Hallo zusammen
ein Freund von mir ist evangelisch getauft, aber nicht konfirmiert. Trotzdem ist er laut Ausweis und Lohnsteuerkarte evangelisch, also kirchenzugehörig. Bisher dachte ich, dass die Konfirmation den Sinn hat, die Taufe zu bestätigen wenn man religiös volljährig ist. Aber wenn mein Bekannter jetzt trotz nicht erfolgter Konfirmation zur evangelischen Kirche gehört, wo ist denn dann der Sinn der Konfirmation???
Danke für eure Antworten!
Fini
Hallo,
verwechselst du hier nicht kirchenrechtlich und steuerrechtlich?
Gruß
eklastic
Hallo zurück,
„confirmare“ (lat.) = „bestätigen“ (dt.)
Die Konfirmation ist also nichts anderes als eine Bestätigung der Taufe, die ja meist im Kleinkindalter vollzogen wird. Tritt ein Erwachsener in die ev. Kirche ein, genügt ja auch die Taufe.
Die von Elke aufgeworfene Rückfrage kann ich allerdings auch nicht beantworten.
Gruß sannah
wenn du für beides eine Antwort weißt wär ich dir dankbar 
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo zurück,
„confirmare“ (lat.) = „bestätigen“ (dt.)
Die Konfirmation ist also nichts anderes als eine Bestätigung
der Taufe, die ja meist im Kleinkindalter vollzogen wird.
Ja aber was hat es für Konsequenzen, wenn die Taufe NICHT durch die Konfirmation bestätigt wird?
Taufe und Konfirmation
Die Taufe stellt - in Bezug auf die verfaßte Kirche - die Aufnahme eines Menschen in die „Organisation Kirche“ dar. Sprich: Mit der Taufe beginnt die Kirchenmitgliedschaft.
Nun soll die Taufe aber auf den Glauben hin erfolgen, und es ist immer ein Thema gewesen, ob Kinder überhaupt getauft werden können, weil sie ja gar nicht selber sagen können, ob sie glauben. Auch die Freiwilligkeit ist nicht wirklich gegeben - nicht das Kind, sondern die Eltern entscheiden über die Taufe.
Deshalb gibt es in der Evangelischen Kirche die Konfirmation. Mit ihr (a) bekräftigen die Jugendlichen, daß sie (rückwirkend) mit der Taufe einverstanden sind und weiterhin als nun kirchlich Erwachsene (mit 14 ist man religionsmündig) der Kirche angehören möchten. Und sie werden (b) durch den Konfirmationssegen für ihren weiteren Lebensweg bestärkt. Beides steckt in der lateinischen Wurzel des Wortes „confirmare“: „bekräftigen“, „bestärken“.
Das Sakrament ist und bleibt aber die Taufe, sie ist ausschlaggebend und auch ohne Konfirmation gültig. Ebenso die aus der Taufe sich ergebende Kirchenmitgliedschaft, die erst durch den Austritt beendet wird.
Die Konfirmation ist allerdings die Voraussetzung für die selbständige Teilnahme am Heiligen Abendmahl. Wer also als Erwachsener nicht konfirmiert ist, darf nur mit dem Einverständnis des Pfarrers am Abendmahl teilnehmen.
Da auch das Patenamt die Zulassung zum Abendmahl voraussetzt, kann es sein, daß ein nichtkonfirmierter Erwachsener kein Taufpatenamt übernehmen kann.
Gruß, Martinus…
Da auch das Patenamt die Zulassung zum Abendmahl voraussetzt,
kann es sein, daß ein nichtkonfirmierter Erwachsener kein
Taufpatenamt übernehmen kann.Gruß, Martinus…
Danke für deine Antwort. Aber er darf seine eigenen Kinder taufen lassen auch ohne Abendmahlsberechtigung? Diese Einschränkung gilt also nur für den Paten?
