Wenn ich einen grünen Baum sehe verbindet mein Gehirn die ankommenden Signale mit dem gelernten Wort GRÜN. Ist jetzt aber dieses Grün immer das gleiche oder sieht ein anderer Mensch den Baum in einer Farbe die ich als ROT bezeichnen würde? Den Unterschied kann man ja nicht so einfach erkennen, da ja beide das Wort GRÜN gelernt haben für die Farbe die sie sehen.
Hallo,
das sind alles Erfahrungswerte, Verarbeitungsprozesse, einigermaßen individuelle Sinneswahrnehmungen uvm.
Wenn ich z.B. in den Tropen aufgewachsen bin, sieht für mich ein grüner Baum vielleicht so aus http://www.taz.de/uploads/images/684x342/regenwald_0…
während für jemand anderen, der in kälteren Gefilden lebt, ein grüner Baum vielleicht so aussieht: http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/faku…
(Im Sinne von: „Denk an einen grünen Baum.“ Der sieht bei jedem etwas anders aus; Gleiches gilt für Farben.) Wenn man nicht gerade farbenblind ist, unterscheiden sich die Farben, an die wir denken, auch ein wenig voneinander (bei Farbenblinden natürlich - je nach Nuance - ziemlich stark).
Grüße
Nein
Hallo,
Wenn ich einen grünen Baum sehe verbindet mein Gehirn die
ankommenden Signale mit dem gelernten Wort GRÜN. Ist jetzt
aber dieses Grün immer das gleiche oder sieht ein anderer
Mensch den Baum in einer Farbe die ich als ROT bezeichnen
Naja, selbst du siehst ja die selbe Farbe nicht immer gleich.
Je nach Gemütszustand, körperlicher Verfassung, Lichteinfallswinkel, Lichtintensität und Spektrum der Beleuchtung siehst du die gleiche Fläche sehr unterschiedlich.
Dann kommt aber das Gehirn ist Spiel und biegt deine Seheindrücke so zurecht, dass sie deinen Erfahrungswerten entsprechen. Was man sieht, ist also nicht unbedingt objektiv.
Als Beispiel nimm mal ein weißes Blatt Papier und fotografieren es einmal unter Sonnenlicht und einmal unter einer normalen Glühlampe. Unter der Glühlampe sieht das Papier eher gelb aus, obwohl du es immer noch als weißes Papier wahrnimmst.
Du siehst es aber eben weiß, weil dein Gehirn meint, das es weiß sein müßte.
würde? Den Unterschied kann man ja nicht so einfach erkennen,
da ja beide das Wort GRÜN gelernt haben für die Farbe die sie sehen.
Ja, man muß annehmen, das jeder Mensch ein etwas anderes Farbempfinden hat, weil die Farbrezeptoren gewisse Toleranzen aufweichen. Das gilt besonders für Menschen, deren Farbrezeptoren schlecht oder gar nicht arbeiten.
Bei einer Grünschwäche erscheinen grüne Flächen eben wie graue.
Ansonsten ist aber auch anzunehmen, das wir auf Grund der Tatsache dass unsere Biologie prinzipiell ähnlich arbeitet, auch die sensorischen Wahrnehmungen ähnlich sind, zumindest solange diese im normalen Maß funktionieren und nicht defekt sind…
Gruß Uwi
Hi
Diese Frage tendiert schon ins Philosophische. Oder: „Was ist die Wahrheit?“
Als Naturwissenschaftler würde ich sagen, jeder hat seine eigene Wahrheit, die im Kopf entsteht. Wir gleichen mit den anderen ab, was wir sehen, und was sie darin sehen. Man einigt sich „Das ist ein Baum“ oder „Das ist grün“
(Nur nebenbei: du kannst dieses Abgleichen der Menschen untereinander so auf die Spitze treiben, dass eine Person eine blaue Karte, die von allen anderen, instruierten Personen, als grün bezeichnet wird, irgendwann auch als grün wahrnimmt, damit sind wir dann aber wieder in ner anderen Wissenschaft
Etwas konkreter zu deiner Frage: Von den Menschen mit einer Farbsehschwäche abgesehen (und das sind gar nicht mal so wenige, es fällt halt nur nicht auf!) gibt es noch sogenannte Tetrachromaten. Sie haben einen Rezeptortyp mehr als „normale“ Menschen. Das ist jedoch selten, und vorallem auch selten nachgewiesen dass diese Menschen „besser“ sehen. Aber ich denke schon, dass sie anders sehen.
