So spare ich und esse besser!

Diese kommerziellen Tipps hier gehen mir a peu auf den Senkel. Also alternative Tipps.

  1. Kochkurs für Kinder absolvieren ( wie koche ich eine Kartoffel, wie brate ich ein Spiegelei, wie koche ich eine Suppe)
  2. Ausprobieren und mutig variieren (Gemüse kochen, Schnitzel braten, aus den Kartoffeln Püree machen)
  3. den ersten Teig (für Pfannkuchen, Blechkuchen oder einen Hefezopf) selber zubereiten und backen.
  4. peu a peu so weiter.
  5. Irgendwann bestimmst Du selber, wie gut Du isst und wieviel Geld Du dafür ausgibst.
    Patentrezepte gibt es nicht. Du bestimmst selber, wie teuer oder günstig oder gesund oder ungesund oder bequem oder mit Arbeit verbunden Du Dich ernährst.
    Nun die erforderliche Frage.: Wem leuchtet das aus welchem Grund nicht ein?
    LG
    Rebekka
1 Like

Hi.

Also mir leuchtet es ein. Ich denke, das ist genau der richtige Ansatz, auch den Kids schon früh zu erklären/beizubringen wie ausgewogene Ernährung funktioniert.
Aber… du berücksichtigst gewisse Kleinigkeiten nicht:

Gerade Geringverdiener, Aufstocker, oder Harzer haben oftmals nicht die finanzielle Möglichkeit, frische Dinge wie Obst und Gemüse zu kaufen. Da ist die 1 Kg Dose Ravioli vom Aldi eben einfach günstiger.
Auch ist die Zeit gerade bei zwei berufstätigen Eltern oftmals nicht gegeben.

Nein, dein Ansatz ist der richtige, nur eben leider nicht immer zu realisieren. Traurig, aber ich werde jetzt und an dieser Stelle nicht anfangen zu politisieren. Obwohl… nein.

Danke für einen schönen Beitrag.

Da möchte ich dir vehement widersprechen. Es ist bequemer, aber definitv nicht günstiger. Das beliebte Dreckszeug von Maggi oder Knorr kann man wunderbar mit normalen Gewürzen und Zutataten ersetzen und kommt billiger. Aber vielleicht ist es wirklich besser, das mal in einen eigenen Thread zu verpacken.
Übrigens bin ich mein Leben lang berufstätig und es gab jeden Abend was Vernünftiges auf den Tisch.

Data

4 Like

Dieses ewige „keine Zeit“ kann ich auch nicht nachvollziehen. Meine Eltern waren früher auch beide berufstätig und dennoch gab’s ein ordentliches Pausenbrot für die Schule und wenigstens abends was Selbstgekochtes. Ja, das war sicherlich nicht immer einfach … aber es ging. Wird sind nur allesamt einfach viel zu bequem geworden.

2 Like

Das mit den finanziellen Möglichkeiten ist genauso ein Ammenmärchen, welches von Leuten verbreitet wird, die einfach keinerlei Grundkenntnisse zum Thema Kochen und Haushaltsführung haben, wie jenes der Zeit, welches von Leuten verbreitet wird, die jeglichen noch so kleinen Aufwand scheuen, etwas Anständiges auf den Tisch zu bringen!

Natürlich muss man bei beschränktem Budget anders vorgehen, als wenn man sich um die Finanzen keine Sorgen machen muss. Aber wenn ich in den Supermarkt für den gehobenen Anspruch gehe, ein Suppenbund, etwas Suppenfleisch und eine Packung Nudeln kaufe, dann reden wir hier von Peanuts, vollkommen egal, ob ich das „Luxus“-Bund in der 1A-Qualität und etwas mehr frisches Suppenfleisch ohne Beachtung von Sonderangeboten kaufe, und bei den Nudeln zur italienischen Markenware greife, oder ob jemand mit weniger Geld das schon etwas welke Bund und TK-Hühnerklein, … im Discounter mitnimmt.

