber eingreifen oder den Druck erhöhen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand ernsthaft fordert, dass die Israelis während der Verhandlungen ruhig zusehen sollen, wie ihre eigene Bevölkerung in die Luft gesprengt wird.

Das zeigt doch das Scharon kein wirkliches Interesse am
Frieden und an Friedensgesprächen hat. Oder er hat keinen Mut.

Weil er gegen Terrororganistationen vorgeht? Nein, dieser Punkt ist aus meiner Sicht hier nicht zu kritisieren, sondern eher das wie. Allerdings sehe ich nicht, dass auch andere Massnahmen, welche ich gerechte finden würde, die Terroristen von ihrer Barbarei abhalten würden. Hierzu sollte man sich vielleicht daran erinnern, dass es bei dieser Intifada nicht um Widerstand gegen die Besatzung geht, sondern um die Zerstörung von Israel.

Ich gehe nicht davo aus, dass es in nächster Zeit zu
Gesprächen zwischen Palästinensern und der israelischen
Regierung kommen wird; zumindest nicht während Scharons
Regierungszeit.

Hier könntest du recht haben. Er ist nicht der Politiker welcher hier sensibel genug reagiert, um der anderen Seiten es zu ermöglichen an Verhandlungen teilzunehmen. Aber auch auf der anderen Seite sehe ich nicht, dass Arafat willens ist, wirklich sein möglichstes zu tun, um die Basis für weitere Verhandlungen zu schaffen. Leider haben sich hier die Falschen gefunden :frowning:

Schalom,
Eli

Thora - die fünf Bücher Mose
Talmud - Lehr - und Leitsätze sowie die Kommentare zu 1)

Hallo Raimund.

Das wird auch so lange sein, wie die israelischen Extremisten
sich wortwörtlich an den Talmut halten […]

So einfach ist die Sache zwar nicht, aber es gibt Richtung im Judentum, welche im Staat Israel das heilige Land sehen, von welchem jeder Centimeter verteidigt werden muss. Baruch haSchem handelt es sich hierbei nur um eine Minderheit, gegen welche auch in Israel vorgegangen wird.

Schalom,
Eli

PS. Das eigentlich Zitat ist mir nicht bekannt, sondern nur ein ähnliches bezogen auf die Torah. Hierbei muss man aber verstehen, dass bei dieser Sicht einmal die Torah für die ganze Menschheit gilt. In der jüdischen Lehre nimmt das jüdische Volk keine übergeordnete Rolle ein, auch wenn dieses manchmal aus der Auserwählung abgeleitet wird.

da die Autonomiebehöre immer noch über ein
unglaubliches Aufgebot an Polizeikräften verfügt, wesentlich
mehr (prozental) als z. B. die BRD.

Ist dieses Polizeiaufgebot wirklich so unglaublich? Denk doch nur mal an den regelrechten Krieg gegen die RAF - und das war nur eine Hand voll Terroristen. Gemessen an den Zuständen in den Palästinensergebieten gibt es dort vergleichsweise wenig Polizei und der sind obendrein die Hände gebunden, weil sie sich nicht frei durch die hunderten von israelischen Militär- und Polizeikontrollen bewegen darf.

Sollte die
Autonomiebehörde hierzu wirklich nicht in der Lage sein, muss
sie halt Hilfe anfordern.

Mit solchen Wünschen sollte man sich zurückhalten. Wenn die Palästinenser nämlich wirklich Hilfe anfordern, dann ganz sicher nicht von Israel.

Auch hier muss man die Lage genau analysieren, dass diese
Reihenfolge unterschlägt, dass nach jedem Terroranschlag die
Israelis zuerst von der Autonomiebehörde ein Vorgehen gegen
die Terroristen fordern.

Das ist nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich beschießt Israel nach Terroranschlägen erst einmal palästinensische Polizeistationen bevor es seine Forderungen stellt. Daß die Polizisten dadurch mehr und mehr auf die Seite der Terroristen getrieben werden ist nicht weiter verwunderlich.

Hi Elimelech!

Grundsätzlich sollte einmal zwischen Palästinensern und Hamas unterschieden werden.

