Sinn von Herbstferien

Ich konnte nicht anders, Du hast mir aus der Seele
gesprochen…

Lehramtsstudent?

Hallo Kevin,

Vielleicht ist das auch fächerabhängig: Meine Bekannten haben
so Kombinationen wie Mathe/Latein, Mathe/Physik,
Deutsch/Französisch, Englisch/Geschichte.
Wenn man natürlich Sport/SoWi oder Religion/Kunst
unterrichtet, hat man es - je nach eigener Arbeitsauffassung -
leichter.

da kann ich dir nicht zustimmen.
Also bei Mathe und Physik müßtest du als Ph-Student wissen, dass man so was ziemlich schnell korrigieren kann, und die Vorbereitung hierfür sind wohl auch nicht so zeitraubend, abgesehen von den versuchsaufbauten in Oh, die sich aber auch am Gymnasium in grenzen halten
Gut, Sprachen sind v.a. im Diskussionsteil Laberfächer, das kann man aber durch geschickte Fragestellungen (vgl hierzu Posting von sannah) steuern.
Ich habe in Sport Abitur gemacht. Da ist der praktische Teil der kleinste. Die Sportwissenschaft ist, v.a. in der Sportsoziologie, genauso wie die von dir genannte Religion und die kunstgeschichtlichen Lehrinhalte eine vorbereitungs- und korrekturintensive Sache.

Für Pflichtfortbildungen muss der Arbeitgeber aber freigeben,
die laufen während der Arbeitszeit. Für verpflichtende
Lehrrfortbildungen sind allerdings die Schulferien vorgesehen.

Ich habe nie einen Lehrer sagen hören, dass er in den Ferien so etwas machen mußte.

Die Planung des eigenen Unterrichtsinhalts entsprechend des
Curriculums ist hier gemeint. Wenn ein Lehrer sich am abend
vorher überlegt „Was bringe ich den Kindern denn morgen mal
bei?“, dann macht er was falsch.

Hammer-Unterricht: „was hammer gestern gemacht?“
Schwellen-Unterricht: an der Schwelle zum Klassenzimmer überlegen, was man macht.

Gruß
Michael

Ja, ich bekenne mich…
… zum Studium des Lehramtes an Gymnasien.

Es wundert mich aber immer wieder wie sich die Lehrer selbst
als die „Schaffer der Nation“ hinstellen.

SO würde ich das nicht sehen. Lehrer schaffen nicht mehr als andere. Aber auch nicht weniger, wie es oft unterstellt wird. Und diese Meinung gilt es zu berichtigen.

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Na gut, dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich habe ja
auch nicht behauptet, dass Ferien grundsätzlich keinen Sinn
machen. Aber 6 Wochen nach den Sommerferien schon wieder 2
Wochen Ferien, darin kann ich beim besten Willen keinen Sinn
sehen.

Da ich schon als Schulkind immer gerne länger schlief, kamen mir in dieser Hinsicht die Ferien als reinste Erholung vor.
Und um mich zu beschäftigen, habe ich mich eben in meinem kindlicher Eifer auf das gestürzt, was ich gerade gelernt hatte. Mein Mathearbeitsbuch war ebenso wenig vor mir sicher wie diverse Großdruck-Kinderbücher.

Gruß sannah

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Bei Deiner Geschichte fällt mir eine ehemalige Mitschülerin ein, die in den Religionsklausuren regelmäßig 15 Punkte abstaubte. Verbrauchte das Vierfache meiner Blätter, schrieb in einer Doktorenhandschrift - wir waren zum Schluss der festen Überzeugung, auch mangels Notizen und Bemerkungen am Rand, dass der Lehrer die Klausuren niemals mehr ganz durchlas. Bzw. sich durchkämpfte, denn diese Schrift… Abschreiben konnte man nicht…

Hallo Sibylle!

Aber ich glaube, es ging eher um so Sachen wie „Führen Sie
aus, wie die Entdeckung Amerikas die Lebensverhältnisse in
Europa im darauf folgenden Jahrhundert verändert hat. (Bitte
Daten anführen)“

Mir ist schon klar, wie’s gemeint war. Ich habe nur den Eindruck, dass hier teilweise ziemlich undifferenziert kritisiert wird (damit meine ich nicht dich!)

