Guten Tag,
Sind " Raumschiffe " auch Unterwasserdicht ?
Wenn ja bis in welche Tiefen ?
Guten Tag,
Sind " Raumschiffe " auch Unterwasserdicht ?
Wenn ja bis in welche Tiefen ?
Hallo Fragewurm,
Sind " Raumschiffe " auch Unterwasserdicht ?
Jain.
Da sie Luftdicht sind, sind sie zunächst auch wasserdicht.
Aber bei Raumschiffe sind für einen Überdruck im Innern gebaut. Die Wände werden also auf Zug belastet. Rein physikalisch reicht dazu eine Folie, welche wie ein Ballon aufgeblasen wird.
Nimmt man den normalen Luftdruck, hat man eine maximale Belastung von 1 bar.
Unter Wasser werden die Wände aber gestaucht oder einfach eingedrückt. 1 bar hat man schon in 1m Wassertiefe.
Nimm ein Blatt Papier und versuche es in die Länge zu ziehen. Da braucht man schon einiges am Kraft bis es reisst.
Zusammenschieben geht fast ohne Kraftaufwand.
Du kannst auch eine Plastiktüte aufblasen und verschliessen.
Dann tauchst du diese in der Badewanne unter.
MfG Peter(TOO)
Moin Isabella,
Sind " Raumschiffe " auch Unterwasserdicht ?
eher nicht.
In Analogie zu ‚normalen‘ Chemiereaktoren bin ich recht sicher, daß sie wenig Außendruck vertragen.
Selbst Reaktoren, die einen Innendruck von mehreren Bar vertragen, dürfen nicht mit Vakuum belegt werden, weil schon wenige mbar Unterdruck zu einem Zusammenklappen führen können. Und das Zusammenklappen ist wörtlich zu nehmen.
Reaktoren, die auch mit Vakuum belegt werden können, sind ungleich massiver und auch konstruktiv anders aufgebaut.
Gandalf
Sind " Raumschiffe " auch Unterwasserdicht ?
Hallo,
nicht automatisch, wie schon geschrieben, aber da die Amerikaner anfangs bevorzugt im Meer gelandet sind und die Russen damit im Notfall rechnen mussten, waren die Raumkapseln zumindest längere Zeit schwimmfähig.
Gruss Reinhard
hallo
vielleicht noch ein paar anmerkungen zu dem bereits gesagtem:
auf der erdoberfläche hast du etwa 1 bar druck. im weltraum knapp 0 bar druck. weiters hast du auf der eroberfläche eine anziehungskraft, bei der auf 1 kg knapp 10 Newton wirken. im weltraum fällt die anziehungskraft weg, auf das 1 kg wirken also praktisch 0 newton.
unter wasser steigt der druck von aussen alle 10 meter um ca. 1 bar (faustformel). in 30 m tiefe hast du also schon 4 bar aussendruck - was schon ganz ordentlich ist. während z.b. ein u-boot im wasser „schwebt“, ist die besatzung sowie die gerätschaften an bord aber „normal“ schwer.
insofern: ja - ein raumschiff ist luftdicht und damit automatisch wasserdicht. nein - ein raumschiff kann nicht als u-boot verwendet werden, da es vom wasserdruck ziemlich schnell zerdrückt wird.
auch sind bei einem raumschiff nur jene teile auf hohe gewichtskraft ausgelegt, die auch während des starts belastet werden. bei den mondmissionen wäre es z.b. nicht möglich gewesen, die leitern des mondlanders auf der erde zu benutzen, da sie das erdgewicht eines menschen nicht standgehalten hätten.
bezieht sich natürlich alles nur auf raumschiffe, die derzeit gebaut werden (space shuttle, progress etc.). selbstverständlich wäre es theoretisch möglich, raumschiffe zu bauen, die sowohl aussenunterdruck als auch -überdruck standhalten. wenn ich in ferner zukunft ein raumschiff bauen will, mit dem ich sowohl zum merkur als auch in die jupiteratmosphäre fliegen können soll, dann wird das ev. auch unter wasser operieren können. aber sicher nicht mit derzeitiger technologie (und schon gar nicht bei der derzeitigen wirtschaftslage, denn so ein raumschiff wäre schweinemässig teuer).
lg
erwin
Hi Pete,
Unter Wasser werden die Wände aber gestaucht oder einfach
eingedrückt. 1 bar hat man schon in 1m Wassertiefe.