Hallo Fini,
wenige Menschen in diesem Alter wissen vom Sinn der Konfirmation. Das Einzige was ich in Erinnerung habe: Geld und Geschenke, aber nichts vom Glauben. Übrigens wird die Konfession schon bei der Taufe festgelegt, also sind die Eltern die „Verbrecher“ Deiner zukünftigen Religionsgemeinschaft.
Gruss
mrh
Das ganze Zinnober ist eh nicht wichtig. Wichtig ist die Liebe der Eltern gegenüber Ihren Kindern, nicht die Kirche! Also liebe schön fleissig Deine Kinder und Deinen Nächsten, dann wirst Du auch in den Himmel kommen.
Gruss
mrh
Hallo,
wenn du für beides eine Antwort weißt wär ich dir dankbar
Kirchenrechtlich bekamst du oben eine Antwort.
Steuerrechtlich im Prinzip auch. Das hieß es: Mitgliedschaft beginnt mit der Taufe, d.h. für die Steuer/den Staat bist du solange Mitglied in der Kirche bis du
a) stirbst
oder
b) offiziell austrittst.
Gruß
eklastic
Hallo Martinus,
Die Konfirmation ist allerdings die Voraussetzung für die
selbständige Teilnahme am Heiligen Abendmahl. Wer also als
Erwachsener nicht konfirmiert ist, darf nur mit dem
Einverständnis des Pfarrers am Abendmahl teilnehmen.
Wie verzweifelt müssen die evangelischen Kirchen sein, wenn sie da auch wieder Ausnahmen (Zustimmung des Pfarrers) zulassen!
Da auch das Patenamt die Zulassung zum Abendmahl voraussetzt,
kann es sein, daß ein nichtkonfirmierter Erwachsener kein
Taufpatenamt übernehmen kann.
„Kann es sein“, – warum ist es nicht einfach so? In welcher Hinsicht sollte ein Taufpate, der seine eigene Taufe bewusst nicht bestätigt hat, seinem Taufpatenkind dienen? Geht es nur darum, mit Statisten als Taufpaten den schönen Schein aufrecht zu erhalten, man sei noch eine funktionierende Kirche? Wollen die wenigen verbleibenen teinehmenden Mitglieder der Kirchen nur noch Show?
Geht es bei kirchlichen Trauungen und Taufen eigentlich nur noch um das schöne Brimborium in weißem Tüll? Ist das ganze möglicherweise nur eine festliche Gelegenheit, irgendwelche Nahestehenden deren Wohlwollen man sich sichern will, als Trauzeugen und Taufpaten „auszuzeichnen“, ohne dass da irgendwelche Inhalte dahinter stehen?
Der Todeskampf der Kirchen hat fast schon wieder etwas Rührendes!
Gruß Gernot
Mündigkeit
Hallo mrh,
wenige Menschen in diesem Alter wissen vom Sinn der
Konfirmation. Das Einzige was ich in Erinnerung habe: Geld und
Geschenke, aber nichts vom Glauben. Übrigens wird die
Konfession schon bei der Taufe festgelegt, also sind die
Eltern die „Verbrecher“ Deiner zukünftigen
Religionsgemeinschaft.
Also ich wusste schon mit acht, dass ich nicht zur Kommunion gehen wollte!
Als ich dann dennoch dazu gezwungen wurde, besaß ich allerdings noch nicht die Reife, die Geschenke zu deren Anlass auszuschlagen.
Zur anstehenden Firmung mit 14 versuchte man gar nicht erst mehr, mich mit Geschenken zu bestechen. Ich nahm nicht teil und trat zwei Jahre später auch aus dem Religionsunterrricht an meinem Gymnasium aus.
Als ich 14 war, habe ich mir oft vorgestellt, wie es mit einem anderen Mann, gerne auch einem „Ollen über 18“, im Bett wäre. Ich habe mich aber nicht getraut, das in die Tat umzusetzen, weil ich damals als Junge, anders denn als Mädchen den (über) 18-jährigen Mann der Strafverfolgung ausgesetzt hätte.
