Soft oder Hardware RAID?

Ich habe mir gerade ein neues Mainboard zugelegt (ASUS P5Q PRO), das einen On-board-RAID-Controller hat. Ich möchte gern ein RAID-1 oder RAID10 (mit 2 Festplatten) anlegen, das System soll unter openSUSE 11.1 laufen.

Jetzt meine Frage: Ist es besser, den Hardware-RAID einzurichten um die Hardware-Ressourcen besser zu nutzen, oder besser den Linux-Software-RAID einzurichten, um evtl. Installations- oder Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden?

Braucht man für die Einrichtung des Hardware-RAID spezielle „Treiber“ für Linux (ASUS fordert nämlich für die Installation unter Windows die Erstellung einer speziellen Treiberdiskette, über Linux schweigen sie aber).

Vielen Dank für einen Ratschlag,

Till

Ich habe mir gerade ein neues Mainboard zugelegt (ASUS P5Q
PRO), das einen On-board-RAID-Controller hat. Ich möchte gern
ein RAID-1 oder RAID10 (mit 2 Festplatten) anlegen, das System
soll unter openSUSE 11.1 laufen.

Raid10 mit 2 HDDs ist doch Raid1?!

Jetzt meine Frage: Ist es besser, den Hardware-RAID
einzurichten um die Hardware-Ressourcen besser zu nutzen, oder
besser den Linux-Software-RAID einzurichten, um evtl.
Installations- oder Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden?

Hardware Raid. Installations- oder Kompatibilitätsprobleme sollte es keine geben, da sich der Controller um den Raid kümmert. Außer natürlich es gibt keine Linux Treiber für den Controller. Das würde mich aber wundern.

Braucht man für die Einrichtung des Hardware-RAID spezielle
„Treiber“ für Linux (ASUS fordert nämlich für die Installation
unter Windows die Erstellung einer speziellen Treiberdiskette,
über Linux schweigen sie aber).

Linux hat die eigentlich schon eingebaut.

Gruß

Hi…

Jetzt meine Frage: Ist es besser, den Hardware-RAID
einzurichten um die Hardware-Ressourcen besser zu nutzen, oder
besser den Linux-Software-RAID einzurichten, um evtl.
Installations- oder Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden?

Hardware Raid. Installations- oder Kompatibilitätsprobleme
sollte es keine geben, da sich der Controller um den Raid
kümmert.

Genau so lange, bis man wegen Hardwareschaden oder im Zuge der normalen Aufrüstung ein neues Mainboard einbaut. Das wird im Allgemeinen nicht denselben Controller haben und kann dann mit dem RAID nichts mehr anfangen.
Wenn man ein aktuelles Backup hat, ist das natürlich kein Problem - aber das ist im Privatbereich immer noch die Ausnahme und nicht die Regel.

genumi

Ich habe mir gerade ein neues Mainboard zugelegt (ASUS P5Q
PRO), das einen On-board-RAID-Controller hat.

Hat es einen echten Raid-Controller oder hat die Southbridge ein entsprechendes Feature integriert? Meist werden diese integrierten Features nämlich nicht von Linux unterstützt. (Windozetreiber, aber keine Kernelmodule für Linux.)

Jetzt meine Frage: Ist es besser, den Hardware-RAID
einzurichten um die Hardware-Ressourcen besser zu nutzen, oder
besser den Linux-Software-RAID einzurichten, um evtl.
Installations- oder Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden?

Hardware-Raid hat den Nachteil, daß, wenn der Chip/das Board abraucht, es durch den selben Typ ersetzt werden sollte, da es andernfalls sein kann, daß die Daten nicht mehr lesbar sind. (Du weist nichts über die interne Verwaltung der Daten, ob nur ein doppelter Schreibzugriff auf beide Platten stattfindet oder noch irgendwelche Metadaten zugefügt werden.)
Außerdem dauern Schreib-/ Lesezugriffe auf mechanische Festplatten so lange, daß die CPU währenddessen hinreichend Zeit hat, den Verwaltungsoverhead für ein Software-Raid abzuarbeiten, sodaß ein Performanceunterschied kaum spürbar sein dürfte.

Braucht man für die Einrichtung des Hardware-RAID spezielle
„Treiber“ für Linux (ASUS fordert nämlich für die Installation
unter Windows die Erstellung einer speziellen Treiberdiskette,
über Linux schweigen sie aber).

s.o.

Kommt natürlich drauf an, was mit dem Rechner geschehen soll, aber falls Du Dich für ein Softwareraid entscheidest solltest Du auch ein Raid 5 mit 3 Platten in Erwägung ziehen. Platz sparend und redundant, nur beim Schreiben weniger performant.

Für ein Raid 10 bräuchtest Du 4 Festplatten.

My2cents
®aina

Genau so lange, bis man wegen Hardwareschaden oder im Zuge der
normalen Aufrüstung ein neues Mainboard einbaut. Das wird im
Allgemeinen nicht denselben Controller haben und kann dann mit
dem RAID nichts mehr anfangen.
Wenn man ein aktuelles Backup hat, ist das natürlich kein
Problem - aber das ist im Privatbereich immer noch die
Ausnahme und nicht die Regel.

