Solare WW-Bereitung und Heizungsunterstützung

Hallo,

ich beschäftige mich z.Z. mit der Frage, ob es sich lohnt, sich eine Solaranlage mit Vakuumröhren zur WW-erzeugung und Heizungsunterstützung aufs Dach zu stellen.
Meine Vorstellung ist folgende:
Das Solarwasser zu erst durch den Wärmetauscher im bestehenden WW-Boiler zu führen und den Rücklauf über einen Pufferspeicher (wie groß auch immer) dann in den Heizkreislauf ein zu binden. Bei schlechtem Solarertrag soll dann der vorhandene Ölkessel die Wärmeversorgung übernehmen. Dazu sind dann sicherlich noch einige gesteuerte Ventile und eine elektronische Steuerung notwendig. Es soll ja nicht im Winter der Ölkessel den Pufferspeicher laden. Maximal sollte angewärmtes Solarwasser kurzfristig im Bedarfsfalle die Solarkollektoren im Winter abtauen.

Kennt jemand so eine Konstruktion und kann Erfahrungen hinsichtlich der Rentabilität (Anschaffungskosten/ Öleinsparungskosten) mitteilen?

Mit freundlichen Grüßen

Steffen

Hallo Steffen,

im Prinzip könnte das schon so funktionieren, kann aber nur mit Wärmetauscher am Puffer funktionieren, da der Solarkreislauf mit Frostschutzmittel gefüllt wird.

Ansonsten sollte ihr freundlicher Heizungsfachmann mal die Anlage bewerten, da eine
richtige Auskunft ohne Kenntnis über bestehende Anlagenteile pauschal nicht möglich ist.

Gruß
Eberhard Pfeifer

Lohnen ist eine allgemeine Frage, ökologisch lohnt es sich für die Umwelt auf jeden Fall. Ökonomisch gibt es Kritiker ( google nach Solarbetrüger ) die zu Recht die Wirtschaftlichkeit in Frage stellen. Trotz aller Förderungen durch z.B. die BAFA ist tatsächlich die Anlage nicht in der Lage die Kosten innerhalb der Lebensdauer zu erwirtschaften. Stromkosten, Reparaturkosten, Kosten für den Austausch der Flüssigkeit etc. ggf Versicherungskosten Thema Hagelschlag müssen berücksichtigt werden.

Wenn Du noch weitere Fragen hast -  gerne. Ansonsten funktioniert eine solche Anlage natürlich gut.

Hei!

Es soll ja nicht im Winter der Ölkessel den Pufferspeicher laden.

Nein, das passiert nicht.
Der Puffer für die Heizungsunterstützung steht einfach nur neben der Heizung. Eiingebunden wird der Puffer nur mit einem simplen T-Stück, einem DreiwegeHahn, zwei Temperaturfühlern und einer kleinen Elektronik (die meist in der Solarsteuerung enthalten ist).

Immer, wenn die Temperatur im Solarpuffer höher ist als die Rücklauftemperatur (also die Temperatur im Wasser, welches von den Heizkörpern zurückkommt), wird umgeschaltet, das kältere Wasser in den Solarpuffer eingespeist und dafür das wärmere Wasser aus dem Solarspeicher in den Heizkreis gedrückt.
Die Heizung muss dann weniger nachlegen --> es wird Energie gespart.

Simpel, effizient, und wenn es keine Solarerträge gibt, läuft die Heizung ganz normal ohne den Puffer.

Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit ist leider nicht so einfach.
Dezember bis Februar liegen die Solarerträge effektiv bei Null - genau dann, wenn man sie am dringensten brauchen würde. Solare Heizungsunterstützung bringt nur in der Übergangszeit (also September/Oktober, vieleicht ein bischen im November; sowie März/April).
Nüchtern betrachtet kann man mit 20% bis optimistischen 30% Einsparung der Heizkosten rechnen. Verglichen mit den Kosten bedeutet das, das die überwiegende Mehrzahl derartiger Anlagen eine Amortisationszeit von 25 bis 40 Jahren hat. Also aus wirtschaftlicher Sicht völliger Unfug sind.

