Software zur Farb-Korrektur von digitalisierten Farbnegativen

Hallo,
ich hatte einen Diascanner ausgeliehen, mit dem ich bei dieser Gelegenheit auch eine Menge Negative eingescannt habe. Eine „Umkehrsoftware“ war allerdings nicht dabei, d.h.
ich habe jetzt eine Menge braun, orange und grautöniger (je nach Negativalter verschiedentönige Träger) Bilder, die ich umkehren möchte.
Die einfache Auswahl „Negativ“ bring jedoch sehr blaustichige Ergebnisse, alle Versuche ein gescheites Positiv zu bekommen sind bisher gescheitert.
Ich suche daher spezielle Bildbearbeitungssoftware, die entsprechende Funktionen besitzt (also mehr als einfaches Negieren) 
Hat jemand hier im Forum Erfahrung mit diesem thema?

Vielen Dank + Gruß,
Michael

Stichwort Weißabgleich
Hallo Michael,

du solltest mal versuchen, nach dem „Umkehren“ noch einen Weißabgleich zu machen: Eine Stelle auf dem Bild, von der du weißt/annimmst, dass sie neutral schwarz, grau oder weiß ist, wird so eingestellt, dass ihre R-, G- und B-Werte gleich sind. Die anderen Farben werden entsprechend angepasst.
Einige Pogramme bieten dafür Automatismen, bei anderen kann man es von Hand machen (was oft zu besseren Ergebnissen führt). Wo du diese Einstellungen in welchem Programm findest, kann ich dir leider nur für Gimp sagen:
Entweder automatisch: Menü Farben - Automatisch - Weißabgleich
oder von Hand: Menü Farben - Werte. Dann eine der drei Pipetten schwarz, grau der weiß anklicken und anschließend auf einen entsprechenden Punkt auf dem Bild.

Gruß, Andreas

Moin,

Dir scheint die Problematik nicht klar zu sein.
Wie Du sicher weißt, hatten/haben Farbnegativfilme eine sog. Farbmaske http://www.photoinfos.com/Fotosoftware/Vuescan/vuesc…
Wird diese Maske nicht herausgerechnet, kriegt man üble Farbverschiebungen im Positiv.

Das Dumme ist nun, daß verschiedene Hersteller verschiedene Masken hatten und so für jeden Film ein separater Filter vorhanden sein muss. ein einfacher Weißabgleich dürfte nicht ausreichen.

Gandalf

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Hi,

ich gebe zu, so klar (Farbmasken) war mir das Problem nicht. Ich habe nur auf ein paar eigene Erfahrungen zurückgegriffen. Ich hatte ein paar Negative aus den 70ern. Die habe ich „ver-positivt“ (wie heißt denn da der Fachausdruck) und dann so lange mit dem Weißabgleich rumgespielt, bis es eingermaßen passte.

Wie ist denn deiner Meinung nach der „richtige“ Weg?

Gruß, Andreas

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Moin,

Wie ist denn deiner Meinung nach der „richtige“ Weg?

selber hab ich keine Erfahrung, nur hab ich mitgekriegt, wie ein Kollege zig Negativfilme digitalisieren wollte und schier verzweifelte, bis er bei einem hochwertigen Scanner die entsprechenden ‚Filter‘ fand.
Dann wurde z.B. eingegeben Agfacolor irgendwas und die Bilder sahen sehr ordentlich aus.

Leider hab ich keinen Kontakt mehr zu besagtem Herrn, so daß ich keine weiteren Details mehr in Erfahrung bringen kann. Das ganze ist auch schon rund zehn Jahre her.

