SOLVEX-Antidepressivum: hat jemand Erfahrung?

Hallo,

hat jemand Erfahrung mit dem Antidepressivum SOLVEX?

Trotz Recherche bei GOOGLE und dem ganzen Fachchinesisch verstehe ich trotzdem nicht ganz, wie sie wirken, was sie im Gehirn veranstalten und dgl.

Und kann mir mal jemand das hier:
http://www.solvex-info.de/login_form?came_from=http%…
bitte erklären?
Wieso darf ich, wenn ich den Mist schon schlucken soll, da nicht ran???

Was macht man beim Auftreten von Nebenwirkungen?
Hab mal gelesen, sie sollen sich nach „einiger Zeit“ geben - naja, fragt sich nur, was das für eine „Zeiteinheit“ ist …
Ich dachte immer, Nebenwirkungen seien ein Anlass zum Absetzen?

Danke für jede Aufklärung und jeden Tip.
mipiace

hi

vorweg ich bin KEIN Arzt o.ä.

hat jemand Erfahrung mit dem Antidepressivum SOLVEX?

die beste … oder eher verständlichste Erklärung die ich gefunden habe ist die hier:

http://www.netdoktor.de/medikamente/showpreparation…

Trotz Recherche bei GOOGLE und dem ganzen Fachchinesisch
verstehe ich trotzdem nicht ganz, wie sie wirken, was sie im
Gehirn veranstalten und dgl.

sie sorgen dafür dass ein Stoff der zur zeit bei dir wohl zu schnell abgebaut wird (Noradrenalin) länger im Blut bleibt

ausserdem wirken sie Stimmungsaufhellend

Und kann mir mal jemand das hier:
http://www.solvex-info.de/login_form?came_from=http%…
bitte erklären?
Wieso darf ich, wenn ich den Mist schon schlucken soll, da
nicht ran???

weil du auf eine info-seite für profis gegangen bist - die nur speziellen leuten (geschlossene Benutzergruppe) zur verfügung steht (also Händler o.ä.)

Was macht man beim Auftreten von Nebenwirkungen?

schauen ob du mit ihnen leben kannst oder ob sie dein Leben unerträglich machen (manchmal gibt es eine erstverschlechterung, was bei einer depressionnatürlich nicht ganz so easy ist) … wenn du nicht mit ihnen leben kannst solltest du aber deinen behandelnden Arzt fragen damit die mittelchen langsam abgesetzt oder auf ein anderes Mittel umgestiegen wird … schnelles Absetzen kann entzugserscheinungen nach sich ziehen

Hab mal gelesen, sie sollen sich nach „einiger Zeit“ geben -
naja, fragt sich nur, was das für eine „Zeiteinheit“ ist …

im schnitt 2 - 3 wochen hat dir dein Arzt das nicht gesagt ? Müsste aber auch im beipackzettel stehen

Ich dachte immer, Nebenwirkungen seien ein Anlass zum
Absetzen?

nur wenn sie unerträglich oder gesundheitsgefährdend sind

Grüßle Hexerl

Hi Mipiace,

Also wie ich das gesehen habe ist das Zeug ein selektiver Noradrenalin-
Wiederaufnahmehemmer. Noradrenalin ist genauso wie Dopamin oder Serotonin ein Hormon im Gehirn. Wenn der Stoffwechsel gestört ist kannst beispielsweise Hyperaktiv werden (zuviel Dopamin) oder das Gegenteil also antriebslos. Noradrenalin und Serotonin sind glaub mehr die ‚Glückshormone‘ von ihnen hängen aber auch trotzdem der Antrieb ab. Das genau zu unterteilen bringt es glaube ich auch nicht so recht da es „mehr oder weniger das Gleiche ist“.

