Sollten ARD/ZDF verschlüsselt ausstrahlen?

Hallo

Schon lustig wie sich bei so einem unwichtigen Thema die Meute gegenseitig anstachelt. Keine Aussage wird hinterfragt, wer irgendwas negatives zu ÖR sagt hat recht und wird bejubelt. ÖR hat mehr Daily Soaps, hat schlechtere Journalisten, wird von niemanden geschaut, hat schlechtere Wissenschaftssendungen, und so weiter und so fort… Alles harte, belegbare Fakten, ja logisch!

Erinnert mich irgendwie an oberbayrische Stammtische - oder war es doch der Kleingärtnerverein und die Weltuntergangsstimmung nachdem jemand das Gras 2mm zu lang hat stehen lassen.

Und die vergleiche mit der Fernsehqualität anderer Länder, fast möchte man meinen das die Leute dort noch nie waren und längere Zeit dort TV ertragen mussten.

Zu viele Journalisten im Aussendienst. Hallo? Soll es wieder Peter Klein sein, der in Safariweste aus jedem Dorf der Welt berichtet, ohne jemals vorher von dem Thema gehört zu haben?

Mich freut, das es quasi eine TV-Steuer geben wird und das die Anmeldung/Abmeldung/Überprüfung zum Grossen Teil wegfällt.

Mich ärgert das zur Zeit ein PC als Rundfunkgerät gilt, obwohl ich damit IMMER noch nicht normal fernsehen könnte. Inzwischen haben die ÖR-Gegner ja erreicht, das die schon bezahlten Sendungen aus dem Web genommen werden müssen. (Das grottige T-Kom Fernsehpaket mal aussen vor). Weiterhin ärgert mich, das die ÖR teilweise ihr Geld verschleudern, man könnte in vielen Bereichen sparen und den nötigen Wettbewerb mit den Privaten könnte man bestimmt auf einige wichtige Bereicfhe einschränken.

Zu guter letzt, wenn ich mir überlege, wie viel ich bezahle, aber nicht nutze (diverse Sozialversicherungen, Kita - ach, alles was durch Mischkalkulation oder Gemeinschaftsprinzip organisiert ist), es kommt mir einfach nicht in den Sinn für die paar Euro fürs ÖR so ein Fass aufzumachen.

Gruß, DW.

darauf ist der hans aber noch nicht gekommen, sonst haette er nicht seinen abstrusen einwurf eingeworfen.

Hallo,

Allgemein gesprochen, kann natürlich auch öffentlich
rechtliches Fernsehen manipulieren, nämlich die
„Staatsmeinung“ unter das Volk bringen, wie wir leider aus
vielen Ländern wissen.

Nein, das wird nicht gehen, da es die Staatsmeinung nicht gibt. Bitte nicht verwechseln mit den Einparteiendiktaturen. Und nicht zuletzt sollte man wissen, dass die ÖR nicht nur aus ARD/ZDF bestehen.

hallo? MOD was los sein?
nur weil ein dummlicher off-topic einwand auf meinen beitrag abgeben wurde heisst das noch lange net das der eigentlich beitrag auch gesperrt wird.

es gibt keine öffentlich rechtlichen mehr

Mich freut, das es quasi eine TV-Steuer geben wird und das die
Anmeldung/Abmeldung/Überprüfung zum Grossen Teil wegfällt.

mich im grunde auch, allerdings stören mich 18 euro nicht so, weil man ja gut einnimmt.

es gibt aber haushalte, die rechnen mit jedem euro, weil sie von 18 euro eine person eine woche lang ernähren können/müssen.

es wird dieses geld quasi der wirtschaft entzogen und dem sogenannten öffentlichen rechtl…ehm…sorry…ich wollte sagen, dem öffentlich pflichtigen fernsehen zur verfügung gestellt.

das bedeutet auch, dass das, was also bis jetzt öffentlich rechtlich war, schlichtweg zum pay-tv wird, nicht mehr und nicht weniger.

