Hallo WWW’ler,
habe nun die FAQs und das Archiv von „Wertpapierhandel“ und „Finanzpolitik“ durch und noch keine Antwort auf meine Frage erhalten.
Ein Chefvolkswirt einer großen deutschen Bank sagte sinngemäß „Leerverkäufe haben eine nicht zu unterschätzende stabilisierende Wirkung auf die Kurse“.
Mir kann und will irgendwie nicht der Sinn klarwerden. Auch ist mir der historische Werdegang von diesem speziellen Instrument nicht ganz klar.
VWL ist kein Fremdwort für mich, also ruhig ausführlich und detailliert antworten.
Kann bitte jemand Stellung zu folgenden Standpunkten nehmen?
„Aktiengesellschaften im ursprünglichen Sinn bieten Anteile an ihrem Unternehmen zum Verkauf an. Das bringt frisches Kapital für die Verkäufer und Mitspracherecht bzw. Gewinnbeteiligung für die Käufer“
Kapital fließt, echter Gegenwert wird erworben, Investitionen werden möglich und idealerweise wächst damit die Volkswirtschaft.
So weit, so genial.
So weit ich aber Leerverkäufe verstanden habe, wird ohne volkswirtschaftlichen Gegenwert Geld erzeugt. Im Gegenteil: Durch fallene Aktienkurse werden echte Werte vernichtet, und dennoch Geld geschöpft.
Das führt für mich die Idee ad absurdum, dass Finanz- und Gütermarkt miteinander verflochten sind. Losgelöst von Sozialprodukt und Produktion (egal ob Ware, Dienstleistung oder geistige Schöpfung) wird Geld gedruckt.
Warum? Wie kam es soweit? Warum wurde/wird hier nicht ein Riegel vorgeschoben? Was ist der Sinn? Wo liegt mein Denkfehler?
Für ausführliche Antworten (auch Literatur) wäre ich sehr dankbar!
Grüße
jartUl