Sibylle (die die Überlegung, daß man es sich als Lehrer auch
schwer machen kann, gar nicht so weltfremd findet…)

Natürlich gibts genug Lehrer, die es sich selbst schwerer als notwendig machen. Trotzdem gibt es einfach Fächer, wo man es nicht vermeiden KANN, stundenlang bei der Korrektur zu sitzen.

Klar, ich kann einen Geschichte - Test schon so anlegen, dass ich pro Frage eine Zeile Antwort oder ein Kreuz an der richtigen Stelle bekomme. Damit überprüfe ich auswendiggelerntes Punktwissen. Um allerdings festzustellen, ob ein Schüler die Zusammenhänge auch kapiert hat (und das wäre doch eher das Zielführende, oder?) muss man eben eine längere Antwort verlangen. Das bedeutet natürlich dann mehr Zeitaufwand für den Korrigierenden, schon klar.
Man muss halt für sich entscheiden, was einem wichtiger ist: Dass die Schüler was lernen, oder dass man selbst mehr Freizeit hat.
Ich gebe zu, diese Entscheidung fällt bei verschiedenen Lehrern verschieden aus…

und noch eine Anmerkung @legionär:

Es fällt doch auf, dass bei jeder Diskussion, in der es um Lehrer geht, irgendwann das Stichwort „jammern“ fällt. (Lehrer brauchen nicht zu jammern…) Alle diese Diskussionen verlaufen nach dem gleichen Schema: 1. Jemand kommt irgendwie auf das Thema Ferien zu sprechen. 2. Ein Zweiter fühlt sich sofort im Nachteil (da er selbst ja nur 5 Wochen Urlaub hat, ein Lehrer dagegen zu seinem Ohnehin-nur-halbtagsjob auch noch ständig frei hat) und beginnt fürchterlich über die Arbeitzeit der Lehrer zu schimpfen. 3. Ein anwesender Lehrer stellt fest, dass es auch außerhalb der reinen Unterrichtszeit verschiedene Tätigkeitsbereiche gibt, die sich auch teilweise bis in die Ferien erstrecken. 4. Der „Zweite“ ist der Meinung, Lehrer brauchten gar nicht zu jammern, was sie nicht alles tun sollten.

Oft erlebt (und jetzt ja auch hier)!

Und nun meine Frage: Wer jammert denn? Hat hier irgendwer einen Lehrer jammern gehört (äh - gelesen)?
Warum wird man in dem Moment, in dem man einfache Tatsachen feststellt, zum Jammerer? Keiner sagt: „Ich bin so arm und überfordert, weil ich zusätzlich zum Unterricht mit 30 nicht immer ganz einfachen Jugendlichen Hefte korrigieren und meinen Unterricht vorbereiten muss, weil ich Materialien zusammensuche und erstelle, weil ich an Konferenzen und Koordinationsgesprächen teilnehme, weil ich für Eltern beratend zur Verfügung stehe, weil ich administrative Tätigkeiten für meine Klasse durchführe und weil ich mich in meiner Freizeit fortbilde.“ Das gehört einfach nur zum Berufsbild eines Lehrers! Da gibts nichts zu jammern. Und macht ja auch keiner. Nur - kaum erwähnt ein Lehrer das oben genannte (als Erklärung, was man eigentlich außerhalb des Unterrichtens macht), heißt es: „Du brauchst gar nicht zu jammern!“

Wenn ich z. B. stundenlang über meinen Schularbeiten sitze, dann möchte ich nicht bedauert werden (wieso auch?)! Aber ich möchte, dass diese Arbeit auch als Arbeit anerkannt und gewürdigt wird und ich möchte mir nicht von irgendwelchen uninformierten Leuten, die mich eigentlich nur um meine Ferien beneiden, sagen lassen, dass ich a) jammere b) zu viel Freizeit hätte c) vielleicht auch noch überbezahlt sei.

So, das musste ich jetzt einfach mal loswerden!