Nein…
Der Auftrag dieser Sender ist ja, ohne wirtschaftliche Interessen und nur durch Gesetze kontrolliert senden zu können.
Die gegenwärtige Möglichkeit sich dem Beitrag zu entziehen indem man auf jeden direkt Zugang verzichtet*
(* es ist soweit ich weiss trotzdem legal, die ÖR sich bei Menschen anzusehen/anzuhören, die den Beitrag leisten…)
läuft eigentlich dem Zweck der Sache entgegen.
Besonders deshalb, weil gerade Leute aus der Unterschicht, die diese Dienstleistung eigentlich am Nötigsten hätten auf sie aus finanziellen Gründen verzichten.
Aus den Öffentlich-Rechtlichen Pay-TV zu machen würde den Sendungsauftrag komplett ad absurdum führen.
Es ist allerdings schon so, dass der Beitrag um ein Vielfaches höher ist als nötig,
da die Leistung das Nötige weit übersteigt.
Mein Vorschlag wäre ein Minimalbetrieb (EIN Fernsehsender + 2-5 Radiosender), der sich hauptsächlich auf politische Aufklärung und Bildung konzentriert. Zusätzliche Programminhalte müssen von der überwältigenden Mehrheit der Bürger genehmigt werden.

mfg
vume5

Hallo!

Zu guter letzt, wenn ich mir überlege, wie viel ich bezahle,
aber nicht nutze (diverse Sozialversicherungen, Kita - ach,
alles was durch Mischkalkulation oder Gemeinschaftsprinzip
organisiert ist), es kommt mir einfach nicht in den Sinn für
die paar Euro fürs ÖR so ein Fass aufzumachen.

Es geht den meisten Kritikern der ÖR vermutlich nicht primär ums Geld. 200 Eur im Jahr könnten sie allein durch die schlauere Wahl der Autoversicherung einsparen.

Meiner Ansicht nach geht es bei der ablehnenden Haltung vieler gegenüber den ÖR v.a. um die Methoden der GEZ. Diese Stasi-Spitzel-Abkassier-Aktionen haben dem Ansehen der ÖR und deren öffentlicher Finanzierung extrem geschadet.

Hinzu kommt, dass, wie ich zunächst unterstelle, eine wachsende Mehrheit der Deutschen sich nicht (mehr) für das Programm der ÖR interessiert, trotzdem aber dafür bezahlen soll.
So wird auch der Bildungsauftrag nicht erfüllt, denn diejenigen, welche die entsprechenden Sendungen sehen sollten, schalten sie ohnehin nicht ein. Das Geld sollte man lieber den Schulen zur Verfügung stellen, um eine Ganztagesbetreuung zu ermöglichen und so die Kinder von Straße und Playstation fern zu halten…

Deshalb meine ich, ist der Auftrag der ÖR einfach gescheitert. Wer diese Programme nach wie vor sehen möchte, kann ja im Rahmen eines individuellen Abrechnungssystems dafür bezahlen.

Eine vernünftige Rechtfertigung dafür, alle TV-Nutzer oder in Zukunft gar alle Haushalte pauschal für ein Angebot abzukassieren, dessen Nutzerzahl abnimmt und dessen Umgang mit den Budgets schlichtweg eine Katastrophe ist und das sich trotzdem zusätzlich noch über Werbung finanziert, sehe ich nicht.

Gruß,
M.

Hallo michael,

mich erinnert deine Frage an das Gerede und der neueren Haltung des Gesetzgebers um Hartz4.
Nehmt den Bürgern und deren Nachkommen,die keine Arbeit finden die finanzielle Existenzgrundlage,schafft eine bezahlbare und leicht zu erreichende Informationsquelle zur Meinungsbildung einfach ab.
Wer keine Leistung erbringen kann soll auch nicht von den Errungenschaften der Gesellschaft profitieren,basta.

Mit anderen Worten: Die Programminhalte der ÖR,bzw. die Programm-Entscheidungen der Macher, sind sooo schlecht, dass man deren Leistung keinem Bürger,keiner Bürgerin zumuten kann.Zumal sich weniger gut ausgebildeten Bürgern ja gar keine Alternativen eröffnen um so minderwertige Information von guter zu unterscheiden.
So sind doch eher privat organisierte Medien zu bevorzugen mit ihrer gefühlt privilegierten, gebildeten Leser-/Zuhörerschaft, deren es wie eh und je obliegt die Unterschichten mundgerecht mit dem nötigen Wissen zu versorgen.

Lieber Michael, du siehst, welche Brisanz deine Frage beinhaltet.

Gruß

Wader Hans

Hallo @all
HAb mir nicht alle Beiträge durchgelesen! Es gibt aber für alles ein für und wider ! Es aber immer übersehen, dass wir die „Privaten“ ?Kostenlosen? (lach mich tod) über unseren Konsum finanzieren.
Und die (Industrie) dann auch noch so des Volkes Meinug steuern.
Schau Euch doch mal die DailySoaps auf den Privaten an.
Jedes zweite Wort ist Shopping. Kann`s nicht mehr hören !