Letztlich sind diese Altersgrenzen alle willkürlich: Manche sind mit acht reif genug, ihren Glauben zu bestimmen und andere sind selbst mit 18 oder darüber noch nicht reif genug, sich auf Sex mit einem anderen Menschen einzulassen.
Gruß Gernot
er darf seine eigenen Kinder
taufen lassen auch ohne Abendmahlsberechtigung? Diese
Einschränkung gilt also nur für den Paten?
Richtig.
Gruß, Martinus…
Wie verzweifelt müssen die evangelischen Kirchen sein, …
Nicht verzweifelter als die, die für alles immer eine 100%ige Regel brauchen
.
Die Regeln und Gesetze der Kirche sind nicht unmittelbar heilsrelevant. Sie dienen dazu, das Zusammenleben zu organisieren. Deshalb wäre es widersinnig, sie immer stur anzuwenden und nicht auch begründete Ausnahmen zuzulassen.
Gruß, Martinus…
Hallo Martinus,
Wie verzweifelt müssen die evangelischen Kirchen sein, …
Nicht verzweifelter als die, die für alles immer eine 100%ige
Regel brauchen.
Ich bin mir selbst nicht sicher, was die bessere Strategie für ein paar Jährchen längeren Überlebens ist.
Als Prinzipienreiter sympathisiere ich ja dann doch eher mit denen, die mich zwar ohne meine Einwilligung getauft, aber während meiner ersten Lebensjahre doch möglicherweise irgendwie geprägt haben!
Gruß Gernot
wenige Menschen in diesem Alter wissen vom Sinn der
Konfirmation. Das Einzige was ich in Erinnerung habe: Geld und
Geschenke, aber nichts vom Glauben. Übrigens wird die
Konfession schon bei der Taufe festgelegt, also sind die
Eltern die „Verbrecher“ Deiner zukünftigen
Religionsgemeinschaft.
Mit 14 wissen Jugendliche sehr wohl, was sie wollen. Sicher - manche (viele? ich würde mir da kein leichtfertiges Urteil auf Verdacht anmaßen) gehen nur wegen des Geldes zur Konfirmation. Aber auch das ist IHRE Entscheidung, und weder die der Kirche noch der Eltern!
Und was das „Verbrechen“ angeht - alle Eltern entscheiden, in welcher Weltanschauung ihre Kinder aufwachsen und wie überzeugt ihnen diese vermittelt werden soll. Demzufolge wären alle Eltern Verbrecher…
Gruß, Martinus…
Warum traut die Kirche einem nicht-konfirmierten Elternteil eine religiöse Erziehung zu, einem Paten aber nicht?
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Warum traut die Kirche einem nicht-konfirmierten Elternteil
eine religiöse Erziehung zu, einem Paten aber nicht?
Die Hauptaufgabe des Patenamtes ist die christliche Erziehung. Deshalb die Bindung an die Konfirmation - nicht nur, aber insbesondere dann, wenn die Eltern nicht konfirmiert (möglicher Weise gar nicht getauft) sind.
Gruß, Martinus…
Die Hauptaufgabe des Patenamtes ist die christliche Erziehung.
Und die Aufgabe der Eltern ist es nicht?
Gruß Fini
Die Hauptaufgabe des Patenamtes ist die christliche Erziehung.
Und die Aufgabe der Eltern ist es nicht?
Gruß Fini
Die Eltern haben dem Kind gegenüber viele Aufgaben (für seine Gesundheit und Ernährung zu sorgen, auf es aufzupassen, es in allen Belangen zu erziehen und zu bilden…), unter denen die christliche Erziehung eine ist. Die Paten haben - zumindest was das kirchliche Patenamt angeht - nur die Aufgabe, die Eltern in diesem einen Punkt „christliche Erziehung“ zu unterstützen.
Gruß, Martinus…