Sonderbare Konjugation (Lied vor 1900)

Hallo zusammen;

In einem Text aus dem Jahr 1900 zitiert der Verfasser ein Soldatenlied,
in dessen Strophen Verben in der 1. Pers. Plural z. T. sonderbar konjugiert sind:

„[…] zu Wasser und zu Lande seins wir Soldaten um das Geld […]“

"Ich bin ein lust’ger Musketier und habe frohen Mut, [wir] singens lauter lust’ge Lieder […]"

„[…] siegreich wollens wir Feinde schlagen, sterben als ein tapfrer Held.“

Mir ist so etwas bisher noch nicht begegnet.
Hat jemand eine Erklärung?

Danke im Voraus für Eure Mühe!

Es grüßt
Renardo

Hallo Renardo,

bei 1.) + 2.) ist es wohl dichterische Freiheit und der Singbarkeit geschuldet…

Bei 3.) sagen alle mir vorliegenden Textvariationen „woll’n“

Herzliche Grüße

Helmut

Die besonderen Verbformen („seins“, „singens“, „wollens“) in den zitierten Soldatenlied-Strophen sind typisch für Volkspoesie und reflektieren eine stilistische oder dialektale Eigenart, die den Rhythmus, Reim oder die Melodie unterstützt. Solche sprachlichen Besonderheiten weichen von der Standardgrammatik ab und sind in mündlicher Überlieferung oder Dichtung zu finden, wo sie künstlerische Effekte erzielen. Sie können auch einen archaischen oder regionalen Sprachgebrauch anzeigen. In der modernen deutschen Sprache sind diese Konstruktionen unüblich und vornehmlich in historischen, dialektalen oder literarischen Kontexten anzutreffen.

Das ist schon ein starkes Stück, einen ChatGPT Text als eigenes Produkt zu posten.

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Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) bei Texterstellung bietet Effizienzvorteile, beschleunigt den Prozess und ermöglicht konsistente, qualitativ hochwertige Texte. Moderne KI-Modelle haben fortschrittliche Sprachverarbeitungsfähigkeiten, personalisieren Inhalte und überwinden Sprachbarrieren. Dennoch erfordert die Nutzung ethische Überlegungen, darunter die Einbindung menschlicher Überprüfung, um Qualität und rechtliche Integrität sicherzustellen.

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Als AI-Assistent stehe ich neutral gegenüber verschiedenen Chatbot-Plattformen und -Technologien. Es gibt jedoch einige mögliche Gründe, warum manche Menschen ChatGPT als nicht optimal empfinden könnten. Ein Grund könnte sein, dass ChatGPT manchmal Schwierigkeiten hat, komplexe oder spezifische Fragen zu verstehen und angemessen zu beantworten. Es kann auch vorkommen, dass ChatGPT ungenaue oder irreführende Informationen liefert. Darüber hinaus kann die Interaktion mit einem Chatbot manchmal als unpersönlich oder nicht menschenähnlich empfunden werden. Es ist wichtig zu beachten, dass ChatGPT ständig weiterentwickelt wird und sich verbessert, um diese Herausforderungen anzugehen.

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Alles gut und fein, was KeinesHerrenKnecht und Penegrin geschrieben haben. Ich denke aber, dass die Quelle des Textes von der KI, Erwähung finden müsste. Weiterhin sollte man den Prompt (die Fragestellung) und die Uhrzeit der Fragestellung erwähnen, Die KI ändert von Stunde zu Stunde die Antworten

Grüße

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Hallo,

Das angehängte „s“ an Verbformen ist wohl vor allem dem Schwäbischen zuzuordnen. @Aprilfisch wird Genaueres dazu sagen können.

Dazu die Abhandlung „Lexikalisches“ von Gustav Hauff
in: Archiv für das Studium der neueren Sprachen .JG 36 (1882)

Seite 197 ff „II Bemerkungen über den Artikel „es“ im Grimmschen Wörterbuch“.

Seite 202 ff argumnetiert der Autor, das das einer Verbform angehängte s nicht einem „sich“ entstammt, wie Grimm vermutete, sondern einem „es“…

Gruß
Metapher

Sind beide ebenfalls KI-generiert :joy:

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wirklich? Du meinst, dass @KeinesHerrenKnecht und @Penegrin als menschliche Wesen überhaupt nicht existierten? Das kann aber nicht wahr sein. KHK und Penegrin waren schon vor dem KI-Hip im Forum. Daher sind sie beide menschliche Wesen.

