Skalare vergesellschaften

Hallo,
zu meiner Frage gibt es im Internet schon viele Beiträge, die aber meist zerrdiskutiert werden und somit keine Aussagekraft besitzen.
Deshalb versuche ich es mal hier, da ich mit diesem Forum gute Erfahrungen gemacht habe was die Sachlichkeit angeht.

Erst mal ein paar Daten zum Aquarium:
Breite: 100 cm
Tiefe: 40 cm
Höhe: 45 cm
Gut bepflanzt

Im Zoofachgeschäft gemachte Wasseranalyse:
Ph: 7,9
No2: 0
No3: 0
KH: 5
GH: 7
LF: 488

Besatz nach Beratung in diesem Geschäft:
2 junge Goldskalare
2 Bittpulls

Ich möchte jetzt aber nicht hören das Becken ist zu klein für die Skalare. Das habe ich schon oft gelesen.
Dank der (kompetenten ?) Beratung haben wir sie jetzt. Wenn sie zu groß werden, dann müssen wir sie sie später vermutlich verschenken.
Jetzt sind sie aber erst mal da.

Welche (bunten/spannenden) Fische lassen sich mit den Skalaren problemlos vergesellschaften?
Evtuellen Nachwuchs (wäre auch spannend gewesen) habe ich nach ausfürlicher Recherche gestrichen.

Danke schon mal.

PS. Das Aqurium gehört meinem 11jährigem Sohn und er kauft die Fische von seinem Taschengeld. Ich würde ihm gerne ersparen zu hören, dass die Skalare nicht die richtige Wahl für denEinstieg waren.

…zu klein…
Moin,

Erst mal ein paar Daten zum Aquarium:
Breite: 100 cm
Tiefe: 40 cm
Höhe: 45 cm
Gut bepflanzt
Ich möchte jetzt aber nicht hören das Becken ist zu klein für
die Skalare. Das habe ich schon oft gelesen.

das Becken ist zu klein für Skalare. :stuck_out_tongue:

Im Zoofachgeschäft gemachte Wasseranalyse:
Ph: 7,9
No2: 0
No3: 0
KH: 5
GH: 7
LF: 488

Die Werte sind top für die meisten Südamerikaner, die auch in der Natur ihren Lebensraum mit Skalaren teilen.

Besatz nach Beratung in diesem Geschäft:
2 junge Goldskalare
2 Bittpulls

Was meinst du mit letzterem, den LDA125-Harnischwels (‚Pitbull-Plecko‘)?

Dank der (kompetenten ?) Beratung haben wir sie jetzt. Wenn
sie zu groß werden, dann müssen wir sie sie später vermutlich
verschenken.
Jetzt sind sie aber erst mal da.

Tja…

Welche (bunten/spannenden) Fische lassen sich mit den Skalaren
problemlos vergesellschaften?

Das Dumme ist, wie gesagt, dass Skalare ziemlich groß werden, je nach Art/Zuchtstamm bis zu 25 cm. Nebenher sind sie recht aufgeweckte und während der Brutzeit auch territoriale Tiere und gierige Fresser. Das macht die häufig anzutreffende Vergesellschaftung mit anderen, kleineren Buntbarscharten (das könnten z.B. diverse Tüpfelbuntbarsche oder der Bolivianische Schmetterlingsbuntbarsch sein) bei dieser Beckengröße problematisch, da es mangels ausreichend Platz und Rückzugsmöglichkeiten zu Dauerrivalitäten und Futtersteit kommen kann. Größere Buntbarsche kommen erst recht nicht in Frage, die interessanten Fische fallen also schon mal weg. Es bleiben noch die bunten Fische…

Was für mich denkbar wäre, sind etwas größere und durchsetzungsfähigere Salmler und/ oder Panzerwelse. Mit Skalaren gehen z.B. Sterba-Panzerwels oder der Smaragdpanzerwels Brochis splendens ganz gut, unter den Salmlern alle ‚echten‘ Salmler, die die 5 cm - Marke knacken. Ich denke da z.B. an den Kirschflecksalmler oder den Rot-blauen Kolumbianer. Sowohl Salmler als auch Panzerwelse sind aber Schwarmfische und sollten in Gruppen zu mindestens 6 - 8 Tieren gepflegt werden.

Evtuellen Nachwuchs (wäre auch spannend gewesen) habe ich nach
ausfürlicher Recherche gestrichen.

Weshalb, hast du zwei gleichgeschlechtliche Tiere erwischt? Bei Skalaren sieht man das Geschlecht leider sehr spät, so dass es üblich ist, 5 - 6 Jungtiere einzusetzen und nach der Paarbildung die überzähligen herauszufangen. Allgemein sind die handelsüblichen Skalare eigentlich recht pflegeleicht und vermehrungsfreudig, die Nachzucht hat schon in vielen unterdimensionierten Gesellschaftsbecken geklappt.

