Software zur Mitarbeiterüberwachung

Entrechtung ist nicht das Ziel meiner Fragestellung gewesen.
Davon sind wir bewusst und demokratisch weit entfernt.
Übrigens haben bis auf einen alle zugestimmt, weil es nicht um
das Ausspionieren sondern um die Verbesserung der
Arbeitsleistung geht.

Den Terminus ‚Überwachung‘ hast du eingeführt. Mir ist durchaus klar, dass du als Arbeitgeber ein Interesse an einer bestmöglichen Arbeitsleistung deiner Leute hast und es liegt in deinem selbstverständlich berechtigten Interesse, entspr. Instrumente zu nutzen. Auch in Bezug auf die Netzwerksicherheit (um so wenigstens einen Dreh zurück zum Brettthema zu schaffen und den Moderator nicht allzusehr zu verärgern) ist der Einsatz eines Proxyservers ein unverzichtbares Werkzeug an der Schnittstelle zw. internem Netz und Internet.

Auf der anderen Seite steht aber die geltende Rechtslage, und nach der dürfen Protokolle über das Surfverhalten von Mitarbeitern ausschließlich bei konkretem begründeten Verdacht auf Mißbrauch oder zum Zwecke der Sicherstellung des Netzwerkbetriebes mitgeführt und ausgewertet werden. Ob diese Rechtslage, die hier in einem klar erkennbaren Interessenkonflikt den Interessen der Arbeitnehmer den eindeutig Vorzug gibt, angemessen ist, ist eine andere Frage. Dein Vorhaben jedenfalls stößt sich arg an dieser Rechtslage, und dies wird durch das Einholen der Unterschriften der Mitarbeiter nicht geheilt.

Andererseits: Sprich ein klares Verbot der Internetnutzung für private Zwecke aus, und rechtlich steht dem Einsatz von Cyclope nichts mehr entgegen.

Gruß

Sie sollten nicht so oft zwischen „ich“ und „wir“ wechseln, das macht einen unprofessionellen Eindruck. Gerade einem BWLer sollte das doch bekannt sein. Selbiger sollte auch wissen das „Idle“ Zeit, nicht unbedingt Verschwendung derjenigen sein muss.

Bedenken sollten Sie auch, das solche Software dazu verführt Arbeit zu simulieren. Weitere Nachteile sind das fehlen der Überwachung der Telefonaktivitäten, Bewegungsprofile(optimierte Wege!) und der mündlichen Kommunikation innerhalb des Büros.

Versuchen Sie es doch erst einmal mit positiver Stimulation! Z.B. der kostenlosen Ausgabe schicker roter Kopftücher an Frauen die ihrer Periode haben, womit diese auch das Recht erwerben max. 3 x 5 Minuten pro Tag die Toiletten aufsuchen zu dürfen. Stärken Sie die Motivation Ihrer Mitarbeiter: durch Prämien für das Melden von faulen Kollegen, das überwachen kranker Mitarbeiter durch Privatdetektive.

Und denken Sie immer daran: Datenschutz ist Täterschutz!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Danke für die vielen Hinweise und Kritiken. Ehrlich gesagt hatte ich mehr konstruktive Beiträge erwartet und keine Demontage meiner ethischen Intention. Ich dachte in diesem Brett Antworten zur Sache, bzw. meiner Frage zu bekommen, was leider nur einer tat. Ich verstehe ja die Angst, als Arbeitnehmer überwacht zu werden, besonders wenn man etwas zu verbergen hat. Wenn man es als Zeitmanagement-Tool sieht, kann sich jeder (mich eingeschlossen) verbessern. Ich werde nochmals über das Wochenende nachdenken und dann am Montag die Version bestellen.

Apropo Angst - die habe ich jetzt bekommen, weil man scheinbar als IT-Sicherheitsexperte nicht ausschließen kann, dass Informationen vom Server an Dritte ungewollt verbreitet werden können. Hierzu werde ich eine separate Sicherheitsfrage noch stellen.

besonders wenn man etwas zu
verbergen hat.

Genau da liegt dein Problem. Sowas funktioniert bei Maschinen, aber nicht bei Menschen. Oder warum war die Arbeitsproduktivität ausgerechnet in überwachten Staaten geringer als in freien?

Wenn man es als Zeitmanagement-Tool sieht, kann
sich jeder (mich eingeschlossen) verbessern.

Nein, wird man nicht. Man wird nur seine Arbeitsweise dem Tool anpassen. Wenn ich eine Grafik zeichne, dann kann es passieren das ich 2 Stunden im Internet recherchiere, mit Kunden am Telefon Details abspreche und im eigentlichen Zeichenprogramm dann nur 30 Minuten arbeite.
Was würde dein Programm zeigen?:
2 Stunden: Firefox
30 min: Idle
30 min: Adobe Illustrator
Ah! Surft nur faul im Web rum und macht danach noch Pause.

