Sind das heute noch Eltern? Sicher nicht !

Hallo Wolfgang,

lese ich da etwa Ironie?!

Schäm Dich :wink:

meint

Gandalf

lese ich da etwa Ironie?!
Schäm Dich :wink:

Hallo Gandalf,

nöö, keine Ironie! Würde ich niemals wagen. Damals wurde uns Ehre und Anstand eingebleut, wir hatten noch Achtung vor Autoritäten. Jawoll!

Natürlich schäm ich mich, wie Du es verlangst. Gehorsam haben wir schließlich auch gelernt. Von den Erziehungsberechtigten, den genialen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Dir steckt der Generationenkonflikt der 60er- und 70er-Jahre wohl noch ganz schön in den Knochen!
Meinst Du, daß das für Dich im nähergerückten Lebensabend besser ist, als seinen Frieden mit der abtretenden Generation zu machen?

Gruß

Wolfgang Berger

Meinst Du, daß das für Dich im nähergerückten Lebensabend
besser ist, als seinen Frieden mit der abtretenden Generation
zu machen?

Hallo!

Den Frieden nicht zu machen, wäre sicher unfair. Wir sehen zurück auf das Tun und Lassen der Vorgängergeneration und hinterher ist man bekanntlich immer schlauer. Den Frieden mache ich mit ein paar Einschränkungen, wobei es einige Fehler gibt, die ich der Generation meiner Eltern und Lehrer nicht verzeihe. Viele aus der Generation wollen von den Vorgängen beim Gröfaz rein nichts gewußt und gesehen haben und wo sie doch etwas sahen, dachten sie sich nichts dabei. Na gut, sie waren sehr jung in der Zeit. Aber später waren sie der Meinung, man solle das endlich alles ruhen lassen und wer es nicht tat, war eben ein Nestbeschmutzer.

Mein Geburtsort bestand zu einem erheblichen Teil aus Vertriebenen. Ich habe kaum jemanden getroffen, der nicht angeblich große Güter in Pommern besessen hatte. Es fiel zwar auf, daß viele kaum ein Pferd von 'ner Kuh unterscheiden konnten, aber man hoffte eben auf Entschädigungszahlungen. In einem Fall hatte ich später nachgebohrt. Die große zurückgelassene Schlosserei stellte sich als ganz ordinär lange vorher als in die Pleite gesoffen heraus. Ist alles Geschichte und die Berufsvertriebenen, die das Klima hierzulande noch lange vergifteten, sterben endlich aus.

Weder verzeihen noch vergessen werde ich das Verhalten von Leuten, die sich in den 60ern hinstellten und von der Verteidigung unserer Freiheit in Vietnam erzählten.

Das Gebuckele vor Honoratioren - ich wuchs in einer Kleinstadt auf, da war das sehr ausgeprägt - kann ich den Alten inzwischen nachsehen. Sie haben’s nie anders gelernt. Als Ludwig Erhard auf Wahlkampftour in das kleine Städtchen kam, gab es schulfrei. Wir sollten ordentlich angezogen vor dem Rathaus antreten und jubeln. Ich Steppke interessierte mich zu der Zeit aber noch eher für den Mercedes, in dem der Dicke mit der Zigarre vorfuhr. Anfang und Mitte der 60er ging ich noch zur Schule und überall war man stolz über Flüsse, die endlich begradigt im Betonbett liefen. Der Irrwitz war mir als Schüler schon klar und die Alten erzählten was von Arbeitsplätzen und von Flächengewinnung für die Landwirtschaft. Nur lagen die Flächen hinterher genauso brach wie vorher. Willkürliche Beispiele, es kommt sehr viel zusammen, wenn ich darüber nachdenke, aber Schwamm drüber. Das Meiste war ja wenigstens gut gemeint…

Aber dieses früher-war-alles-besser-Gerede, nee, bei aller Liebe, da wird kein Schuh draus.

Gruß
Wolfgang

1 Like

Super, gratuliere zu Deinem Mut, den deutschen Eltern die Stirn zu bieten!

Habe mir Euer Brett mal angesehen, weil ich selbst einen Sohn
habe. Und konnte genau wieder das beobachten, was man heute
überall sieht:

Und was Du doch sicher auch schon erwartest hattest?

Wir haben in Deutschland eine Elterngeneration - und das schon
seit etwa 15 Jahren - die überhaupt keine Ahnung hat, was es
heißt, Kinder zu erziehen.

Oh ja, wie recht Du hast. Unsere Eltern haben uns das nämlich nicht beigebracht!
Und all die neumodischen Bücher über Kindererziehung und die Zeitschriften, in denen sich all diese verantwortungslosen Eltern ihe chaotischen Gedanken über ihre Erziehungsarbeit machen, die liest ja eh keiner, alles nur Fake, glaub mir!

Begonnen hat es mit der
Markenkleidung, wo niemand fähig war, seinen Kindern von
derzeit (vielleicht) ab 12 Jahren zu vermitteln, daß die
eigene Perönlichkeit wichtiger ist, als das nachäffen
irgendwelcher Modeerscheinungen.

Oh, jetzt habe ich Dich bei einem Fehler erwischt…wer so richtig die heutige Jugend beobachtet stellt nämlich fest, daß das alles kleine egoistische Monster sind, denen die eigene Persönlichkeit über alles geht! Nur Individualisten, die sich eben nicht in Gemeinschaften einpassen wollen…das hätte Dir aber wirklich auffallen können.