PS. Das Aqurium gehört meinem 11jährigem Sohn und er kauft die
Fische von seinem Taschengeld. Ich würde ihm gerne ersparen zu
hören, dass die Skalare nicht die richtige Wahl für
denEinstieg waren.

Es ist aber leider nun mal so, gerade wenn man noch an Beifische denkt, die von Größe und Robustheit passen. Skalare sind Buntbarsche und Buntbarsche sind zwar m. E. die interessanteste Fischfamilie für die Süßwasseraquaristik, aber eben revierbildend und bei beengten Platzverhältnissen mindestens während der Brutpflege gegenüber den anderen Fischen aggressiv.
In einem 80 Liter - Becken kann man super zwei Pärchen kleine Zwergbuntbarsche pflegen, wenn man auf Beifische verzichtet. Da reicht der Platz und man kann ihre ganzen interessanten Verhaltensweisen, wie Paarbildung, Revierverteidigung mit Ritualkämpfen und Maulzerren an den Reviergrenzen, Fortpflanzung und die Arbeitsteilung bei der Pflege und Verteidigung der Brut beobachten. Ideal geeignet wären z.B. zwei Pärchen des afrikanischen Schmetterlingsbuntbarsches, da wäre sogar noch ein Schwarm von 10 - 12 kleinen, oberflächenorientierten Salmlern problemlos möglich. Aber der Skalar wird einfach zu groß, sein Revieranspruch ist in der Brutpflegezeit doppelt so groß wie die verfügbare Beckengröße und außerhalb der Brutpflege schwimmt er gern in Gruppen zusammen, aus denen sich auch die Paare finden, was bei der Beckengroße nicht machbar ist. Es kann sein, dass du ein Pärchen erwischt hast und es mit der Vermehrung klappt, dann gibt es für deinen Sohn auch was interessantes zu sehen. Aber besser und stressfreier kommt man mit Fischen zu Beobachtungserlebnissen, die der Beckengröße angemessen sind.

Gruß, Jesse

Hallo Jesse,
erst mal danke für deine offensichtlich recht kompetente Antwort.
Und klar meinte ich Pitbull-Plecko :wink:

Wir haben uns noch mal zusammengesetzt und in unserem „Aquaristik für Kids“ geblättert.
Vielleicht nimmt unser Händler die Skalare ja zurück oder wir finden jemanden der zwei Teenieskalare gebrauchen kann und ein entsprechendes Becken hat.

Jetzt wollen wir aber nicht wieder was falsch machen, deshalb stelle ich hier noch mal unseren geplanten Besatz vor.

-Ein Pärchen Zwergfadenfische für die obere Etage
-min. 10 Neonsalmler oder ähnliche Schwarmfische für die Mitte
-und die beiden Pitbull-Pleckos für den Grund

So ähnlich ist es in unserem Anfängerbuch beschrieben und wir können uns das recht schön vorstellen.
Nach den „Steckbriefen“ im Buch müsste das mit den Wasserwerten und dem Vergesellschaften hinhauen.
Die Fische gefallen uns auch.
Und wir sollten damit auch noch unter der Besatzgrenze liegen.

Ich würde mich über eine Bewertung oder ggf. Korrekturen oder Empfehlungen freuen.
Aber nicht zu viel. Wir sind Anfänger und zu viel Input verwirrt nur :wink:

Danke
Mike

Hallo,

wenn die Skalare größer werden dann kommt ihr um ein großes Becken wirklich nicht herum…
Aber dein Sohn wird ja auch größer und Skalare wachsen langsam ;o)
Für ein Paar braucht ihr so min. 200 l, gern 60 cm hoch.

Meine Skalare zeigen ausgeprägtes „Revierverhalten“ und haben meine Fadenfische schon vor Jahren zerlegt.

Gut klappt es jetzt mit Blutsalmlern und am Boden mit Prachtschmerlen.

Salmler gehen im allgemeinen gut mit Skalaren (Blutsalmler nicht immer) aber Schmuchsalmler oder ähnliches.
Sind die Salmler zu klein (> 3cm)werden sie manchmal verspeist.

Ich hab noch große, bunte Mollys mit im Becken (manch ein Aquarianer kreischt jetzt empört), die haben regelmäßig massenweise Lebendnachwuchs und sorgen so für Jagdbeute (jetzt kreischen wohl Tierschützer).
Da mein Becken groß ist ( 450 l)und reich bepflanzt kommen tatsächlich manche Mollys durch und werden erwachsen und vermehren sich weiter etc…

Meine Skalare sind jetzt 8 Jahre (2), das Becken betreibe ich so seit 3 Jahren.

