Soll ich in die private Krankenversicherung?

Hallo zusammen,

ich bin seit diesem Jahr selbstständig und freiwillig versichert bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Unsere beiden Kinder sind bei mir mitversichert und meine Frau arbeitet seit 2 Monaten halbtags und ist dadurch jetzt selber gesetzlich krankenversichert. Mein Einkommen ist noch gering, dies wird sich auch im kommenden Jahr noch nicht stark erhöhen, momentan zahle ich 380 Euro monatlich in die Gesetzliche KV ein.
Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir ist seit kurzem bei einer Vermögensberatungsfirma und hat mir nun aktuell empfohlen, daß ich in die private Krankenversicherung wechseln soll und unsere Kinder ja auf die Frau mitversichern kann. Die Private würde erstmal nur noch 300 Euro (statt € 380 bei der gesetzlichen KV)für mich kosten.
Ich weiß daß ich eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreiten darf, weil dann die Kinder wieder zu mir müssen und dann wirds teuer und ich weiß auch daß nicht mehr zurück kann in die Gesetzliche, wenn ich einmal in die Private gewechselt habe. Nun bin ich unsicher, einseits winkt die monatliche Ersparnis, andernseits kann auf Dauer der Schuss nach hinten losgehen, könnte ich mir vorstellen? Wer hat hier Erfahrungen gesammelt und mir einen Rat dazu? Herzlichen Dank im voraus!!!

Hallo,

die Entscheidung zwischen GKV undd PKV ist nicht einfach zu treffen.

Wichtig ist, dass man auch wesentliche Veränderungen im Leben mit einbezieht:

  • geringere Einnahmen (Wirtschaftsflaute, Insolvenz, Frührente, Altersrente)

  • Arbeitslosigkeit der Ehefrau (Wenn der Ehemann in der PKV ist, zahlt sie in der GKV Beiträge nach der Hälfte des Ehegatteneinkommens)

  • weitere Kinder denkbar?

  • Scheidung? Stiefkinder?

Bei den Leistungen sollte man besonders auf Reha/Kuren, Hilfsmittel und Psychotherapie achten.

Fatal wird es, wenn bei den Gesundheitsfragen Angaben vergessen (oder unterschätzt) wurden: Kopfschmerzen können z.B.ein Hinweis auf einen Hirntumor sein.

Im Übrigen trägt man als Privatpatient immer das Risiko, ob die Versicherung nachher die Leistung erstattet. Nach § 5 Absatz 2 Musterbedingungen werden Leistungen nur im „medizinisch notwendigen Maß“ erstattet.
Über diesen Punkt kann man sich vortrefflich streite…http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/krankenv…

Hallo,

Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir ist seit kurzem bei
einer Vermögensberatungsfirma und hat mir nun aktuell
empfohlen, daß ich in die private Krankenversicherung wechseln
soll und unsere Kinder ja auf die Frau mitversichern kann. Die
Private würde erstmal nur noch 300 Euro (statt € 380 bei der
gesetzlichen KV)für mich kosten.

Für alle ??? Mooooment, da ist was faul. Meine Freundin, Ende 20, auch selbständig, aber alleine versichert, zahlt um die 450 Euro und hat m.E. eine guten Rundumschutz.

  1. Du bezahlst für das, was du haben willst. Ich sag immer „Heftpflaster uffs Knie oder mit Autos drauf?“ Also: Leistungen checken, aber klingt für mich noch nicht mal nach Heftplaster.
  2. Wie hoch ist die Selbstbeteiligung? Tarife werden durch hohe Selbstbehalte gerne mal günstiger geschummelt.
  3. Ist das soetwas wie Krankentagegeld mit drinne und wenn ja, ab wann? Als Selbstständiger sollte man diesen Aspekt nicht außer acht lassen und Krankentagegeld lassen sich die Versicherungen meines Wissens nach richtig etwas kosten, je nachdem ab wann die im Falle einer Krankheit einspringt.
  4. Wenn deine Frau pflichtversichert ist, kommt sie da nicht raus so ohne weiteres. Außer sie hört auf zu arbeiten, wird hauptberuflich selbstständig oder wird geringfügig beschäftigt, um mal ein paar Beispiele zu bringen. Warum solltest du sie dann mitversichern?! Maximal -sofern das geht- mit Zusatztarifen, die die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung aufstocken.

Nun bin ich unsicher, einseits winkt die
monatliche Ersparnis,

Sofern es eine gibt, was ich noch mehr anzweifle als die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit Cubas ohne Tourismus.

Entschuldige, aber ich glaube da möchte sich jemand nur die Provision einstreichen.

Grüße
S_E

Hallo zusammen,

Hallo,

zu generellen Überlegungen PKV-GKV wurde ja schon etwas gesagt, aber

Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir ist seit kurzem bei
einer Vermögensberatungsfirma

DAS! ist wohl der falsche „Berater“ für eine solche Entscheidung!

Gruß
tycoon

Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir ist seit kurzem bei
einer Vermögensberatungsfirma und hat mir nun aktuell
empfohlen, daß ich in die private Krankenversicherung wechseln
soll und unsere Kinder ja auf die Frau mitversichern kann. Die
Private würde erstmal nur noch 300 Euro (statt € 380 bei der
gesetzlichen KV)für mich kosten.

Jaja, und als nächstes wird er dir empfehlen, deine Lebensversicherungen zu kündigen, weil er ein viieeeel besseres Produkt für dich hat.

Das mit der PKV würde ich mir sehr gut überlegen, rein wegen der Beitragsersparnis macht sie keinen Sinn, dafür steigen die Beiträge oft sehr stark an. Allerdings bietet sie natürlich bessere (und garantierte!) Leistungen, das ist eben ihr Vorteil.

Wenn du also wirklich in die PKV willst, geh doch bitte zu einem seriösen Makler mit Erfahrung, nicht so ein Neu-Strukki.
Wenn der Makler sehr gut ist, wird er dir eventuell sogar von der PKV abraten, obwohl er dann keine Provision bekommt. Dann weißt du, du hast einen Berater fürs Leben gefunden! :smile:

Gruß
Granini