Aber das haben sie, habt ihr,
bis heute nicht geschafft. Weiter ging es mit den
Spielkonsolen. An der heutigen Jugend von 13 bis vielleicht 20
Jahren sehen wir, zu welchen fragwürdigen Subjekten viele
verkommen sind. Und das nur, weil die Erziehung jahrelang
allein durch Spielcomputer wie Nintendo, Gameboy, Sega und
Playstation sowie durch übermäßigen Fernsehgenuß stattgefunden
hat !

Wirklich…wir hätten als Alternative lieber mehr schlagen sollen!

Und da wundert man sich heute, daß kiffen eine Volksdroge
geworden ist, die Jugend arbeitsscheu und in der Entwicklung
mehrere Jahre zurück ist?

uups…ich dachte das mit dem Kiffen war die Generation vor uns??? na egal!
Und sie sind auch wirklich alle verantwortungslos und unterentwickelt! Genau…ähhh…apropo…woran genau macht man das fest???

Und wenn ich mir dieses Brett durchlese, sehe ich, daß gerade
die Eltern der kleineren Kinder hier noch einen Gewaltigen
drauf setzen.

Wirklich, nix mit je oller je doller…jetzt heißt es, je jünger das Kind umso dämlicher die Eltern sind. (Man beachte wohlwollend meine Fähigkeit zur Poesie.

Ein Handy zum 12., „arbeiten“ am PC mit 6 oder
sogar schon mit 4 Jahren und vieles andere lassen darauf
schließen, daß ihr hier ein ganz guter Querschnitt der
Deutschen Elternschaft seid:

Ich nehm’s als Kompliment

Nämlich gedankenlos, egoistisch, die Rationalität beim Umgang
mit Geld und Kind vermissend. Und überhaupt, eigentlich gar
nicht in der Lage, Kinder zu erziehen.

Richtig…alle Kinder ab ins Erziehungsheim und die Eltern gleich mit und die noch kinderlosen potentiellen Eltern kriegen die Pille auf Zwang!

Ach, was ich vergessen habe…abgerechnet wird immer erst am Schluß, da haben unsere Kinder noch 'ne Menge Zeit, Dir das Gegenteil von dem zu beweisen, was Du uns hier auftischst!
Ich jedenfalls erwarte die Abrechnung ganz gelassen und freue mich schon heute auf meine netten Enkel und Urenkelchen…

Heike, die nur milde den Kopf schüttelt über solche pauschalverurteilenden Postings

Hallo Wolfgang,

Den Frieden nicht zu machen, wäre sicher unfair. Wir sehen

Das ist keine Frage der Fairness. Der Generation unserer Eltern ist es egal, ob unsere Generation mit ihr den Frieden gemacht hat und wenn ja mit welchen Einschränkungen. Wir sind es, die den Frieden brauchen, für uns und für unsere Kinder.

zurück auf das Tun und Lassen der Vorgängergeneration und
hinterher ist man bekanntlich immer schlauer. Den Frieden

Die Alten haben ihre Infos über die Zeit ihrer Jugend aus aller Nähe gelernt. Darum können nur die Alten wissen, wie es zu ihrer Zeit wirklich war. Es ist ungut, sich darüber erheben zu wollen, indem man eine damals unbekannt gewesene Weltanschauung zur Meßlatte macht.

beim Gröfaz rein nichts gewußt und gesehen haben und wo sie

Hier durchtrennt Weltanschauung die Bande des Blutes. Ich kritisiere Deine Prioritätensetzung hier nicht.

lange vorher als in die Pleite gesoffen heraus. Ist alles
Geschichte und die Berufsvertriebenen, die das Klima
hierzulande noch lange vergifteten, sterben endlich aus.

Ich kenne einige solcher Anekdoten feindseliger Propaganda und mag darüber im Themenkomplex „Eltern-Kinder“ nur soviel bemerken, als daß Du offenbar Freude über das Aussterben einiger deutscher Volksgruppen äußerst.

Weder verzeihen noch vergessen werde ich das Verhalten von
Leuten, die sich in den 60ern hinstellten und von der
Verteidigung unserer Freiheit in Vietnam erzählten.

Das Erzählen war so schlimm?

Gruß

Wolfgang Berger

Alte Fotos - gute Idee
Alte Fotos von den Eltern angucken - super Idee. Etwa von meiner Mutter, Jahrgang 1945. Sitzt mit einer dicken Tolle im Haar und einer Sonnenbrille im Garten, von der sie vermutlich glaubte, dass sie in Hollywood von der einen oder anderen Diva getragen wird. Make up wurde benutzt (ersatzweise Ruß - kein Witz). Plissee-Röcke. Auftoupiertes. Negermusik (Ich erinnere mich genau, dass mein Opa dieses Wort oft benutzte: „Da kam dein Vater aus Berlin und hörte den ganzen Abend Negermusik!“). Ohje, wohin soll das nur führen! Mein Papa mit Pilzkopf und schwarzer Hornbrille. Diese Jugend von damals!

regt sich voll auf
Anna [Jahrgang 1969]

hallo
also ich habe meine tochter mit 18 bekommen und sie von vornherein zu einer charakterstarken persönlichkeit erzogen. ich bin sehr stolz auf sie. sie sagt ihre meinung korrekt und ordentlich auch zu lehrern oder erwachsenen. sie disskutiert probleme aus. markenklamotten kamen überhaupt nich in die tüte worauf sie auch gern verzichtet sie sagt selber es muss ihr stehen und gefallen. also meine gutste ist jetzt 13 und ich denk ich hab sie gut auf die zukunft vorbereitet. es ist aber leider auch so das viele erwachsene kinder garnicht ernst nehmen oder ihre meinungen nicht akzeptieren können weil sie glauben durch ihr alter immer recht haben zu müssen.
tschau alexandra