Grüße von Dorli, die ihre Arbeit übrigens gerne macht, auch wenn sich diese oft in ihre Freizeit hinein erstreckt…

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Hallo Michael,

Vielleicht ist das auch fächerabhängig: Meine Bekannten haben
so Kombinationen wie Mathe/Latein, Mathe/Physik,
Deutsch/Französisch, Englisch/Geschichte.
Wenn man natürlich Sport/SoWi oder Religion/Kunst
unterrichtet, hat man es - je nach eigener Arbeitsauffassung -
leichter.

da kann ich dir nicht zustimmen.
Also bei Mathe und Physik müßtest du als Ph-Student wissen,
dass man so was ziemlich schnell korrigieren kann, und die
Vorbereitung hierfür sind wohl auch nicht so zeitraubend,
abgesehen von den versuchsaufbauten in Oh, die sich aber auch
am Gymnasium in grenzen halten
Gut, Sprachen sind v.a. im Diskussionsteil Laberfächer, das
kann man aber durch geschickte Fragestellungen (vgl hierzu
Posting von sannah) steuern.
Ich habe in Sport Abitur gemacht. Da ist der praktische Teil
der kleinste. Die Sportwissenschaft ist, v.a. in der
Sportsoziologie, genauso wie die von dir genannte Religion und
die kunstgeschichtlichen Lehrinhalte eine vorbereitungs- und
korrekturintensive Sache.

Mir liegt es fern, irgendein Fach „runterzumachen“ oder es als inhaltslos zu bezeichnen, aber in Sport werden Klausuren nur im LK und in Religion nur in der Oberstufe geschrieben, während in Mathe und Sprachen für jede Klasse Arbeiten zu korrigieren sind. Ein Sportlehrer wird niemals für vier Klassen gleichzeitig Arbeiten zu korigieren haben, wie es z.B. in Englisch regelmässig der Fall ist.
Ich habe während meiner Schulzeit in Religion nie einen Test geschrieben und in Sport nur so 5-Minuten-Dinger technischer Natur (ohne Soziologie oder sonstwas). Ich habe noch von keinem Schüler gehört, der wegen der Sport- oder Reli-klausur am nächsten Tag nicht schlafen konnte (im Gegensatz zu Mathe oder Latein).

Peace,
Kevin.

Vielleicht ist das auch fächerabhängig: Meine Bekannten haben
so Kombinationen wie Mathe/Latein, Mathe/Physik,
Deutsch/Französisch, Englisch/Geschichte.

Mein Bruder sagt immer „hättest ja auch Lehrer werden können,
selber schuld“, wenn eine Bemerkung meinerseits auf o.g.
Diskussion fällt.
Genau: selber schuld. die hätten ja
u.g. Kombinationen studieren und lehren können.

Wenn jeder so denken würde, dann hätten wir also nur größtenteils uninteressierte Sport und Religionslehrer, und Deutschland wäre die gläubigste Nation von Spitzensportlern.
Mein Argument ist nur: was Du bei einem Lehrer (z.B. ein Sportlehrer, der seine Nachmittage im Tennisclub verbringt) beobachtest, kannst Du nicht auf alle anderen verallgemeinern.

Beamte und staatliche Angestellte
bekommen Entlastung und Freistellung für gesellschaftliches
Engagement

Das stelle ich mal als falsch hin. Ich arbeite beim Staat. Ich
muß mir meine ehrenamtliche Tätigkeit (da ich hier eine
minimale Aufwandsentschädigung erhalte) als Nebentätigkeit
genehmigen lassen. Hier ist aber nicht der Verdienst, sondern
der Zeitaufwand ausschlaggebend, um dies genehmigt zu
bekommen.

Dann stelle ich das mal richtig: zumindest Beamte bekommen Entlastung für Tätigkeit in gewählten Ämtern (z.B. Stadtparlament) und bekommen ihre Stelle nach einer Freistellung (z.B. 4 Jahre im Bundestag) wieder.

Pflichtfortbildungen

das ist ein dehnbarer Begriff. Wer entscheidet, welche
Fortbildung direkt für die momentane Arbeit nützt oder nur
interessant ist.

