Solaranlage Heizung

Moin zusammen,

ich hab da so eine Frage.
Ich möchte mit auf dem Land ein kleines Haus (65m²) bauen.
Ich werde da nicht fest wohnen sondern ab und zu mal zum Ausruhen hinfahren.
Da ich dort kein Gas habe, muss das kleine häuslein ja auch beheizt werden.
Da ich nicht möchte dass das Haus mit Schimmel im Winter befällt sollte dort eine Heizung drin sein.
Zudem werde ich dort einen kleinen Kamin einbauen.
Kann mir jemand eine solaranlage empfehlen mit der ich die Wohnung über die winterzeit beheizen bzw. bei 16-20 °C warm halten kann?
Soll dann alles zusätzlich Smart gesteuert werden damit die Temperatur sich nicht fällt.

Danke für jede Idee
LG

Das ist einfach: Keine.
Weder Solartthermie noch Photovoltaik können eine Heizung betreiben, denn gerade dann, wenn man besonders viel Heizen muss, ist der Ertrag am geringsten.

Eine Anlage, die den Heizbedarf decken könnte, müsste so dermaßen überdimensioniert und teuer sein, dass das finanzieller Selbstmord wäre.

Das Haus hätte keinen Stromanschluss, nehme ich an? Mit Wärmepumpen kann man ziemlich effizient heizen, wenn man ein Heizsystem einplant, das mit niedrigen Vorlauftemperaturen auskommt, etwa eine Fußbodenheizung.

So etwas wäre hier völlig überdimensioniert und gerade im Winter erzeugt ja eine Solaranlage eher wenig Wärme. und du müsstest ja viel Wärme in einem Pufferspeicher einlagern, damit die für Heizung der Räume genutzt werden kann.
vergiss das am besten.
Das kann allenfalls ein Zubrot sein, die Hauptwärme muss von einer „richtigen“ Heizung kommen.

entweder heize mit Strom( direkt oder mit einer Wärmepumpe) oder mit Flüssiggas aus Gasflaschen oder kleinem Tank. Beides hat den Vorteil es läuft automatisch nach einem Zeit- und Temperaturprogramm.

MfG
duck313

Hallo nochmal,

um einmal mit ganz konkreten Zahlen zu rechnen:

Für 65 m² Wohnfläche benötigt man beispielsweise 2925 kWh Heizenergie (gerechnet mit 45 kWh/m²a, das wäre so gerade noch Energieeffizienzklasse A).
Im Januar werden davon ca. 17% benötigt, das sind ca. 500 kWh. Bei Wärmepumpenheizung entspricht das etwa einer Energie von 170 kWh Strom.
Eine PV-Anlage im Bereich Hamburg (-> stand in deinem Profil) hat 2020 im Januar ca. 14 kWh pro kW peak erzeugt.
Du müsstest demnach eine PV-Anlage mit ca. 12 Kilowatt Spitzenleistung installieren. Für sonnenarme Wochen sollte der Speicher genügend Energie haben, um etwa fünf Tage mit geringstem Ertrag zu überbrücken, also etwa ein Sechstel von 170 kWh, das sind rund 30 kWh.

Was kostet eine PV-Anlage mit 12 kW peak und 30 kWh Speicher?
Geschätzt 18.000€ für die Anlage und nochmal mindestens der gleiche Betrag für den Batteriespeicher.

Das meine ich mit „finanzieller Selbstmord“.

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Schimmel entsteht nicht weil es kalt ist, sondern weil es feucht ist.
Damit ist im Winter eher nicht zu rechnen.
Es sei denn, du wohnst darin und hast kalte Wände. Aber ohne Heizung?

Hallo,
Gas kann man in einem Fluessiggas-Tank vorhalten, oberirdisch oder eingebuddelt. Damit laeuft eine Gasheizung monatelang, sofern die Stromversorgung ueber oeffentliches Netz besteht. Ab und zu kommt ein LKW mit neuem Gas. mehr … …

Hallo zusammen, erstmal ein ganz ganz ganz lieben Dank an alle die geantwortet haben. Danke:)

Eine Idee hätte ich aber noch… Und zwar so ne Art Boiler, Wasser welches durch eine solaranlage erwärmt wird. Das warme Wasser wird dann mit einer Pumpe durch die Fußbodenheizung gejagt. Zudem hab ich noch Warmwasser…
Meine Sorge ist nur, wobei ich das Haus dann 3m² großer bauen würde, wo ich das Ding hinstelle.

Hallo Helmut,
das wäre zwar ne super Lösung, nur versuchen ich von Gas, Öl, Strom->(nur wenn nötig) und Kohle unabhängig zu sein.

Hallo Bernd,
ja stimmt, du hast Recht.
Klar, wenn dann nur mit,…nur mit welcher, dass ist noch offen^^

Hallo X-Strom, danke für deine sehr ausführliche Antwort. Schau Mal, hatte ich unten geschrieben…

Hallo zusammen, erstmal ein ganz ganz ganz lieben Dank an alle die geantwortet haben. Danke:)

Eine Idee hätte ich aber noch… Und zwar so ne Art Boiler, Wasser welches durch eine solaranlage erwärmt wird. Das warme Wasser wird dann mit einer Pumpe durch die Fußbodenheizung gejagt. Zudem hab ich noch Warmwasser…
Meine Sorge ist nur, wobei ich das Haus dann 3m² großer bauen würde, wo ich das Ding hinstelle.

Hast du immer noch nicht verstanden, dass da im Winter mangels Sonne nichts bei rauskommt? Glaubst du, die Sonne scheint nur für Solarstromanlagen nicht im Winter, für Solarthermie aber schon?