Also wenn ich das richtig verstanden habe funktioniert das so im Gehirn:

Du hast zwei Synapsen (nein Quatsch du hast natürlich viel mehr :o)

a------b

auf jedenfall wird jetzt Noradrenalin von Synapse A nach B verfrachtet,
->
a-o----b

das klebt dann, anstelle später wieder zurückverfrachtet zu werden, an der Synapse B fest… (das ist blöd, jetzt kann A kein Noradrenalin mehr ausschütten)

a-----ob

Und dieser besagte ‚selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer‘ verhindert das. (auf irgendeine chemische Art und Weise - der lagert sich dann bestimmt am Noradrenalin oder an der Synapse an…)

Selektiv weil er für Noradrenalin zuständig ist, und Wiederaufnahmehemmer weil er die Wiederaufnahme (also das Festkleben) an Synapse B verhindert.

Erfahrungen habe ich persönlich nur mit ‚selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmern‘ (sollten fast gleich sein), wobei man sagen muss das diese Präparate ziemlich modern sind, und daher auch relativ gut verträglich. Ich persönlich habe so gut wie keine Nebenwirkungen bemerkt. Das Einzigste was ich weiss was öfters auftritt ist:

-ein leicht trockner Mund
-wirklich nur leichte „Magen-Darm-Probleme“
-eventuell Gewichtszunahme (ist aber von einem Depressiven zum Anderen verschieden - man muss ja sagen, Depressive leiden ja meist an Appetitlosigkeit und nehmen dann halt beim Abklingen der Symptome zu)

Ich hoffe ich konnte helfen.
mfg
Matze

Hallo,
nur zum Wirkmechanismus in Form einer Analogie. Stell’ Dir einen Wassereimer mit steuerbaren Zufluß, Rückfluß und Abfluß vor. Mit diesen drei Parametern läßt sich der Füllstand des Eimers kontrollieren. Das Wasser ist Dein Noradrenalin, der selektive Noradrenalinwiederaufnahmehemmer verengt den Rückfluß. Resultat mehr Wasser/wirksames Noradrenalin. An sich eine Light-Variante von Koks :wink:. Amphetamine wirken z.B. über den Zufluß, die früher üblichen MAO-Hemmer über den Abfluß (in allen Bsp. werden neben dem Noradrenalin auch andere Botenstoffe beeinflußt).

Gruss
Enno

Hallo,

zur Frage, warum dun nicht an die Infos gekommen bist: Eine eigenartige Gesetzesgrundlage, die momentan in Auflösung begriffen ist, bestimmt momentan noch, dass Infos zu repeztpflichtigen Arzneimitteln nicht frei verfügbar sein dürfen. Begründet wird dies damit, dass sonst die Gefahr bestehen würde, dass hiermit Werbung gegenüber Endanwendern getrieben werden könnte.

Gerade vor einigen Wochen gab es aber ein erstes höchstrichterliches Urteil zum Thema, wo einem Hersteller das Recht zugesprochen worden ist, Beipackzettel als PDF auf seiner Webseite anzubieten, weil das Recht der Patienten auf Information vorgehe. Tippe mal darauf, dass jetzt auch andere Hersteller nachziehen werden.

Ansonsten ist die Sache mit den Nebenwirkungen von modernen Antidepressiva in vielen Fällen eher ein Problem der krankheitsbedingt anderen Wahrnehmung der Patienten (so ein befreundeter Psychiater). Natürlich gibt es sie, aber es handelt sich hierbei normalerweise um minimale Beeinträchtigungen in den ersten Tagen/Wochen, die in keinerlei Verhältnis zum Nutzen stehen und daher nicht zum Absetzen des Medikamentes führen sollten.

Unser Freund sagt immer:„Da muss man leider ggf. durch, so schwer es auch für die Leute ist, aber wenn sie es schaffen, dann erkennen sie ganz schnell, wie gut diese Präparate ihnen helfen.“ Leider ist es aber krankheitsbedingt eben wohl oft so, dass die Kraft zur Überwindung dieser Phase fehlt, und es ist ja wohl auch häufiger so, dass man zunächst das perfekte Mittel für den konkreten Fall finden muss, und es dann einige Wochen Trial-and-Error gibt, die natürlich für den ohnehin schon angeschlagenen Patienten eine zusätzliche Belastung darstellen. Nur stellt sich eben die Frage einer Alternative.

