Singer Nähmaschine,manueller Antrieb m.Riemen zieht kein Unterfaden

Hallo Foroumsteilnehmer.
Leider bin ich kein „Näher“ aber dafür ein Tüfftler und Bastler. Nun habe ich eine Pedalnähmschine, also manueller Antrieb mit Fußpedal, Lederriemen und so, ganz liebevoll restauriert, das Holz mehrfach bearbeitet und sogar den Schriftzug von Singer mit Goldbronce wieder angepinselt.
Alle gangbaren Teile sind gereinigt und exakt geölt. Es gibt also keine Hänger, Quietscher, Schleifer oder so.
So weit habe ich die Funktion wieder hergestellt nur der Unterfaden will nicht hochkommen. Die Fadenspule habe ich in die Spulenkapsel eingelegt und unter der Stichplatte eingesetzt. So weit so gut.
Muss ich nun den Spulenfaden irgenwie und irgendwo noch ein- oder durchfädeln, irgendwo hochziehen oder so was?
Die Nadel, Flachkopf immer noch so wie heute, habe ich schon probiert etwas niederer einzuspannen. Ergebniss: abgebrochen. Also liegt es vermutlich nicht an der Länge der Nadel. Oder doch?
Wer mir also helfen und raten kann…gerne. Ich würde mich riesig freuen.
Vielleicht gibt es sogar noch irgendwo eine „Zeichnung“ oder Beschreibung für mein Problem. Ich würde halt gerne diese Maschine zum „Nähen“ bringen um meine Tüfftelei zu bestätigen.
Herzlichen Dank auch.

Hans13

Hallo Hans 13,
ich bin mir nicht ganz sicher aber ich glaube, dass der Unterfaden innerhalb der Spulenkapsel eingefädelt werden muß. Es gibt da immer mehrere Möglichkeiten.
Einfach mal ausprobieren. Am Besten ist es, wenn du dir die Kapsel genau ansiehst.
Viel Glück.

Hallo Hans!

Nun habe ich eine Pedalnähmschine, also manueller
Antrieb mit Fußpedal, Lederriemen und so, ganz liebevoll
restauriert…

Nun fehlt nur noch eine Betriebsanleitung, die sich mit Hilfe der Typenbezeichnung für eine Singer-Maschine vermutlich beschaffen läßt.

Muss ich nun den Spulenfaden irgenwie und irgendwo noch ein-
oder durchfädeln, irgendwo hochziehen oder so was?

Siehe Betriebsanleitung.

Die Zeiten sind lange vorbei, als es in jedem kleinen Kaff eine Nähmaschinenwerkstatt gab. Aber einige Werkstätten und ältere Einzelkämpfer gibt es noch. Immerhin ist in Änderungsschneidereien, Sattlereien und bei Schuhmachern noch so manche uralte Nähmaschine in Betrieb. Dort würde ich mich nach Werkstätten erkundigen, falls die Suche in den Gelben Seiten nichts bringt. Natürlich nicht, um die Maschine dann zur Reparatur zu bringen, sondern um das alte Schätzchen einem vermutlich kaum jüngeren Nähmaschinenmechaniker vorzuführen, der nach einem Blick mit glänzenden Augen sofort erkennt, woran es hakt.

Gruß
Wolfgang

Hallo Hans der Dreizehnte

Singer Nähmaschine ist nicht gleich Singer Nähmaschine, vor Allem ,wenn es sich um ein älteres Modell handelt. Und da Du sehr sparsam mit Angaben zur Maschine bist, wird Dir hier niemand auf Anhieb weiterhelfen können.

Es gibt für Singer-Nähmaschinen aber dutzende von Betriebsanleitungen im Netz.
Ich habe einfach mal mit dem Suchbegriff „singer fußpedal nähmaschine spule einsetzen“ gegugelt und die folgende Auflistung von Betriebsanleitungen erhalten.
https://www.google.de/?gws_rd=cr&ei=-KSHUon6OvCP4gSP…

auch dieser Link ist sehr informativ:
http://de.wikipedia.org/wiki/Funktionsweise_der_N%C3…

Ich empfehle Dir, diese Anleitungen mal durchzuforsten, ob da eine Maschine dabei ist, deren Spule und Spulenkapsel mit den Teilen Deiner Maschine übereinstimmt. Dann hast Du auch eine sehr detaillierte Anweisung, wie Du die Spule einsetzt und die Spannung des Ober- und des Unterfadens regulierst (nach Deiner Beschreibung hast Du es Dir mit Sicherheit zu einfach gemacht).

