Sind die Berliner Monatshefte das Weißbuch 1921?

Hallo Leute,

in einem Buch bin ich auf den Hinweis gestoßen, dass 1921 eine deutsche Untersuchungsstelle, geleitet von dem Sozialdemokraten Georg Gradnauer, zu dem Ergebnis kam, dass Deutschland am Ausbruch des 1. Weltkrieges NICHT schul sei.
In meiner Quelle wurden die Ergebnisse als Weißbuch 1921 bezeichnet.
Bei weiteren Recherchen im Internet bin ich auf die Berliner Monatshefte gestoßen, die auch 1921 veröffentlicht wurden und sich mit der selben Frage beschäftigten.
Nun würde ich gerne wissen, ob es sich bei beidem um ein und diesselbe Schrift handelt.

Danke für Eure Mühe.

Schöne Grüße
hank

Hallo!
Was ich gefunden habe:
Titel: Die Vorgeschichte des Weltkrieges ; Unter Mitw. von … hrsg. v. Georg Gradnauer u. Rudolf Breitscheid
Sonst. Personen: Gradnauer, Georg ; Breitscheid, Rudolf
Erschienen: Berlin: Dt. Verlagsges. f. Politik u. Geschichte, 1929
Umfang: 8".
Schriftenreihe: (Das Werk d. Untersuchungsausschusses d. Verfassunggebenden Dt. Nationalversamml. ; R. 1)
Anmerkung: Bd 5

Guten Tag,

Hallo Hank,

interesannte Frage, die du da hast. Also:

  • Eine kurze Recherche im kvk spuckt für die Kombination Gradnauer und 1921 nichts brauchbares aus. Erst für das Jahr 1929 findet sich eine „Vorgeschichte des Weltkriegs“, die unteranderem von Georg Gradnauer herausgegeben wurde. Es ist da natürlich sehr gut möglich, dass diese umfangreiche Reihe auf dieser von dir erwähnten Studie aus dem Jahr 1921 basiert, jedoch wurde diese scheinbar niemals veröffentlicht.

  • Die Berliner Monatshefte (eine Zeitschriftenreihe, wie der Name schon erahnen lässt) wurden von Alfred Wegener herausgegeben. Da würde der Herausgeber nicht stimmen…

  • Die Berliner Monatshefte lassen sich hier: http://www.archive.org/details/berlinermonatshe01zen…
    in einer Sammelausgabe aus dem Jahr 1932 runterladen. Mir ist der Download grad ein bisschen groß, du kannst aber ja mal schauen, ob du da irgendwo den Namen Gradnauer findest.

  • 1921 wurden von offizieller deutscher Seite zwei Weißbücher publiziert. Soweit ich das hier sehe, wird bei keinem ein Georg Gradnauer erwähnt, allerdings werden die Mitarbeiter dabei nicht angegeben. Aus den Katalogdaten lässt sich das nicht herauslesen, du müsstest dir die Bücher also mal selbst anschauen, falls das wichtig ist. Siehe hier: http://tiny.cc/7z1uk

  • Falls dich diese Sachen interessieren, schau dir mal die Studie von Karl Kautsky und Max von Montegelas an.
    Sollte es hier geben: http://www.archive.org/details/diedeutschendoku01germ
    Müsste aber auch in jeder Universitätsbibliothek liegen.

Ist leider keine kurze und eindeutige Antwort geworden.

Als „Weißbuch“ bezeichnet man eigentlich nur von offizieller Seite herausgegebene Aktenstücke, daher halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass die mit den Berliner Monatsblättern identisch sind. Falls ich raten sollte, würde ich sagen, dass dieser Herr Gradnauer bei einem der beiden Weißbücher mitgearbeitet hat, da er jedoch nicht in den bibliothekarischen Angaben gelistet wird, ist das nicht nachzuweisen. Wie gesagt, falls das wirklich wichtig ist, musst du dir halt die beiden Bücher besorgen und mal reingucken…

Danke für Eure Antworten Meister und Armin,

da alle Fakten wohl für eine Beteiligung Gradnauers in dem im Jahre 1929 veröffentlichten Buch sprechen, könnte meine Quelle auch einen Druckfehler enthalten. Ich werde den Autor mal anschreiben und Euch über weitere Ergebnisse informieren.

Nochmals besten Dank
und
Schöne Grüße
hank