Mittlerweile sollten gute Scanner so was automatisch hinkriegen

Gandalf

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Hallo,

erst mal Euch vielen Dank für die Details. In der Tat bin ich mit dem Weißabgleich nicht weit gekommen. Spezielle Software soll bei Scannern mit Dia-Negativ-Vorrichtung mit bei sein…
Habe mir das Programm Gimp installiert. Damit konnte ich ca 50% zufriedenstellend bearbeiten. Das ist doch schon ganz ordentlich.
Richtige Negativscanner, mit denen man Negative und Dias selbst scannen kann, sind von den Bewertungen auch recht fragwürdig (jedenfalls alles, was man unter 400Euros findet)
Gruß,
Michael

Hi

selber hab ich keine Erfahrung, nur hab ich mitgekriegt, wie
ein Kollege zig Negativfilme digitalisieren wollte und schier
verzweifelte, bis er bei einem hochwertigen Scanner die
entsprechenden ‚Filter‘ fand.

Es gibt für verschiedene Filme sogenannte „Presets“, die bei mancher
Software auch dabei sind, bzw. man kann diese dann im Scan-Menü auswählen,
aber beinhalten leider auch nicht immer alle Filme - bei der Scanner-Software Vuescan sind ein paar Filter dabei. Vuescan unterstützt auch ältere Scanner.

Wenn man es genau haben will, kann man sich im Zusammenhang mit der Software Silverfast ein sogenanntes Kalibrierungs-Dia mitbestellen - je nach verwendetem Film um den Scanner darauf zu kalibrieren (IT-8 Kalibrierung) - ist aber nicht gerade eine günstige Lösung.

Es gibt genügend andere Tücken beim Scannen von Negativ-Material, allein schon die
Staub- und Kratzerentfernung kann einem die Haare raufen, Farbstiche und die Vorstellung, die analogen Bilder wären immer so scharf wie digitale Bilder… da muß man
der Realität manchmal auch Tribut zollen.

Manche Leute fotografieren die Dias mit selbstgebauten Vorrichtungen ab
(z.B. http://forum.digitalfotonetz.de/viewtopic.php?p=1428…)
andere probieren es mit Diakopiervorsätzen etc…

Man kann es aber auch in professionelle Hände geben, ein Bild kostet dann eben irgendwas ab 30 Cent aufwärts (je nach Format und Auflösung).

Für eine Preisorientierung und in meinen Augen eine gute Quelle für Scannertests:
http://www.filmscanner.info

Ich habe einen älteren Flachbettscanner mit Durchlichteinheit um meine 6x4,5 bzw. 6x9 s/w Bilder zu scannen.

Für Dias und Kleinbildnegative nutze ich gelegentlich einen Reflecta Scanner,
aber massenhaft Bilder (sprich: Magazine) damit zu scannen, wäre mir zuviel manueller Aufwand - schon allein das Einlegen&Entfernen aus den Haltern, den Scan abwarten, das nächste… und die Nachbearbeitung fehlt auch noch :wink:.

Die Scans sind vorsichtig formuliert für mich ganz ansehnlich, wenn ich sie für eine Ausstellung oder größere Abzüge bräuchte, würde ich die Aufnahmen in einem Fachlabor vom Negativ vergrößern lassen.

lg,
vordprefect

Dann wurde z.B. eingegeben Agfacolor irgendwas und die Bilder
sahen sehr ordentlich aus.

Leider hab ich keinen Kontakt mehr zu besagtem Herrn, so daß
ich keine weiteren Details mehr in Erfahrung bringen kann. Das
ganze ist auch schon rund zehn Jahre her.