Es grüßt Yvisa

Moin Mike,

erst mal danke für deine offensichtlich recht kompetente
Antwort.

vielen Dank für deine potentiell recht nett gemeinte Danksagung. :smiley:

Jetzt wollen wir aber nicht wieder was falsch machen, deshalb
stelle ich hier noch mal unseren geplanten Besatz vor.

-Ein Pärchen Zwergfadenfische für die obere Etage

Obwohl Fadenfische als Schaumnestbauer auch sehr interessant sind, finde ich als Anfängerfische für Kinder Buntbarsche am geeignetsten. Es gibt da sehr robuste Anfängerarten und das Verhaltensrepertoire ist sehr umfangreich und für Kinder gut interpretierbar. Am meisten hat man davon, wenn man zwei Pärchen pflegt, die das Becken dann in zwei Reviere aufteilen, die sie gegeneinander verteidigen. Ideal geeignet ist der afrikanische Schmetterlingsbuntbarsch (Anomalochromis thomasi) oder die südamerikanischen Tüpfelbuntbarsche Laetacara dorsigera (Rotbrusttüpfelbuntbarsch) und Laetacara curviceps (Blauer Tüpfelbuntbarsch). Alle drei Arten sind Offenbrüter mit Eltern-Kind-Familie, die man gut beim Laichen und bei der Brutpflege beobachten kann, die wenig aggressiv sind, selbst an Trockenfutter gehen und nicht größer als 6 - 7 cm werden.

Aber egal, ob Fadenfische oder Buntbarsche, wenn man interessante Beobachtungen machen will, brauchen die Fische Ruhe und man sollte in einem kleinen Becken, in dem man sich nicht ‚aus dem Weg gehen‘ kann, weitgehend auf Beifische verzichten. Ich würde vom ausgewählten ‚Hauptfisch‘ (zumindest im Falle von Buntbarschen) erst einmal ca. 6 Jungtiere einsetzen und warten, bis sich nach der Geschlechtsreife von allein 1 - 2 harmonierende Paare gefunden haben. Die überzähligen Tiere kommen danach wieder raus. Wenn alles gut eingespielt ist, kann man dann nochmal über Beifische nachdenken. Man sollte aber immer im Auge haben, dass ein Schwarm Salmler jeglichen brutpflegenden Fischen schnell die Jungen weggefressen hat. Und wenn der brutpflegende Fadenfischpapa oder die Buntbarscheltern sich erfolgreich gegen die Nesträuber behaupten können sollten, wird es in einem 80 Liter - Becken wiederum für die Salmler eng.

-min. 10 Neonsalmler oder ähnliche Schwarmfische für die Mitte

Wie gesagt: Es gibt immer den Wiederspruch zwischen einem schönen bunten und belebten Gesellschaftsbecken und einem Aquarium, in dem man interessante Beobachtungen machen kann. Damit interessante Fische nicht gestresst werden und ihr natürliches Verhalten ausleben können, muss man sich beschränken.

Falls unbedingt gleich ein Schwarm Salmler rein soll, würde ich keine Neons empfehlen. Die brauchen als Millionen-Schwarmfisch der großen südamerikanischen Ströme sehr viel Schwimmraum und Strömung um sich wohlzufühlen und machen sich nicht gut in kleinen Becken. Sternflecksalmler oder Glühlichtsalmler sind weniger schwarmorientiert und kommen als Kleingruppe von 8 - 10 Tieren in kleinen Becken besser.

-und die beiden Pitbull-Pleckos für den Grund

Ja, die stören nicht.

So ähnlich ist es in unserem Anfängerbuch beschrieben und wir
können uns das recht schön vorstellen.
Nach den „Steckbriefen“ im Buch müsste das mit den
Wasserwerten und dem Vergesellschaften hinhauen.

Ein bisschen ansäuern müsste man auf pH

1 Like

Danke für die Antwort

Fadenfischpapa oder die Buntbarscheltern sich erfolgreich
gegen die Nesträuber behaupten können sollten, wird es in
einem 80 Liter - Becken wiederum für die Salmler eng.

Unser Becken hat wie im Eingangsposting erwähnt die Maße
Breite: 100 cm
Tiefe: 40 cm
Höhe: 45 cm

Das ergibt rein rechnerisch (und was ich an Eimern geschleppt habe)
180 l. *fg*

Wie sieht dann unser Besatzplan aus?

Danke für die Antwort

Fadenfischpapa oder die Buntbarscheltern sich erfolgreich
gegen die Nesträuber behaupten können sollten, wird es in
einem 80 Liter - Becken wiederum für die Salmler eng.