Der Arbeitgeber, in diesem Fall die Schulbehörde.

verpflichtende Lehrerfortbildung

(Siehe meine Antwort auf Michaels Beitrag)

Was jeder zusätzlich in seiner Freizeit an Bildung geniesst,
sei es um der Karriere willen oder aus Spass am Lernen, bleibt
natürlich jedem selbst überlassen.

die jahresplanung bleibt ja wohl fast ausschließlich am der
schulleitung hängen.

Die Planung des eigenen Unterrichtsinhalts entsprechend des
Curriculums ist hier gemeint. Wenn ein Lehrer sich am abend
vorher überlegt „Was bringe ich den Kindern denn morgen mal
bei?“, dann macht er was falsch.

Nach spätestens zehn jahren hast du doch schon alle Fächer und
Jahrgangstufen vorbereitet im Ordner. So viel dramatischen
ändert sich da nicht.

Tolle Arbeitseinstellung. Es gibt auch Lehrer, die den Unterricht der aktuellen Forschung anpassen (ja, sogar Lateinlehrer!)

Mt dem gleichen Argument hat jeder, der 10 Jahre den gleichen Job macht, einen lauen Lenz, weil er jede Situation so ähnlich schon mal mehr oder weniger gut gemeistert hat und einfach nur das gleiche machen muss, wie damals.

Ich bin immer noch der Meinung: Ein Lehrer der jammert hat
seinen Beruf verfehlt.

Wer „jammert“ denn gerade, dass Lehrer es doch viel leichter haben als andere?

Jeder arbeitende Mensch hat das Recht, dass seine Arbeit fair bewertet wird. Wer sich gegen ungerechtfertigte Abwertung der eigenen Leistung verteidigt, ist noch kein „Jammerer“.

Es wundert mich aber immer wieder wie sich die Lehrer selbst
als die „Schaffer der Nation“ hinstellen.

(das muss ich nicht kommentieren)

Mich wundert immer wieder, was die Eltern doch alles an Erziehungsaufgaben auf die Lehrer abwälzen wollen:

  • Die Lehrer (nicht Eltern) von Erfurt hätten früher erkennen und reagieren müssen.
  • Die Lehrer (nicht Eltern) sollen Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Geld beibringen.
  • Die Lehrer (nicht Eltern) sollen für mehr Disziplin bei den Heranwachsenden sorgen.
    (Das sind nur drei Themen von Pressemeldungen des letzten halben Jahres)

Mir wäre es lieber, die Lehrer könnten die Unterrichtszeit auf Bildung und Erziehung zum selbständigen Denken und Staatsbürgertum verwenden wären nicht Ersatzpapi und -mami, weil die richtigen Eltern sich bei der Erziehung überfordert fühlen oder den Job für wichtiger halten und zuhause keine Kraft mehr haben.

Peace,
Kevin.

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Tag,
jaja, die Lehrer haben ja ständig frei… Habe ich auch gedacht, daher bin ich einer geworden, aber A…-lecken. Über eine 40 Stunden-Woche kann ich manchmal nur müde lächeln, schön wär’s!!!
Zum leidigen Thema Ferien:

es sind immer noch 13 wochen, egal wie du es hindrehst.

Bei den bösen Lehrern sind es 13 Wochen, also 13x7=91 Tage.
Bei einem anderen Arbeitnehmer wären dies aber nur 13x5=65 Tage.
Feiertage in den Ferien habe ich gar nicht erst berücksichtigt.
Wenn schon Rechenexempel statuiert werden, dann aber bitte auf beiden Seiten mit den gleichen Maßstäben!!!
Danke!
Aragorn
P.S.: Meine 10 Tage Herbstferien sind leider auch für die Korrektur von 57 Klassenarbeiten draufgegangen. Wer macht denn so etwas in seinem "Urlaub?

Hi Gandalf,

es sind immer noch 13 wochen, egal wie du es hindrehst.

Bei den bösen Lehrern sind es 13 Wochen, also 13x7=91 Tage.
Bei einem anderen Arbeitnehmer wären dies aber nur 13x5=65
Tage.

Egal: ich habe eh nur 30 Tage, was umgerechnet 6 Wochen ausmacht. 65 würde ich mit Kußhand nehmen :smile:

Gruß

J.