Sicht auf das Kaiser des Mittelalters im 3. Reich?

Hallo ihr,

mir fehlt noch ein Proseminar zum Thema Mittelalter. Ich würde dem Dozenten gerne ein eigenes Thema für eine Arbeit vorschlagen, weil dann die Beschäftigung mit diesen toten Kaisern wenigstens ein bisschen Spaß macht. Es geht im Seminar um das Kaisertum im Mittelalter.

Nun habe ich schon hin und wieder mal am Rande mitbekommen, dass ein mittelalterlicher Kaiser im 3. Reich wieder recht wichtig wurde. Ich würde also gerne die Darstellung dieses Kaisers im 3. Reich mit unserer heutigen Sicht vergleichen.

Die Frage ist nur, welcher Kaiser das war. Und meint ihr, so ein Thema ist sinnvoll? … Ich weiß es nicht mehr genau, aber die SS und Himmler haben sich da für irgendeinen Kaiser besonders interessiert. Das war dann natürlich der „arische Urahn aller Deutschen“ oder sowas. Wer war das? War das Karl der Große? Oder waren alle Kaiser wichtig?

Bitte helft mir mal, dass ich mich mit dem 3. Reich beschäftigen kann, obwohl es in dem Proseminar um mittelalterliche Kaiser geht :wink:

Schöne Grüße

Petra

Es war kein Kaiser, sondern ein König: Heinrich I. Die Stiftskirche in Quedlinburg wurde eine regelrecht Pilgerstätte…

Es war Heinrich IV. Gründer des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation.

Es war Heinrich IV. Gründer des Heiligen römischen Reiches
deutscher Nation.

Nö, stimmt beides nicht. Erstens war es Heinrich I., und zweitens liegst Du mit dem „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“ ein paar hundert Jahre daneben, von dem kann man allerfrühestens mit der Goldenen Bulle reden.

Hallo,

Es war kein Kaiser, sondern ein König: Heinrich I. Die
Stiftskirche in Quedlinburg wurde eine regelrecht
Pilgerstätte…

Hmm … das ist dann wohl ein typischer Fall von „dumm gelaufen“. Das Thema des Seminars sind nämlich die Kaiser des Mittelalters.

Aber dann lag ich mit Heinrich vorhin doch richtig. Ich habe mich nur nicht getraut, das zu schreiben, weil ich von der Logik her dachte, es müsste so jemand wie Karl der Große sein, und weil ich dann geglaubt habe, dass ich den Namen Heinrich nur wegen Himmler und der SS im Hinterkopf hatte. War’s also doch ein Heinrich.

Jedenfalls danke für die schnelle Antwort.

Schöne Grüße

Petra

Karl der Große wäre vielleicht auch ein Thema im Sinne von „negativer Rezeption“. Der war nämlich in erster Linie der „Sachsenschlächter“ und nicht, wie er heute so gerne gesehen wird, der „Vater Europas“…

Servus,

Oder waren alle Kaiser wichtig?

Wenigstens einer war bei Nazis nicht so hoch angesehen: Friedrich II., der ordentlich Lesen und Schreiben, ein bissel Fremdsprachen und angeblich auch etwas Mathe beherrschte, und es in die Reihe gekriegt hat, einen unblutigen und erfolgreichen Kreuzzug zu organisieren.

Der ward durch Dokter Josef indirekt mit posthumer Nichtbeachtung gestraft, indem dieser dem anderen Friedrich II., König Friedrich II. von Preußen, den Titel „Friedrich däär AAiinziche“ gab.

Schöne Grüße

MM

Hallo ihr,

mir fehlt noch ein Proseminar zum Thema Mittelalter. Ich würde
dem Dozenten gerne ein eigenes Thema für eine Arbeit
vorschlagen, weil dann die Beschäftigung mit diesen toten
Kaisern wenigstens ein bisschen Spaß macht. Es geht im Seminar
um das Kaisertum im Mittelalter.

Nun habe ich schon hin und wieder mal am Rande mitbekommen,
dass ein mittelalterlicher Kaiser im 3. Reich wieder recht
wichtig wurde. Ich würde also gerne die Darstellung dieses
Kaisers im 3. Reich mit unserer heutigen Sicht vergleichen.

Die Frage ist nur, welcher Kaiser das war. Und meint ihr, so
ein Thema ist sinnvoll? … Ich weiß es nicht mehr genau, aber
die SS und Himmler haben sich da für irgendeinen Kaiser
besonders interessiert. Das war dann natürlich der „arische
Urahn aller Deutschen“ oder sowas. Wer war das? War das Karl
der Große? Oder waren alle Kaiser wichtig?

Bitte helft mir mal, dass ich mich mit dem 3. Reich
beschäftigen kann, obwohl es in dem Proseminar um
mittelalterliche Kaiser geht :wink:

Schöne Grüße

Hallo Petra,

auf Heinrich I ist in der Folge schon verwiesen worden. Aber auch sein Sohn Otto I (der Große) genoß bei den Nazis großes Ansehen: Festigung des Reichs, Ostexpansion, Sieger über Ungarn und Slawen…kurzum die Nazis meinten, mit Heinrich und Otto viele politische Ziele gemeinsam zu haben bzw. sie sahen sich durch diese Kaiser gerechtfertigt.

Wolfgang D.

Naja, soo schlimm kanns um das Ansehen Friedrich I. „Barbarossa“ nicht gestanden haben, schließlich hat die Führung des dritten Reiches den Ostfeldzug 1941 mit diesem Namen versehen. (->„Unternehmen Barbarossa“)

Und ich glaube nicht, dass sie ein solch gewaltiges und entscheidendes Unterfangen mit dem Namen eines Kaisers belegt hätten, der ihnen nicht in den Kram gepasst hat.
Immerhin will man ja durch solche Namensgebungen auch immer ein bisschen den Beistand und das Glück solcher Persönlichkeiten auf das eigene Unternehmen übertragen und selbigem eine Art Programm auferlegen.

Naja, wie wir wissen hat das mit dem Kreuzzug nicht so doll geklappt. Zwar konnte Barbarossa einige Anfangserfolge feiern, aber dann kam ganz unerwartet die Wende und die ursprüunglichen Ziele konnten nicht mehr erreicht werden.

Hallo Betasator,

eines der Nebenargumente für das Erlernen der lateinischen Sprache ist das genaue Hinsehen-Müssen. Schon ein einzelner Buchstabe kann im Lateinischen zu ganz anderen Bedeutungen führen.

Bei Dir hier ist es ein großes I, das Du übersehen hast. Weiter unten war von Friedrich II., dem Enkel Friedrich I., die Rede. Deine Zusammenfassung dessen Kreuzugs passt auch nicht so recht, da er ja vorher ertrank.

Gruß,
Andreas

Er war beides. Ob wir wollen oder nicht.