Simulation d. Entstehung e. erdähnlichen Planeten

latha la math oder auch guten Tag

Es gibt da einige sehr schöne Dokumentationen (z.B. von BBC oder National Geographic) über die Entstehung der Erde. Das Neueste, was ich da erfahren habe ist, das die Erde als bewohnter Planet nicht möglich wäre, wenn es den Saturn nicht gäbe. Und dessen Einfluß ist so gewaltig, daß Astronomen nicht nach einer neuen Erde suchen, sondern nach einem zweiten Saturn, um einen Planeten, wie den unseren zu finden.
Auch an anderer Stelle habe ich den Eindruck gewonnen, daß gewisse Abläufe in der Erdgeschichte in unmittelbarem Zusammenhang stehen und meine Neugier bringt mich dazu, dies überprüfen zu wollen.
Darüber hinaus arbeite ich gerade an der Erschaffung einer Welt für ein neues RollenspielSystem mit, und ich hasse logische Fehler.
Nun frage ich mich, ob es da möglicherweise Programme gibt, mit denen man relevante Vorgänge der Erdgeschichte simulieren kann, um so zu überprüfen, welche Entwicklungen zwangsläufig und welche eher zufällig waren. Es wäre schön, wenn es ein Programm gäbe, welches - sagen wir vom Erscheinen der Erde als Planet bis zu spürbarer Einflußnahme durch den Menschen - alle entscheidenden Einflüße berücksichtigte. Aber ich denke, das ist eher unwahrscheinlich.
Wenn irgendjemand Kenntnis von der Existenz solcher Programme hat, wäre ich für entsprechende Hinweise dankbar.

slan agus beannacht Euch allen, Peter Bachmann

Hallo, Peter,
ich erinnere im an ein Spiel, das ich vor jahren mal auf dem PC hatte.
Da konnte man unterschiedliche Bedingungen einstellen und die Evolution nachspielen. Wenn man gut war, kam es zu Entstehung von Leben, sogar intelligentem Leben und gewonnen war das Spiel, wenn die virtuelle Menschheit den Planeten im Raumschiff verließ.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es das Spiel noch gibt, aber versuchen kannst Du es ja mal: http://www.gamespot.com/pc/strategy/simearth/index.html
Gruß
Eckard

Moin,

Neueste, was ich da erfahren habe ist, das die Erde als
bewohnter Planet nicht möglich wäre, wenn es den Saturn nicht

Das halte ich nicht für richtig und nicht für Stand der Wissenschaft. Mond und Jupiter haben einen gewissen Einfluß, Leben auf der Erde wäre u.U. nicht so (aber trotzdem vorhanden) wir wir es jetzt auf der Erde haben, wenn es einen von beiden nicht gäbe - aber wer weiß schon, ob es nicht auch ohne diese zwei intelligentes Leben gäbe? (Manchmal, wenn man Nachrichten schaut, fragt man sich, ob es überhaupt welches auf der ERde gibt - abgesehen von den weißen Labormäusen und den Delphinen)

nach einer neuen Erde suchen, sondern nach einem zweiten
Saturn, um einen Planeten, wie den unseren zu finden.

Das hat im Wesentlichen technische Gründe: eine Erde kann man schlicht heutzutage noch nicht finden, da die Instrumente nicht fein genug sind (bzw. die Schüsseln und Beobachtungsdauer nicht groß genug).

Darüber hinaus arbeite ich gerade an der Erschaffung einer
Welt für ein neues RollenspielSystem mit, und ich hasse
logische Fehler.

Das Spiel, was Eckard meint, könnte u.U. sowas wie Populous oder SimLife(?) sein. War beides sehr witzig.

Gruß,
Ingo

Lieber Ingo !

Soweit ich die auf Phönix am WE ausgestrahlte Dokumentaion verstanden habe, geht es um die Masse des Saturn, die quasi als Kometen- Schutzschild dient. Es wurde explizit darauf hingewiesen, es müße nach einem System mit einem Planeten von der Masse des Saturn „auf einer äußeren Laufbahn“ gesucht werden. Alle Systeme ohne solch eine Masse außerhalb werden so scheint´s dermaßen zerbombt, daß sich dort kein Leben entwickeln kann.

Ich danke Dir jedenfalls für Deine Zeit und Deine Mühe, Peter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Lieber Eckard

Auch Dir Dank für Deine schnelle Antwort.

Ich habe bis jetzt nur zwei Rezessionen zu diesem Spiel finden können. Und leider sind wir nur zu zweit mit dem Aufbau einer gazen Welt beschäftigt, während sich schon RPG-Magazine zum Interview anmelden. Kurz: wir sind etwas knapp mit Zeit.
Kannst Du DIch noch erinnern, ob als Ergebnis immer „die“ Erde herauskam, oder mal etwas - sagen wir - ein Bißchen anderes ? (also z.B. ein Planet mit einr anderen Anordnung der Kontinente aber trotzdem Leben)

Davon abgesehen, wird sich heute wahrscheinlich nicht mehr so wirklich nachvollziehen lassen, ob die HerstellerFirma damals mehr die WIssenschaftlichkeit ihres Produktes oder den Umsatz im Kopf hatte. Deshalb wären mir eigentlich Programme lieber, die als SchulProjekt entstanden sind, oder an einer Uni oder von einem interessierten Laien geschrieben wurden.

le beannacht, Peter

Hi, Peter,
Mittlerweile habe ich ein wenig nachgekramt und herausgefunden, dass dieses Spiel 1990 herauskam - also wahrscheinlich nicht mehr am Markt ist.
Es gibt einen Wikipedia-Artikel (auf Englisch), der das Spiel sehr gut beschreibt: http://en.wikipedia.org/wiki/Simearth

Ich erinnere mich, dass es möglich war, völlig unterschiedliche Lebewesen zur Intelligenzstufe zu führen.