Ich werde
nochmals über das Wochenende nachdenken und dann am Montag die
Version bestellen.

MS Word hat sowas schon eingebaut, oder hatte es zumindest mal. Damit kannst du es ja mal testen.

Apropo Angst - die habe ich jetzt bekommen, weil man scheinbar
als IT-Sicherheitsexperte nicht ausschließen kann, dass
Informationen vom Server an Dritte ungewollt verbreitet werden
können. Hierzu werde ich eine separate Sicherheitsfrage noch
stellen.

Du könntest das Geld auch ausgeben für IT Experten die dir helfen deine Firma gegen Wirtschaftsspionage abzusichern. Oder für eine Verbesserung der innerbetrieblichen Kommunikation. Ein Wiki für Vorschläge, zur Sammlung von Know How.

Und ja, Ethik kann Verkaufsfördernd wirken. Zumindest kann man mit sowas Journalisten beeindrucken.

Gruß

Hallo erstmal,

(soviel Effizienz muss sein).

Effizienz eines Untermehmens ist für mich als BWLer der
wichtigste Faktor im Unternehmen.

Mein Beileid!

Gerade jetzt spüren wir
durch die Finanzkrise einen starken Gegenwind bei den
Aufträgen und Projekten. Wir haben deshalb seit Anfang des
Jahres gemeinsam beschlossen (25 Mitarbeiter) eine
Überwachungssoftware einzuführen, die uns die Verschwendung
unserer Zeit aufzeigt.

Sorry, aber DANN habt Ihr bereits schon zu viele Fehler gemacht! An den Auswirkungen irgendwie herum zu doktoren ohne zu Wissen was ist tödlich. Aber das werdet Ihr bald merken denke ich mal.

Nach zahllosen Recherchen bin ich auf
eine rumänische Software gestossen, die von einer Schweizer
Firma vertrieben wird.

Ok, wir kaufen auch offiziell holländische Tomaten, die auf irgendwelchen Billigplantagen in Polen angepflanzt werden. Effizient ist DAS aber auch nicht.

Die Firma heisst anylogix und das
Produkt Cyclope. Mein Test war sehr gut.

Erstens kenne ich solche Schlangensoftware nicht (weil man das mit gesunden menschenverstand und einigen Mitarbeitern selbst hinbekommt) und zweitens WAS hast Du getestet. Wie sah der Plan aus? Was sollte und vor allem wie getestet werden? Nur innerhalb von 2 Tagen die Software wie ein neues OpenOffice update mal eben einspielen damit ist es ja nicht getan.

Bevor ich jetzt die
Lizenzen kaufe, wollte ich wissen, ob es bereits Erfahrungen
mit dieser Software gibt.

Ja, vor jahren wo das mit den gesetzlichen Regelungen in dem Bezug noch nicht so strikt war. Es wurde aber schnell davon Abstand genommen.
Diese von Dir angesprochene Software kenne ich garnicht (und möchte es auch ehrlich gesagt nicht, sorry).

Oder gibt es ähnliche oder sogar
bessere Produkte.

Ehrliche Antwort: Hirn 2.0
Denn: Wenn eine so kleine Firma wie Ihr es seid Geld für solche „ich doktor da einfach mal irgendwo rum“ -Software übrig hat (egal ob die nun 50,- oder 5000,- kosten soll) hat nicht verstanden was IHR eigenes Kerngeschäft überhaupt ist. Wenn ein Chef der Firma nicht einmal bei den wenigen Leuten weiss wo Sie effizient einzusetzen sind … wo dann? 25 oder auch noch 40 Leute sind sehr überschaubar. man kann zu jedem hingehen Ihn fragen was er den tag über macht. Wer solche leichtgläubigen Mitarbeiter hat, die sich einfach überwachen lassen, der sollte das geld wenn es doch echt sooo schlimm aussieht sparen und das alles zu Fuss machen was diese Software macht.
Jeder BWLer sollte wissen wie wichtig die Zufriedenheit des Arbeitspersonals ist. Die erreicht man in Krisenzeiten durch gutes Betriebsklima. Auch ist die Schulung in diesen Zeiten wichtig. Auch da kann man INNERHALB der Firma viel tun ohne teuer alles ausser haus zu machen.
Du sagst selbst, das Du Dich Deinem eigenen Überwachungsstaat unterwerfen würdest. Aber warum willst Du eine dumme-Software dafür anschaffen anstatt die mitarbeiter selbst zu fragen? JEDEN einzeln! Auch den hausmeister oder die Sekretärin.
Wo stehen z.B. Schreibtische, wie sind die Wege zwischen den Abteilungen, kann man da was optimieren? Wie sind die Arbeitsabläufe? Muss es so vuel papierkram sein oder helfen mehr meetings und offene kaffeeküchengespräche nicht viel mehr weiter?! Was ist mit den Arbeits- und Pausenzeiten? Sind die noch Zeitgemäss oder kann man da was machen? Es tut dem Chef nicht weh auch mal zuzulassen, das ein Mitarbeiter die Mittagspause was zu erledigen hat und ne halbe Stunde später kommt OHNE das der mit ner Stoppuhr dahinter steht.