Unser Becken hat wie im Eingangsposting erwähnt die Maße
Breite: 100 cm
Tiefe: 40 cm
Höhe: 45 cm

Das ergibt rein rechnerisch (und was ich an Eimern geschleppt habe)
180 l. *fg*

Wie sieht dann unser Besatzplan aus?

Wie sieht dann unser Besatzplan aus?

Hast recht, ein 80 cm - Becken hat ja schon knapp über 100 Liter, hab ich ja ziemlich danebengeschätzt.

Da jeder so seine Vorlieben hat, würde ich bei meinem Anfangsbesatz bleiben: ca. 6 Zwergbuntbarsche einer der genannten Arten kaufen, vielleicht kann der Händler das Geschlecht der Tiere schon ein bisschen abschätzen. Nach der Paarbildung zwei Pärchen drin lassen und die überzähligen Tiere raus.

Als lustige Beifische, die auch an möglicher Fischbrut keinen Schaden machen, könnte man noch eine Gruppe kleiner bleibende Panzerwelse einsetzen (Corydoras panda ist hübsch und wird häufig angeboten, ich habe einen großen Schwarm Corydoras habrosus im Becken, aber die sind noch kleiner und wirken erst ab 10 - 12 Tieren). Als Freischwimmer wie gesagt kleine Salmler. Hatte ja oben schon drei Arten genannt, die ganz gut gehen. Auch gut könnte der rote Pfeffersalmler Axelrodia risei gehen. Neons würde ich auch bei 180 Litern nicht unbedingt nehmen. Mit den Beifischen würde ich mir aber sowieso Zeit lassen und erst mal schauen, wie sich die Buntbarsche einleben.

Gruß, Jesse

1 Like

Danke für eure Antworten.
Das hat uns schon mal weitergeholfen.
Sicher ist jetzt,das die Skalare rauskommen.
Wie wir dann weitermachen, dass werden wir erst mal in der Familie beraten.

Tschüss
Mike

Frage
Hi

Die überzähligen Tiere kommen danach wieder raus.

Wo kommen die denn dann hin?

Viele Grüße

Hallo,

Die überzähligen Tiere kommen danach wieder raus.

Wo kommen die denn dann hin?

Ist hier nachzulesen:
/t/skalare-vergesellschaften/6500997/3

Gruß
BelRia

Hallo

Ist hier nachzulesen:
/t/skalare-vergesellschaften/6500997/3

Da hatte Mike geschrieben, dass vielleicht der Händler oder vielleicht ein anderer Aquarianer die beiden Skalare nimmt.

Mich hätte aber interessiert, wohin Jesse Bee die überzähligen Fische tun würde. So wie er es schrieb, hätte ich eine sichere Abnahmestelle vermutet.

Gruß

Hallo

Ist hier nachzulesen:
/t/skalare-vergesellschaften/6500997/3

Da hatte Mike geschrieben, dass vielleicht der Händler oder
vielleicht ein anderer Aquarianer die beiden Skalare nimmt.

Mich hätte aber interessiert, wohin Jesse Bee die überzähligen
Fische tun würde. So wie er es schrieb, hätte ich eine sichere
Abnahmestelle vermutet.

Sicherer als der Händler oder sicherer als seriöse Abnehmer die einem als langjährigen Aquarianer bekannt sind ?

Gruß
BelRia

Moin,

Mich hätte aber interessiert, wohin Jesse Bee die überzähligen
Fische tun würde. So wie er es schrieb, hätte ich eine sichere
Abnahmestelle vermutet.

um solche Sachen kümmere ich mich, wenn es soweit ist. Losbekommen habe ich bisher noch alle überzähligen Tiere. Spätestens wenn du sie verschenkst, findest du garantiert einen Abnehmer. Ich nutze dabei verschiedene Möglichkeiten: Ich gehe in Zooläden hausieren, frage Bekannte und Kollegen, inseriere Kleinanzeigen in diversen Aqzuaristik-Foren oder nutze bestehende Kontakte zu anderen Aquarianern, die ich mir durch mein Hobby aufgebaut habe. Gute Chancen hat man sicher auch, wenn man einfach mal beim regionalen Aquaristik-Verein anruft, da findet man schon jemanden, der vermittelt. Man sollte sich als Aquarianer unbedingt Möglichkeiten schaffen, Fische zu tauschen, verkaufen oder abzugeben, denn Fische sind lebende Wesen und verhalten sich nicht immer, wie in guter Absicht vorgeplant. Oft genug muss man eine Weile herumrumprobieren, um den optimalen Besatz zu finden.

Gruß, Jesse

2 Like