Dann kann mir vielleicht jemand erklären, was an einem Berliner Ballen unkoscher sein soll, wie mir heute ein jüdischer Koch glaubhaft versichterte. Er sagte aber, mir das zu erklären, sprenge seinen zeitlichen Rahmen. Es muß was mit der Zubereitung zu tun haben.
Hallo CarolaM
vorab - ich bin keine Jüdin
deshalb hier nur mein Laienwissen
Dann kann mir vielleicht jemand erklären, was an einem
Berliner Ballen unkoscher sein soll, wie mir heute ein
jüdischer Koch glaubhaft versichterte. Er sagte aber, mir das
zu erklären, sprenge seinen zeitlichen Rahmen. Es muß was mit
der Zubereitung zu tun haben.
http://www.chefkoch.de/rezepte/40751013759311/Krapfe…
wie Du siehst enthält das Rezept u.a. Ei
„koscher“ verwenden kann man nur Eier, die beim Aufschlagen zum Beispiel keine Spur Blut zeigen.
Möglicherweise muss auch eine vom Rabbiner genehmige Hefe einer Firma verwendet werden, die Hefe koscher herstellt - so das überhaupt geht, was ich nicht weiß.
Nächster Punkd das Fett zum Ausbacken:
koscher ginge nur Pflanzenfett oder möglicherweise noch Butterschmalz. Aber schon da bin ich mir absolut nicht sicher.
um koscher kochen und backen zu können musst Du meines Wissens die Gesamtheit der Speisevorschriften leben = Jude sein.
Ein grober Überblick:
http://www.talmud.de/artikel/kaschrut2.htm
viele grüße
Geli
Hallo Geli,
Deine Unsicherheit bzgl. Butterschmalz ist berechtigt, Butter ist ein Milchprodukt, die Speisegesetze schreiben aber Trennung von Milch und Fleisch vor. Aus diesem Grund ist auch Milch als Basisbestandteil eines Hefeteigs mit Eiern nicht dem Gesetz entsprechend.
Ein interessantes Buch über die koschere Küche hat Salcia Landmann verfaßt: „Koschere Köstlichkeiten“.
Gruß
von Julius
Hallo Julius,
auch in dem Punkt nur Laie mit rudimentärem Wissen.
Was ich dennoch nicht verstehe: warum soll es nicht möglich sein, Berliner Ballen koscher zuzubereiten?
- dass keine „blutigen“ Eier verwendet dürfen, ist klar, aber machbar
- Milch muss in den Hefeteig nicht (ich mach meine eh immer ohne)
- Butterschmalz und Schweineschmalz zum Ausbacken ist logischerweise auch tabu, dann frittiert man halt in Pflanzenfett
Ich hab gestern schon gegrübelt, wo da der entscheidende Haken liegen könnte - und bin nicht darauf gekommen. Wobei ich übrigens gestern schon mal gesucht hatte, ob Eier jetzt als Tier gelten und habe zu dem Punkt nichts gefunden (allerdings habe ich auch nicht ewig geguckt…). In der traditionellen katholischen Lehre gelten Eier ja als flüssiges Fleisch. (Was dann u.a. die Eireichen Karnevalsspezialitäten erklärt). Aber wie gesagt - der eindeutige Bezugspunkt zum Talmud hat mir noch gefehlt.
Insofern wäre auch ich interessiert daran, dazu mal eine genauere Auskunft zu bekommen.
LG Petra
Hallo Petra,
auch in dem Punkt nur Laie mit rudimentärem Wissen.
Was ich dennoch nicht verstehe: warum soll es nicht möglich
sein, Berliner Ballen koscher zuzubereiten?
verstehe ich auch nicht
- dass keine „blutigen“ Eier verwendet dürfen, ist klar, aber
machbar- Milch muss in den Hefeteig nicht (ich mach meine eh immer
ohne)
warum sollte keine Milch verwendet werden dürfen?
Auf welche Quelle beziehst Du Dich?
- Butterschmalz und Schweineschmalz zum Ausbacken ist
logischerweise auch tabu, dann frittiert man halt in
Pflanzenfett
Von welcher Logik sprichst Du?
Welche „Logik“ verbietet Butterschmalz, wenn es denn wirklich reines Butterschmalz ist?
