Hallo,
Leider habe ich durch die Querschnittslähmung meines Mannes
nur eine kleine Behindertenrente zur Verfügung und keine
Ahnung, was so eine Buchveröffentlichung kosten darf. Könnt
Ihr mir dazu etwas sagen?
Wie Armin schon sagte, bezahlen die Verlage in der Regel Honorar an die Autoren und nicht umgekehrt. Voraussetzung ist allerdings, dass die Autoren etwas geschrieben haben, was die Verlage lesen möchten (und verkaufen können!).
Es gibt einige Ausnahmen, z.B. wissenschaftliche Schriften, die gewöhnlich in kleiner und kleinster Auflage verlegt werden und darum nie auch nur die Produktionskosten decken würden, Jubiläumsschriften für Kegelvereine (wozu soll ein Verlag für die Selbstdarstellung anderer zahlen?), Informationsschriften für Produkte und/oder Dienstleistung (was eher unter Werbung und PR zu verbuchen wäre), oder wenn jemand zu Tante Klaras 80. eine Familienchronik veröffentlichen will. Das sind alles keine Druckerzeugnisse, die ein sogenannter Publikumsverlag in seinen Katalog aufnehmen würde.
Meine 3. frage bezieht sich darauf, ob es Verlage gibt, die
mit den Produktionskosten in Vorlage gehen bis durch den
Buchverkauf alles bezahlt ist
Das ist der Normalfall. Der Begriff „Verlag“ kommt von „vorlegen“.
und der Autor erst dann seinen Anteil erhält?.
Üblich ist sogar ein Vorschuss auf die zu erwartenden Tantiemen. Aber wie gesagt, unter der Voraussetzung siehe oben …
Jetzt nicht böse gemeint, aber fragen muss ich dennoch, denn eines aber wird mir ewig ein Rätsel bleiben: Warum verbringt jemand Monate und Jahre seines Lebens damit, ein Buch zu schreiben (was ja immer auch eine besondere Leistung ist) und kümmert sich erst danach darum, ob es überhaupt jemand lesen will?
Wer schreibt, liest doch auch bisweilen, kennt Buchhandlungen von innen und sieht dort Bücher stehen, die ähnlich seinem sind oder gänzlich anders. Warum wirft man da nicht mal einen Blick ins Impressum? Warum wird nicht mal ein (qualifizierter) Buchhändler fragen: Wird das gekauft? Wer kauft sowas? Wer verlegt das? Und mit diesem Wissen einmal im Internet geguckt? Das kostet einen Bruchteil der Mühe, die es braucht, um ein ganzes Buch zuschreiben.
Natürlich gibt es auch immer Leute, die das alles nicht interessiert. Aber die brauchen doch nicht anschließend die Frage nach einem Verlag stellen.
Mein Rat: Betreibe dann Marktforschung, wer dein Manuskript gebrauchen könnte, prüfe, ob deins den Anforderungen entspricht und, wenn ja, recherchiere wie dieser Verlag es dargeboten haben möchte. Das steht meist irgendwo auf deren Webseite. Und ab geht die Post. Jetzt musst du nur noch Geduld haben. Und es ggf. bei vielen passenden(!) Verlagen versuchen.
Wenn du diese Mühen scheust, wende dich an Shakermedia und veröffentliche für 39,- in der einfachsten Version dein Buch auf eigene Kappe und für einen kleinen Freundeskreis. Erlöse aus dem Verkauf wirst du dabei aber kaum erzielen.
Schöne Grüße & viel Erfolg - wobei auch immer
Ann da Càva