Sommer- bzw. Wintersonnenwende

Hier ein Text über einen sog. Heliotropen zur Anzeige der Sommer- bzw. Wintersonnenwende, erst das englische Original und dann meinen Übersetzung. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das technisch richtig verstanden habe.

Any person that is curious, and enjoys the advantage of a good horizon, might, with little trouble, make two heliotropes; the one for the winter, the other for the summer solstice: and these two erections might be constructed with very little expense: for two pieces of timber frame-work, about ten or twelve feet high, and four feet broad at the base, and close lined with plank, would answer the purpose.

Jeder interessierte Mensch, der das Vergnügen hat, auf einen Horizont zu blicken, kann sich ohne große Mühe zwei Heliotropen bauen, einen für die Winter- und einen für die Sommersonnenwende. Die beiden Konstruktionen verursachen kaum Kosten, denn zwei 10-12 Fuß hohe und an der Basis 4 Fuß breite Holzrahmen, die mit Brettern besetzt werden, reichen völlig aus.

The erection for the former should, if possible, be placed within sight of some window in the common sitting parlour; because men, at that dead season of the year, are usually within doors at the close of the day; while that for the latter might be fixed for any given spot in the garden or outlet: whence the owner might contemplate, in a fine summer’s evening, the utmost extent that the sun makes to the northward at the season of the longest days. Now nothing would be necessary but to place these two objects with so much exactness, that the. westerly limb of the sun, at setting, might but just clear the winter heliotrope to the west of it on the shortest day; and that the whole disc of the sun, at the longest day, might exactly at setting also clear the summer heliotrope to the north of it.

Die Konstruktion für die Wintersonnenwende sollte möglichst von einem Fenster im Salon aus zu beobachten sein, denn man hält sich zur kalten Jahreszeit am Ende des Tages für gewöhnlich im Hause auf. Die für die Sommersonnenwende kann im Garten oder auf den Feldern an einem Platz angebracht werden, der geeignet ist, an einem schönen Sommerabend über die größten Bogen nachzusinnen, den die Sonne am längsten Tag beschreibt. Nun braucht es nicht mehr, als die beiden Objekte so zu platzieren, dass die Sonne am kürzesten Tag beim Untergang westlich vom Winterheliotropen und die ganze Sonnenscheibe am längsten Tag nördlich vom Sommerheliotropen erscheint.

By this simple expedient it would soon appear that there is no such thing, strictly speaking, as a solstice; for, from the shortest day, the owner would, every clear evening, see the disc advancing, at it’s setting, to the westward of the object; and, from the longest day, observe the sun retiring backwards every evening at it’s setting, towards the object westward, till, in a few nights, it would set quite behind it, and so by degrees to the west of it: for when the sun comes near the summer solstice, the whole disc of it would at first set behind the object; after a time the northern limb would first appear, and so every night gradually more, till at length the whole diameter would set northward of it for about three nights; but on the middle night of the three, sensibly more remote than the former or following. When beginning it’s recess from the summer tropic, it would continue more and more to be hidden every night, till at length it would descend quite behind the object again; and so nightly more and more to the westward.

Mit diesem einfachen Mittel würde schnell deutlich, dass es genaugenommen keine Sonnenwende gibt, denn nach dem kürzesten Tag würde man an jedem klaren Abend sehen, wie der Untergang der Sonnenscheibe nach Westen vorwärts verläuft, während man nach dem längsten Tag jeden Abend sehen könnte, wie der Untergang der Sonnenscheibe rückwärts verläuft, bis er genau hinter dem Objekt stattfindet. Kommt die Sonne in die Nähe der Sommersonnenwende, würde die ganze Scheibe hinter dem Objekt untergehen. Nach einigen Tagen würde der linke Rand erscheinen und daraufhin immer mehr von der Scheibe, bis sie mit ihrem ganzen Durchmesser für etwa drei Abende nördlich des Objektes untergehen würde, dabei am mittleren der drei Abende mit einem merklich größeren Sprung als am vorhergehenden oder darauffolgenden Abend. (Hier weiß ich gar nicht mehr weiter!!!)