Ich wünsche Dir viel Erfolg

merimies
Sohn eines Schneiders

Hallo Leute.
Es ist schön, dass ihr mir die Links geschickt habt. Doch was ich bisher auch noch nicht wusste: die Maschine ist tatsächlich Baujahr…1897.
Ne, ist kein Druckfehler. Ist so. An der Seriennummer oder Betriebsnummer habe ich es nachgeforscht bei Singer direkt.
Gut. Gelle?
Ich sehe da noch eine Menge Tüftelei auf mich zukommen. Aber jetzt gerade habe ich noch mehr Ansporn dazu.
Bis dann mal wieder.

MfG
Hans13

Hallo,

aber dafür ein Tüfftler und Bastler.

Dann musst du nur dahinter kommen, wie so eine Maschine funktioniert.

Alle gangbaren Teile sind gereinigt und exakt geölt.

Hast du dabei auch Teile der Mechanik zerlegt?
Besonders unten der Antrieb des Schiffchen hat viele Verbindungen, die durch Madenschrauben gesichert sind. Wenn diese mal gelockert wurden und sich die Mechanik dejustiert hat, dann klappt es auch nicht.

Unterfaden will nicht hochkommen. Die Fadenspule habe ich in
die Spulenkapsel eingelegt und unter der Stichplatte eingesetzt.

Der Faden muß nach außen gezogen werden und unter einer Blattfeder leicht fest halten.
Damit wird auch die untere Fadenspannung eingestellt.

Sehen die Teile etwa so aus?
http://www.hobbyschneiderin24.net/portal/galerie/dat…

Hier sieht man das Prinzip besser:
http://de.academic.ru/pictures/dewiki/78/N%C3%A4hmas…
Wo der dünne Spalt unter die Blattfeder geht, da muss der Faden durch und unter der Blattfeder auf der anderen Seite ein gutes Stück raus hängen.

So weit so gut.
Muss ich nun den Spulenfaden irgenwie und irgendwo noch ein-
oder durchfädeln, irgendwo hochziehen oder so was?
Die Nadel, Flachkopf immer noch so wie heute, habe ich schon
probiert etwas niederer einzuspannen. Ergebniss: abgebrochen.

Da gibt es mehrere Fehlermöglichkeiten bei der Nadel.

  1. falsche Länge: Zu kurz - Faden wird nicht gegriffen, zu lang - Nadel bricht
  2. Falsche Form bzw. falscher Position des Nadelöhr.
  3. Mechanik verstellt.

Also liegt es vermutlich nicht an der Länge der Nadel. Oder doch?

Kann sein, oder Mechanik falsch justiert.

Vielleicht gibt es sogar noch irgendwo eine „Zeichnung“ oder
Beschreibung für mein Problem.

Um den Faden unten zu erwischen, muß der Ablauf der oberen Mechanik mit der Nadel und dem Schiffchen unten ziemlich exakt abgestimmt sein.

Das Prinzip ist hier dargestellt:
http://de.academic.ru/pictures/technik/large/TL06092…
http://de.academic.ru/dic.nsf/technik/16585/N%C3%A4h…

