Bis hierhin alles korrekt, allerdings zeigen nicht alle
Kennmelder für den Laien sicher eine erfolgte Auslösung an,
ohne zweipolige Prüfung würde ich hier also (gerade aus der
Ferne) keine abschließenden Aussagen treffen wollen…
Übrigens gibt es leider viele Anlagen, in denen die
angesprochenen ‚Fensterchen‘ der Schraubsicherungen ‚einfach
mal so‘ fehlen, da ist dann leider auch die
Berührungssicherheit dahin.
Fingersicher sind sie trotzdem. Der VDE Prüffinger ist eine ziemlich dicke Wurst.
Sicherung austauschen und gut.
Auch da möchte ich mein Veto einlegen: die Haupt- oder
Vorsicherung dürfte so mit bummelig 25A oder je nach
„Humorverständnis“ des letzten Pfuschers, der vielleicht die
Passchraube rausgedreht hat, auch bis zu 50 oder 63A ausgelegt
sein.
Du kennst die MINDESTstrombelastbarkeit nach DIN für Etagenzuleitungen? Da sind 63A gefordert. Wie gesagt, mindestens.
Eine Belastbakeit von 63A ist Pflicht, die tatsächliche Größe sollte man entsprechend der tatsächlichen Last auslegen. Bei vorhandenem DLE (32A) ergibt sich mit Selektivität 32A * 1,6 etwas mehr als 50A.
25A sind m.E. sehr knapp und hier nur in Altbauten vorzufinden.
Ohne DLE verbaue ich 40A Neozed, dann benötige ich für die RCDs auch keine Vorischerungen mehr.
Grundsätzlich sollte man sowieso keine Vorsicherungen wieder
zuschalten, ohne vorher alle FI- und/oder LS-Schalter in
der/den hinter geschalteten Unterverteilungen auszuschalten,
auch oder gerade im Hinblick auf die hohen Einschaltströme
durch die immer häufiger werdenden induktiven Lasten!
Die Lastart, die immer häufiger wird, ist kapazitiv (ESL, Schaltnetzteile). Was beim Zuschalten einem Kurzschluss nehe kommt. Also deutlich problematischer als induktive Lasten.
Und wenn in der Anlage auch noch ein Kurzschluss bestehen
sollte, rummst das beim Einsetzen der neuen Vorsicherung
nochmal ganz gut, zumal eine Schraubsicherung ja auch schon
rein bauartbedingt eben nicht in so kurzer Zeit eingeschaltet
werden kann wie bspw. ein LS-Automat.
Eventuelles Festbrennen der Schraubkappe und heiße Finger des
Laien durch den möglicherweise entstehenden Lichtbogen und
ähnliche Szenarien lasse ich jetzt erstmal beiseite ;o)
Diese Gefahr besteht absolut. Mit ist selber beim Eindrehen einer Neozed 63A Sicherung an einem „ausgeschalteten“ Kompressor mal das Element weggebrannt. War eben doch nicht ausgeschaltet (der Arbeiter in dieser Firma kannte die korrekte Zuordnung von „0“ und „1“ zu „aus“ und „ein“ wohl nicht). Ein 22kW Motor, der auf zwei Phasen anläuft, reißt schon ordentlich was weg 
Wenn ich Sicherungen einsetze, prüfe ich vorher eben die Spannung über dem Element und sorge so für lastfreies Einsetzen.
Ich vertrete die Auffassung, dass ein Laie auch an den
Vorsicherungen seiner Wohnung nichts zu suchen hat.
Ich bin der Meinung, dass Neozed Sicherungslastrenner viel mehr Anwendung finden sollten! Zumal durch den garantierten Anpressdruck die Anzahl der halbfesten Sicherungen (mit dann folgendem Schmoren) gegen Null gehen würde.