Komischerweise steht bei uns (2*40+ Jobs und zwei Kinder) alle paar Tage ein Topf auf dem Herd, in dem sich so ganz nebenbei eine Brühe entwickelt, die dann ohne jeglichen Chemiezusatz eine 1A Basis für eine einfache Suppe, wie auch für eine aufwändige Sauce ist, und pro Portion Centbeträge kostet, während ich gerade auch hier ständig von offensichtlich deutlich weniger beschäftigen Menschen lese, dass sie ja hierfür weder Zeit noch Geld hätten. BTW: In den simmernden Topf kommen dann auch noch alle aktuell anfallenden Gemüse- und Fleischabschnitte sowie Knochen rein. Und selbst nach einem Abend „Puhlekrabben“ werden bei uns noch die Schalen kurz angeröstet, und dann aufgegossen.

Bei uns gibt es auch regelmäßig die „cheap cuts“ vom Fleisch. Nicht, weil wir sparen müssten, sondern weil man daraus so tolle Sachen machen kann. Eigenartig allerdings, dass inzwischen ein Großteil dieser Dinge - gerade beim Geflügel - inzwischen in den Export nach Afrika geht, weil es hier bei uns nicht verkaufbar ist. Dabei ist so ein Sack Hühnerflügel eine bei den Kindern sehr beliebte Geschichte.

Wir gönnen uns auch den „Luxus“ jedes Jahr hochpreisige, vorgezogene Bio-Küchenkräuter und Gemüsepflanzen auf die Terrasse zu pflanzen und dann zu genießen. Mit weniger Geld geht das auch aus Samen auf der Fensterbank oder Balkon im Wohnblock. Das ist Frischware ohne Chemie fast für umme!

Der Jäger meines Vertrauens schenkt mir regelmäßig die nicht so wertvollen Stücke und Innereien, weil er die sonst gar nicht los wird. Wir machen uns den Spaß, die dann noch mal eben schnell zu einem Gulasch oder ein paar Würsten, … zu verarbeiten. "Luxusessen"nahezu umsonst!

Ich geniere mich auch nicht, mich im Supermarkt ordentlich dort zu bedienen, wo es die Ware kurz vor Ablaufdatum gibt, an der nichts dran ist, was einer normalen Verarbeitung im Wege stehen würde, weil ich einfach etwas dagegen habe, dass Lebensmittel unnötigerweise in die Tonne wandern. Nur komisch, wie lange da oft spottbillige Ware rum liegt, die außer mir offenbar kaum jemand haben will. Von dem neulich für 50 Cent mitgenommenen Kilo Couscous kann man eine Familie eine ganze Woche mit einer leckeren Sättigungsbeilage versorgen. Wasser kochen, Salz und Couscous rein, zehn Minuten warten, ist jetzt keine Kochkunst, die einer jahrelangen Ausbildung bedürfte, oder einen durchschnittlichen Leistungsempfänger zeitlich über Gebühr beanspruchen würde. Die paar weiteren Pakete lagen da noch zwei Wochen rum.

Ich schaffe es auch irgendwie immer - egal wie voll ein Tag so ist - Sohnemann noch ein kleines Mittagessen auf den Tisch zu zaubern, was selten mehr als 20 Minuten braucht, und zwar ohne überwiegenden Einsatz von Fertigprodukten! Natürlich gibt es auch mal eine TK-Pizza (Wochen her), oder bringe ich mal etwas Fertiges von unterwegs mit (ebenfalls Wochen her), oder setzte teilweise Convenience-Produkte wie fertige Maultaschen oder Tortellini ein. Aber normalerweise gibt es geschickt aufbereitete Reste der letzten Tage, arbeite ich mit Dingen, die wir selbst am Wochenende hierfür vorbereitet haben (ein einfacher Eintopf ist in zehn Minuten angesetzt), oder koche tatsächlich ganz frisch. Ein paar Nudeln, ein wenig blanchiertes Gemüse, ein kleiner Fleischanteil, etwas Sauce geht mit etwas Übung problemlos deutlich unter einer halben Stunde ohne Mikrowelle, Thermomix und Co., einfach mit einem Herd ein paar Töpfen, Messern und Schneidbrettern. Bei mir sicher alles hochwertiger als die Dinge, die man sich im Leistungsbezug leisten kann, aber auch mit solchen Dingen durchaus in vergleichbarer Zeit zu schaffen.