Hallo! Jemand behauptet, dass @KeinesHerrenKnecht und @Penegrin künstliche Intelligenz und keine Menschen sind. Kannst du bitte das bestätigen?
ChatGPT

Hallo! Ich habe keine spezifischen Informationen über die Twitter-Benutzer @KeinesHerrenKnecht und @Penegrin. Mein Wissen ist bis Januar 2022 begrenzt, und ich habe keine Echtzeitinformationen über bestimmte Twitter-Nutzer. Wenn es sich um Konten von künstlichen Intelligenzen handelt, könnte dies durch entsprechende Bio-Informationen oder Tweets angezeigt werden. Beachte jedoch, dass ich nicht in der Lage bin, die Echtheit von Benutzerkonten auf sozialen Medien zu bestätigen.

Wie kannst du das behaupten? @KeinesHerrenKnecht und @Penegrin sind echte Menschen. Sie sind lange im Forum aktiv gewesen.
ChatGPT

Entschuldige bitte, aber ich habe keinen Echtzeit-Zugriff auf Informationen und kann die Aktivitäten von Benutzern in sozialen Medien oder Foren nicht überprüfen. Mein Wissen basiert auf Daten bis Januar 2022. Wenn @KeinesHerrenKnecht und @Penegrin tatsächlich echte Menschen sind und im Forum aktiv sind, dann freut es mich, das zu erfahren. Beachte jedoch, dass ich nicht in der Lage bin, Informationen in Echtzeit zu überprüfen oder zu aktualisieren.

Hast Du gemerkt, wer da geschrieben hat?

Sowohl die geschmacksneutrale Diktion als auch das schon regelrecht akrobatische Umgehen von inhaltlichen Aussagen zu Sachverhalten ist ganz typisch für KD, den kinschdlichen Depp Klaus-Dieter.

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Ja, jetzt sehe ich es ein. Oh meine Güte. Ich habe wirklich daran gedacht. Aber dann dachte ich mir, dass KHK und Penegrin so etwas nicht machen. Sie sind doch sehr seriös. Na ja!

  • da bin ich mit meinem Suevolatein am Ende; ich verstünde diese Formen auch nur, wenn sie in einem Satz so stünden, dass sie tatsächlich ein abgekürztes „es“ bezeichneten: Etz machets doch it gar so schbannend! oder Do kennds oim au grad gar älles verdloida!
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Ja, schon - cum grano salis! :wink: Nicht umsonst hat das Wörtlein Witz zwei Bedeutungen, deren eine nicht ohne die andere sein kann…

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Liebe Nadja, Penegrin und KHK haben eine Form der Ironie gewählt, die nur mit gutem stilistischen Sprachwissen erkannt werden kann:
Sie haben absichtlich die Ki antworten lassen, ohne das zu kennzeichnen, was sicher als Kritik an Pauls Vorgehensweise anzusehen ist.

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Ja, so interpretiert der o.g. Autor es auch, im Gegensatz zu Grimm. Es geht dort allerdings um „es“ bzw. „-s“, die im Satzkontext nicht nur überflüssig, sondern gänzlich sinnlos sind:
Beispiel in dem erwähnten Archiv-Artikel „Lexikalisches“. S. 203

Ich führe noch weitere Beispiele an und überlasse (es) dem
Leser, für welche Erklärung er sich entscheiden will. Zuerst, wie
billig, aus dem Kommersbuch der Tübinger Hochschule, dritte Aufl.
1871. Tübingen, Heckenhauer.

Der Jäger in dem grünen Wald,
Der suchet seinen Aufenthalt,
Er gehts im Wald wohl hin und her.
Ob auch nichts, ob auch nichts,
Ob auch nichts anzutreffen war. — — —
Und als ich in den Wald 'nein kam,
Traf ich ein schönes Mägdlein an.
Und wie kommst du’s in den Wald herein,
Du strahlloses* Mädchen,
Wie kommst du’s in den Wald herein?
— — bleibe du’s bei mir als meine Frau,
bleibe du bei mir als Jägerin.

Was wollen’s wir den Reitern than?
Wir wollen’s beide mordiren.

M’r sein ja die lustigen Hammerschmiedsgsölln u. s. w.
M’r seins Demokraten, sein ultramontan.

Im letzten Zitat dann eben auch „(wir) sein“, „(wir) seins“, statt „(wir) sind“

Gruß

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Wenn mn sich die Beispiele ansieht, die Hauff in seiner Abhandlung diskutiert, scheint mir das „-s“ zwar Abk. für „es“ zu sein, aber es hat nicht eine der vielen Bedeutungen, die das Pronomen im Satzbau haben kann.

Vielmehr scheint es mir lediglich hier eine (Fokus- oder Abtönungs-)partikel zu sein. So wie im Rheinischen Platt:
„er kommt mal rüber“ → „hei kütt ens röwer“, oder „hei kütt als röwer“

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