Grüße
Karana
Nein
Hallo Fragewurm,
Wenn ich einen grünen Baum sehe verbindet mein Gehirn die
ankommenden Signale mit dem gelernten Wort GRÜN. Ist jetzt
aber dieses Grün immer das gleiche oder sieht ein anderer
Mensch den Baum in einer Farbe die ich als ROT bezeichnen
würde?
Naja, nicht gerade Rot, aber es gibt mehrere Grün …
http://de.wikipedia.org/wiki/Farbwahrnehmung#Die_Seh…
Wichtig ist dieser Satz:
Die Angabe von Maxima der breiten Spektralkurven sind nur Anhaltspunkte für die Kurvenlage und zum anderen beispielsweise vom Individuum abhängig.
Es gibt da schon eine genetische Varianz der Farbrezeptoren.
Das ist dann in etwa vergleichbar mit einen Farbfoto, welches man sich auf unterschiedlichen, nicht kalibrierten, Monitoren ansieht. Grün bleibt zwar grün, aber jeder Monitor zeigt einen etwas anderen Farbton.
Den Unterschied kann man ja nicht so einfach erkennen,
da ja beide das Wort GRÜN gelernt haben für die Farbe die sie
sehen.
Hinzu kommt noch, dass man das Farbsehen auch noch trainieren kann. Wie gut man Farbtöne differenzieren kann, ist reines Training.
Das merkt man, wenn man irgendwie in die Farbbranche (Druckerei, Textilfärberei, Design usw.) reinrutscht. Da streiten sich dann zwei Typen, weil zwei Muster mehrere Farbtöne voneinander abweichen und du siehst da keinen Unterschied in der Farbe
Mit Zeit und Übung erkennst du dann aber auch 1/3 Farbtonunterschiede.
Das geht dann aber ohne Übung wieder verloren.
Ging mir selbst so. Nachdem ich 10 Jahre nichts mehr mit der Branche zu tun hatte, war ich bei einem Andruck dabei. Ich habe die Farbunterschiede nicht mehr erkennen können
Ein weiterer Punkt beim Gehirn ist noch, dass im Gehirn, beim Sehen, nicht nur physikalisch die Wellenlängen ausgewertet werden. Da sind sehr viele Gehirnregionen daran beteiligt, so auch Gefühle, welche mit den Farben verbunden sind.
Schon aus diesem Grund werden Farben unterschiedlich empfunden.
Farbe ist bekanntlich auch eine Geschmackssache.
Für die Kommunikation untereinander braucht es deshalb eine „Übersetzungstabelle“, mit welcher dann die persönliche Empfindung in die Bezeichnung „Grün“ übersetzt wird. Wenn’s genauer sein soll gibt es dann Farbpaletten z.B. nach RAL, Pantone oder die Euroskala.
http://de.wikipedia.org/wiki/RAL-Farben
http://de.wikipedia.org/wiki/Pantone
MfG Peter(TOO)
Lass dich nicht irre machen
Servus
Wenn ich einen grünen Baum sehe verbindet mein Gehirn die
ankommenden Signale mit dem gelernten Wort GRÜN. Ist jetzt
aber dieses Grün immer das gleiche oder sieht ein anderer
Mensch den Baum in einer Farbe die ich als ROT bezeichnen
würde?
Nein. Selbst die Rot-Grün-Blinden sehen ja nicht grün als rot, sondern eher beides als grau bzw. ungenau.
Die Konstruktivisten wollen uns weismachen, dass jeder Mensch eine Farbe anders sieht. Ich halte das für großen Unsinn. Dass die Kommunikation zwischen Millionen Menschen überhaupt funktioniert, beruht im Wesentlichen darauf, dass wir fast alle blau als blau und gelb als gelb sehen.
Psychotiker (z.B. Schizophrene) haben hierbei eher Probleme durch Halluzinationen, Illusionen und Wahnwahrnehmungen. Es ist eine Zeichen geistig-seelischer Gesundheit, wenn wir Farben (relativ) objektiv wahrnehmen und nicht subjektiv verändert.
Es grüßt dich
Branden
Hi,
ich bin davon überzeugt, daß die Wahrnehmung der Farbintensität individuell ist. Bedeutet aber nicht, daß ein Individuum unser, per Definition, angelerntes Grün als Rot empfindet. Es sei denn, dieses Individuum wuchs isoliert auf und diesem wurde gesagt, daß das was er sieht die Farbe Rot ist. Auch dieses wird ein Grün sehen, aber es mit Rot assoziieren.