Unser Freund sagt aber auch, dass er jedem nur Mut machen kann, diese Zeit durchzustehen, denn wenn die Einstellung erst einmal stimmt, sei mit modernen Medikamenten eine Therapie in beinahe allen Fällen überaus erfolgreich, und es hätten ihm schon viele Patienten dann gesagt, dass sie mit diesem Erfolg niemals gerechnet hätten und sie während der Phase des Ausprobierens eben auch oft an der Grenze zum Abbruch gewesen wären.

Also macht es wohl Sinn allen Mut zusammen zunehmen, einige Tage mit einem trockenen Hals oder anderen kleineren Unbequmlichkeiten zu leben, dafür aber dann hinterher wieder ein ganz anderes Leben führen zu können.

Gruß vom Wiz

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

-eventuell Gewichtszunahme

bei der Noradrenalin-Wirkschiene ? An sich müßte der Körper in einen sanften und belebenden Dauerstreßzustand versetzt werden, der z.B. auch die Fettverbrennung fördert. Schlafstörungen wären in der Anfangszeit sicher naheliegend.

Gruss
Enno

Na, so ist es dann doch nicht…
Hi,

zur Frage, warum dun nicht an die Infos gekommen bist: Eine
eigenartige Gesetzesgrundlage, die momentan in Auflösung
begriffen ist,

das ist deine persönliche Einstellung das die in Auflösung ist, oder?

bestimmt momentan noch, dass Infos zu
repeztpflichtigen Arzneimitteln nicht frei verfügbar sein
dürfen.

BTW kommt man auch an Infos zu Verschreibungsfreien nicht wirklich ran. Ich will ja keinen „Kinder- oder Werbetext“ lesen sondern medizinische Infos.

Ansonsten ist die Sache mit den Nebenwirkungen von modernen
Antidepressiva in vielen Fällen eher ein Problem der
krankheitsbedingt anderen Wahrnehmung der Patienten (so ein
befreundeter Psychiater). Natürlich gibt es sie, aber es
handelt sich hierbei normalerweise um minimale
Beeinträchtigungen in den ersten Tagen/Wochen, die in
keinerlei Verhältnis zum Nutzen stehen und daher nicht zum
Absetzen des Medikamentes führen sollten.

Das ist IMHO nicht sehr differenziert von dir und deinem Kumpel bewertet. Über die unterschiedliche Wahrnehmung von Ärzten und Patienten gabs hier erst kürzlich einen langen Threat zwischen Natascha und Oliver.
Es reicht nicht „mal eben so“ die zwei, drei Medikamente kurz auszuprobieren und die Nebenwirkungen „halt zu akzeptieren“. Es geht hier nicht um Kopfschmerzen wo man kurz ASS/Paracetamol/Iboprofen durchtestet und gegen die Magenproblem ein Glas Wasser mehr trinkt.

Ich habe über viele Wochen mehrere Medikamente (auch die ganz neuen, modernen, „ganz tollen“) gewissenhaft ausprobiert. Aber außer einer tierischen Gewichtszunahme, die das Problem dann noch weiter verschlimmert hat (=Teufelskreis) stellte sich so gut wie keine positive Wirkung ein.
So einfach ist die Psyche halt nicht, dass sich alles Biochemisch erklären lässt.

Unser Freund sagt immer:„Da muss man leider ggf. durch, so
schwer es auch für die Leute ist, aber wenn sie es schaffen,
dann erkennen sie ganz schnell, wie gut diese Präparate ihnen
helfen.“

Ist dein Kumpel Arzt oder Pharmavertreter?

denn wenn die Einstellung erst
einmal stimmt, sei mit modernen Medikamenten eine Therapie in
beinahe allen Fällen überaus erfolgreich

Wer repräsentiert denn die „beinahe allen Fälle“? Die Patienten deines Kumpels? Patienten die in einer Klinik in Behandlung sind? Die sich zuhause behandeln lassen?

Also macht es wohl Sinn allen Mut zusammen zunehmen, einige
Tage mit einem trockenen Hals oder anderen kleineren
Unbequmlichkeiten zu leben, dafür aber dann hinterher wieder
ein ganz anderes Leben führen zu können.

Ich denke mal nicht, dass du dich lustig machen wolltest. Aber dieser Absatz ist echt Quatsch und passt zu dem posting von neulich, dass Gesunde Depressive aus verschiedenen Gründen echt KEIN STÜCK verstehen.

