Sinus Pilondialis Steissbeinfistel offene Wundheilung

Bitte um einen Ratschlag!

Ich wurde am 23. Januar 2014 im Krankenhaus operiert, Diagnose : Pilondial Sinus (Steissbeinfistel) es wurde viel Gewebe entfernt, die Wunde war ca. 5 cm lang und 8 cm tief.

Anschließend wurde ich zu einer Chirurgischen Praxis zum regelmäßigen Verbandswechsel überwiesen.

Dort bekomme ich 2 mal wöchentlich einen Verbandswechsel.
Es sind schon 2 Monate vergangen und ich darf nur 2 mal die Woche vor dem Verbandswechsel duschen.

Die Gehilfinnen beim Arzt waschen meine Wunde nie mit einer Kochsalzlösung o.ä. es wird lediglich eine Tamponade (vermutlich mit Medikamenten getränkt) und Betaisodonna Salbe in die Wunde aufgetragen.
Die Wunde nässt sehr, ich verliere von Beginn an sehr viel Wundflüssigkeit die übel riecht, was laut Arzt aber nicht schlimm sei.

Nun habe ich auch einen Roten Ausschlag rund um die Wunde, dieser sei auch nicht schlimm, habe eine Salbe darauf bekommen.
Vor 2 Wochen habe ich Antibiothika bekommen, da viele Bakterien in meiner Wunde waren, zur Kontrolle ist nichts geschehen man müsse keinen Abstrich danach mehr nehmen.

Im Internet und durch anderweitiges erkunden habe ich erfahren, dass die langfristige Behandlung mit Betaisodona nicht gut für die Wunde ist, stimmt das?

Ebenso höre ich immer wieder dass es notwendig ist die Wunde mit einer Kochsalzlösung auszuspülen, mein Arzt rät mir hiervon ab, was stimmt nun?

Man kann mir auch nie sagen wielang der Heilungsprozess noch andauern wird, bis meine Wunde zu ist? Hat jemand hierbei Erfahrungen, und kann mir nur einen ungefähren Richtwert nennen?

Es heißt wohl auch, dass die Wunde immer trocken gehalten werden soll, was meint ihr dazu?

Ich will endlich Gewissheit, und würde mich über eure Antworten sehr freuen :wink:

Hallo,

Die Wunde nässt sehr, ich verliere von Beginn an sehr viel
Wundflüssigkeit die übel riecht, was laut Arzt aber nicht
schlimm sei.

das liegt daran, dass eine von Natur aus eine sehr ungünstige Stelle (Hautfalte, feuchtes Milieu) betroffen ist. Der Gestank kommt von der bakteriellen Zersetzung.

Nun habe ich auch einen Roten Ausschlag rund um die Wunde,
dieser sei auch nicht schlimm, habe eine Salbe darauf
bekommen.

Die Frage ist hier, was ist schlimm?
Eine chronische Entzündung ist schon einmal keine Wohltat…

… habe ich erfahren, dass die langfristige Behandlung mit Betaisodona
nicht gut für die Wunde ist, stimmt das?

Es mangelt wohl an resorptionsfähigen Gewebe, wenn alles nekrotisiert ist…

Ebenso höre ich immer wieder dass es notwendig ist die Wunde
mit einer Kochsalzlösung auszuspülen, mein Arzt rät mir
hiervon ab, was stimmt nun?

Das hängt wohl auch vom Zustand des Gewebes ab. Früher hätte man z. B. Wasserstoffperoxid genommen. Aber da neurotoxisch (nervengiftig), ist es wie so vieles andere bis dahin effektives (z. B. Merbromin) von den Therapieplänen verschwunden. Bäder in höherdosiertem Kamillosan waren auch schon erfolgreich.

Man kann mir auch nie sagen wielang der Heilungsprozess noch
andauern wird, bis meine Wunde zu ist? Hat jemand hierbei
Erfahrungen, und kann mir nur einen ungefähren Richtwert
nennen?

Es ist kein Geheimnis, dass der Wundverschluss elendig (ohne Zeitangabe) lange dauern kann und Rezidive häufig sind. Bevor jedoch Monate zusammen kommen würde ich chirurgisch intervenieren (lassen).

Es heißt wohl auch, dass die Wunde immer trocken gehalten
werden soll, was meint ihr dazu?

An der Stelle ist es halt ziemlich schwer das optimale Milieu zu erreichen…

Ich will endlich Gewissheit…

Du meinst Prognose?

Es gibt mehrere Möglichkeiten:
Da die Wunde sich chronifiziert entzündet zu haben scheint und Spülungen und Verbandwechsel erfolglose Therapieversuche darstellen gibt es noch die Möglichkeit der VAC (Vacuum) Therapie.
Als nächstes käme dann eine Wundtoilette (Wundrandauffrischung) mit Sekundärnaht in Frage. Die genaue Vorgehensweise besprichst du mit deinem jeweils behandelnden Arzt.

Gruß
rolli