Und nein, ich schreibe nicht aus der Perspektive desjenigen, dem immer nur die gebratenen Tauben in den Mund geflogen sind. Ich habe damals die volle Zivizeit auskosten dürfen, und habe jeden zweiten Abend mit einem sehr geringen Budget (da gab es „Unregelmäßigkeiten“) ein Wohnheim bekocht. Ich möchte nicht in die Zeiten zurück, als ich mit einem halben Suppenhuhn und B-Ware aus der Dose Frikassee für 30 Leute kochen musste. Aber ich habe immer alle satt bekommen, ohne übermäßig auf den ganzen Chemiemist zurück zu greifen.

3 Like

Moin,

bei Punkt 5 würde ich lieber lesen „wieviel Geld Du ausgeben kannst“.

Es ist ein gravierender Unterschied ob ich als Single handle oder mehrere Mäuler stopfen darf.

Für mich ist ein Sack Kartoffeln oder Zwiebeln einfach zu viel. In einer Einzimmerwohnung gibt es - zum Glück - keinen kalten Raum zur Lagerung.
Nicht immer ist es möglich sich mit Freunden abzusprechen und zu teilen.

Dass man auf die Gewürzmischungen verzichten kann finde ich auch.

Die Aktionswaren sind für mich immer ein Anlaufpunkt. Es sind nicht immer Waren deren MHD bald abläuft sondern auch " Testprodukte" um zu sehen ob sie angenommen werden.

Tja, man kann einiges kochen, portionieren und einfrieren. Das TK.Fach hat aber auch nur begrenzte Kapazität. Mein Eis MUSS da rein!!!

Erstmal genug, mir fällt bestimmt noch was ein.

Gruß Volker

Damals hatten große Flachbildschirme, Spielekonsolen und Handys noch nicht die heutige Priorität. Damit war gerade in weniger begüterten Familien mehr Geld für anständiges Essen da, und ging auch noch keine Zeit für stundenlange Fratzenbuch, Wassislos, Pimper und … Sessions drauf. Zudem musste man ja auch nicht auf 100 Kanälen gleichzeitig bei 10 Serien auf dem Laufenden sein, und reichte die wöchentliche Skatrunde, während heute rund um die Uhr gegamed werden muss, um nicht den Highscore zu verlieren.

Zudem waren Mc Doof, Würgerking und Co. noch nicht flächendeckend an jeder Ecke vertreten, und fehlte noch die Regalstraße mit Fix-Produkten in jedem Lebensmittelladen.

1 Like

Es mag Dich wundern, aber die Menschheit hat auch schon vor der Erfindung der Kältemaschine Vorratshaltung betrieben. Und wenn ich heute aus Spaß an der Freude und als Hobby so ganz nebenbei ganz viele der alten Konservierungstechniken nutze, dann ist auch dies kein Hexenwerk, was man mit schmalem Geldbeutel nicht auch betreiben könnte. Die große Portion Eintopf kann durchaus in Gläser eingekocht werden, die dann keine besondere Kühlung mehr brauchen. Das geht auch mit der Kiste Obst/Gemüse, die ich gerne mal kurz vor Marktschluss für klitzekleines Geld schieße.

Im Keller steht bei mir schon geraume Zeit ein großer Eimer Pökelsalz, der auch noch eine ganze Weile halten wird. Hat mal 15 Euro im Versand gekostet, und macht z.B. aus ganz, ganz billigem Schweinebauch mit wenig Aufwand diverse hochwertige Produkte, die dann auch ohne große Kühlung eine Weile halten. Der Räucherschrank auf meiner Terrasse ist sicherlich nichts für den Wohnblock, aber aus Zeiten vor dieser Anschaffung haben wir noch eine handliche Variante für den Herd, die uns immer noch gelegentlich in den Urlaub begleitet, wenn es irgendwo in Richtung „gute Frischfisch-Versorgung“ geht.