Viele Grüße,
J~

Nebenwirkungen und Durchhalteparolen
Hallo,

Also macht es wohl Sinn allen Mut zusammen zunehmen, einige
Tage mit einem trockenen Hals oder anderen kleineren
Unbequmlichkeiten zu leben, dafür aber dann hinterher wieder
ein ganz anderes Leben führen zu können.

Oh weh, wenn es denn nur mal ein trockener Hals wäre :frowning:(

Unter Seroxat, einem SSRI, hatte ich nonstop ein ständig flimmerndes Bild vor Augen. An Autofahren war nicht zu denken, an Bildschirmarbeit auch nicht. Das hat sich auch nach 4 (!) Wochen nicht gegeben, so dass ich es dann abgesetzt habe.

Unter Sepram/Citalopram hatte ich Morbus Crohn-Schübe bekommen, die ohne Sepram, wie sagt man da, „schliefen“.
Und wer weiß, was Crohn-Schübe sind, der weiß auch, was man da durchmacht!

Also wegen ein bisserl Bauchgrummeln oder trockenem Hals würde ich ja nichts absetzen. Aber wenn einem dauerschlecht ist, dauerschwindelig, einem die Extremitäten einschlafen, man nonstop ein allg. Schwäche- und Krankheitsgefühl auf die Tabletten bekommt, wie soll man da „durchhalten“?

mipiace

Gruß vom Wiz

Gruß vom Wiz

Hallo,

hat jemand Erfahrung mit dem Antidepressivum SOLVEX?

Trotz Recherche bei GOOGLE und dem ganzen Fachchinesisch
verstehe ich trotzdem nicht ganz, wie sie wirken, was sie im
Gehirn veranstalten und dgl.

Und kann mir mal jemand das hier:
http://www.solvex-info.de/login_form?came_from=http%…
bitte erklären?
Wieso darf ich, wenn ich den Mist schon schlucken soll, da
nicht ran???

Was macht man beim Auftreten von Nebenwirkungen?
Hab mal gelesen, sie sollen sich nach „einiger Zeit“ geben -
naja, fragt sich nur, was das für eine „Zeiteinheit“ ist …
Ich dachte immer, Nebenwirkungen seien ein Anlass zum
Absetzen?

Danke für jede Aufklärung und jeden Tip.
mipiace

WAS??? Dauerstresszustand???
Hallo,

bei der Noradrenalin-Wirkschiene ? An sich müßte der Körper in
einen sanften und belebenden Dauerstreßzustand versetzt
werden, der z.B. auch die Fettverbrennung fördert.
Schlafstörungen wären in der Anfangszeit sicher naheliegend.

Ich bin entsetzt!!!
„Dauerstresszustand“?

Ich bin wahrlich „gestresst“ genug durch meine vielen psych. „Baustellen“ und wollte eigentlich innerlich endlich mal zur Ruhe kommen, zu einer Art „Gleichgewicht“.
Das ist das eine.

Zum anderen brauch ich freilich was, damit ich meinen Alltag geregelt bekomme, denn Alltagstätigkeiten laufen nur noch im Zeitlupentempo ab und ein Brot zu schmieren, ist eine Staatsaktion, die unheimlich kräfteraubend ist. Viele Sachen bleiben so liegen, weil ich sie nicht schaffe. Also bräuchte man was antriebssteigerndes, aber bitte nicht, dass ich nachts nicht schlafen kann.

Und Schlaftabletten nehme ich definitiv nicht, lieber pfeif ich auf das SOLVEX komplett. Denn zumindest im Schlaf komm ich innerlich noch zur Ruhe, denn schlafen tu ich wie ein Stein.

Also irgendwie mutet mir das Ganze ziemlich paradox an … antriebssteigernd und dann „Dauerstresszustand“???

mipiace

Gruss
Enno

Keine Panik
Hallo,
Noradrenalin belebt einfach. Das hat nichts mit negativ empfundenen Dauerstreß zu tun. Antriebssteigernd sollte es sein und Schlafstörungen halte ich zwar für prinzipiell möglich aber wie häufig die bei diesem Medikament auftreten, kann Dir nur ein damit vertrauter Mediziner sagen.

