Shell im Nigerdelta

Guten Tag,

die große Ölfirma Shell war mal irgendwie im Gerede (neben der versuchten Versenkung der Brent Spar vor 10 Jahren) wegen „Sauereien“ im Nigerdelta.

  1. War/ist da was dran?
  2. Wenn ja, was lief da konkret?
  3. Wie ist das heute?

Danke, Stucki

Hi,

die große Ölfirma Shell war mal irgendwie im Gerede (neben der
versuchten Versenkung der Brent Spar vor 10 Jahren) wegen
„Sauereien“ im Nigerdelta.

  1. War/ist da was dran?

m.W. nix. Reporter haben die abgelichteten Kinder dafür bezahlt, sich in Ölseen zu wälzen, die es zu dem Zeitpunkt bereits seit 20 Jahren gab.

Gruß,
Christian

Nachtrag
Was ich noch vergessen hatte: Natürlich gab/gibt es auch reichlich Ölaustritte aus Shell-Pipelines, die zu 60-90% der Fälle (je nach Quelle) auf Sabotage zurückzuführen sind. Sabotage in dem Sinne, daß die Einheimischen Öl zapfen, um es anschließend zu verkaufen. Über einige Unfälle als Folge mit etlichen Toten wurde auch in den deutschen Medien berichtet.

Gruß,
Christian

Hallo, Stucki

die große Ölfirma Shell war mal irgendwie im Gerede (neben der
versuchten Versenkung der Brent Spar vor 10 Jahren) wegen
„Sauereien“ im Nigerdelta.

das kannst du hier nachlesen:
http://www.weltpolitik.net/Regionen/Afrika/Nigeria/A…

Gruß
karin

Hallo,
im Natioal Geographic war leztes Jahr ein grosser Bericht darüber.
Ich habe die Ausgabe leider nicht zur Hand.
Vielleicht hilft es dir weiter.

Grüsse

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

???
Hallo,

nach deinen Aussagen war da nix, nach den Ausführungen auf den von Karin genannten Websites hört sich das ein bisschen anders an. Ist das dort nur „antikapitalistisches Geschwätz“ oder so?

Gruß, Stucki

Nigeria
Hallöchen,

nach deinen Aussagen war da nix, nach den Ausführungen auf den
von Karin genannten Websites hört sich das ein bisschen anders
an. Ist das dort nur „antikapitalistisches Geschwätz“ oder so?

wenn man sich den Text unter weltpolitik.net genau durchliest, stellt man fest, daß sich der Text an den kritischen Stellen auf die „Gegner der SPDC“ beruft - und zwar ausschließlich.

Auch bei der damaligen Berichterstattung konnte man den Zeitungen entnehmen, daß keiner derjenigen, die da berichteten, jemals vor Ort gewesen ist - bis auf eine Ausnahme. Ich muß mal schauen, ob ich den Artikel noch zuhause finde.

Wenn man diesen Artikel liest, die Aussagen von Shell-Mitarbeitern und anderen Leuten, die vor Ort waren, zusammensetzt, ergibt sich ein etwas anderes Bild, als das, das in den Medien vorherrschte.

Die von den Einheimischen angebohrten Pipelines erwähnte ich bereits. Hinzu kommt, daß die Reperaturteams von den Einheimischen teilweise nicht oder nur gegen Bezahlung von „Eintrittsgeldern“ an die Lecks gelassen wurden. Es kam zwischenzeitlich zu Geiselnahmen von Mitarbeitern auf Betriebsgeländen, die zum Ziel hatten, einerseits Lösegelder und andererseits Arbeitsplätze zu erpressen. http://www.welt.de/data/2000/08/03/574967.html

An der SPDC ist Shell übrigens nur mit ca. 30% beteiligt (ich will mich aus dem Gedächtnis nicht genau festlegen), der Nigerianische Staat mit über 50%. Zeitweise wurden der SPDC, die die Erlöse aus den Ölverkäufen sofort abführen muß, von den Gesellschaftern nur 50% des beantragten Budgets genehmigt, so daß Uumweltschutzmaßnahmen nicht durchgeführt werden konnten, weil das Geld gerade zur Zahlung von Löhnen ausreichte sowie zur Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs.

Daß die Budgets derart zusammengestrichen wurden, lag daran, daß der Ölpreis Ende der 90er bei rd. 12 $ lag und Nigeria nur um die 5 $ je Barrel erhielt, was wiederum dazu führte, daß das Geld einfach nicht für Privatvergnügen der Machthaber, die üblichen Ausgaben einer Kleptokratie, Militär und und Umweltschutz ausreichte.

Daß Ölproduktion nicht unbedingt dazu führt, daß es überall nach Veilchen riecht und Palmenstrände zum Baden einladen, dürfte klar sein. Daß sich Shell dort benommen hat wie die berüchtigte Axt im Walde, erscheint aber nach meinem Stand der Dinge deutlich übertrieben.

Vielmehr kann man zu dem Schluß kommen, daß die Ogoni und andere Shell als Instrument gebrauchten, um ihren Kampf gegen die Zentralregierung zu legitimieren und finanzieren.

Gruß,
Christian

P.S.
Bitte melden, ob ich den Artikel suchen soll.

Hallo nochmal,

P.S.
Bitte melden, ob ich den Artikel suchen soll.

Danke, nicht nötig. Mir ist schon klar, dass die tatsächliche Lage sehr komplex ist, der weltpolitik.net-Artikel beschreibt das ja auch. Interessant ist aber schon, dass Shell sein Verhalten dann grundlegend geändert hat, soll heißen erst auf Druck bzw. auf Grund von Vorgängen, die man vorher „aus Kostengründen“ ignoriert hatte.

Gruß, Stucki