Hallo Hanna.
Frage 1:
Ich gehe davon aus, dass zu Shavuot mehrere Feste gefeiert
werden:
Nein, es ist ein Festtag (welcher sich in der Diaspora auf zwei Tage erstreckt) aber wie du richtig anmerkst, mit verschiedenen Hintergründen. Anders als bspw. Schmini Azeret und Simchas Tora welche in Israel auf den selben Tag fallen, aber zwei verschiedene Feste sind.
Frage 2:
Was unterscheidet das Fest der Gesetzgebung vom Fest der
Thorafreude? Warum wird die Thorafreude nicht gleich mit der
Gesetzgebung gefeiert?
Simchat Tora wurde erst sehr spät als Inhalt für Schmini Azeret bzw. dem achten Tag von Sukkot festgelegt. Hier geht es dann auch nicht um den Erhalt der Tora, sondern die jährliche Lesung welche an Simchat Tora jedes Jahr von neuem beginnt.
Frage 3:
Wenn man zu Shavuot in die Synagoge eingeladen ist mit
anschließendem Kiddush, was kann man da erwarten, wie läuft so
etwas ab?
Das hängt ganz von der Synagaoge ab. Aber da es auch der Tag ist, wo wir am Sinai die Tora empfangen haben und dort alles blühte und grünte, wird auch die Synagoge (und Wohnung) entsprechend geschmückt, dass es dort viele Blumen, aber auch sonstige Pflanzen und Bäume aufgestellt werden.
Ansonsten ist der G’ttesdienst den anderen Feiertagen entsprechend. Vor der Toralesung wird Akdamut eingefügt, ein Text von Rabbi Meir aus Worms. Zusätzlich wird die Megila Ruth gelesen.
Die (frommen) Männer lernen die ganze Nach von Schawuot, schlafen also nicht, was darauf zurück geht, dass damals am Sinai die Männer verschliefen und Mosche Rabbenu sie mehrmals heftig wecken musste. Hierzu gibt es auch einen „Tikun Leil Schawuot“ welcher in der Nacht gelesen wird und eine Zusammenstellung von Texten aus der Tora, Mischna, Gemure und Sohar ist, welche speziell sich auf die Toragebung beziehen.
Mittlerweile hat sich dieser Brauch ausgeweitet, so dass es in vielen Gemeinden Lernabende auch für Frauen und Kinder gibt, welche dann aber meistens nicht die ganze Nacht dauern.
Beantwortet dieses alle deine Fragen?
Gruss,
Eli