Silikatfarben-Warum Kali

Hallo!

Ich habe jetzt diverse Rezepturen für Silikatfarben. Kann mir jemand erklären warum es unbedingt Kaliwasserglas sein soll? Es gibt ja auch noch Natronwasserglas!
Vielen Dank für die Mühe im Voraus.

Tschüß und schönes Wochenende.

Lothar

Hallo!

Ich habe jetzt diverse Rezepturen für Silikatfarben. Kann mir
jemand erklären warum es unbedingt Kaliwasserglas sein
soll? Es gibt ja auch noch Natronwasserglas!
Vielen Dank für die Mühe im Voraus.

Ich kenne zwar dein Begehr nicht wirklich, denke aber, mit Natriumwasserglas dürfte es ebenso funzen. Kaliwasserglas ist etwas reaktionsfreudiger, aber nicht viel.
Wieso nimmt man dabei überhaupt Wasserrglas?? Bindemittel für dispersionsfarben beruhen heutzutage auf amorpher Kieselsäure oder Aluminiumoxid (gamma).

fragt:
Frank

Hallo Lothar!

Kaliwasserglas wird so zubereitet :

Man mische gleiche Gewichtsteile Sand und trockene reine Pottasche zusammen und erhitze das Gemenge in einem Tiegel aus feuerfestem Material so lange, bis man eine klare leichtfflüssige Schmelze erhält.
Beim Erkalten bildet diese eine glasartige Masse, die im Wasser vollkommen löslich ist. Die Lösung geht jedoch sehr langsam vonstatten, wenn die feste Masse in größeren Stücken in das Wasser gebracht wird. Ziemlich rasch dagegen, wenn man sie vorher fein pulverisiert und dadurch dem Lösungsmittel mehr Angriffspunkte verschafft.

Natronwasserglas :
Natronwasserglas wird ebenso hergestellt, nur ist statt Pottasche kohlensaures Natron, also Soda, zu nehmen. Bestand der Tiegel, in dem die Schmelze bereitet wurde, aus feuerfestem Ton, so geht immer etwas Tonerde aus letzterem in die Schmelze hinein. Da jedoch diese Verunreinigung im Wasser absolut unmöglich ist, so bleibt sie nachher beim Auflösen der erkalteten und pulverisierten Masse als Bodensatz zurück. Die erhaltene Lösung wird hierauf zu Syrupdicke eingedampft und ist in diesem Zustand handelsfähige Ware.

Das sind zwei Beschreibungen aus einem Fachbuch von 1902. Vielleicht kannst Du daraus die Lösung herauslesen. Vielleicht hat man früher Natronwasserglas nicht genommen, weil es diesen Bodensatz hat. Und diese Eigenart ist immer noch in den Köpfen der Benutzer. Heute sind beide Wasserglassorten ganz sicher gleich sauber.

Gruß Max

Hallo !

Ich habe gerade etwas Neues entdeckt :

Kaliwasserglas wird auch als Flammschutzmittel verwendet.
Möglicherweise wird deshalb auch Kaliwasserglas dem Natronwasserglas vorgezogen.

Gruß max

Danke für die Frage !
Danke für die Frage!

Jetzt weiß ich wenigstens, wie Wasserglas hergestellt wird!

gruß max

Hallo Frank,

Wieso nimmt man dabei überhaupt Wasserrglas?? Bindemittel für
dispersionsfarben beruhen heutzutage auf amorpher Kieselsäure
oder Aluminiumoxid (gamma).

kann ich Dir so erklären: Silikatfarbe verbindet sich unlöslich mit der Putzschicht, bleibt aber - sozusagen - offenporig, das heisst der Feuchtigkeitsaustausch zwischen den einzelnen Schichten (Mauerwerk, Putz, Farbschicht) ist gewährleistet.

Dispersionsfarben versiegeln die Oberfläche, schrumpfen aber gelegentlich, das heißt sie bekommen Haarrisse. Das bedeutet: Wasser kann eindringen, aber nicht mehr über die gesamte gestrichene Fläche hinaus. Schlimmstenfalls wird die Mauer feucht und auf alle Fälle platzt die Dispersionsfarbe - im Mikrobereich wieder ab, sie friert auf.

Schau Dir mal Fresken in einer mittelalterlichen Kirche an, vielleicht verblasst, aber noch vorhanden. Und dann schau Dir mal einen Bau aus den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts an. Die meisten müssen spätestens jetzt neu gestrichen werden.

deshalb habe ich den Anbau an unser Haus mit Silikatfarbe angestrichen.

viele Grüße
Angelika

Hallo Angelika,

du redest aber von hornalten Farben. Mit Dispersionsfarben auf Wasserbasis lassen sich heute Bleche vorm umfomen beschichten, ohne zerkratzt zu werden.
Es gibt ebenso dispersionsoffene Dispersionen, sogar mit Wärmeisolierung.

Gruß
Frank

Käse

Es gibt ebenso dispersionsoffene Dispersionen,

soll diffusionsoffen heißen

Hallo Angelika,

du redest aber von hornalten Farben. Mit Dispersionsfarben auf
Wasserbasis lassen sich heute Bleche vorm umfomen beschichten,
ohne zerkratzt zu werden.
Es gibt ebenso dispersionsoffene Dispersionen, sogar mit
Wärmeisolierung.

Silikatfarben machen meines Kenntnisstands tatsächlich nur in Verbindung mit Putz/Mauerwerk traditioneller Art Sinn. Der ursprüngliche Fragesteller bezog sich ausdrücklich auf ein „Rezept“ für Silikatfarbe. Rezepte braucht man in der Regel dann, wenn man für ein Vorhaben etwas zusammenrühren will, das man handelsüblich nicht bekommt. Dazu habe ich geschrieben, was ich weiss - hornalt, oder nicht.

Musst ja nicht damit arbeiten …

viele Grüße
Angelika