Sondermarke im Sonderdruck - Interessenten?

Hallo Briefmarkensammler!

Ich habe heute ein Schreiben der Deutsche Post AG bekommen (C4) zum Thema Börsengang. Auf dem Umschlag ist die Sondermarke „250 Jahre Markgräfliches Opernhaus Bayreuth 1784-1998“ mit den Zusatzfarben (wie Original) fest aufgedruckt. Vielleicht ein nette Kuriosum für Sammler?

Bei Interesse bitte melden!

Grüße aus Bonn
Rainer Freynhagen

Lieber Herr Freynhagen,
eine große Rarität ist so ein Umschlag nicht. Es handelt sich um eine sogenannte „PlusBrief C4-Versandtasche“, eine „Ganzsache“ (so nennt man Postkarten und Umschläge mit eingedrucktem statt aufgeklebtem Wertzeichen).

Für diese Ganzsachen gibt es eigene „Ganzsachen-Kataloge“, wo sie bewertet werden. Sie werden, wie der Name schon andeutet, als ganzer Umschlag oder ganze Postkarte gesammelt, das Wertzeichen also nicht ausgeschnitten!

In der MICHEL-Rundschau, wo außer Briefmarken der ganzen Welt auch die deutschen Ganzsachen-Neuheiten katalogisiert werden, wird dieser Umschlag (den es übrigens im Hochformat DIN C4 mit Fenster und im Querformat ohne Fenster gibt, ungebraucht mit DM 6,50 und gestempelt mit DM 5,-- bewertet.
Mit freundlichem Gruß Erich H. Slaby

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Lieber Herr Slaby,
Vielen Dank für Ihre interessante Antwort! Ich hätt gar nicht gedacht, daß der Wert doch so hoch angesiedelt sein würde. Wenn also Sie oder jemand anderes interessiert ist schicke ich Ihm den Umschlag gegen Portoerstattung auch gerne zu (natürlich nicht gegen Bezahlung, sondern kostenlos!).

Viele Grüße aus Bonn an alle anderen Sammler (Ich sammel auch, nur keine Briefmarken, sondern Pinguine und Büroklammern)

Rainer Freynhagen

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MM/DM

In der MICHEL-Rundschau, wo außer Briefmarken der ganzen Welt
auch die deutschen Ganzsachen-Neuheiten katalogisiert werden,
wird dieser Umschlag (den es übrigens im Hochformat DIN C4 mit
Fenster und im Querformat ohne Fenster gibt, ungebraucht mit
DM 6,50 und gestempelt mit DM 5,-- bewertet.

so hoch ist der wert nicht – leider! die „michelmark“ hat einen kurs von etwa 1:5 bis 1:10 zur D-Mark und taugt vor allem zum vergleich von briefmarkenwerten und als anhaltspunkt für die wertentwicklung!

dietmar

Lieber Dietmar,
das mag für Massenware zutreffen, aber sicher nicht für aktuelle Briefmarken und Ganzsachen. Der Nennwert des Umschlags beträgt ja schon 3,-- DM, und diese Umschläge sind gestempelt nicht sooo häufig, daß man sie überall nachgeschmissen bekommt.
Schöne Grüße
Erich H. Slaby

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wie entstehen briefmarkenpreise?

das mag für Massenware zutreffen, aber sicher nicht für
aktuelle Briefmarken und Ganzsachen. Der Nennwert des
Umschlags beträgt ja schon 3,-- DM, und diese Umschläge sind
gestempelt nicht sooo häufig, daß man sie überall
nachgeschmissen bekommt.

hi erich,
klar sind postfrische briefmarken zum nennwert zu bekommen, dafür gibt es postämter und keine briefmarkengeschäfte. im ernst: nicht nur für massenware, sondern auch für sammlungen und hochwertige ware (ausser einzelstücken) liegen die MM-Preise sehr deutlich unter den handelsabschlüssen in DM.

zwischen deiner und meiner aussage scheint ein widerspruch zu bestehen, aber ganz empirisch haben wir beide Recht. zB die Angebote der großen briefmarkenversteigerer zeigen das deutlich. Ganzsachen verfolge ich allerdings nicht.

Ich würde das mal so zusammenfassen:

relativ junge postfrische stücke weisen eine geringe MM/DM-Differenz („MDM“) auf, die mit zunehmendem alter (innerhalb weniger jahre nach auslauf des offiziellen verkaufs) schnell ansteigt und sich dann bei einer MDM von 50 bis 90 Prozent einpendelt, abhängig von verschiedenen Faktoren. Nur bei extrem teuren Einzelstücken jeden altes, die sozusagen „market-maker“ sind (und die etwa bei Michel kursiv gepreist sind) kann die MDM gering sein oder bei Null liegen.

Die preiskurven haben damit etwas absurdes, sowohl hinsichtlich sehr junger wie sehr teurer stücke.

stimmst du mir bis hierher zu? oder deckt sich das nicht mit deinen erfahrungen? auch statements anderer www-lerInnen mit preiserfahrung im briefmarkenbereich würde ich gerne hier lesen.

salü
dietmar

1 Like

Hallo Dietmar,
Deiner Beurteilung ist völlig zuzustimmen. Eine Sammlung aus 100000 10-Pfennig-Marken kostet nur theoretisch genausoviel wie eine einzige Marke zu 10000 Mark. In der Praxis mußt du froh sein, für die Zehnerlsammlung überhaupt irgendwas zu bekommen, während man dir die teure Einzelmarke fast zum vollen MICHEL mit Kußhand abkauft. - Deine anfängliche Aussage war einfach zu kurz und zu knapp; jetzt bin ich vollkommen einverstanden.

Servus!
Erich

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