Eigentlich schon früher, aber hauptsächlich jetzt wo ich mich mit Heideggers Sein und Zeit befasse, stellt sich mir immer wieder die Frage, die ich nirgendwo zur genüge beantwortet kriege.
Der Begriff des „Seins“ wird oft und ausführlich genug im Text erklärt und erleutert, ich kann mir ein recht genaues Bild machen, was Heidegger unter „Sein“ versteht.
- Nicht so mit dem Begriff „Sinn“. Dieser wird kaum mal, weder bei Heidegger, noch bei irgendeinem Philosophen den ich näher behandelt habe auch nur annähernd erläutert. Anscheinend soll der Begriff in diesen Zusammenhang nichts mit „Wahrnehmungssinn“ oder dem semantischen Sinn zutun haben. Wenn jemand sagt „Sinn des Lebens“, dann kann ich mir zumindest denken was er meint: eine Zweckgerichtetheit, ein Ziel, das das Leben auszufüllen vermag. Das Leben wird hier als Handlung genommen, bei denen man zwar ohne weiteres von Sinn sprechen kann. Aber dieser Sinn verhält sich analog zu „welchen Sinn macht dieser Hammer?“ - also welchen Zweck soll der Hammer erfüllen.
Aber bei Formulierungen wie der „Sinn des Seins“ komme ich einfach nicht weiter: das Sein ist ein Abstraktum, ein Transzedens. Es kann nichts „tun“, es selbst „ist“ ja nicht einmal. Man könnte fragen, zu welchem Zweck gibt es einen Grund, auf dem Seiende sind? Aber fordert ein Sinn, eine Absicht nicht einen Akteur - jemanden der das Sein in die Welt wirft?
Ich wäre froh wenn mich jemand bei meinen Gedankengängen unterstützen könnte, denn ich kann mit Heidegger nicht nach etwas suchen (Sinn des Seins) unter dessen Begriffdlichkeit ich mir schon gar nichts vorstellen kann.
merci, oath