Sinnhaftigkeit der 14-tägigen Quarantäne

Hallo,
Virologe Drosten schlägt vor, dass die Quarantänezeit nur noch 5 Tage betragen sollte und begründet dies auch.

Derzeit muss ein Heimkehrer aus einem Risikogebiet 14 Tage in Quarantäne bleiben (d.h. er darf bei einem Mehrfamilienhaus nicht einmal seinen Briefkasten leeren) und es kostet 2000 Euro Strafe falls jemand doch Besuch empfängt oder seinen Fuß vor die Tür setzt - während es wenig medizinische Gründe für diese restriktive Maßnahme gibt.

Am Heimreisetag und noch 4 weitere Tage zuhause bleiben dürfte für die meisten machbar sein - aber 14 Tage zuhause bleiben während es im Prinzip wenig Sinn macht dürfte von vielen ignoriert werden (evtl. auch schon vom Anfang an) und der Unmut über die Coronamaßnahmen allgemein dürfte angesichts dieser Behördenwillkür immer größer werden.

Wieso ignoriert die Bundesregierung medizinische Erkenntnisse?

Gruß
Desperado

Welche medizinischen Erkenntnisse werden ignoriert? Hast Du den von dir verlinkten Artikel überhaupt gelesen?

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Aus deinem Artikel hier:

Sein Vorschlag ist daher ein Kompromiss, er selbst nennt ihn „Schmerzgrenze der Epidemiologie“. Natürlich wären zehn oder gar 14 Tage besser - zumindest, bis Fragen zu Virenlast und Infektiosität eindeutig geklärt sind.

Ich schließe mich hier gerne an die Frage von @Ifm001 an: Hast du den Artikel überhaupt gelesen?

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Also wenn dieser deutlich längere Artikel stimmt, meinte Drosten überhaupt etwas anderes:

Sofortige Quarantäne für die Quellcluster

Das zeigt laut Drosten die Schwäche des derzeitigen Verfahrens: Würden die Gesundheitsämter nach dem Feststellen einer Corona-Infektion erst noch sämtliche Kontaktpersonen des Quellclusters identifizieren, suchen und dann testen, vergeht viel zu viel Zeit. Angesichts der Vermutung, dass sich im Quellcluster alle gleichzeitig angesteckt haben, sind also bereits weitere Personen seit Tagen hochansteckend unterwegs. Daher sollten solche Quellcluster schnell und unkompliziert isoliert werden können.

Die Kompromiss-Lösung für den realen Alltag

Theoretisch eine tolle Idee, praktisch für die Gesundheitsämter so nicht durchführbar, die von Politikern und Arbeitgebern auch unter Druck stehen, wenn sie mal eben ein ganzes Verdachts-Cluster 14 Tage lang nach Hause schicken, erläutert Drosten. Daher sein Vorschlag, als Kompromiss: Das Quellcluster nur fünf Tage isolieren, aber das sofort, nicht erst nach einem positiven Corona-Test. Im Gegenteil: Getestet werden sollen die Personen aus diesem Cluster erst nach den fünf Tagen, damit spare man sich unnötige Tests.

So wie ich das verstehe, sind Heimkehrer hier gar nicht gemeint.

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Am besten wäre es, epidemiologisch gesehen, wenn sich alle Menschen für immer in Quarantäne begeben - aber es muss eben ein Kompromiss zwischen dem bestmöglichen medizinischen Schutz und einer praktikablen Lösung gefunden werden.

In den ersten 5 Tagen ist das Risiko eben am höchsten, danach ist es nicht aus der Welt aber es ist eben vertretbar - vor allem wenn die Quarantäne einfach aufgrund eines Auslandsaufenhaltes im Risikogebiet und damit ohne besonderen Grund (anders als z.B. Kontakt zu einer infizierten Person) angeordnet wird.

Drosten ist mit seiner Meinung übrigens nicht alleine: https://www.webmd.com/lung/coronavirus-incubation-period

Personen die in einem ausländischen Risikogebiet waren müssen auch kein höheres Infektionsrisiko als Menschen in D haben denn auch in D gibt es in einigen Regionen deutlich höhere Infektionsraten als in anderen.

Es gibt zwar Gemeinden die z.B. Menschen die aus Berlin-Mitte zurückkommen Quarantäne empfehlen, aber das sind die wenigsten. Dazu kommt, dass in D sehr genau nach Gemeinden differenziert wird, im Ausland wird ein komplettes Gebiet zum Risikogebiet erklärt.

Nichts von dem, was du hier schreibst, hat auch nur im Entferntesten mit deinem Vorwurf im OP zu tun…

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