Sichere Festgeldanlage

Hallo,

ich möchte gern eine kleine Summe Geld anlegen. Sicherheit spielt dabei eine ganz wichtige Rolle, daher dachte ich an ein Festgeldkonto. Außerdem habe ich aus Gründen der Risikoverteilung darüber nachgedacht, den Betrag auf 2 verschiedene Banken aufzuteilen. Eine davon ist besonders aufgrund der guten Zinsen die Bank of Scotland. Beabsichtigte Anlagedauer 5 Jahre. Kann mir hier jemand einen Tipp geben und auch Erfahrungen besonders in Hinblick auf die Bank of Scotland? Scheint ja nun offenbar eine renommierte und alte Bank zu sein, dennoch ist sie im Ausland und unterliegt nicht dem hohen deutschen Einlagensicherungsfonds. Last but not least, wie funktioniert das bei Online-Anlagen eigentlich mit dem Freistellungsauftrag?

Vielen Dank schon im Voraus für Eure wertvollen Tipps!

Viele Grüße

Hartmut

hi Hartmut, wenn Du nur einen kleinen Betrag anlegen möchtest, brauchst Du m.E. keine 2 Banken nehmen. Das macht den Papierkram nur aufwendiger als er eh schon ist. Darüber hinaus würde ich vermutlich eine deutsche Bank nehmen bzw. eine mit deutscher Einlagensicherung. Das Thema Island sollte Warnung genug sein. Bei einem kleinen Betrag spielt ein etwas höherer Zins ja keine allzugroße Rolle. Hast Du noch einen alten Bausparvertrag, der schon zugeteilit ist, kannst Du diesen noch besparen und dir das Guthaben dann nach 5 Jahren ausbezahlen lassen. Gruß, Manu.

Hallo,

ich möchte gern eine kleine Summe Geld anlegen. Sicherheit
spielt dabei eine ganz wichtige Rolle, daher dachte ich an ein
Festgeldkonto. Außerdem habe ich aus Gründen der
Risikoverteilung darüber nachgedacht, den Betrag auf 2
verschiedene Banken aufzuteilen.

ich weiß ja nicht, was du unter einer kleinen Summe verstehst, aber z.B. einen 4-stelligen Euro-Betrag würde ich - wegen des Mehraufwands und des dann wahrscheinlich auch geringeren Zinsertrags - nicht auf mehrere Banken aufteilen.

Eine davon ist besonders aufgrund der guten Zinsen die Bank of Scotland. :Beabsichtigte Anlagedauer 5 Jahre. Kann mir hier jemand einen Tipp geben und
auch Erfahrungen besonders in Hinblick auf die Bank of Scotland?
Scheint ja nun offenbar eine renommierte und alte
Bank zu sein, dennoch ist sie im Ausland und unterliegt nicht
dem hohen deutschen Einlagensicherungsfonds.

Die Erfahrungsberichte zu der BoS, die ich kenne, sind überwiegend positiv.
Aber sie helfen dir auch nicht weiter bei der Frage, wie sicher deine Einlage dort ist.
Bei einer 5-jährigen Festgeldanlage von z.B. 5000€ erzielst du dort einen vielleicht insgesamt ca. 220€ höheren Zinsertrag (wobei die Variante mit der monatlichen Verzinsung etwas günstiger wäre), als bei einer Bank in Deutschland mit deutscher Einlagensicherung. Ob der Mehrertrag in einem angemessenen Verhältnis zum zusätzlichen Risiko steht, wird dir hier wohl niemand sagen können. M. E. aber ist das Risiko - aufgund der Größe, der Bedeutung und des Standortes dieser Bank, wesentlich geringer, als es z.B. bei der isländischen Kaupthing Bank war.

Last but not least, wie funktioniert das bei Online-Anlagen eigentlich mit
dem Freistellungsauftrag?

Je nach Bank unterschiedlich: Entweder den Auftrag online ausfüllen und absenden oder ausdrucken, ausfüllen und per Post senden oder Formular per Post senden lassen, ausfüllen und per Post wieder zurück senden.

Gruß
Pontius

Hallo Hartmut,
die RBoS hate eine Einlagensicherung bis 100.000 EUR.
Über das Risiko eines Konkurses kann niemand mehr etwas sagen. Da die RBoS aber sicherlich als „systemisches Risiko“ eingeschätzt würde, kannst Du davon ausgehen, dass sie gestützt wird und das Geld somit ebenso sicher ist, wie bei einer Deutschen Bank.