Und für die Hamas ist Sharon der beste Mann an der Spitze Israels. Er läßt nicht die kleinste Provokation aus um den Palästinensern zu zeigen was Sache ist. Und davon lebt die Hamas. Getroffen werden meist nicht die Verantwortlichen sondern die armen Würstchen und was ein guter Redner aus einer verzweifelten oder aufgebrachten Menge machen kann hat ja die Vergangenheit bewiesen.

ciao Armin

hallo Eli, Danke für die schnelle Antwort.
Gut, dass es davon (diesen erwähnten Extremisten) nicht allzu viele gibt! Doch auch wenn es nur 50 sind (sind bestimmt mehr!) ist es gefährlich. Denke an Rabin! Eine Kugel genügt, es müssen nicht 10.000 sein.
Grüße
Raimund

Hallo Eli,

Sollte diese These von dir stimmen, dann stellt sich die
Frage, ob es mit einem palästinenischen Staat jemanls Frieden
geben kann oder ob dieser ständig Terror gegen Israel
betreibt.

Ein palästinensicher Staat ist keine Friedensgarantie, aber ein eigener Staaat mit Grenzen, ohne israelische Truppen innerhalb der eigenen Grenzen würde den Terrorgruppen den Wind aus den Segeln nehmen; zumindest hätten diese Organisationen nicht mehr diesen Zulauf wie zur Zeit.
In letzter Zeit fordert ja fast jeder einen palästinensischen Staat; sogar Cowboy Bush. Aber niemand spricht über die Grenzen, ein Staat ohne Grenzen ist kein Staat. Indem Punkt werden sich Israel und die Palästinenser wohl kaum einig werden, denn die palästinser werden immer mehr fordern als die israelischen Vorschläge.

Sollte die Autonomiebehörde hierzu wirklich nicht in der Lage sein, muss
sie halt Hilfe anfordern.

Wahrscheinlich würden nur internationale Friedenstruppen im Nahen Osten für etwas Ruhe sorgen, so wie auf dem Balkan. Nur, dass die Truppen im Nahen Osten wohl sehr sehr sehr viel länger bleiben müssten. Arafat plädiert ja schon seit Jahren für internat. Beobachter, aber Israel hat das immer abgelehnt. Daher werden sie natürlich auch internat. Friedenstruppen nicht zustimmen.

Hier könntest du recht haben. Er ist nicht der Politiker
welcher hier sensibel genug reagiert, um der anderen Seiten es
zu ermöglichen an Verhandlungen teilzunehmen. Aber auch auf
der anderen Seite sehe ich nicht, dass Arafat willens ist,
wirklich sein möglichstes zu tun, um die Basis für weitere
Verhandlungen zu schaffen. Leider haben sich hier die Falschen
gefunden :frowning:

Das stimmt; schade nur dass, nicht Peres freie Hand bei den Friedensgesprächen hat. Peres ist eher für Verhandlungen mit den den Palästinensern bereit als Sharon. Nur leider behandelt ihn Sharon nicht viel besser als Arafat.
Auf palästinensicher Seite sehe ich (noch) keinen alternativen Verhandlungspartner ausser Arafat.

Gruß,

Mathias

Wenn wir uns mal die jüngsten Bemühungen Israels anschauen, den Friedensprozess voranzutreiben, dürfen wir doch aber bitte nicht übersehen, das Arrafat in Camp David 2000 wiederum die historische Chance hatte, seinen Beitrag zu leisten, und die Pfade des Terrors und der Gewalt zu verlassen.

Als eiserner Revolutionär zog er es selbst damals vor, seiner Rolle als eben dieser treu zu bleiben, um auch der Kritik der Extremisten im eigenen Lager aus dem Weg zu gehen, die bekanntermaßen gar keinen Kompromiss akzeptieren.

Wie wir alle wissen, war er es, der die Verhandlungen , damals noch mit Clinton und Barak verließ. Selbst die Mitchell Kommission kam doch zu dem Schluss, das der Besuch des Tempelberges durch Sharon nur als Vorwand genutzt wurde, die Terrorintifada in Gang zu setzen.

Dies sah der unverwüstliche (Kommunisten-) Arrafat damals schon als unnachgiebige Demonstration des palästinensischen Standpunktes und dies mit deutlichem Hinweis an die Adresse Sharons.

