Hallo MIMI
Mir geht es um das Argument „Natur“.
Versuche doch einmal zu definieren, was das ueberhaupt ist.
Natur: Hmmmm. Wohl alles was durch eine Reihe von elementaren
Ursachen entstand. Sich damit immer weiter entwickelt in einen
nie endenten Zusammenspiel von Aktion und Reaktion.
O.k.
Was sich aufhebt bei einer Manipulation eines bewußten
Geistes.*1
Also bewusstes Handeln kann unnatuerlich sein, ja? Ein Baum waechst
immer in Einklang mit der Natur, weil er gar nicht anders kann.
Ein Mensch kann sich aber anders entscheiden, weil Menschen ueber
Bewusstsein verfuegen und den Naturgesetzen nicht voellig
unterliegen. So meinst du es, oder?
Und dann ueberlege, ob etwas, das ganz natuerlich entstanden
ist, aussernatuerlich handeln kann.
Ich glaube das beziehst du auf uns Menschen!?
Ja. Der Mensch ist ein Naturprodukt und kann unmoeglich gegen die
Naturgesetze verstossen. Er kann nur das tun, was in Einklang mit
den physikalischen Gesetzen ist.
Es gibt nun aber ausser physikalischen Gesetzen auch biologische
Entwicklungen. Bei diesen kann man unterscheiden zwischen einer
Entwicklung ohne Einfluss des Menschen (Urwald) und einer Entwicklung
mit Einfluss des Menschen (Stadtpark oder Brandrodung).
Hier ziehst du eine Trennlinie: Unnatuerlich verhaelt sich der Mensch
dann, wenn er seine Umwelt so beeinflusst, dass sie sich anders
entwickelt als ohne ihn.
Jedoch bedenke: Jedes Lebewesen, ja sogar jeder Stein beeinflusst ein
oekologisches System, denn immer wuerde dieses sich ein wenig anders
entwickeln, wenn z.B. der Hase die Halme nicht abknabbern oder der
Stein sie nicht niederdruecken wuerde.
Prinzipiell gibt es also keinen Unterschied zwischen menschlichen und
nicht-menschlichen Einfluessen.
Der Unterschied besteht nur im Ausmass der Beeinflussung.
Wenn du jetzt sagst, der Einfluss des Menschen auf einen Wald/einen
Fluss ist schlecht, der des Bibers aber gut, dann ist dies ein
Urteil, das mit der Unterscheidung natuerlich/unnatuerlich nicht
begruendet werden kann.
Es ist dies vielmehr ein Werturteil und somit immer willkuerlich und
auf deinen indiviudellen Geschmack aufbauend. Ich kann deine Werte
teilen, wenn ich es aber nicht tue, dann bist du ziemlich hilflos.
Nimm an, vor dir stuende ein Mann, der sagt: „Ich moechte in einer
Welt leben, in der es nur noch Beton und keine Tiere mehr gaebe.“
Was willst du dem sagen, damit er seine Meinung aendert?
Es gibt nichts, womit du ihm beweisen koenntest, das seine Ansicht
falsch sei.
Da klar, ja. *1 Anscheinend haben wir uns wirklich von der
Natur erhoben. Was uns zu überaus mächtigen Wesen macht. Es
gibt aber nur einen Unterschied(korregier mich wenn…), das
Bewußtsein und das dazugehörige denken.
Wie gesagt, ob mit oder ohne Bewusstsein: Jedes Lebewesen beeinflusst
seine Umwelt und handelt in gewisser Weise unnatuerlich, wenn wir
unter „natuerlich“ den unbeeinflussten Zustand verstehen.
Doch eins bleibt erstmal Fact: Die Natur hat uns in die Welt
gesetzt und sie kann uns auch wieder rausnehmen. WIR können
ihr dabei helfen.
Ich wuerde „die Natur“ nicht so personifizieren.
Im Prinzip gibt es aber nichts unnatürliches, weils nichts
gibt was es ohne die Natur gäbe. Nur Veränderung und deren
Auswirkung.
Oder?
Ja.
Wie stellst du dir ein Leben ohne Technik vor?
Nicht anders als mit, nur ohne.
Was ist Technik? Ist dir klar, dass fast alles, was der Mensch tut,
Technik ist. Und nicht nur der Mensch: Jedes Lebewesen hat seine
Techniken. Aber um beim Menschen zu bleiben:
Hoehlen mit Stroh auszulegen, primitivster Ackerbau, Faustkeile,
Kochen, Feuer machen usw. ist alles Technik. Wieder ist der
Unterschied zum Auto oder Handy nur graduell, nicht qualitativ.
Wenn ich den Faustkeil erlaube, warum dann nicht auch das Messer? Mit
beidem will man etwas schneiden. Warum soll man das weniger effektive
Werkzeug nehmen? Und wenn das Messer o.k. ist, warum dann nicht
schliesslich auch ein Schneidlaser?
Ist Krebs etwas Natuerliches?
Ja
Ginge es dir gut, wenn ein Tumor in dir wuechse?
Nein
Was wuerdest du tun? Auf Medizin verzichten?
Nein
Oder wuerdest du versuchen, natuerlich entgegenzuwirken? Z.B.
Homoeopathie?
Ja
Was aber ist an Homoeopathie natuerlicher als an Chemotherapie? Ist
Homoeopathie nicht auch ein Messer, aber ein stumpfes?
Ja
Dir ist also klar, dass du mit Homoeopathie auch Technik anwendest,
diese gegen die Natur einsetzt (Krebs), dass du dich aber einer
ineffektiven Technik bedienst. Wie begruendest du das? Mir erscheint
das nicht sehr klug.
Die meisten die soeine krasse Krankheit überstanden haben,
verdanken es jedoch kaum der Schulmedizin! Vielmehr sich
selbst!
Glaube ich nicht. Hast du Beweise (zuverlaessige Studien)?
Vielmehr bleibt für mich die Frage: Wie es entstand?
Ja, wie denn?
Hierachie? das verstehe ich nicht.
Bei der Verflechtungsauffassung haengt alles mit allem zusammen und
wenn man einen Faden herauszieht, dann zerfaellt der ganze Stoff.
Tatsaechlich gibt es aber Hierarchien, d.h. manche Dinge sind
elementarer als andere. Nimmt man die weniger elementaren fort, so
stoert das die elementaren nicht. Die Verflechtungstheorie ignoriert
das. (Ich spiele auf Holonen und Holarchie an.)
Dann denk ich selbst erst noch mal nach.
Meine Definition: Im Prinzip das ICH. Es bietet dir die
Möglichkeit einer bewussten Wahrnehmung, ist jedoch kein
automatischer Prozess (weil es DU bist). Wird aber von
automatischen Prozessen beeinflusst(Gehirn, Sinne). Doch wenn
man noch ein ICH hat, der Chef vom ganzen bleibt.
Es bedarf aber auch einer Ausbildung, sowie das Gehirn. Zuerst
ist es wie das Gehirn, eigentlich nichts, dann lernt man und
lernt man und irgendwann denkt man sich „warum sprech ich mit
mir selber?“, dann ist wohl die Möglichkeit da die
Führungsrolle zu übernehmen.
Dazu faellt mir nichts ein.
Gruss, Tychi