Gruss
Enno

Hallo mipiace,

hat jemand Erfahrung mit dem Antidepressivum SOLVEX?

Ich nicht, ich nehme was anderes, ebenfalls „antriebssteigernd“.

Trotz Recherche bei GOOGLE und dem ganzen Fachchinesisch
verstehe ich trotzdem nicht ganz, wie sie wirken, was sie im
Gehirn veranstalten und dgl.

Ist das für Dich so wichtig?
Kennst Du den Wirkmechanismus einer Kopfschmerztablette?
Nimmst Du sie deswegen nicht?

Wieso darf ich, wenn ich den Mist schon schlucken soll, da
nicht ran???

Du bekommst doch mit den Pillen einen Beipackzettel, auf dem das für Patienten relevante steht.

Was macht man beim Auftreten von Nebenwirkungen?
Hab mal gelesen, sie sollen sich nach „einiger Zeit“ geben -
naja, fragt sich nur, was das für eine „Zeiteinheit“ ist …
Ich dachte immer, Nebenwirkungen seien ein Anlass zum
Absetzen?

Wenn Du Dir von vornerein sagst, daß Du die und die Nebenwirkung bekommst, dann wirst Du sie auch bekommen.
Viele Nebenwirkungen lassen bei Antidepressiva tatsächlich nach kurzer Zeit nach, ich finde, Du solltest erstmal abwarten, was da alles auf Dich zukommt.
Bei meinem Antidepressivum ist die Liste der Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel so lange, daß Du am Ende angekommen nicht mehr weißt, was Du alles gelesen hast. Keine dieser Nebenwirkungen macht sich so stark bemerkbar, daß es für mich störend wäre. Der Nutzen überwiegt eindeutig.
Sollte eine Nebenwirkung bei Dir so heftig eintreten, daß es für Dich störend ist, dann gehst Du zu Deinem Arzt und läßt Dich auf ein anderes Mittel umstellen. Das habe ich am Anfang auch so gemacht, nachdem das erste Mittel, welches der Arzt verschrieb eine solche Übelkeit hervorrief, daß ich nichts mehr essen konnte.

Zur Antriebssteigerung: Bei mir wirkt die Antriebssteigerung in der Weise, daß ich mich aufraffen kann etwas zu tun, und daß ich mich auf diese Sache soweit konzentrieren kann, daß ich sie auch zu Ende führen kann. Ich „springe“ nicht mehr so extrem zwischen meinen einzelnen Aufgaben hin und her. Insofern werden meine Aktivitäten konzentrierter und zielgerichteter.

Übrigens: Solltest Du so wenig Vertrauen zu Deinem Arzt haben, daß Du das Gefühl hast, er verschreibt Dir irgendeinen Mist, dann wäre vielleicht ein Wechsel des Arztes angesagt. Vielleicht indest Du einen, der Dir das verschreibt, was Du für richtig hältst…

So, das soll es erstmal gewesen sein.

Viele Grüße
HylTox

zur Frage, warum dun nicht an die Infos gekommen bist: Eine
eigenartige Gesetzesgrundlage, die momentan in Auflösung
begriffen ist,

das ist deine persönliche Einstellung das die in Auflösung
ist, oder?

Nein, als Jurist verfolgt man durchaus auch mal die Rechtsentwicklung in Bereichen, die mit den eigenen beruflichen Bedürfnissen zwar nicht so wahnsinnig viel zu tun haben, die man aber ganz allgemein interessant und wichtig findet. Und da diese Sache sogar den Bereich des Wettbewerbsrechts betrifft, den ich durchaus auf der Interessenliste habe, finde ich das Thema sogar sehr spannend und habe die Urteilsrezensionen dementsprechend gelesen und verfolgt. Daher weiß ich, dass ich zumindest mit dieser Meinung nicht allein da stehe. Zufällig hörte ich neulich zudem einen Vortrag zu aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen, wo zum Thema Kostensenkung ebenfalls der Bereich der teuren momentan noch bestehenden Abgabevorschriften kurz angetippt wurde, und auch der Referent meinte, dass hier Liberalisierung sowohl vor dem Hintergrund der Kostensenkung als auch der EU-Harmonisierung zu erwarten stehe.