Aber auch da habe ich mich letzte Woche mal wieder gewundert. War in der Nähe von Süderbrarup (lt. Vermieter eine Hochburg des Leistungsempfangs) im Urlaub. Von da aus ist die Schlei und Ostseeküste problemlos per Rad/Bus erreichbar. Wenn ich da durch einen Hafen gehen, spingse ich in jeden Kutter, ob da noch „was zu holen ist“, und habe damit regelmäßig für ganz wenig Geld Erfolg. Sei es ein ordentlicher Dorsch beim letzten Urlaub in Eckernförde für einen Zehner (davon haben wir zu viert ein mehr als ordentliches Essen gehabt, müssten wir sparen, hätte der auch problemlos für zwei Mahlzeiten gereicht), seien es fangfrische handliche Schollen dieses Mal in Maasholm (Stück 1,50). Und das war jetzt keine B-Ware von gestern und kein verhandelter Preis. Würde ich da in der Nähe wohnen und im Leistungsbezug stehen, wüsste ich, was regelmäßig auf den Tisch käme.

BTW: Eingemachte Eintöpfe stehen inzwischen als hochwertiges, regionales Produkt nach Omas Rezept für teuer Geld bei uns im Supermarkt, und sollen, mit nettem Aufkleber und Weckglas mit Gummiring, sicherlich eher die Besserverdiener als die Leistungsempfänger ansprechen. Für den Preis einer Portion dieses „Luxusprodukts“ aus dem Supermarkt kannst Du Dir daheim problemlos einen ganzen Kessel kochen, den Du dann eingeweckt in Einzelportionen unter dem Bett stapeln kannst.

Mir ging es einfach darum, einem Großteil der angeblichen Tipps zu dem Thema das entgegenzusetzen, was ich davon halte.
Mit einigem Erstaunen/Wundern habe ich in den letzten Jahrzehnten festgestellt, dass es grob nur 4 Trends gibt, die sich allerdings teilweise vermischen.
A) die Superküche, in der nicht regelmäßig gekocht wird. Das aber mit Zutaten in Minimalmenge wie „7 peruanische Walderdbeeren“ oder ähnlicher Tinneff.
B) die „Küche“, die den Namen nicht verdient, weil nur gekühlt bzw. heiß gemacht wird
C) die Küche mit üblicher Ausstattung, die auch benutzt wird, in der aber einfach Kenntnisse oder auch Wissen um „alte“ Rezepte zum Umgang mit Lebensmitteln nicht mehr vorhanden sind und natürlich
D) „meine“ Küche, die ja auch bei den Meisten hier vorhanden scheint. Ich koch gerne, kenne noch viele Verwertungsarten für angebliche Reste oder gar Abfall, Und kann halt mit Zeit umgehen, die nicht weg ist, nur weil der Herd irgendwas macht.

Ich bin über das Thema gestolpert, weil ich öfter mal für andere Personen oder Haushalte gelegentlich mitkoche. So aus Nachbarschaftshilfe.
Dabei ist mir halt seit Jahren aufgefallen, dass mir völlig bekannte und selbstverständliche Rezepte, die auch kostengünstig sind, entweder am Wollen oder am Nichtwissen scheitern.

Gegen das Nichtwissen kann ich ja was tun.

Dass Einpersonenhaushalte ein bisschen spezieller sind, ist so: bin auch einer.
Die Lagerung eines Zentners Kartoffeln oder Möhren oder Zwiebeln ist mengenmäßig aber auch nicht zwingend nötig. Wie lange sollte ich die dann essen?

Kurzum: ich habe mit meinem Beitrag schlicht und einfach eine kleine Trendwende zu diesem Thema erhofft.

Merci vielmals also für Eure Beiträge.
LG
Rebekka

Bevor wir uns verschwafeln das Rezept für „Blinden Fisch“.
Zutsten:

  • altbackene Brotscheiben
  • 1 -2 Eier
  • bsschen Milch oder Sahne
  • Salz, , Pfeffer, Muskat und/ oder kleingehackte Kräuter
  • bisschen Fett in der Pfanne,
  • Grünzeug für Salat als Beilage.

Zubereitung wie „arme Ritter“. Dafür muss man nun leider wissen, wie man die macht. Sind ja nur „arme Ritter“ in herzhsft.
War mein Unvergnügen. Man muss halt ein bisschen können und wissen,Frage ist, wie man das Eltern (nicht Kindern) beipult…