Damit der Unterfaden erfasst wird, ist die Position in Fig.25 ganz wichtig.
Der genaue Ablauf ist in dem Bild leider nicht zu erkennen, dehalb eine kurze Beschreibung:
Ausgangspunkt, die Nadel geht nach unten. In der untersten Position ist der Oberfaden noch straff gespannt. Wenn die Nadel sich nun im weiteren Verlauf wieder nach oben bewegt, nimmt die Fadenspannung des Oberfaden ab und es bildet sich neben dem Nadelör eine kleine Schlaufe aus dem Oberfaden.
Wenn die Nadel sich also ca. 1…2mm von der untersten Position angehogen hat, und die kleine Schlaufe an der Nadel sichtbar ist, muß der Mitnehmer (diese kleine Metallspitze, die sich um die untere Spulen Halterung dreht -> im Bild Fig25 wo „a“ steht) vom Schiffchen dicht neben der Nadel so vorbei kommen, dass er die Schlaufe erwischt.
Dazu darf die das Nadelöhr noch nicht zu hoch sein, sonst greift der Mitnehmer ins Leere.
Kommt der Mitnehmer zu zeitig, ist die Schlaufe noch nicht offen.
Ist die Nadel falsch positioniert oder verbogen usw, klappt es eh nicht.
Auch die Mechanik für den Oberfaden könnte da mit rein spucken, falls diese so groß verstellt ist, dass die Fadenspannung des Oberfaden auch bei Anheben ständig anliegt und so die Bildung der Schlaufe verhindert.

Aber wie schon geschrieben, wenn man weiß wie eine solche Maschine funktioniert, kann man alles wieder in Gang bekommen, denn an sich ist die Mechanik unkaputtbar.
Nur ist es tatsächlich besser, wenn man schon mal selber genäht hat und dabei die Abläufe sich genau angesehen und analysiert hat.
Auch die Einstellung der Fadenspannungen ist Erfahrungssache.
Gruß Uwi

Der ist gut,‚manueller Antrieb mit Fußpedal‘. owt
x

Boa
Hallo Uwi.
Solch eine genaue Beschreibung…ne, so was habe ich noch nicht gelesen und gesehen. Nun habe ich allerdings noch gar nicht deine zahlreichen Links aufgemacht.
Aber jetzt sage ich dir schon mal recht herzlichen Dank.
Nun habe ich genügendt auszuprobieren.
Ach übrigens: an der Grundmechanik der Spulenkapsel und dem Mitnehmer unten habe ich zum Glück nix geschraubt. Auch sonst nix was ich eventuelle hätte „verstellen“ können.
Von daher bin ich guter Hoffnung, dass ich es doch noch schaffe. Denn ich finde es lohnt sich bei solche einer alten Maschine.

MfG
Hans13

Hallo,

Boa
Hallo Uwi.
Solch eine genaue Beschreibung…ne, so was habe ich noch
nicht gelesen und gesehen.

Ha, deshalb habe ich die vielen Sternchen bekommen :wink:

Ach übrigens: an der Grundmechanik der Spulenkapsel und dem
Mitnehmer unten habe ich zum Glück nix geschraubt. Auch sonst
nix was ich eventuelle hätte „verstellen“ können.

Es kann sein, dass mal jemand oben etwas ruppig am Rad gedreht hat, während die Mechanik verklemmt oder schwergängig war. Da kann sich auch mal eine Achse verstellen.

Von daher bin ich guter Hoffnung, dass ich es doch noch
schaffe. Denn ich finde es lohnt sich bei solche einer alten Maschine.

Mit der kannst du dann Sachen nähen, bei denen moderne Maschinen aufgeben.
Z.B. dicke Lagen Jeansstoffe oder Leder usw.
Gruß Uwi

Hallo Hans,

bei den Maschinen, die ich kenne, wird die Spule mit dem Garn in einen Halter eingelegt. Auf dessen Oberseite ist eine dünne Stahlfeder und da muss der Faden drunter. Zum Schluß alles einsetzen.

Dann musst Du oben auf der Maschine das Garn über diverse Rollen, Haken etc. einfädeln bis durch dir Nadel ! Den faden legst Du dann nach hinten und achtest darauf, dass er lang genug ist.

Jetzt betätigst Du das Handrad, die Nadel fährt nach unten und holt sich den Faden aus der Kapsel und fördert ihn in einer Schlaufe nach oben. Zum Schluß entwirren und beide Fadenende nach hinten legen, dann kannst Du losnähen.

toi toi toi und auf die Finger obacht geben :smile:

Gruss
Jürgen