Andere Evolutions-Simulationen gibt es in großer Zahl im Netz. Ich habe mir jetzt mal nicht die Mühe gemacht, speziell danach zu suchen. So gibt es „Jäger/Beute“-Simulationen in großer Menge. Solche Systeme sind auch recht einfach zu konstruieren und ich denke, dass man sie sogar auf Excel ohne weiteres zumindest rudimentär scripten könnte.

Hier etwas, was vielleicht Deiner Intention näher kommt: http://www.pearl.de/pearl.jsp?redir=yes&screenX=1024…

Gruß
Eckard

Lieber Eckard !

Vielen Dank für Deine Zeit und Mühe, für Tips und Hinweise.
Bei dem Link bin ich zwar nur bei Pearl gelandet, dafür brauche ich da jetzt keinen Katalog mehr anfordern, weil ich jetzt online bei denen stöbern kann.
Den Tip mit der Suche im Net finde ich gut. Denke, der Zeitdruck und der Umstand, daß ich nicht so recht weiß, wonach man da am Günstigsten sucht, haben da bisher meine Bemühungen in der Richtung etwas eingeschränkt.

slan agus beannacht, Peter

ICh glaube, dass Du da etwas nicht richtig mitbekommen hast - oder es falsch gesagt wurde (wäre bei solchen Doku’s leider nicht neu).
Fakt ist, dass der Jupiter allein schon etwa 70% der Gesamtmasse aller Planeten des Sonnensystems besitzt (bei Saturn sind es immerhin etwa 21%). Also ist es sein Einfluss, der verhindert, dass es zu vielen heftigen einschlägen auf der Erde kommt. Man bezeichnet Jupiter deshalb auch als kosmischen Staubsauger. Der Einfluss des Saturns ist sicherlich nicht Null, aber wohl im Vergleich zum Jupiter zu klein, als dass er diesbezüglich für die Forschung im Moment eine Rolle spielen würde.
Man sucht tatsächlich bei anderen Sternen nach Planeten mit Jupitermasse und Jupiterabstand und hofft dann vielleicht später erdähnliche Planeten innerhalb dieser Umlaufbahnen zu finden.
Übrigens ist für die Entstehung von Leben eine Vielzahl astronomischer Bedingungen nötig. Nur mal eine Andeutung: Man untersucht in diesem Zusammenhang Sterne auf mögliche Lebenszonen (wo die Temperaturen flüssiges Wasser auf umlaufenden Planeten ermöglichen). Beachtet werden muss dabei aber auch die Strahlungsstärke des Sterns und dessen Masse.
Viele Grüße!
QuarkFan

Moin,

oder es falsch gesagt wurde (wäre bei solchen Doku’s leider
nicht neu).

Ja, leider.

Fakt ist, dass der Jupiter allein schon etwa 70% der
Gesamtmasse aller Planeten des Sonnensystems besitzt (bei
Saturn sind es immerhin etwa 21%). Also ist es sein Einfluss,
der verhindert, dass es zu vielen heftigen einschlägen auf der
Erde kommt. Man bezeichnet Jupiter deshalb auch als kosmischen
Staubsauger. Der Einfluss des Saturns ist sicherlich nicht
Null, aber wohl im Vergleich zum Jupiter zu klein, als dass er
diesbezüglich für die Forschung im Moment eine Rolle spielen
würde.

Volle Zustimmung.

Man sucht tatsächlich bei anderen Sternen nach Planeten mit
Jupitermasse und Jupiterabstand und hofft dann vielleicht
später erdähnliche Planeten innerhalb dieser Umlaufbahnen zu
finden.

Das wiederum ist zwar auch richtig, aber der „große Hype“ sind im Moment tatsächlich eher die heißen Neptune bzw. Neptun-große Planeten. aber nicht, weil sie Staubsaugerfunktion haben sondern weil sie an der Unterkannte der momentanen Detektierbarkeit sind. Ggf. 'mal bei ADS unter „hot neptune“ nachgucken: http://adsabs.harvard.edu/abstract_service.html
Die finden sich praktisch genauso häufig wie „hot jupiters“, wenn man die diesjährigen Publikationen betrachtet. Leider sind die „hot jupiters“ oder „hot neptunes“ zu nah am Stern (näher als Merkur!) als daß sie bei der Suche nach Leben interessant werden könnten.

Aber unabhängig von der Entfernung zum Stern sind natürlich die kleineren Planeten interessant, weil sie zum einen häufiger als die schweren sein dürften und zum anderen, weil sie eben noch nicht entdeckt sind - was auch bevorzugt für Planeten gilt, die Umlaufzeiten von > 5…10 Jahren haben. Denn erst seit 1995, dem Entdeckungsjahr des ersten Exoplaneten 51 Pegasi, wird im großen Stil nach Exoplaneten mittels der Radialgeschwindigkeitsmethode gesucht.

Beste Grüße,
Ingo

latha la math

Danke für Eure Zeit und Mühe. Einige schwierige Fragen bei unserem Regelwerk haben mich eine Weile aufgehalten.

Mag sein, daß ich da einer Fehlinformation aufgesessen bin. Aber eigentlich war das mehr eine Nebensache.
Ich denke, daß die verschiedenen Fakultäten und (möglicherweise auch interessierte Laien) selbst ein Interesse an solchen Simulationen haben und daß es sie deshalb irgendwo geben muß.
Ob Zugriffsmöglichkeit daruf besteht und ob man Simulationen von einzelnen Vorgängen so miteinander verknüpfen kann, daß letztendlich der ganze Entwicklungsprozess abgedeckt ist, wird wahrscheinlich eine ganz andere Frage sein.

slan agus beannacht, Peter Bachmann