Hallo Frosch,
also wenn die Darstellung der Seite richtig ist, dann ist es schon ein Zitat des Professors.
Und es soll auch der Bystander-Prozess beschrieben werden. Aber wie Du schon sagtest - eigentlich auch egal.
Absichtliches Nicht-Helfen?
Ich glaube, die Menschen können in manchen SItuationen nicht anders als Nicht zu helfen. Und es gibt eben sehr robuste Prozesse, nach denen wir scheinbar funktionieren.
Interessant in dem Zusammenhang ist z.B. das Experiment von Darley & Latane (1968):
Die Versuchspersonen waren als Teilnehmer einer Diskussionssitzung über Fernsprechanlage eingeladen. Es gab ein vermeintliches „Opfer“, ebenfalls an der Diskussion beteiligt. Und es gab 3 Versuchsbedingungen, in denen entweder kein weiterer Teilnehmer, ein weiterer Teilnehmer oder drei weitere Teilnehmer an der Diskussion beteiligt waren.
Das Opfer fing nach einiger Zeit an, um Hilfe zu schreien und zu stöhnen, bis es schließlich verstummte und keine Laute mehr von sich gab.
Gemessen wurde die Zeit, die die Probanden benötigten, um Hilfe zu organisieren.
In der Bedingung, in der kein weiterer Teilnehmer außer Versuchsperson (VP) und Opfer da waren, organisierten 85% der Versuchspersonen innerhalb einer Minute Hilfe, und nach 2,5 Minuten hatten alle 100 Prozent der VP dieser Versuchsbedingung Hilfe organisiert.
Dachten die VP, es gäbe noch einen weiteren Zeugen, dann hatten nach 1 Minute nur 62% der VP Hilfe organisiert, und nach 6 Minuten waren es 82%.
In der Bedingung mit drei weiteren Zeugen haben nach 1 Minute lediglich 31% der VP Hilfe geleistet, und nach 6 Minuten gerade mal 62%.
Wenn wir alleine sind, dann helfen wir also eher oder leichter, als wenn noch andere Menschen da sind.
Auswege aus der Ohnmacht
Wenn also die äußeren Umstände unser Verhalten modulieren, dann kann es wohl kaum „Absicht“ sein dass man nicht hilft. Und damit sich das ändert, muss man Aufklärungsarbeit leisten.
So gibt es z.B. bei Coats (1998) Hinweise, dass die Aufklärung über den „Bystander-Effekt“ schon ausreicht, um unsere Interventionsmöglichkeiten zu erhöhen.
Beaman et al (1978) haben dies versucht auszutesten: tatsächlich konnte die Hilfsbereitschaft unter Studierenden, die eine Vorlesung zum „Bystander-Effekt“ gehört hatten im Vergleich zu Studierenden, die statt dessen eine andere Vorlesung besuchten, gesteigert werden, als diese Wochen später mit einer Notfallsituation konfrontiert worden sind (25% Helfer zu 43% Helfer).
Also Aufklärung hilft und tut Not - nur, um den Kreis zu schließen, sollte diese eben auch inhaltlich richtig sein… 
Lieben Gruß
Patrick