Trennung auf zwei Banken bei Festgeld macht keinen Sinn. Wäre es eine Tagesgeldanlage, dann wäre es sinnvoll, weil Du dadurch einfach flexibler bist, aber an das Festgeld kommst Du nicht dran und der Zins ist fest. Dann da, wo es den höchsten Zinssatz bei vergleichbarem Risiko gibt.
Hinzu kommt, dass man sonst zwei mal die Jahressteuerbescheinigung bekommt und doppelt die Anträge, Legitimation u.ä. ausfüllen muss, was einfach mehr Arbeit bedeutet.
Dagegen spricht auch noch, dass es bei vielen Banken von Zeit zu Zeit Neukunden-Angebote gibt. Hat man aber dort schon Geld angelegt ist man kein Neukunde mehr, und verliert damit den Anspruch auch diese Sonderkonditionen.
Daher lieber nur eine Bank und das nächste Mal bei einer anderen als Neukunde mit bonifizierten Konditionen.

Grundsätzlich würde ich mir jedoch überlegen, ob eine Festgeldanlage derzeit sinnvoll ist. Die Zinsen werden erkennbar in den nächsten 2 Jahren wieder steigen und dann gibt es deutlich bessere Zinssätze. Daher würde ich derzeit maximal auf 1 Jahr als Festgeld gehen oder eben auf Tagesgeld mit 3-6 Moanten Zinsgarantie.

Die Freistellungsanträge für die RBoS werden ganz normal als Formulare heruntergeladen und dann ausgefüllt weggeschickt. Unterschrift ist erforderlich, daher nicht online. Da die Bank mit Ihrer Niederlassung in Berlin angesiedelt ist, werden die Anträge von dort aus auch in Deutschland behandelt, auch wenn die Bank in England sitzt.

Gruß
Ulrich

Hallo Ulrich,

meinst du in deinem Beitrag mit RBoS die Royal Bank of Scotland (RBS) oder die Bank of Scotland die zur Lloyds Banking Group gehört und z.Z. die rel. hohen Festgeldzinsen zahlt? Das sind nicht die gleichen Banken und führt zu Verwechslungen.

Gruß
Pontius

Hallo,
zusätzlich sein noch erwähnt, daß es auch noch die ähnlich klingende kanadische Bank of Nova Scotia kurz Scotiabank gibt.

Cu Rene

hallo Zusammen,
gemeint war die Royal Bank of Scottland (RBS), aber Ihr habt Recht, die bietet derzeit eigentlich keine speziellen Konditionen für Festgeld, das ist die Bank of Scottland.
Einlagensicherung dort scheint nach deren eigenen Angaben auf 85.000 GBP beschränkt, also ca. 100.000 EUR (mals mehr mals weniger, je nach Kurs).

Bezogen auf die Fristigkeit der Anlage würde ich aber dabei bleiben, dass eine Anlage für 4 Jahre fest (kürzer wird dort nicht angeboten), aus meiner Sicht deutlich zu lange ist.
Daher würde ich eher einen niedrigeren Zins aber dafür nur eine Laufzeit von 1-2 Jahren nutzen. Da die dann aber fast Deckungsgleich sind mit 1 Jahr gesichertem Tagesgeldzins, ist meine aktuelle Empfehlung ein Tagesgeldkonto bei CORTAL-CONSORS mit 2,1% als Neukunde (ohne weitere Konten und ohne Depotübertrag). Ist jedoch auf 25.000 EUR begrenzt.

Wenn die Anlage höher sein soll, dann ggf. doch splitten auf noch eine weitere Bank, z. B. die DAB-Bank mit 2,1% bis 20.000 EUR jedoch für 13 Monate gesichert.
Hier ließe sich noch zusätzlich über Kundenwerbungsgelder mind. 50 EUR addon verdienen, was aber sicherlich auch woanders noch ergänzend geht.

Danke jedenfalls für den Hinweis.
Ulrich

also es ist in der regel alles „sicher“, solange es kein börsencrash mehr gibt, ist alles was man zu einem bestimmten zinssatz festlegt auch ein fester verdienst, mit dem man hinten raus dann auch rechnen kann. bank of scotland ist da allerdings so eine sache. die sind lange nicht so abgesichert wie andere banken, sprich, die haben nur einen rückhalt von 3 mrd glaube ich zu wissen andere banken haben da das 8-fache.
eine aktuelle übersicht kannst du der seite entnehmen, dort findest du dann auch weitere inform…

Hallo Manuela,

vielen Dank für Deine Antwort. Ganz so klein soll der Anlagebetrag nun nicht sein - sorry, dass ich mich hier evtl. etwas missverständlich ausgedrückt habe. Bei diesem Betrag finde ich macht es schon einen nicht ganz unerheblichen Unterschied, ob man 3 oder 4,2% Zinsen bei z.B. der Bank of Scotland erhält. Einen Bausparer habe ich zwar, der läuft momentan aber ohne Besparung, da Zinsen super schlecht.