Vielen Dank für die hilfreichen Antworten; werde mich also am Hardware-RAID versuchen; unabhängige Backups mache ich ohnehin; schon deswegen, weil ich eigentlich gar nicht recht weiss, was ich im Falle eines Festplattendefektes mit meinem RAID machen soll. Kann man das eigentlich irgendwie simulieren? (aber eine dritte Festplatte will ich mir nun nicht gerade „nur zum Üben“ kaufen…)

Till

Vielen Dank für die hilfreichen Antworten; werde mich also am
Hardware-RAID versuchen; unabhängige Backups mache ich
ohnehin; schon deswegen, weil ich eigentlich gar nicht recht
weiss, was ich im Falle eines Festplattendefektes mit meinem
RAID machen soll. Kann man das eigentlich irgendwie
simulieren? (aber eine dritte Festplatte will ich mir nun
nicht gerade „nur zum Üben“ kaufen…)

Das kommt ohnehin auf den RAID-Typen an. Ein Raid-0 bietet keine Redundanz und der Ausfall eines Laufwerks ist immer mit Datenverlust verbunden.
Wenn du ein Raid-1 nimmst (also reine Spiegelung) dann kannst du das auch mit zwei Platten schon simulieren, denn da sind alle Daten auf beiden Platten und du könntest einfach eine Festplatte wegnehmen ohne dass sich dies bemerkbar macht. Wenn du die Platte wieder anschließt sollte das Raid die Daten automatisch auf die neue Platte kopieren.

Aber ein Raid ist ohnehin kein Backup-Ersatz, insofern ist das egal. Mach ein Raid-0, dass bringt dir Performance und nutzt den kompletten Platz der beiden Platten. Für die Datensicherheit mach Backups. Das ist das vernünftigste wenn du zwei Platten hast.

Außerdem dauern Schreib-/ Lesezugriffe auf mechanische
Festplatten so lange, daß die CPU währenddessen hinreichend
Zeit hat, den Verwaltungsoverhead für ein Software-Raid
abzuarbeiten, sodaß ein Performanceunterschied kaum spürbar
sein dürfte.

Bei zwei Platten mag das stimmen. Wenn du ein Raid aus 10 Platten hast und ein richtiges Hardware-Raid, dann kannst du damit einen ganz anderen Durchsatz erreichen wie ein Software-Raid. Dazu sind die normalen Busse (IDE/Sata) auch gar nicht schnell genug.

Hallo,

auf jeden Fall Software-RAID! Hardware-RAID würde ich ausschliesslich mit speziellen RAID-Controllern einrichten, deren kampatible Verfügbarkeit mir vom Hersteller für die nächsten Jahre (so lange ich meine Daten behalten möchte) zugesichert wird.

Folgendes Problem: Du richtest Hardware-RAID mit dem Controller auf deinem Mainboard ein. Nach 6 Monaten raucht dir das Mainboard ab. Du reklamierst beim Hersteller. Der liefert Ersatz, hat das Mainboard aber inzwischen weiter entwickelt, spart Kosten oder umgeht Lieferengpässe durch andere Chips. Ergebnis: Dein existierendes RAID kann nicht mehr gelesen werden, alle Daten sind futsch.

Daher setzen wir - auch bei uns in der Firma - ausschliesslich Software-RAID ein. Geschwindigkeitsproblemen, wie sie viele Hardware-RAID-Verfechter, vorbingen, kann man mit wenig Geld für ein bisschen mehr RAM und eine zusätzliche oder schnellere CPU leicht wieder wett machen.

McPringle

Hi,

er will einen simplen Raid 1(Spiegelung) machen, deine Argumentation macht aber nur bei Raid 0 und komplexeren Sinn.

Gruß

Hi,

er will einen simplen Raid 1(Spiegelung) machen, deine
Argumentation macht aber nur bei Raid 0 und komplexeren Sinn.

Ein Raid-1 macht aber bei einem Privat-PC mit zwei Festplatten gar keinen Sinn.

Erstens halbiert sich damit die zur Verfügung stehende Speichergröße. Wenn du 2x250 GB Festplatten hast, dann hast du bei Raid-1 statt 500 GB nur 250 GB Platz. Und der Zugriff ist genauso langsam wie bei einer Platte.

Ein Backup ersetzt ein Raid-1 auch nicht und Backups macht er ohnehin. Somit hat er bei Raid-1 seinen Speicherplatz halbiert, die Geschwindigkeit nicht erhöht und dafür nur Verfügbarkeit gewonnen.

Verfügbarkeit spielt aber hier wohl kaum eine Rolle, da er sicher keinen 24h-Serverbetrieb mit 99,99% Verfügbarkeit bereitstellen will, sondern einen Privat-PC betreiben will.

Und da sollte er sinnvollerweise Raid-0 nehmen, denn da behält er die 500 GB seiner Festplattenkapazität bei, er erhöht seinen Durchsatz beim Lesen/Schreiben von der Festplatte im Idealfall auf das doppelte.
Aber dafür würde ich kein gammliges Onboard-Hardware-Raid benutzen, weil du beim nächsten Mainboard dann ohne Daten dastehst, wenn sich der Chip mal wieder geändert hat. Bei zwei Platten soll er ein Software-Raid0 machen, dann ist er vom Controller unabhängig und geschwindigkeitsmäßig macht das bei zwei Platten keinen spürbaren Unterschied. Sowas merkst du erst bei vielen Platten und einem richtigen Hardware-Raidcontroller.

Alles schön und gut, aber erstens gibt es bessere Methoden um die Geschwindigkeit und Größe der HDD zu verbessern und zweitens möchte der Frager einen Raid1. Wozu er die höhere Verfügbarkeit braucht, darüber hat er nichts gesagt. Kann ja sein das er Atombomben bastelt.

Ich habe mir gerade ein neues Mainboard zugelegt (ASUS P5Q
PRO), das einen On-board-RAID-Controller hat.

Hat es einen echten Raid-Controller oder hat die Southbridge
ein entsprechendes Feature integriert? Meist werden diese
integrierten Features nämlich nicht von Linux unterstützt.
(Windozetreiber, aber keine Kernelmodule für Linux.)

Stimmt, der „Controller“ ist offenbar ein Feature der Southbridge, wie ich gerade rausgekriegt habe. Ist das kein „echter“ Controller?

Viele Grüße,
Till