Viele Grüße
Iris
Hallo Carola,
die jüdischen Teilnehmenden findest Du im Religionsbrett, wo Deine Frage auch gut paßt, weil sie zum Kernbereich jüdischer religiöser Praxis gehört.
Ich vermute mal, daß der von Dir befragte Koch nicht weiß, was ein „Berliner Ballen“ ist und das nicht sagen wollte.
Ich mußte auch erst mal auf den angegebenen Link klicken, um herauszufinden, daß die „Berliner Ballen“ das sind, was andernorts als Krapfen, Berliner oder in der Berliner Küche als „Pfannkuchen“ bezeichnet wird. In der jüdischen Küche heißt dieses Gebäck übrigens „Sufganjot“ (alle drei Vokale kurz aussprechen) und wird exzessiv zum jüdischen Lichterfest Chanukka mit allen möglichen Füllungen acht Tage lang verabreicht. Da zu diesem Fest in Öl gebackene Speisen gegessen werden, werden die Sufganjot üblicherweise in Öl ausgebacken.
Zu anderen Zeiten kann man sie durchaus auch mit Butterschmalz ausbacken, wenn es sich um reines Butterschmalz handelt.
Was an der Verwendung von Milch, Eiern (wenn nicht blutig) und Hefe in der koscheren Küche problematisch sein sollte, ist für mich nicht nachvollziehbar. Da ein koscherer Haushalt „milchiges“ und „fleischiges“ Geschirr hat, dürfte sich daraus schon logisch ergeben, dass Milch konsumiert werden kann. Für streng religiöse Leute kommt allerdings Milch, die am Schabbat gemolken worden ist, nicht in Frage, deshalb legen sie bei Milchprodukten Wert auf einen Kaschrut-Stempel. Aber wie gesagt, an der Milch an sich liegt es in diesem Fall nicht.
Wenn Du selber keinen koscheren Haushalt führst, dann werden koscher lebende Juden auch nicht bei Dir essen.
Dann kann mir vielleicht jemand erklären, was an einem
Berliner Ballen unkoscher sein soll, wie mir heute ein
jüdischer Koch glaubhaft versichterte. Er sagte aber, mir das
zu erklären, sprenge seinen zeitlichen Rahmen. Es muß was mit
der Zubereitung zu tun haben.
Und wenn Du den jüdischen Koch wieder mal triffst, dann kannst Du ihn ja mal fragen, was er an Chanukka macht, wenn alle anderen Juden Sufganjot essen.
Und wenn Du mal in Berlin bist, kannst Du gerne bei mir am Rundgang „koscher Ku’damm Erlebnistour mit kulinarischen Kostproben“ (mit oder ohne koschere Berliner / Krapfen / Pfannkuchen) teilnehmen.
Koschere Grüße
Iris
Hallo Julius
Deine Unsicherheit bzgl. Butterschmalz ist berechtigt
nein
Butter ist ein Milchprodukt
und?
die Speisegesetze schreiben aber
Trennung von Milch und Fleisch vor.
So ist es. Aber warum sollte man dann keine
Milchprodukte verzehren dürfen, so kein Fleisch
dabei ist?
Aus diesem Grund ist auch
Milch als Basisbestandteil eines Hefeteigs mit Eiern nicht dem
Gesetz entsprechend.
Doch. Da ich Vegetarierin bin, mache ich für Schabbat durchaus
meinen Hefeteig auch mal mit Milch.
Das müßte ich nur verändern, wenn ich innerhalb eines gewissen Zeitraums ebenfalls Fleisch zu mir nehmen wollte.
Nach Deiner Logik dürften Juden dann auch keinen Käse, Pudding etc. essen.
Ein interessantes Buch über die koschere Küche hat Salcia
Landmann verfaßt: „Koschere Köstlichkeiten“.
Da steht das, was Du hier felsenfest behauptest aber nicht drin.
Viele Grüße
Iris
Danke Iris,
dann lag ich mit meinem Laienwissen nicht ganz falsch
Und der Hinweis auf Sufganjot ärgert mich… Ich habe die sogar schon gegessen - im Berlin - *grmpf* (völlig ausgeblendet - wenn die Synapsen nicht so tun, wie sie sollen )
LG Petra
Hallo Iris,
Danke für die Korrektur meiner Halb(oder eher Viertel-) bildung. Muß mich offensichtlich besser informieren und Wissen statt Meinung erwerben.
Besten gruß
von Julius