Aus IT-Sicherheitsaspekten ist solch eine Software der grösste Krampf. Ebenso wie die bereits oftmals angesprochenen PersonalFirewalls (hier in der FAQ steht wirklich genug darüber).
Mit Sicherheit hat diese Software auch herzlich wenig zu tun (ausser, das die Marketing-Blasen Wörter sehr oft damit in verbindung gebracht werden).
Vielmehr wird jemandem, der entweder keine Ahnung hat und auch keine Lust und/oder zeit hat sich mit seiner eigenen Firma zu beschäftigen durch dieses Bildzeitungsniveau ein bischen geld aus der tasche gezogen oder es fehlt schlicht und ergreifend der Weitblick.
Deshalb: Denk bitte nochmal besser über alles nach. Auch wenn es anscheinend wohl SEHR schlecht aussehen muss gibt es wie oben angesprochen viel effizientere methoden. Abgesehen davon müssen ja auch erstmal Aufträge rankommen anhand man die geschäftsprozesse DANN optimieren kann.

Ich denke gerade die Version mit dem
Aufbereiten der Adressen und Stunden und nicht der Inhalte
macht es meinen Mitarbeitern einfach, der Überwachung
zuzustimmen, um das Unternehmen und damit ja auch die
Arbeitsplätze zu erhalten.

Eine Software zur Mitarbeiterüberwachung ist wie Sklavenarbeit und führt zur Abhängigkeit, Fliessbandarbeit und letztendlich hilft es keinem sondern schadet nur. Einzig der Hersteller in Rumänien freut sich, weil er wieder einen Einfaltspinsel gefunden hat, dem er geld aus der Tasche leiern konnte.

Gruß
h.

Hallo nochmal,

Danke für die vielen Hinweise und Kritiken. Ehrlich gesagt
hatte ich mehr konstruktive Beiträge erwartet und keine
Demontage meiner ethischen Intention.

Die konstruktive Antwort meinerseits ist solche Ideen und Tools genauso wie Scientologie und die Zeugen Jehovas zu meiden.

Ich dachte in diesem
Brett Antworten zur Sache, bzw. meiner Frage zu bekommen, was
leider nur einer tat.

Hmm, dann hast Du anscheinend nicht richtig gelesen. Es gibt zugegebenermassen viele Arten der meinungsäusserung, aber ich fand viele Antworten auf Deine Fragen.

Ich verstehe ja die Angst, als
Arbeitnehmer überwacht zu werden, besonders wenn man etwas zu
verbergen hat.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Nicht Umsonst gibt es den gesetzlichen Schutz vor eben solcher Überwachung (noch zumindest) in Deutschland.
Die Vergangenheit (woraus einige anscheinend nicht gelernt haben) hat gezeigt, das die Totalüberwachung des Staates nicht funktionieren kann und ebenso kann man diese Prinzipien auch auf Wirtschaft und Soziales übertragen.
Da Du Dich ja auch Deiner eigenen Überwachungssoftware unterwerfen würdest … wer Überwacht dann das ganze? Wer sorgt dafür, das die Auswertung auch objektiv und nicht subjektiv stattfindet?
Der allererste Ansatz wäre hier nämlich erstmal ein Audit von ausserhalb durchführen zu lassen. Von einem, der nichts, aber auch wirklich nichts (und nicht irgendeine Vetternwirtschaft oder so) mit euch bzw. der Firma zu tun hat durchführen lassen. Die nehmen den Ist Zustand auf und geben dann eine Einschätzung ab. DANN geht es eben weiter mit der Umsetzung. Das KANN zu einer itil oder DIN/ISO Zertifizierung führen, kann aber auch nur der Effizienz dienen. Ganz nach Investitionsgrad.

Wenn man es als Zeitmanagement-Tool sieht, kann
sich jeder (mich eingeschlossen) verbessern.