Ich komme für meine eigene Anlage auf eine Amortisationszeit von 7-8 Jahren - aber ich hab auch das ganze Zeug billigst auf eBay erbeutet und zu 100% selber installiert - aber dafür muss man schon eine erhebliche handwerkliche Begabung mitbringen und bereit sein, einiges an Zeit auf einschlägigen Seiten zu verbringen, um zu lernen, wie man es richtig macht…

Es gibt allerdings eine Ausnahme, bei der eine solche Anlage sehr sinnvoll ist:
Nämlich, sobald man einen Pool beheizen will.
Die eher groß dimensionierte Anlage für Heizungsunterstützung hat natürlich den Nachteil, das sie im Sommer viel zu viel Wärme produziert, die nicht nutzbar ist - außer, wie gesagt, man kann einen Pool damit beheizen…

lg, mabuse

Hallo Steffen,

im Prinzip könnte das schon so funktionieren, kann aber nur
mit Wärmetauscher am Puffer funktionieren, da der
Solarkreislauf mit Frostschutzmittel gefüllt wird.

Nicht bei allen Anlagen.
Es gibt inzwischen (offene) Systeme, die mit stetigen Gefälle leerlaufen und da wird das Wasser nur hochgepumpt wenn die Aussentemperatur bzw. die Kollektortemperatur dafür hoch genug ist. Dafür muss man eben jährlich den Wasserstand prüfen, weil Wasser verdunsten kann.

Hallo,

Hallo Steffen,

ich beschäftige mich z.Z. mit der Frage, ob es sich lohnt,
sich eine Solaranlage mit Vakuumröhren zur WW-erzeugung und
Heizungsunterstützung aufs Dach zu stellen.

Für die Umwelt jederzeit, für dich, wenn du eine hochwertige Anlage selbst montierst bzw, installierst.
Meine Solaranlage (9,6 qm) ist jetzt 12 Jahre alt, hat nach Abzug der Fördermittel 4800 Mark gekostet. Die Kosten hätten sich mindestens verdoppelt, wenn ich hätte eine Firma beauftragt. Seit etwa zwei Jahren läuft sie auf „Gewinn“ ich habe die Wartungen selbst erledigt. Reparaturen waren bisher nicht angefallen.

Meine Vorstellung ist folgende:
Das Solarwasser zu erst durch den Wärmetauscher im bestehenden
WW-Boiler zu führen und den Rücklauf über einen Pufferspeicher
(wie groß auch immer) dann in den Heizkreislauf ein zu binden.

Damit wird dein WW-Boiler wahrscheinlich nicht die gewünschte Temperatur erreichen.
Besser eine thermische Weiche einbauen, d.h. erst wenn der WW-Boiler die gewünschte Temperatur erreicht hat, soll der Pufferspeicher bedient werden.

Bei schlechtem Solarertrag soll dann der vorhandene Ölkessel
die Wärmeversorgung übernehmen. Dazu sind dann sicherlich noch
einige gesteuerte Ventile und eine elektronische Steuerung
notwendig. Es soll ja nicht im Winter der Ölkessel den
Pufferspeicher laden. Maximal sollte angewärmtes Solarwasser
kurzfristig im Bedarfsfalle die Solarkollektoren im Winter
abtauen.

Im Winter, besonders im Dez und Jan ist der Solarertrag in unseren Breiten, auch bei optimaler Ausrichtung sehr, sehr gering. Von Heizungsunterstützung kann hier nicht die Rede sein, zu mal man sie gerade in diesen Monaten braucht. Solarkollektoren abtauen bringt nichts, man schafft mehr Wärme hoch, als zurück läuft. und am nächsten Tag schneit es wieder. Das von der Sonne erwärmte Wasser (an einem Tag im Winter -800 Liter Boiler- ca. auf 65°C) reicht es für meine Fußbodenheizung (ca 150 qm) gerade 2 Stunden. Wenn die Solaranlage die Heizung unterstützen soll. dann hat es auch nur bei Fußbodenheizungen, wegen der niedrigen Vorlauftemperatur, Sinn.

Kennt jemand so eine Konstruktion und kann Erfahrungen
hinsichtlich der Rentabilität (Anschaffungskosten/
Öleinsparungskosten) mitteilen?