Deepl sagt:
Jeder, der neugierig ist und den Vorteil eines guten Horizonts genießt, könnte mit wenig Mühe zwei Heliotropen bauen, den einen für den Winter, den anderen für die Sommersonnenwende, und diese beiden Errichtungen könnten mit sehr geringem Aufwand errichtet werden: für zwei Stücke Holzrahmenwerk, etwa zehn oder zwölf Fuß hoch und vier Fuß breit an der Basis und mit Brettern verkleidet, würde der Zweck erfüllt.

Die erste sollte möglichst in Sichtweite eines Fensters im gemeinsamen Sitzungssaal aufgestellt werden, da sich die Menschen zu dieser toten Jahreszeit am Ende des Tages gewöhnlich innerhalb von Türen aufhalten, während die zweite an einer beliebigen Stelle im Garten oder an einer Steckdose aufgestellt werden könnte, von wo aus der Besitzer an einem schönen Sommerabend das größte Ausmaß der Sonneneinstrahlung nach Norden zur Jahreszeit der längsten Tage in Betracht ziehen könnte. Nun wäre nichts anderes nötig, als diese beiden Objekte so genau zu platzieren, dass der westliche Sonnenrand bei Sonnenuntergang das Winterheliotrop westlich davon am kürzesten Tag gerade noch freimachen könnte; und dass die ganze Sonnenscheibe am längsten Tag genau bei Sonnenuntergang auch das Sommerheliotrop nördlich davon freimachen könnte.
Mit diesem einfachen Mittel scheint es bald den Anschein zu erwecken, als gäbe es streng genommen keine Sonnenwende; denn vom kürzesten Tag an würde der Besitzer an jedem klaren Abend die Scheibe bei ihrem Untergang in Richtung Westen des Objekts vorrücken sehen; und vom längsten Tag an würde er beobachten, wie sich die Sonne jeden Abend bei ihrem Untergang rückwärts in Richtung Westen des Objekts zurückzieht, bis sie in ein paar Nächten ganz hinter ihm untergeht, und zwar gradweise westlich von ihm: denn wenn die Sonne sich der Sommersonnenwende nähert, würde die ganze Scheibe zunächst hinter dem Objekt untergehen; nach einiger Zeit würde zuerst der nördliche Schenkel erscheinen, und so jede Nacht allmählich mehr, bis schließlich der ganze Durchmesser für etwa drei Nächte nördlich davon untergehen würde; aber in der mittleren Nacht der drei, deutlich weiter entfernt als der erstere oder der folgende. Wenn er vom Sommertropik aus in die Vertiefung eintrat, wurde er jede Nacht mehr und mehr verborgen, bis er schließlich wieder ganz hinter das Objekt zurückfiel; und so ging er jede Nacht mehr und mehr nach Westen.

Hallo Niklas,

Du glaubst aber hoffentlich nicht im Ernst, das, was Du hier reinkopiert hast, wäre eine Übersetzung?

Dieses Dings zum Beispiel

hätte Google Translate auch nicht viel schlimmer zusammenmurksen können, und es bestätigt ganz schlicht: Es gibt keine, in Worten keine maschinengestützte Übersetzung, die brauchbar ist, wenn der Anwender nicht Quell- und Zielsprache sehr gut beherrscht.

Wie viel musst Du denn noch abnehmen, bis Du Dich innerhalb einer Tür aufhalten kannst?

Schöne Grüße

MM

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Jo, wobei auch die ursprüngliche Übersetzung ziemlich hölzern ist.

Es hat ne Weile gedauert, bis ich begriffen habe, daß der englische Text ein Brief an Daines Barrington ist. Der lebte von 1727/28 bis 1800, daher ist dieses Englisch schon etwas antiquiert.

„common sitting parlour“ wurde oben als Salon übersetzt, jetzt als Sitzungssaal. Aber eigentlich ist heute damit wohl eher das Wohnzimmer gemeint.

So gut (lange nicht perfekt) die Übersetzer inzwischen auch geworden sind, was bei solchen alten Texten raus kommt, ist schon sehr grauselig.

Ich frage mich auch, was eigentlich die Frage ist. Geht es um die Übersetzung, oder um das Verstehen? So ganz kann ich dem letzten Absatz auch nicht folgen.

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Ich habe aber keine Ahnung von irgendwelchen Sonnenwenden. :flushed: Aber curious heißt neugierig, nicht interessiert.