Dann steht da wieder die Frage: Warum soll es so strikt üerwacht werden? Warum hat der Chef die zeit sich über solche Software gedanken zu machen anstatt die Mitarbeiter zu motibvieren? Warum nicht eine Kundenbefragng durchführen (die oftmals das gleine Ergebnis zu einem Bruchteil der Koisten ergibt)? etc.

Ich werde
nochmals über das Wochenende nachdenken und dann am Montag die
Version bestellen.

Mein Beileid!

Apropo Angst - die habe ich jetzt bekommen, weil man scheinbar
als IT-Sicherheitsexperte nicht ausschließen kann, dass
Informationen vom Server an Dritte ungewollt verbreitet werden
können. Hierzu werde ich eine separate Sicherheitsfrage noch
stellen.

*lach* DAS ist eher ein kleineres Problem! Wie gesagt: Hier wird das Pferd GANZ falsch aufgezäumt. Du setzt viel zu weit hinten an.

Gruß
h.

2 Like

Hallo Gustav,

Kopf hoch und von meiner Seite nur Zustimmung zu Deinem Unterfangen. Vielleicht hast Du die Frage einfach im falschen Brett gestellt, denn es geht hier um IT-Sicherheit und nicht um die Frage, ob eine Mitarbeiterüberwachung sinnvoll, gerechtfertigt und ethisch begründbar ist. Sicherlich gebe ich einigen der Eifrigen recht, dass es mit anderen Methoden auch geht, die Effizienz zu steigern, anstatt die Leute auszuspionieren. Aus aktuellem Anlass haben wir eine ähnliche Software im Einsatz und bei einigen Leuten einen schweren Vertrauensbruch gefunden. Ein Mitarbeiter hat während der Arbeitszeit sich mit dem Thema „Pornographie“ beschäftigt und damit unsere IP-Adresse auf die Liste gebracht. Ein anderer hat sich mit online-Kasinos stundenlang beschäftigt. Das waren die Extreme, die nach kurzem bereits zum Vorschein kamen. Übrigens beide Personen haben einen einwandfreien Leumund. Manchmal sind die Arbeitsergebnisse eben nicht anhand fertiger Produkte zu messen.

Deswegen - auch wenn es hier nicht reingehört: Die moralische Verantwortung hat jeder selbst zu tragen.

Zum Thema IT-Sicherheit: Nach den Aussagen unserer Netzwerkadministratoren können bei unserer Software keine Informationen unerkannt an Dritte gelangen. Das liegt wohl daran, wie man den Server in die bestehende Landschaft integriert und absichert. Aber da sind wir ja im richtigen Brett und ich gebe den Link gerne an meine Spezialisten weiter.

Grüße
Max

Hallo Gustav,

Aus aktuellem Anlass haben wir eine ähnliche
Software im Einsatz und bei einigen Leuten einen schweren
Vertrauensbruch gefunden. Ein Mitarbeiter hat während der
Arbeitszeit sich mit dem Thema „Pornographie“ beschäftigt und
damit unsere IP-Adresse auf die Liste gebracht.

Auf DIE Liste?

Ein anderer
hat sich mit online-Kasinos stundenlang beschäftigt. Das waren
die Extreme, die nach kurzem bereits zum Vorschein kamen.

Schon mal was von Log Files und Contentfilter(gibts sogar Open Source) gehört?

Übrigens beide Personen haben einen einwandfreien Leumund.
Manchmal sind die Arbeitsergebnisse eben nicht anhand fertiger
Produkte zu messen.

Deswegen - auch wenn es hier nicht reingehört: Die moralische
Verantwortung hat jeder selbst zu tragen.

Das Verhindern von Zugriffen auf ungewünschte Seiten und die Kontrolle des Datenflusses ist aber eine ganz andere Baustelle. Natürlich ist es in Ordnung Mitarbeitern zu erschweren auf unerwünschte und gefährliche Seiten zu gelangen und es ist auch völlig ok Verstöße zu ahnden. Auch ok ist es gegen den Mißbrauch von E-Mails vorzugehen.

Zum Thema IT-Sicherheit: Nach den Aussagen unserer
Netzwerkadministratoren können bei unserer Software keine
Informationen unerkannt an Dritte gelangen. Das liegt wohl
daran, wie man den Server in die bestehende Landschaft
integriert und absichert. Aber da sind wir ja im richtigen
Brett und ich gebe den Link gerne an meine Spezialisten
weiter.

Sind das die gleichen Admins, die es nicht schaffen den Zugriff auf Pornoseiten und Onlinekasinos aus dem Firmennetz heraus zu unterbinden? Vielleicht haben sich die beiden Mitarbeiter ja nur Malware eingefangen, die Porno- und Kasinoseiten selbstständig aufruft?!

Gruß