Sonderbares Verhalten von Amsel und Sperling

Meine Ansicht, dass bei der gegenwärtigen Hitze fast alle Lebewesen sich lieber im kühlen Schatten aufhalten scheint unzutreffend zu sein.
Wie anders ist es zu erklären, dass Amseln und Sperlinge selbst bei diesen Temperaturen (36 Grad/Celsius) Sonnenbäder nehmen?
Folgende Beobachtungen machten wir an mehreren aufeinander folgenden Tagen:
Eine Amsel (Männchen/Hahn) kommt aus dem schattigen Unterholz ins gleißende Sonnenlicht, streckt beide Flügel aus und spreizt das Gefieder, um dann mit weit geöffnetem Schnabel nach Luft zu hecheln. Dies tut sie etwa zwei Minuten lang um dann wieder im Unterholz zu verschwinden. Dies wiederholte sich mehrere Male.
Das gleiche Verhalten beobachteten wir heute Mittag auch mit einem Sperling/Spatz.
Und in allen Fällen befand sich der sonnige Ruheplatz unmittelbar neben einem schattigen Bereich.
Meine Frage: Was bringt diese Vögel dazu, sich diese Tortur anzutun?

Mit freundlichem Gruß

Timo Beil

Huhu Timo,
darüber habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht, bin aber für Dich auf die Suche nach einer Antwort gegangen:

wie fast alle Verhaltensweisen hat auch das sich in der Sonne baden einen Zweck:

  • es dient der Körperpflege (wie auch das Wasser oder Staubbaden hilft es gegen Parasiten, Bakterien etc.)
  • und der Vitaminversorgung (mittels UV-Licht)
  • und nicht zuletzt gefällt es ihnen auch.

Durch das Abspreizen der Flügel erreicht die Sonne möglichst viel Fläche. Der geöffnete Schnabel dient dem Temperaturausgleich. Die Vögel halten aus, so lange es geht und kühlen sich dann wieder im Schatten ab. Besonders wirkungsvoll ist es wohl, das Sonnenbad mehrmals zu wiederholen.

Viele Grüße
Antje