Sich wiederholende Texte Lieder, Gedichte

Hallo Alle!

Ich bin auf der Suche nach sich wiederholenden Texte.

1.Gibt es da einen spezifischen Namen dafür?
2. Wer kennt gute Beispiele?

Hab ich schon:
Froh zu sein bedarf es wenig…
Es war ein mal ein mann der hatte sieben Söhne…
Ja, ja, der alte Oberförster.
Ein Hund kam in die Küche und stahl dem Koch…

Freue mich über jede Antwort!

http://de.wikipedia.org/wiki/Refrain

Servus,

Ich bin auf der Suche nach sich wiederholenden Texte.

1.Gibt es da einen spezifischen Namen dafür?

Könnte es sein, dass du „mise en abyme“ (André Gide) meinst?
Als sprachliche Analogie zur Spiegel Metapher?

http://de.wikipedia.org/wiki/Mise_en_abyme

Vladimir in „Warten auf Godot“ zitiert zu Beginn des 2. Aktes das Hundelied als ein Ausdruck der Botschaft des gesamten Stückes.

Un chien vint dans l’office
et prit une andouillette.
Alors à coups de louche
Le chef le mit en miettes.
Les autres chiens ce voyant
Vite vite l’ensevelirent …
Au pied d’une croix en bois blanc
Où le passant pouvait lire :
Un chien vint dans l’office

Lieben Gruß, Maresa

Fontanes Jockel ist auch ein schönes Beispiel http://www.gedichte-fuer-alle-faelle.de/dichter.php?.. Vor allem weil die Logik völlig zusammenbricht durch die Schlusswiederholung. Ein spezieller Name ist mir für diesen Gedichttyp nicht bekannt.

Froh zu sein bedarf es wenig…

Hierbei handelt es sich um einen Kanon (http://de.wikipedia.org/wiki/Kanon_%28Musik%29), was auch die in der Musik üblich Bezeichnung für die von Dir gesuchte „Liedform“ darstellt…

Gruß
nicolai

Hallo,

mir fällt dazu das alte Lied „Ein Loch ist im Eimer“ ein, das laut Wikipedia ein Kettenlied ist.

Gruß, Norma.

Servus, Norma,

mir fällt dazu das alte Lied „Ein Loch ist im Eimer“ ein, das
laut Wikipedia ein Kettenlied ist.

Ist ein Kettenlied nicht ein Lied, das immer denselben Text hat, aber nur ein Wort austauscht und das ein konkretes Ende hat?

„Sag mir, wo die Blumen sind“ ist m.E. auch so eines (Blumen, Mädchen, Männer, Gräber)

Aber gemeint war, glaube ich, ein Lied, wo sich der Text (egal, wie lange) ab einer bestimmten Stelle immer wiederholt - eine Endlosschleife sozusagen, die sich ins Unendliche ident replizieren lässt.

Lieben Gruß, Maresa

So was wie „Old McDonald had a farm“
http://www.youtube.com/watch?v=7_mol6B9z00

Hier noch ein wunderbares Stück. „I bought me a cat“ von Aaron Copland
http://www.youtube.com/watch?v=ISFyClvTf3I

So was wie „Old McDonald had a farm“

Ja, genau, aber ich glaube, das war eben nicht gefragt.

Lieben Gruß, Maresa

Hallo,

„Eein Mann, der hatte sieben Söhne…“ und „Ein Hund kam in die Küche“ kenn ich auch in Endlosschleife.

Allerdings passt für mich „Froh zu sein, bedarf es wenig“ nicht in deine Auflistung, da das doch einfach ein Kanon ist, nur zwei Zeilen hat, und außerdem das Ende nicht an den Anfang anknüpft.

Das mit dem Oberförster hatte ich komplett vergessen, und als ich danach googelte, fiel mir ein, dass meine Mutter (oder jemand anderes) früher manchmal sagte „Ja, ja, sagte der alte Oberförster - und schwang sich von Kronleuchter zu Kronleuchter, um den Teppichboden zu schonen“
Dass es davon etwas in Endlosschleife gibt, ist mir neu. Im Netz scheiden sich die Geister an dem Text…

Vielleicht kannst du also nochmal genauer erläutern, was genau du suchst.
Ich hab mal selbst so ein Gedicht geschrieben, dass für dich aber uninteressant sein dürfte, da es erstens

  • literarisch unwertvoll ist (ich war ca. 13)
  • es von meinen damaligen Klassenkameraden handelt

Weiter kann ich dir leider nicht helfen.
LG,
batz

Nachtrag!
Grad durch „Recherche“ noch folgendes gefunden:

„Die Bienen sind ein fleißiges und arbeitsames Volk. Sie haben eine Königin. Genau wie die Ameisen: Die Ameisen sind ein fleißiges und arbeitsames Volk. Sie haben eine Königin. Genau wie die Bienen…“

sowie

„Es war einmal ein Mann, der hatte einen hohlen Zahn, in dem hohlen Zahn gab es eine kleine Schachtel und in der Schachtel war ein Brief und in dem Brief stand: es war einmal ein Mann der hatte einen hohlen Zahn…“

Hallo,

ich kenne noch das mit dem Wetter und dem Hirten und der Herde…

„Da zieht ein böses Wetter auf…“

Hallo batz

Das mit dem Oberförster hatte ich komplett vergessen, und als ich danach googelte, fiel mir ein, dass meine Mutter (oder jemand anderes) früher manchmal sagte
„Ja, ja, sagte der alte Oberförster - und schwang sich von Kronleuchter zu Kronleuchter, um den Teppichboden zu schonen“

Und ich kenn das (von wem auch immer, könnte eben auch meine Mutter gewesen sein) so:

Jaja, sprach der alte Oberförster,
Kuckuck war sein Name,
spuckte an die Wand,
und das Muster gefiel ihm.

Danke, dass du mich daran wieder erinnert hast!

Lieben Gruss
dodeka

Mise en abyme
Servus, Dodeka:smile:

da ich aus dem UP nur „Froh zu sein“ und „Ein Hund (Mops)“ kenne (Kulturschande!), habe ich mich auf das Hundelied geschmissen…und soweit ich das jetzt verstanden habe, hat selbiges nochmal einen Sonderstatus.

Der Text wiederholt sich ja innerhalb der „Liedgeschichte“: „[…] und auf dem Grab stand geschrieben: **ein Hund…“ und wird ab da** immer mit dem gleichen Text wiederholt.

Und nachdem auf meinen Vorschlag weiter unten niemand reagiert hat, frage ich halt, ob das ein myse en abyme ist, wie Wiki behauptet…und/oder ob es dafür noch einen anderen Fachausdruck gibt.

Wie gesagt, das bezieht sich nur auf den Hund, der in die Küche kam - ein anderes Liedbeispiel habe ich dafür noch nicht gefunden. Allerdings relativ viele Links zu Myse en abyme, wo auch immer wieder der Hund in mehreren Sprachen als Beispiel vorkommt.

Liebe Grüße aus dem Waldviertel, Maresa J.

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