Ab März / April sorgt die Anlage für ausreichend Warmwasser (Duschen. Baden, Wäsche waschen, Geschirr spülen).Waschmaschine und Geschirrspüler sind über einen Pufferspeicher mit der Solaranlage verbunden. Dieses Jahr musste ich im Mai eine Woche nachheizen, sonst hat seit Anfang April die Sonne ausgereicht (2 Haushalte mit zusammen 4 Peronen),

Mit freundlichen Grüßen

Nb1

Steffen

Hallo Steffen,

also hinsichtlich solarer Warmwasseraufbereitung  habe ich auch mit der Rentabelität
keine Probleme. Eine ordentliche Solaranlage sollte gut 50% des Jahresbedarfs des
Warmwassers Erzeugen.
Was solare Heizungsunterstützung angeht kommt es vor allem auf den Stndort an.
Bei uns hier am Niederrhein ist eine solche Anlage recht Witzlos.
Wir hatten im letzten und vorletzten Winter zusammen keine 8Tage die Erträge gebracht haben.
Im Süden Deutschlands sieht das schon anders aus.
Wichtig für diese Anlagen sind klare sonnige Wintertage.
Das solche Anlagen Funktionieren aber auch gut Projektiert sein müssen steht außer Frage!

Grüße vom Pempler

Hallo Pempler,

also hinsichtlich solarer Warmwasseraufbereitung  habe ich auch mit der Rentabelität keine Probleme.

Ich aber schon.

Eine ordentliche Solaranlage sollte gut 50% des Jahresbedarfs des Warmwassers Erzeugen.

Richtig.
Und das ist wieviel?
Im Allgemeinen geht man von 15% des Gesamt-Energiebedarfs aus. Wieviel ist das bei dir? Wenn du für 3000 Euro im Jahr Energie verbrauchst (was schon ordentlich viel wäre), kommt der Warmwasser-Anteil demnach auf 450 €.
Die Hälfte davon kannst du durch solare WW-Gewinnung einsparen, also 225 € im Jahr.

Und dafür soll man sich eine 5000 € teure Anlage aufstellen lassen?

Solar rechnet sich nur, wenn man billig einkauft und alles selber machen kann.

lg, mabuse

So ein System habe ich unter „Volkssolaranlage“ gefunden. Kennt das jemand?

Ich habe im Netz Anlagenpakete bei 15 m² Kollektorfläche für ca. 5.000 € abzüglich Förderung 1.500 € = 3.500 € gefunden. Ich denke, ich bin auch handwerklich in der Lage dieses Paket zu installieren. Wenn ich jetzt 500 € Ölkosten im Jahr spare, würde sich die Anlage in ca. 7-8 Jahren amortisieren. Habe ich hier einen Denkfehler? Kann ich mit dieser Fläche in der Zeit von etwa April bis Oktober mein Brauchwasser ( 2 Personen) und leichte Heizungsunterstützung überhaupt realisieren?

Lg Steffen

Ich selber betreibe auch eine WW Anlage mit Heizungsunterstützung mit Cosolar Speicher und Consolar Röhrenkollektoren 9,4m² /850l Brauchwasserspeicher. 3 Pumpen und Mischereinheit A/B Ventiel zur Heizungsunterstützung sowie die Steuerung 706 von Consolar die auch nun meine Heizung steuert. Die Weishauptsteuerung ist duch Relays überbrückt, kann aber bei Wartungsarbeiten die Heizungssteuerung und Brauchwassererwärmung übernehmen ist aber nur als Reserve bei mir gedacht.
Preis liegt bei ca 7500€

Amotisieren = ?

ein guter Mittelwert ist ca. 10%  bis 15% deiner Heizkosten gehen auf das Warmwasseraufbereitung. Nun kannst du dir selber ausrechnen ob das sich für dich amortisiert.

Okobilanz ich habe sie für mich hoch eingestuft. Wirtschaftlich okologisch gerechnet würde ich dann auf 50% setzten.

Die Entscheidung was du machen möchtest musst du selber für dich abschätzen.

Ich für mich muss sage, wenn man nicht auf das Geld sonder die okologie im vordergrund steht, dann sollte man es machen. Dies war meine persönliche Entscheidung