Hallo auch,
So eine „komische“ Antwort von einem, der ein „bio“ in der
E-Mail-Addresse hat? Hehe! „Gibt“ man wirklich den „Sinn“;
oder nimmt man ihn nicht eher als „vorhanden“ an?
Man gibt. Auch die Annahme ist schon ein „geben“.
Hier wird zunächst nach dem „Sinn des Lebens“
gefragt, und erst dann danach, welchen „Sinn“ der Einzelne
seiner Existenz beilegen soll.
Beide Fragen haben die gleiche Antwort.
Das Leben hat nur einen Sinn, und das ist „leben“.
Tja, das ist wohl so nicht richtig. Das „leben“ (ich scheue eine Definition desselben!) ist bestenfalls und schlicht eine Eigenschaft des Lebens - nicht ein Sinn.
Leben ist, aus der Distanz betrachtet, immer nur
rekombinante Fortpflanzung.
Auch das kann ich als bio-irgendwas nicht stehenlassen. Demnach würden viele Bakterien und sogar manche einzelligen Eukaryonten nicht „leben“.
Etwas anderes gibt es nicht. Du als .bio-irgendwas …
Leben hält sich nicht an die von uns geprägten Kategorien.
Der Original-Poster fragt dann natürlich noch nach
Merkmalen und Orientierungshinweisen für (s)eine Existenz,
die an einen irgendwie gearteten Sinn „glauben möchte“.
Genau, das hatte ich wohl so verstanden. Der Mensch kann seine Ewlt nur _mit_ Sinnzusammenhängen begreifen (ob das nun gut und richtig ist sei dahingestellt). Der Mensch erfragt daher einen Sinn für grundsätzlich alle Beobachtungen.
Dies ist aber imho eher ein psychologisches und kein
biologisches oder philosophisches Problem.
Doch doch. Biologisch, weil uns die Evolution so ausgestattet hat und wir unser Leben nach den Anworten auf (vielleicht oder wahrscheinlich) nicht-sinnige Sinnfragen ausrichten und philosophisch sowieso, weil Fragen nach dem Sinn von etwas eben ein Teil unseres Selbstverständnisses ist.
Den „Wert“ an eine Existenz zu setzen ist identisch
mit der „Sinn“-Setzung an diese. Hier ist nach meinem
Geschmack das Selbe gemeint.
Ja, Sinn und Wert überschneiden sich in gewisser Weise. Beides setze ich willkürlich. Ich kann aber einen Wert unabhängig von einem Sinn zuordnen. In aller Regen macht man sowas aber nicht, da hast du Recht.
Kurz gesagt. „Der Mensch“ nimmt „einen Sinn“ aus
seiner biologischen Grundlage; die Fortpflanzung.
Ausserdem kann er bei Bedarf an beliebige Inhalte
glauben und seine Existenz als im Einklang mit
diesen geglaubten Inhalten vermuten. Das hat wahr-
scheinlich sehr viel mit der frühen Entwicklung im
Kindesalter zu tun und ist selten später abzuändern.
Also doch ein (sozial-)psychologisches Problem?
Eben. Volle Zustimmung.
Gruß,
Euer .bio-irgendwas (fand ich gut!)