Gruß vom Raben
Hallo Branden,
Die Konstruktivisten wollen uns weismachen, dass jeder Mensch
eine Farbe anders sieht. Ich halte das für großen Unsinn. Dass
die Kommunikation zwischen Millionen Menschen überhaupt
funktioniert, beruht im Wesentlichen darauf, dass wir fast
alle blau als blau und gelb als gelb sehen.
Dass jetzt bei Grün der blaue Rezeptor ein grösseres Signal liefert als der Grüne halte ich auch für ausgeschlossen, wenn das Auge gesund ist
Aber da es schon bei den Rezeptoren kleine unterschiede gibt, wird die Auswertung auch entsprechend individuell sein müssen.
Für einen Beweis müsste man Augen transplantieren können und dann könnte man testen ob das Gehirn umlernen muss.
Man kann das mit einem Taschenrechner vergleichen.
Diese können intern sehr unterschiedlich aufgebaut sein und auch auf unterschiedliche Arten intern rechnen (verbreitet ist z.B. BCD und Fliesskomma, mathematisch recht unterschiedlich Ansätze beim Rechnen), liefern aber, wenn sie richtig funktionieren, alle die selben richtigen Resultate.
In welche Fraktion werde ich nun eingeteilt?
MfG Peter(TOO)
Zitat dazu
Hi,
dazu gibt es ein (wie ich finde) sehr schönes Zitat von Karl Valentin
Wie möcht denn der sehng, ob i rot sehng kann, wenn i doch aa net siehch, ob er rot sehng kann, und wenn vielleicht i rot sehng kann, aber er net, und er meint, i siehch’s net, weil er’s aa net siehcht, oder weil des, was er siehcht, gar net amal rot is
Gandalf
Hallo,
ich sehe mit einem Auge viele Farben leicht gelb- oder rotstichiger als mit dem anderen - also schon ein Wahrnehmungsunterschied in nur einem Kopf mit zwei Augen.
Kann mir nicht vorstellen, dass alle anderen Menschen alle Farben exakt so sehen, wie ich sie mit beiden oder einem der beiden Augen sehe.
Ist ein interessantes Thema, auch wenn die Auswirkungen nicht von großer Bedeutung sind.
Die gleiche Frage kann man sich übrigens zu allen Sinneswahrnehmungen stellen.
Gerüche z.B.
Ich ziehe z.B. Kuhstall- oder frischen Heugeruch (für mich Kindheit in Geruchsform) jedem Parfum vor. Die Existenz der Parumindustrie beweist, dass es den meisten Menschen anders geht.
Gruß, Paran
Selbst-Test mit Ishihara-Tafeln
Hallo!
Wer mag, kann hier grob testen, ob er die Farben korrekt erkennen kann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ishihara-Farbtafel
Angelika
Servus Peter
Man kann das mit einem Taschenrechner vergleichen.
Diese können intern sehr unterschiedlich aufgebaut sein und
auch auf unterschiedliche Arten intern rechnen (verbreitet ist
z.B. BCD und Fliesskomma, mathematisch recht unterschiedlich
Ansätze beim Rechnen), liefern aber, wenn sie richtig
funktionieren, alle die selben richtigen Resultate.
Ich bezweifle, dass menschliche Gehirne so unterschiedlich aufgebaut sind wie Taschenrechner. Das wäre mir seinerzeit schon im Anatomie-Kurs aufgefallen.
In welche Fraktion werde ich nun eingeteilt?
In keine. Jedenfalls nicht von mir.
Gruß,
Branden
Mitnichten
Hallo!
Ich habe einmal einen Bericht im Fernsehen gesehen, über ein Volk (Afrika?), bei denen gibt es für die Farbe „Blau“ kein Wort, bei denen ist grün und blau ident.
Das Interessante war aber, dass die Menschen dieses Volkes somit auch keine Blautöne (lila, violett) kannten und somit auch nicht sahen.
Sprich: Da die Farbe blau mit grün gleichgesetzt war, sah man auch keinen Unterschied. Es sieht so aus, als lernten wir erst die Farben zu unterscheiden, wenn wir sie benennen können.
Ich such Dir noch die Quellen, wenn Du willst.
Grüße
Gollum
Hallo,
Sprich: Da die Farbe blau mit grün gleichgesetzt war, sah man
auch keinen Unterschied. Es sieht so aus, als lernten wir erst
die Farben zu unterscheiden, wenn wir sie benennen können.
das glaube ich nicht.
Man kann Farben sehr wohl vergleichen, ohne auch nur für eine einzige Farbe einen Begriff zu haben.
Gruß Uwi