BTW kommt man auch an Infos zu Verschreibungsfreien nicht
wirklich ran. Ich will ja keinen „Kinder- oder Werbetext“
lesen sondern medizinische Infos.

Zu Verschreibungsfreien habe ich deshalb nichts gesagt, weil sich das genannten Urteil AFAIR nur auf rezeptpflichtige Arzneimittel bezog. Hier würde dann aber ein Erst-Recht-Schluss gelten. D.h. wenn die Liberalisierung bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln sich jetzt Bahn brechen sollte, wird sie es bei nur apothekenpflichtigen Medikamenten erst recht.

Ansonsten ist die Sache mit den Nebenwirkungen von modernen
Antidepressiva in vielen Fällen eher ein Problem der
krankheitsbedingt anderen Wahrnehmung der Patienten (so ein
befreundeter Psychiater). Natürlich gibt es sie, aber es
handelt sich hierbei normalerweise um minimale
Beeinträchtigungen in den ersten Tagen/Wochen, die in
keinerlei Verhältnis zum Nutzen stehen und daher nicht zum
Absetzen des Medikamentes führen sollten.

Das ist IMHO nicht sehr differenziert von dir und deinem
Kumpel bewertet. Über die unterschiedliche Wahrnehmung von
Ärzten und Patienten gabs hier erst kürzlich einen langen
Threat zwischen Natascha und Oliver.
Es reicht nicht „mal eben so“ die zwei, drei Medikamente kurz
auszuprobieren und die Nebenwirkungen „halt zu akzeptieren“.

Sorry, aber ich will (und kann als Nichtmediziner/Nichtpharmakologe) hier keine wissenschaftliche Abhandlung in allen Details solcher Phasen des Ausprobierens/Testens abliefern. Selbstverständlich ist es nicht damit getan einfach nur mal so das eine und dann das andere Medikament auszuprobieren. Natürlich gehört eine ganze Portion Fachwissen und Erfahrung dazu zunächst einmal überhaupt potentiell geeignete Medikamente zu bestimmen, und natürlich muss man immer Chancen und Risiken abwägen, und Nebenwirkungen sehr differenziert betrachten. Selbstverständlich gibt es Nebenwirkungen die nicht akzeptabel sind, und die sofort zu einem Absetzen des Medikaments führen werden, aber gerade bei der Behandlung von Depressionen scheint es wohl (so laienhaft das widergegeben, was ich aus den Erzählungen des Bekannten entnommen habe) regelmäßig so zu sein, dass die Patienten aufgrund ihrer Erkrankung schon geringste Nebenwirkungen, oder in dieser Phase des Ausprobierens durchaus erwartete Unter-/Überregulierungen vorschnell zum Anlass nehmen, ein an sich geeigetes Medikament abzusetzen. Und dies ist wohl um so bedauerlicher, weil sich eben viele dieser Probleme nach wenigen Tagen/Wochen sogar geben.

Und selbstverständlich gibt es auch die Fälle, in denen man leider keine geeigneten Medikamente findet, aber dies kann ja wohl nicht die Begründung dafür sein, es erst gar nicht auszuprobieren. Es gibt eben x-Möglichkeiten und die Chance beim ersten Mal den großen Treffer zu landen steht eben bei 1/x. Und wer nicht bereit ist diese nacheinander auszuprobieren, der kann eben nur auf das große Glück hoffen, dass sein Arzt gleich beim ersten Mal den großen Treffer landet, die Dosierung auch gleich perfekt trifft, und glücklicherweise keine Probleme bei der Einnahme auftreten. Mir wäre es jedenfalls bei einer so schweren und das Leben so bestimmenden Krankheit wie einer Depression wert, zunächst einmal alles zu versuchen.

Gruß vom Wiz

Unter Seroxat, einem SSRI, hatte ich nonstop ein ständig
flimmerndes Bild vor Augen. An Autofahren war nicht zu denken,
an Bildschirmarbeit auch nicht. Das hat sich auch nach 4 (!)
Wochen nicht gegeben, so dass ich es dann abgesetzt habe.