VG

Hartmut

Hallo Pontius,

klar, bei einem kleinen 4stelligen Betrag macht das kaum einen Unterschied und da würde ich minimiertes Risiko und auch kleineren Aufwand klar einem geringen Zinsvorteil von 200 € vorziehen. Der Betrag liegt schon ein wenig höher.

VG

Hartmut

Hallo zusammen,

ich warte eben schon einige Zeit, dass die Zinsen wieder steigen, möchte nun aber in der Tat etwas machen. Eigentlich denke ich, dass aktuelle 4,2% der Bank of Scotland nicht so schlecht sind und würde davon ausgehen, dass die Mehrzinsen die ich jetzt bekomme zu den weiter oben zitierten „es ist davon auszugehen, dass die Zinsen in den kommenden 1-2 Jahren deutlich steigen werden“ im Gesamtbetrag (jetzt überTagesgeld ca. 2-2.2% zu erhalten) mindestens gleich ausfallen. Ich bin eben leider in solchen Themen nicht alzu tief drin um einschätzen zu können, wie eine solche deutliche Steigerung in 1-2 Jahren wirklich aussehen kann.5%? 6%?
Was den Split auf 2 Banken betrifft so war meine Idee dahinter eine deutliche Risikominimierung zu betreiben, d.h. im Falle des Falles (der hoffentlich nie eintreten mag, ich habe deshalb besonders die traditionsreiche Bank of Scotland in Erwägung gezogen) wenigstens 1 Teil der Summe noch sicher auf dem Kto. einer deutschen Bank liegt.

Was meint Ihr?

VG

Hartmut

Hallo Hartmut,
meine Empfehlung ist auch nicht die, für die nächsten 4 Jahre auf massiv steigende Tagesgeldzinsen zu hoffen. Das wäre unrealistisch.
Realistisch ist aber ein Szenario bei dem die mittelfristigen Zinsen aufgrund der Inflationsthematik, die in den nächsten 1-2 Jahren auf uns zukommen wird und sich auch noch länger hinziehen wird, auch deutlich steigen werden, selbst wenn im kurzfristigen Bereich der Anstieg moderat bleibt.

Daher meine Empfehlung zunächst nur auf ein Tagesgeld zu gehen und dann in ca. 1 Jahr auf eine Festgeld zu wechseln, wenn Du 4-5 Jahre auf Dein Geld verzichten kannst.

Ich sehe dabei folgende Rechnung auf 10.000 EUR Basis:
4 Jahre Festgeld mit 4,25% = 12.284 EUR am 31.12.15

alternativ:
1/2 Jahr Tagesgeld mit 2,2% für 6 Monate = 10.109 EUR
dann
1/2 Jahr Tagesgeld mit 3% für 6 Monate = 10.262 EUR
danach
3 Jahre Festgeld mit 5% = 12.475 EUR
Das sind dann immerhin 190 EUR mehr als jetzt das Festgeld zu machen.

Der Break-Even für die Alternativen liegt bei 4,6%. D.h., alles was Du in einem Jahr über 4,6% an Festgeld auf 3 Jahre bekommst ist ein Gewinn gegen über der aktuellen Anlage.

Was die Bankentrennung angeht, so würde ich das im EU-Raum (incl. Großbritannien) nicht als notwendig ansehen, da die Einlagensicherung hier verläßlich ist.
Die Trennung macht nur aus dem Grund Sinn, dass ggf. der Anlagebetrag, den Du anlegen möchtest, die jeweiligen Maximalgrenzen der Institute für die jetzt gerade beworbenen Neukundenangebote übersteigt. Viele bieten ihre top-Konditionen nämlich nur für Anlagen bis max. 20.000 EUR an oder ähnliches. Das könnte ein Argument für ein Splitting sein, aber den Rest kannst Du erst einmal vernachlässigen.

Was eben noch ein Grund sein könnte, sind die Werbeprämien. Wie schon im ersten Beitrag erwähnt, geben einige Banken Neukundenprämien als Geldprämien in Höhe von 50 - 75 EUR. Solche Prämien zu verschenken wäre dumm. Daher könnte auch das ein Grund fürs Splitting sein. Lass Dich werben und teilt das Geld und die Angebotskonditionen erhälst Du noch obendrauf. Aber hier muss man die Bedingungen eben genau prüfen, weil machen Banken die Werbeprämien bei Nutzung der Sonderkonditionen ausschließen.
Gruß
Ulrich