Gruss Icepik

Hallo Antworter,
vielen Dank für die lebhafte Diskussion. Das Studieren eurer Texte bestärkt mich in der Meinung, dass die ÖR Angebote für alle zugänglich sein sollten.
Wie gesagt, könnte man noch paar Millionen an Bürokratie einsparen, wenn die Gebühren vom Staat steuerfinanziert übernommen würden.
Auf private Programme kann ich verzichten. Wer einmal z.B. „Britt“ gesehen hat, weiß wovon ich rede.
Viele Grüße
Michael

Steven,

ich wünschte, Du hättest recht, aber so einfach ist das nun auch wieder nicht. Ja, wir leben nicht in einer Diktatur, um so genauer müssen wir prüfen, ob nicht ver- (oder ge-) liehene Macht missbraucht wird. Also muss das System, wie Medien genutzt werden, auch in Zeiten der Viel-Parteien-Demokratie immer auf den Prüfstand, ob es seine Arbeit relativ objektiv und mit Vielfalt leisten kann. Denn es gab und gibt immer wieder auch in unserer Zeit Manipulation der Information, wenngleich das durch die Vielfalt der Quellen, die uns heute zur Verfügung stehen, relativiert wird.

Wir brauchen dazu, wie ja allerorts ausreichend beschrieben, nicht nur nach Italien zu schauen, wo es natürlich auch in einer Vielparteiendemokratie jetzt sehr gefährlich wäre, wenn auch die ÖR von Berlusconi wie auch immer beeinflusst wären.

Auch bei uns in Deutschland gab es immer wieder „erfolgreiche“ Versuche, einseitige Informationspolitik zu betreiben. Nicht umsonst gibt es bis heute erbitterten Streit der Parteien bei der Besetzung der Rundfunkräte. Aber auch in der Praxis der ÖR kennen wir doch alle die Auswirkungen: Denken wir mal an Sendeverbote im BR (Dieter Hildebrandt) oder auch an den Hessischen Rundfunk der siebziger Jahre (das andere Lager). Vielfalt war da besonders dadurch gewährleistet, dass die Einflüsse von verschiedenen Seiten kamen, so zum Beispiel es verschiedene Länderregierungen gibt (Süden eher rechts der „Mitte“ und Norden eher links der „Mitte“, wie sich dann in den Landessendern und den politischen Magazinen im ARD zeigte: je nach Bundesland gab es da ganz deutliche politische Einfärbungen (manche werden ja abwechselnd von den verschiedenen Landessendern gestaltet). Das hat aber nichts mit Vielparteiendemokratie zu tun, sondern mit dem Förderalisums, der zufällig oder nicht eben unterschiedlichen Parteien in den Bundesländern die Macht verleiht. Stelle Dir nur mal kurz vor, wenn - demokratisch in einer Vielparteiendemokratie ordungsgemäß gewählt - das alles von einer Partei regiert würde (nicht undenkbar - wir haben den Gedanken daran aufgrund zunehmender Wechselwähler nur inzwischen verdrängt). Du würdest es mit Sicherheit an den Medien merken.

Es ist also nicht (nur) eine Frage der Vielparteiendemokratie sondern insbesondere der Machtverhältnisse auch in einer Demokratie und wie diese Macht kontrolliert wird! Denn „freie“ Wahlen sind nicht mehr ganz so frei, wenn die Wähler über die Jahre falsch/einseitig informiert werden.

Das gilt auch heute noch - auch angesichts des www (hier ist zwar in einer Demokratie unübersehbare Meinungsvielfalt, aber noch unübersehbarer/undurchsichtiger sind die Quellen und Mächte, die hinter diesen unzähligen Webseiten stehen).

Schönen Gruß

ikrausfly

Hallo songbird,

wenn man meinen „Einwurf“ auch gedanklich verarbeitet und nicht nur auf das schiere,entspannte Lesen und betrachten des Textes beschränkt,erkennt man, dass es einen frappierenden Zusammenhang mit dem aktuellen Thema gibt.

Ich gebe aber zu: Für langes Nachdenken fehlt hier oft die Zeit.Zu oft ändert sich das Tagesgeschehen,das darauf wartet kurz kommentiert zu werden.

Entspanntes Lesen und Betrachten eben.

Mit besten Grüßen aus dem Ruhrpott

Wader Hans