Und der Tanzim als Organ der Fatah gestattet ganz ausdrücklich auf israelische Zivilisten und Soldaten zu schiessen, natürlich mit Waffen der Autonomiebehörde, dessen Vorsitzender Arrafat ist.

Und die Friedensgespräche können nur dann fortgeführt werden, wenn Arrafat sein Versprechen hält, auf Terror zu verzichten.

s priwetom

Hallo Raimund,

es wird immer Extremisten geben, weil der Mensch einfach so ist. Daran wird niemand etwas ändern können. Die Frage innerhalb des Nahostkonfliktes ist dann aber, wie damit umgegangen wird. Von einem Staat (oder einer Autonomie auf dem Weg dahin) erwarten ich dann schon, dass mit entsprechenden Mitteln dagegen vorgegangen wird und bezogen auf die jüdischen Extremisten ist und wird dieses geschehen.

Schalom,
Eli

Und die Friedensgespräche können nur dann fortgeführt werden,
wenn Arrafat sein Versprechen hält, auf Terror zu verzichten.

Was genau meinst Du eigentlich damit? Da er selber ja keinen Terror verrichtet, müsstest Du schon genauer ausführen, was er deiner Meinung nach tun soll.

Ich hoffe immer noch, dass es einmal ein Umdenken gibt und er erkennt, dass er die Palästinenser hiermit in eine Sackgrasse manovriert hat. Immerhin geht er zur Zeit sogar gegen die eigenen Polizeikräfte vor, welche bei Aktionen gegen Israel beteiligt waren. Aufgrund der Vergangenheit warte ich aber erst einmal eine Woche ab, um zu sehen, was dann davon noch Realität ist.

Schalom,
Eli

Du wirst wissen, daß es eine sehr gegensätzliche Auffassung gibt, was den Fortgang der Friedensgespräche angeht. Mein Kenntnisstand ist, dass Israel sagt : „Land gegen Frieden“. Die Palästinenser sagen : „Frieden gegen Land“. So sinngemäß. Beide Positionen sind miteinander so nicht vereinbar.

Ich gehe soweit, zu behaupten, dass die Palästinenser sehr bewusst die Konfrontation Mittels Gewalt konstruktiven Verhandlungen vorzuziehen. Mit Arafat an der Spitze. Selbiger wird nicht müde, ein zweites Camp David mit zu initiieren. Das muss er auch, um glaubwürdig bei denen zu bleiben, den ein Frieden am Herzen liegt, und das ist ja nicht nur ISRAEL.

Bei den extremistischen Kritikern im eigenen Lager hingegen würde niemals , niemals ein positives Ergebnis von Friedensverhandlungen akzeptiert werden.
Das weiss Arafat. Er kann abtreten, und wem auch immer das Feld überlassen.

Das Arafat den terror nicht persönlich durchführt, wissen wir beide, durch sein Auftreten gibt er aber eben dem die notwendigen Rahmenbedingungen, und da kann ich ja nun gar nicht erkennen, dass ihm ernsthaft an einer Lösung gelegen ist.
Ich möchte hier Deine Aussagen nicht wiederholen, der Tanzim als Organ der Fatah wird genauso benutzt , wie die Medien, die ihren ungezügelten Hass ablassen. Fragwürdige Amnestien, die ja wohl ein beredtes Signal für die Entlassenen sind, ihren kampf gegen Israel aufzunehmen, sind da nur einige Beispiele. ( hier Terroristen der Hamas und des islamischen Djihad).

Mit verlogenen Versprechen, dem Terror abzuschwören, hat er ISRAEL doch abgetrotzt, dass fast alle Befugnisse , die die
palästinensische Bevölkerung in gaza und Westjordan betreffen, in der Hand der Autonomiebehörde liegen.

Die kürzlichen - propagandistisch sehr gut inszenierten Aktionen - die ARAFAT einleitete, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass er ein , wenn auch tragischer Demagoge ist, der die diplomatische Bühne der Weltpolitik geniesst, und in Wirklichkeit nichts aber auch gar nichts tun kann, um die Pfade des Terrors zu verlassen, ohne sich selbst aufzugeben. Könnte er dies, hätte er es wahrscheinlich schon getan.

Und so werden wir uns in Nahost wohl noch sehr lange im Kreise drehen.

s priwetom