Mittlerweile sollten gute Scanner so was automatisch
hinkriegen

Gandalf

Hallo,
ich habe mir die letzten 6 Monate mehrfach Gedanken gemacht, meine alten „Kinder- und Jugendaufnahmen“ irgendwie zu digitalisieren.
Zunächst war mir klar: ich will nicht nur die besten 100 bilder heraussuchen, sondern alles Material irgendwie festhalten (ca. 6000Bilder) Daher habe ich die Möglichkeit, das Material über ein Labor einscanenn zu lassen gleich verworfen.
a) Zunächst habe ich angefangen Fotoalben (Bilder) bei guten Lichtverhältnissen mit der Spiegelreflex abzufotografieren (spiegelde Fotooberflächen / Fettfinger). Das Ergebnis war schon recht gut - also genauso, als ob man die Alben selbst durchblättert.
b) Als nächstes habe ich mir die original Negative und Dias vom Dachboden geholt. Die waren in einem wahnsinig guten zustand. Abfotografieren und Scannen (einzeln einlegen und scannen!!!) - dazu hatte ich keine Geduld. Auch hatte ich keinen entsprechenden Scanner. Ich habe wirklich begonenn die einzeln abzufotografieren: Ich habe die Kamera mit Macroeinstellung auf ein Stativ geklemmt und die Dias / Negative mit einer rechteckigen Ikea-Milchglaslampe durchleuchtet: 12Watt Energiesparlame rein und darauf geachtet, daß die Bilder gleichmässig ausgeleuchtet sind (Gefahr: Mitte Hell, Ränder dunkel. Bei Problemaufnahmen, schattige gesichter oder Dunkel Ecken, kann man diese sogar auf diese Weise beim Abfotografieren korrigieren. Und man muß natürlich das Licht der Lampe per Weißabgleich neutralisieren. Auf diese Weise lassen sich zumindest Dias mit vernünftiger/guter Qualität digitalisieren.
c) bei Negativen kommt es jedoch zu dem ganz oben im Thema beschriebenen Problem (ich habe, angefangen von Opas Negativen aus den 50gern, ca 6 verschiedene Braun- und Grautöne gefunden) Die Hinweise hier im Forum haben mir geholfen über einige Freeware-SW (Gimp // jpg-Illuminator) lassen sich über Gesichtsfarben/Grautöne die Negative ordentlich umwandeln. aber nur zum Teil.
d) Negativ Scanner: Habe von einem Kollegen einen „Jumbl -22 MP Scanner“ ausgeliegen. Findet man mit Bewertungen auch bei Amazon (100€) Der hat eine Durchleutungseinheit und mann muß die Negativstreifen nicht in Rähmchen einlegen sondern kann die Streifen zurchziehen (geht schneller). Auf Stellung Negativ kann man im Display direkt das Minibild sehen und erkennt entsprechende TonStiche sofort. Diese lassen sich in Blau- grün- rot auch gut korrigieren (hat jetzt mit allen Negativ-Farben geklappt) Das Handling ist recht gut - man kommt auf einen guten Durchsatz (Zeit-Leistungsverhältnis), die Auflösung ist ordentlich (ich war erstaunt wie grobkörnig alte Negative sind!!) Es wird alles auf eine SD Karte schnell gespeichet, man kommt gut auf 6-10 Scans pro Minute! Das ist ordentlich.
Nachteil dieses Scanners: Nach jeweils 128 bildern stürzt der Scanner ab - Man muß das Gerät 5V USB dabei "stromlos machen und restarten und dabei die SD Karte dann am besten sofort auf den PC sichern und das Verzeichnis umbenennen / leeren! Nach 12-15 Minuten intensiven Scannens ist dieser Zwangsreboot /Zwangspause aber ganz gut, sonst wird man dusselig :smile:
Weitere Nachteil: Meine Dias konnte ich gar nicht scannen, da dicke Rähmchen nicht reinpassten! nur dünne Papp und Klemerähmchen. das ist Schrott! Aber das Gerät war ja nur geliehen.
Andere Dia- Negativscanner gehen leicht in die 200€ Zone. Aber solang man die Negativestreifen einzeln in Rähmchen einfügen muß, finde ich die Geräte von vorneherein unhandlich!

Möglicherweise bringen meine beschriebenen Erfahrungen den ein oder anderen zum Schmunzeln, aber ich hatte bisher nirgens brauchbare Infos gefunden. Und vielleicht hilft das hier dem einen oder anderen weiter.

Gruß,
Michael