Natürlich sind solche Nebenwirkungen nicht hinnehmbar, zumal wenn sie sich auch nach vier Wochen noch nicht gegeben haben.

Unter Sepram/Citalopram hatte ich Morbus Crohn-Schübe
bekommen, die ohne Sepram, wie sagt man da, „schliefen“.
Und wer weiß, was Crohn-Schübe sind, der weiß auch, was man da
durchmacht!

Auch hier selbstverständlich Zustimmung.

Also wegen ein bisserl Bauchgrummeln oder trockenem Hals
würde ich ja nichts absetzen. Aber wenn einem dauerschlecht
ist, dauerschwindelig, einem die Extremitäten einschlafen, man
nonstop ein allg. Schwäche- und Krankheitsgefühl auf die
Tabletten bekommt, wie soll man da „durchhalten“?

Die Grenzen sind da natürlich fließend, was man noch ertragen kann, und was nicht. Was ich nur weitergeben wollte - um Mut zu machen - war, dass ich aus den Berichten unseres Bekannten entnommen habe, dass (und auch dies ist gar nicht böse gemeint, sondern soll die Geschichte rein sachlich erklären) es wohl gerade bei Patienten mit Depressionen eben durch diese Erkrankung einen einerseits deutlich herabgesetzten Durchhaltewillen gibt, und offenbar wohl auch die Empfindlichkeit gegenüber einerseits eher zu vernachlässigenden Nebenwirkungen und andererseits zu erwartenden Unter-/Überregulierungseffekten in der Testphase einzelner ansonsten durchaus geeigneter Medikamente kommt. Und dies führt dann wohl eben nicht ganz selten dazu, dass Betroffene leider nicht mehr erleben wie gut ihnen ein bestimmtes Medikament helfen würde, weil sie vorher leider aufgeben. Verständlich ist dieses Aufgeben durchaus vor dem Hintergrund der Krankheit, aber objektiv betrachtet sind es wohl in vielen Fällen doch eher Kleinigkeiten, bei denen jemand mit einer anderen schweren Krankheit nie auch nur einen Gedanken an ein Aufgeben des Therapieversuchs denken würde. Eine ganz andere Sache sind da natürlich Dinge wie du sie genannt hast. Solche Nebenwirkungen kann man selbstverständlich nicht ignorieren und da wären Durchhalteparolen fehl am Platz. Wobei ich das Wort Durchhalteparolen auch gar nicht mag und vollkommen falsch für solche Situationen finde. Es geht hier doch eher darum, dass man weiß, dass die Behandlung einer schweren Krankheit kompliziert ist, und die Chancen ohne Startschwierigkeiten gleich die perfekte Behandlung zu finden, minimal sind. Dies, so schwer es auch sein mag, zu akzeptieren hat ja nichts mit einem stumpfen Geschehen lassen ohne Aussicht auf Erfolg zu tun.

Gruß vom Wiz

Noradrenalin

Hallo,
Noradrenalin belebt einfach. Das hat nichts mit negativ
empfundenen Dauerstreß zu tun. Antriebssteigernd sollte es
sein und Schlafstörungen halte ich zwar für prinzipiell
möglich aber wie häufig die bei diesem Medikament auftreten,
kann Dir nur ein damit vertrauter Mediziner sagen.

Naja, ich verbinde mit Noradrenalin/Adrenalin aber keine schönen Sachen :wink:
Ist nicht in den Zahnarztspritzen ein Adrenalinabkömmling drin?
Auf den man (ich) so schön Herzrasen bekommt?
Klasse :frowning:

Und sind nicht die berühmten Adrenalinspiegel, die man bei sonstwelchen Kicks oder bei Panikattacken findet, nicht eher negativ zu sehen?

Apropos: ich hab immer wieder mal Panikattacken, sprich, rein vom Stoffwechsel her ist da doch eh ein „Zuviel“ an Adrenalin da - und das dann noch „aufstocken“ mit Tabletten?