Du kannst natürlich die Wärme vom Sommer für den Winter speichern. Richte dich dafür mal auf etwa 100.000 Liter warmes Wasser in einem gut isolierten Tank ein. Bei

ergibt das dann eine Höhe des Hauses von 33m plus Isolierung und Dach. Wenn man die Stützen nicht rechnet.

Idealerweise mitten in den zu beheizenden Raum.
Dann sind die Isolationsverluste keine Verluste mehr sondern tragen zur Raumheizung bei.
Also auf keinen Fall in einen Anbau an einer kalten Außenwand.
Und so wie du es beschrieben hast funktioniert eine Solarheizung.
Wenn die Rohrquerschnitte ausreichend groß sind und die Kollektoren sich unterhalb des Speichers befinden sparst du dir dafür sogar die Umwälzpumpe ein (Schwerkraftprinzip).
Dann genügt eine Pumpe für die Fußbodenheizung.

Mehr Sonne scheint damit aber auch nicht :roll_eyes: .

Um das Ergebnis vorab zu schätzen kannst du ja ein kleines Provisorium bauen.
Nimm einen alten Flachheizkörper als Solarkollektor und dazu ein Faß oder ähnliches Gefäß als Speicher. Das Faß stellst du etwa 2m über den Kollektor und verbindest das ganze mit 1" Gartenschläuchen, jeweils Unterseite mit Unterseite und Oberseite mit Oberseite verbunden.
Im Winter kannst du dann messen, wie sich das Wasser erwärmt. Frostschutzmittel nicht vergessen!

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[quote=„champs2k, post:10, topic:9478449“]
warme Wasser wird …durch die Fußbodenheizung gejagt. Zudem hab ich noch Warmwasser[/quote]
Hallo,
das sind zwei unterschiedliche Rohrsysteme, Warm-Trinkwasser und Heizungswasser.

1 Like

Und es wird genau dann feucht, wenn der Taupunkt unterschritten wird und der ist sehr wohl abhängig von der Temperatur. Um das mal beispielhaft vorzurechnen: wenn man von 21,5 Grad Innenraumtemperatur und 60% Luftfeuchtigkeit ausgeht, dann liegt der Taupunkt bei rd. 13,5 Grad. Diese Temperatur ist Außentemperaturen unter 10 Grad °C auch bei guter Dämmung innerhalb von ein paar Tagen erreicht, wenn man nicht heizt - erst recht an den Außenwänden.

Insofern ist eine Heizung unabdingbar.

Gruß
C.

Heizung muss auf jeden Fall mit drin sein!
Ich hoffe ich darf diesen Link mit einfügen. Geht auf übersetzen, dann ist es etwas leichter zu verstehen :wink:
https://czysteogrzewanie.pl/jak-to-sie-robi/bufor-ciepla/#:~:text=o%20izolację%20rur.-,Wybór%20zbiornika,2000-2500zł.
:slight_smile: … Es gibt doch eine kostengünstige Möglichkeit… Und zwar ich habe mit Leuten gesprochen die sowas sogar installieren. Es nennt sich im polnischen „Bufor“
Es ist wie ein großer Boiler der mega extrem lange warmes Wasser speichert. In diesem Ding gibt es ein Behälter für Warmwasser für die Küche und zum Duschen zudem gibt es im Inneren spiralförmige Rohre die das Wasser für die die Heizung erwärmen. Die gehen dann durch das Haus und erwärmen es somit. Alles funktioniert tatsächlich über die solaranlage…
Wie ist eure Meinung dazu?

LG und nochmals danke für jede Unterstützung :pray:

Das ist ein Kombispeicher. Alter Hut, Bestandteil jeder solarunterstützten Heizungsanlage.

Die Betonung liegt auf „unterstützt“.

Aus meinem obigen Rechenbeispiel: 500kWh für die Beheizung im Januar, dazu rechne ich nochmal 50kWh für Warmwasser.
Du benötigst also rund 18kWh am Tag. Vier Tage ganz ohne Sonne sind denkbar, oder?
Dann muss der Speicher 72kWh Wärme beinhalten.
Unter 45°C darf er nicht fallen, die Obergrenze ist wohl 95°C. Es bleiben 50K Differenz, bei 1,16 kWh/Km³ kannst du in einem Kubikmeter Wasser dann 58kWh speichern - dein Speicher sollte also rund 1,5 Tonnen Wasser enthalten.

Im Januar hast du im Mittel 44 Stunden Sonnenschein, diese müssen für 550kWh Ertrag reichen.
Mit Wirkungsgrad und Verlusten benötigst du das Doppelte: 1100kWh.
Geteilt durch die Sonnenscheindauer sind das 25kW Leistung, also rund 25m² Panelfläche, die perfekt zur Sonne ausgerichtet sind. Da das pratisch nicht machbar ist, sollte man hier nochmal großzügig größer dimensionieren.

Du willst den Winter über mit großer Versorgungssicherheit das 65m² Haus beheizen?
2 Tonnen Wasserspeicher, 40m² Kolektoren.

Und da wären wir wieder beim „finanziellen Selbstmord“.

Die Sonne liefert dir nunmal nur unzuverlässig Energie - zudem gerade dann besonders wenig, wenn du besonders viel benötigst. Wenn du das Vierfache benötigst, wenn nur ein Viertel vom Himmel kommt, musst du halt um den Faktor 16 überdimensionieren.

Hat das Haus keinen Strom? Du bekommst für einen Bruchteil der Kosten eine Wärmepumpe!