1 bar (Überdruck) hat man erst in 10 m Wassertiefe. Du hast die Null verloren
VG!
J~
Hallo J~,
1 bar (Überdruck) hat man erst in 10 m Wassertiefe. Du
hast die Null verloren
Hattu recht, Zehnerpotenzen sind Glückssache.
Da war ich nicht so fit um die Zeit
MfG Peter(TOO)
Tach Reinhard,
waren die Raumkapseln
zumindest längere Zeit schwimmfähig.
nur dann, wenn sie ihre ‚Schwimmflügel‘ anhatten.
Ich erinnere mich einer Landung (Gemini oder Apollo), bei der die Kapsel fast abgesoffen wäre, weil diese Schwimmhilfe nicht richtig arbeitete´.
Gandalf
Hallo,
Sind " Raumschiffe " auch Unterwasserdicht ?
Sie sind ja Luftdicht, also auch Wasserdicht.
Die Statik der "Raumschiffe"ist allerdings für den Druck von innen nach aussen berechnet.
Wenn ja bis in welche Tiefen ?
Mit genügend Gegendruck im Innern könnte man wohl auf die 11 km abtauchen.
Viele Grüße
Markus
Wenn ja bis in welche Tiefen ?
Mit genügend Gegendruck im Innern könnte man wohl auf die 11
km abtauchen.
Mit genügend Gegendruck von innen, kann man allerdings auch ein Sieb wasserdicht machen.
Die US amerikanischen Apollo Mondkapseln waren zwar schwimmfähig, aber tauchen-macht keinen Sinn-vermutlich nicht. Raumfahrzeuge sind eher für Druckbelastung von innen nach außen (Innendruck gegen Vakuum) konstruiert und nicht von außen nach innen (Wassersäule gegen Innendruck). Wenn man sie mit Gewalt unter Wasser drückt, würden sie entweder nach ein paar Metern zerquetscht, oder zumindest schnell voll Wasser laufen, da Dichtungen, Fenster und sonstige Verschlüsse keinen nennenswerten Widerstand leisten.
Weder Gemini oder Apollo, sondern Mercury. Es lag da auch nicht an der Schwimmhilfe, sondern an der Luke. Diese wurde zu früh geöffnet, aus unbekannten Gründen, so daß die Kapsel mit Wasser volllaufen konnte. Grissom konnte sich nur retten, indem er aus der Kapsel sprang, und schwimmend auf die Rettungsmannschaften wartete, die aber schon in sichtweite waren.
Bei Gemini gab es solche Probleme nicht mehr, und mit Apollo ist Grissom nie geflogen.
Schwimmen konnten alle Kapseln damals aber Problemlos auch ohne Schwimmhilfe. Zumindest solange die Tür zu blieb. Die Schwimmhilfe wurde nur angelegt, daß die Astronauten die Tür öffnen konnten, ohne daß die Kapsel volllaufen und sinken konnte.
Moin,
Weder Gemini oder Apollo, sondern Mercury.
stimmt!
Ich hatte aus dem Gedächtnis zitiert, ohne nachgeschaut zu haben.
Auch der Rest, den Du schriebst, ist richtig.
Gandalf
Danke.
Auch wenn es jetzt etwas Off Topic wird, noch etwas dazu am Rande:
Nach dem Vorfall mit der Mercury-Kapsel hat sich Grissom dafür eingesetzt, daß die Luke bei den Apollo-Kapseln so kostruiert wird, daß diese nicht mehr abgesprengt wird, wie bei Mercury, sondern wie eine Tür geöffnet wird. Außerdem wurde der Verschluss so geändert, daß er nicht mehr so einfach „aus Versehen“ geöffnet werden konnte.
Genau dieser neue Verschluss war dann die Ursache, daß Grissom (zusammen mit seinen beiden Kollegen) beim Feuer bei Apollo 1 nicht rechtzeitig die Kapsel verlassen konnte, und sie so ums Leben kamen. Ironie der Geschichte…