So denke ich mir als Laie das halt.
Was sagen Fachmänner dazu?

danke
mipiace

Hi,

in Betäubungsspritzen ist IMHO manchmal Adrenalin direkt drin. Das Zeug soll man auch nicht bekommen, wenn man, hmm SSRIs(?) bekommt. Das hatte ich damals meinem Zahnarzt gesagt, da nahm er eine Spritze ohne Adrenalin. War kein Problem.

Und sind nicht die berühmten Adrenalinspiegel, die man bei
sonstwelchen Kicks oder bei Panikattacken findet, nicht eher
negativ zu sehen?

Also wenn ich eine total geile Frau sehe bekomme ich auch einen Adrenalinkick. Prinzipiell ist das also nichts per se negatives.

Grüße,
J~

Hi,

Daher weiß ich, dass ich zumindest mit dieser
Meinung nicht allein da stehe

das ist schön. Vielleicht darf ich dann in Zukunft selbst entscheiden was ich wissen will ohne mich bevormunden zu lassen :smile:

Bereich der teuren momentan noch bestehenden
Abgabevorschriften kurz angetippt wurde, und auch der Referent
meinte, dass hier Liberalisierung sowohl vor dem Hintergrund
der Kostensenkung als auch der EU-Harmonisierung zu erwarten
stehe.

Liberalisierter Verkauf von Medikamenten oder was meinst du hier? Wäre ja nicht schlecht.

Selbstverständlich ist es
nicht damit getan einfach nur mal so das eine und dann das
andere Medikament auszuprobieren. Natürlich gehört eine ganze
Portion Fachwissen und Erfahrung dazu zunächst einmal
überhaupt potentiell geeignete Medikamente zu bestimmen,

Natürlich, aber du stellst es so dar, als ob man „gut, natürlich zum guten Fachmann“ gehen müsste, kurz dies und das ausprobieren und fertig ist die Wurst.
Und das stimmt eben nicht! Meine Ärzte waren KEINE Laien und TROTZDEM gehts nicht so einfach wie du sagst.
Genau das ist nämlich das Denken vieler die keine Ahnung haben. Sorry, kein Vorwurf. Aber über das Unverständnis (gar nicht mal böswillig!!) das über psychische Krankheiten herrscht ging der Monsterthreat neulich auch…

geringste Nebenwirkungen, oder in dieser Phase des
Ausprobierens durchaus erwartete Unter-/Überregulierungen
vorschnell zum Anlass nehmen, ein an sich geeigetes Medikament
abzusetzen.

Du musst aber auch akzeptieren, dass hier andere Voraussetzungen herrschen als in deinen Bürosessel. Wenn jemand schwere Brandverletzungen am gebrochenen Bein hat kannst du seine Entscheidung keinen Gips zu wollen nicht so einfach abtun OBWOHL das zweifelsohne seinen Bruch heilen würde.

Und selbstverständlich gibt es auch die Fälle, in denen man
leider keine geeigneten Medikamente findet, aber dies kann ja
wohl nicht die Begründung dafür sein, es erst gar nicht
auszuprobieren.

Da gebe ich dir natürlich recht.

Es gibt eben x-Möglichkeiten und die Chance
beim ersten Mal den großen Treffer zu landen steht eben bei
1/x.

Nur für x€L . Wenn es gar keine Lösung gibt dauert es nämlich ewig. Im übrigen kann Medikamenteneinnahme heute auch ein finanzielles Problem darstellen. An den ganzen „Versuchsmedikamenten“ darf sich der Patient nämlich schön beteiligen.

Grüße,
J~

Hallo,

Ist nicht in den Zahnarztspritzen ein Adrenalinabkömmling drin?

in einigen schon. So negativ habe ich Adrenalin bisher noch gar nicht wahrgenommen :wink:.

Auf den man (ich) so schön Herzrasen bekommt?

Das ist eine Frage der Dosis. Ein Psychopharmaka was Dir permanent solche Probleme bereiten würde, wäre natürlich völlig unakzeptabel.
Ich bin zwar gut vertraut mit der Zweckentfremdung von Medis :wink: aber zu den Panickattacken müßte sich ein Fachkundiger auslassen.

Gruss
Enno