…zu klein…
Moin,
Erst mal ein paar Daten zum Aquarium:
Breite: 100 cm
Tiefe: 40 cm
Höhe: 45 cm
Gut bepflanzt
Ich möchte jetzt aber nicht hören das Becken ist zu klein für
die Skalare. Das habe ich schon oft gelesen.
das Becken ist zu klein für Skalare. 
Im Zoofachgeschäft gemachte Wasseranalyse:
Ph: 7,9
No2: 0
No3: 0
KH: 5
GH: 7
LF: 488
Die Werte sind top für die meisten Südamerikaner, die auch in der Natur ihren Lebensraum mit Skalaren teilen.
Besatz nach Beratung in diesem Geschäft:
2 junge Goldskalare
2 Bittpulls
Was meinst du mit letzterem, den LDA125-Harnischwels (‚Pitbull-Plecko‘)?
Dank der (kompetenten ?) Beratung haben wir sie jetzt. Wenn
sie zu groß werden, dann müssen wir sie sie später vermutlich
verschenken.
Jetzt sind sie aber erst mal da.
Tja…
Welche (bunten/spannenden) Fische lassen sich mit den Skalaren
problemlos vergesellschaften?
Das Dumme ist, wie gesagt, dass Skalare ziemlich groß werden, je nach Art/Zuchtstamm bis zu 25 cm. Nebenher sind sie recht aufgeweckte und während der Brutzeit auch territoriale Tiere und gierige Fresser. Das macht die häufig anzutreffende Vergesellschaftung mit anderen, kleineren Buntbarscharten (das könnten z.B. diverse Tüpfelbuntbarsche oder der Bolivianische Schmetterlingsbuntbarsch sein) bei dieser Beckengröße problematisch, da es mangels ausreichend Platz und Rückzugsmöglichkeiten zu Dauerrivalitäten und Futtersteit kommen kann. Größere Buntbarsche kommen erst recht nicht in Frage, die interessanten Fische fallen also schon mal weg. Es bleiben noch die bunten Fische…
Was für mich denkbar wäre, sind etwas größere und durchsetzungsfähigere Salmler und/ oder Panzerwelse. Mit Skalaren gehen z.B. Sterba-Panzerwels oder der Smaragdpanzerwels Brochis splendens ganz gut, unter den Salmlern alle ‚echten‘ Salmler, die die 5 cm - Marke knacken. Ich denke da z.B. an den Kirschflecksalmler oder den Rot-blauen Kolumbianer. Sowohl Salmler als auch Panzerwelse sind aber Schwarmfische und sollten in Gruppen zu mindestens 6 - 8 Tieren gepflegt werden.
Evtuellen Nachwuchs (wäre auch spannend gewesen) habe ich nach
ausfürlicher Recherche gestrichen.
Weshalb, hast du zwei gleichgeschlechtliche Tiere erwischt? Bei Skalaren sieht man das Geschlecht leider sehr spät, so dass es üblich ist, 5 - 6 Jungtiere einzusetzen und nach der Paarbildung die überzähligen herauszufangen. Allgemein sind die handelsüblichen Skalare eigentlich recht pflegeleicht und vermehrungsfreudig, die Nachzucht hat schon in vielen unterdimensionierten Gesellschaftsbecken geklappt.
PS. Das Aqurium gehört meinem 11jährigem Sohn und er kauft die
Fische von seinem Taschengeld. Ich würde ihm gerne ersparen zu
hören, dass die Skalare nicht die richtige Wahl für
denEinstieg waren.
Es ist aber leider nun mal so, gerade wenn man noch an Beifische denkt, die von Größe und Robustheit passen. Skalare sind Buntbarsche und Buntbarsche sind zwar m. E. die interessanteste Fischfamilie für die Süßwasseraquaristik, aber eben revierbildend und bei beengten Platzverhältnissen mindestens während der Brutpflege gegenüber den anderen Fischen aggressiv.
In einem 80 Liter - Becken kann man super zwei Pärchen kleine Zwergbuntbarsche pflegen, wenn man auf Beifische verzichtet. Da reicht der Platz und man kann ihre ganzen interessanten Verhaltensweisen, wie Paarbildung, Revierverteidigung mit Ritualkämpfen und Maulzerren an den Reviergrenzen, Fortpflanzung und die Arbeitsteilung bei der Pflege und Verteidigung der Brut beobachten. Ideal geeignet wären z.B. zwei Pärchen des afrikanischen Schmetterlingsbuntbarsches, da wäre sogar noch ein Schwarm von 10 - 12 kleinen, oberflächenorientierten Salmlern problemlos möglich. Aber der Skalar wird einfach zu groß, sein Revieranspruch ist in der Brutpflegezeit doppelt so groß wie die verfügbare Beckengröße und außerhalb der Brutpflege schwimmt er gern in Gruppen zusammen, aus denen sich auch die Paare finden, was bei der Beckengroße nicht machbar ist. Es kann sein, dass du ein Pärchen erwischt hast und es mit der Vermehrung klappt, dann gibt es für deinen Sohn auch was interessantes zu sehen. Aber besser und stressfreier kommt man mit Fischen zu Beobachtungserlebnissen, die der Beckengröße angemessen sind.
Gruß, Jesse