Wir haben einen 24monats-Vertrag bei Arcor/Vodafone gehen aber vor Ablauf des Vertrags ins Ausland.
Haben wir hier nicht ein Sonderkündigungsrecht, sodass wir vorzeitig aus dem Vertrag kommen ohne ihn bis zum Ende der Laufzeit weiterzubezahlen?
Vodafone meint nein und will uns die restlichen Monate in Rechnung stellen!
Das muss doch auch anders gehen…!
Hallo Marcel & Christine und herzlich willkommen bei w-w-w!
Wie ihr schon ganz richtig geschrieben habt, habt ihr einen Vertrag über 24 Monate abgeschlossen. Wenn ihr nun aber beschließt, euch in einer Gegend anzusiedeln, in der Arcor/Vodafone die bestellte Leistung nicht erbringen kann (das muss ja nicht im Ausland sein, es gibt ja auch in D Orte, an denen nicht jeder Provider Ressourcen bereitstellen kann), kann da doch der Provider nichts dafür und muss euch daher auch kein Sonderkündigungsrecht einräumen!
Die Tarife der Provider sind natürlich so kalkuliert, dass die Verträge Geld einbringen und in diese Kalkulation ist natürlich auch eine bestimmte Laufzeit (in eurem Fall eben die 24 Monate) mit einberechnet.
Daher gilt nun leider auch für euch: unterschrieben ist unterschrieben, die AGB und Tarifbedingungen haben euch vorgelegen oder waren zumindest im Netz einsehbar und damit kommt ihr da nicht wirklich raus - man könnte versuchen, eine Kulanzlösung heraus zu handeln, aber darauf muss sich Arcor/Vodafone eben nicht einlassen.
Die 2-wöchige Widerrufsfrist des Vertrages ist wahrscheonlich auch schon lange erloschen oder durch separate Unterschrift ausgehebelt, richtig?!
Die Alternative ‚einfach unbekannt ins Ausland absetzen‘ wäre auch keine gute Option - irgendwelche Wurzeln in Deutschland hat man meist doch und irgendwann ‚erwischen‘ sie einen und das wird dann im Allgemeinen nur noch viel teurer… ;o)
Alles Weitere sollte aber vielleicht auch ins Rechtsbrett mit seinen bestimmten Regeln und Einschränkungen. Im Übrigen hätte die Suchfunktion bei eurem Problem auch schon geholfen, hier kommen alle paar Tage Anfragen wie eure… ;o)
Viel Erfolg und alles Gute im Ausland!
Olli
Hallo Olli,
vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Ich finds echt mies, dass man in einem Vertrag dermaßen geknebelt werden kann (aus allen(!) anderen Verträgen kommen problemlos raus!!).
Wir haben den Vertrag letztes Jahr ja sogar noch verlängert, da man uns am Telefon sagte, wenn wir ins Ausland gehen, können wir ihne weiteres kündigen!?! Leider weiß ich den Namen der Angestellten nicht mehr :-/
Aber warum kann man sich darauf nicht verlassen? Verleitet die Provision für die Mitarbeiter zum Lügen?!?
Hallo Ihr Zwei,
nein ihr habt kein Sonderkündigungsrecht.
Die einzige Möglichkeit die ihr habt ist euch aus dem Vertrag frei zu kaufen. Heißt ihr fragt Vodafone was sie dafür haben wollen und ihr zahlt die Summe. Meist ist es billiger wie den Vertrag so auslaufen zu lassen.
Könnte euer Nachmieter die Verträge nicht möglicherweise übernehmen? Es gibt vertragsübernahme Verträge bei den Firmen so das ihr auch aus der Nummer raus seit selbst wenn der nicht zahlt. Bei O2gibts das. Ihr müsstet es dem Nachmieter nur finanziell schmackhaft machen. Liebe Grüße und alles Gute fürs Ausland. Sunny
Hallo Olli,
vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Ich
finds echt mies, dass man in einem Vertrag dermaßen geknebelt
werden kann (aus allen(!) anderen Verträgen kommen problemlos
raus!!).
Dann hattet ihr bisher anscheinend viel Glück, indem ihr kulante Sachbearbeiter mit Entscheidungsspielraum getroffen habt - leider werden die immer seltener…
Aber wie gesagt: ihr habt den Vertrag unterschrieben und nun tragt ihr die Konsequenzen, so mies das Ganze auch sein mag. Ihr seid aber nicht die Ersten und ihr werdet auch nicht die Letzten sein, die man so auflaufen lässt… Ob euch das nun aber trösten kann, lass ich jetzt mal offen ;o)
Wir haben den Vertrag letztes Jahr ja sogar noch verlängert,
da man uns am Telefon sagte, wenn wir ins Ausland gehen,
können wir ohne weiteres kündigen!?! Leider weiß ich den Namen
der Angestellten nicht mehr :-/
Das ist natürlich richtig mies! Aber das habt ihr wohl leider nicht schriftlich bekommen, vermute ich… :o(
Der Name des Angestellten hätte euch vermutlich auch nichts gebracht - als Anrufer landet man in irgendeinem fernen Callcenter, in dem eh nur noch (extrem kurz) angelernte Hausfrauen und Studenten sitzen und in denen das Personal eh ständig wechselt (wegen schlechter Bezahlung und mieser Arbeitszeiten). Das alles steht natürlich unter dem Zeichen der Kostenminimierung, mit der man dann besseren Service für die Kunden erreichen will - aha!!! Den Widerspruch konnte mir aber leider noch kein Angestellter der diversen Provider erklären oder gar ausräumen…
Aber warum kann man sich darauf nicht verlassen? Verleitet die
Provision für die Mitarbeiter zum Lügen?!?
Provisionszahlungen, Desinteresse am Kunden (‚akute bis chronische Bocklosigkeit‘), Unwissenheit - dafür kommen mehrere Erklärungen in Betracht.
Am Ende bleibt euch aber wohl tatsächlich nur das (schriftliche!) Verhandeln über ein vorzeitiges Auslaufen des Vertrages (ggf. mit einer gewissen ‚Strafzahlung‘) und/oder die sofortige Kündigung zum nächstmöglichen Zeitpunkt (Laufzeitende) mit -im schlechtesten Fall- Zahlung der gesamten Restsumme - ärgerlich und unnötig, aber leider wahr!
Zum Schluss nochmal die eindringliche Warnung, sich nicht einfach zu verpi… - die Provider ziehen tlw. alle Register (Inkassounternehmen, Mahnbescheid usw.), um an ihre Kohle zu kommen, da kennen die keine Verwandten!
Viel Glück beim neuen Start im Ausland!
VG Olli