Sonderprogramm München

Hallo liebe Experten,

mein Mann möchte sich gerne für das Sonderprogramm München der Bayerischen Polizei bewerben.
Kann mir jemand sagen, wie die Anforderungen bezüglich des Eignungstests sind? Was muss man dafür können, um eine realistische Chance zu haben.

Überhaupt, hat jemand sonst noch Infos über dieses Sonderprogramm, die nicht auf der Homepage der Polizei zu finden sind? Vielleicht hat jemand schon die Ausbildung absolviert?
Besonders interessiert mich natürlich der Umstand, dass Frau und Kleinkind vorhanden sind, und ob es da spezielle Regelungen gibt wegen der Unterkunft. Sprich, muss mein Mann in die Kaserne oder dürfte er theoretisch auch außerhalb wohnen?
Im Grunde interessiert mich alles, was damit zusammen hängt, also Einstellungsvoraussetzungen (was geht zum Beispiel gar nicht), Vergütung, Arbeitszeiten, u.ä. aus der Praxis.

Vielen Dank,

Larymin

Hi.
Was ist denn dieses „Sonderprogramm“? Meinst Du damit eine Verwendung in einer Spezialeinheit (GSG9, MEK…) oder wie muß man das verstehen?

Nein,nein,

das „Sonderprogramm München“ ist eine ganz normale Ausbildung zum Polizisten, lediglich für etwas ältere Semester. Ich glaube, bis zu einem Alter von 34 Jahren kann man sich da bewerben. Der Nachteil ist, dass man sich dafür verpflichten muss, 10 Jahre lang ausschließlich in München zu arbeiten.

Liebe grüße,

larymin

Hi,
also bzgl. dieses speziellen Themas habe ich keine Ahnung, da ich nicht im Ausla… in Bayern wohne :smiley:

Aber es gibt auch für Polizisten in NRW Möglichkeiten, später in den Dienst einzutreten. Nennt sich glaub ich „Wiedereingliederungsbescheinigung“ oder sowas. Also wenn man z. B. vorher bei der Bundeswehr verpflichtet war, kann man auch später (ich glaube bis 31 Jahre bei Ausbildungsbeginn) noch in den Polizeidienst.

So habe ich es damals beim Praktikum erfahren, weil dort auch einer schon über 30 war. Aber sonst kann ich dazu gerade nicht weiterhelfen.

Hallo

Für die Stadt München werden dringend Polizisten gesucht, da die Kosten (Wohnen) dort für einen Polizisten kaum zu bezahlen sind und die Dienstbelastungen hoch sind. Deshalb will kaum jemand länger als nötig in München arbeiten. Darum gibt es dieses Sonderprogramm.

Dies führt dazu, dass den Bewerbern die bei den Einstellungstests (knapp) nicht bestanden haben ein Angebot für eine 10 Jährige Verpflichtung in München gemacht wird, und dann eben trotzdem ausgebildet werden. Andere kommen natürlich auch nach München, versuchen aber schnell wieder weg zu kommen, spätestens wenn sie eine Familie gründen.

Ob eine Familie in München mit einem Polizistengrundgehalt leben kann…ich weiss es nicht.

Gruss vonsales

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Hi,

wenn man sich für den mittleren Dienst bewirbt, sollte man mit Frau und Kind wissen, wie man einen Antrag auf Wohngeld stellt…

Das ist ein ernster Hinweis, keinesfalls irgenein Witz!!!

Grüße miamei

Seit wann stellt die Polizei denn wieder für den mittleren Dienst ein? Habe ich da etwas verpaßt?
Normalerweise kann man nur noch in den gehobenen oder höheren Dienst einsteigen. D. h. man wird mindestens als Kommissar(anwärter) eingestellt.

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Hi,

zumindest in BY wird noch der mittlere Dienst (Bereitschaftspolizei) ausgebildet, auch im Sonderprogramm München: http://www.polizei.bayern.de/wir/beruf/info/index.ht…

grüße
miamei

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Kaum zu glauben. Die Auslä…Bayern heben sich da wieder vom Rest ab.

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Kaum zu glauben. Die Auslä…Bayern heben sich da wieder vom
Rest ab.

In diesem Fall wohl ein sinnvolles Abheben. Was soll das ständige scheinbare Anheben des Niveaus? Einfachen Dienst gibt es sowieso gar nicht mehr, der mittliere soll wohl auch abgeschafft werden? Das führt doch letztendlich dazu, daß der Beamte im gehobenen Dienst de facto den einfachen Dienst verrichtet.

Grüße,

RH

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Hmm…
Aber der Unterschied besteht nun mal darin, daß man im mittleren Dienst kein Studium im Verwaltungsbereich machen muß; das gehört eben zum gehobenen Dienst dazu.

Es ist meiner Erfahrung nach wirklich so, daß der mittlere Dienst eine Einladung für einen großen Haufen Deppen war. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber was ich während meines Praktikums dort gesehen habe, glich überwiegend der Aufnahmefähigkeit eines Sonderschülers. Und durch den mittleren Dienst und diesen niedrigen Zugangsvoraussetzungen hat sich da eine ganze Menge „Unkraut“ eingenistet. Ein paar wenige hatten es da richtig drauf und wußten, wie sie welche Situation bewältigen können/sollen, andere standen da völlig überfordert. Es wurden Abläufe 1 Tag vorher trainiert mit dem Hinweis, daß das am nächsten Tag geprüft und bewertet wird und der Großteil hat es einfach nicht geregelt bekommen.

Da wird z. B. eine typische Übung durchgeführt wie z.B. einen Tatort zu sichern. Es wird alles abgesperrt. Dann kommt ein Statist als Pressfotograf und geht ganz gemütlich zur „Leiche“, trampelt die Spuren platt und fotografiert munter vor sich hin. Da hat sich erst nach 1-2 Minuten jemand auf den Fotografen zubewegt und diesen angesprochen, was er da überhaupt verloren hat.

Andere Situation: Potentieller Selbstmörder steht auf einem Hausdach. Die Straße wird für den Verkehr gesperrt. An jeder Seite stehen die Beamten der Zukunft als „Wachposten“. Dann kommt einer mit dem Fahrrad angefahren, fährt bis zum Haus vor und brüllt „Spring doch, Du Feigling. Spring doch!“. Es hat 5 Minuten gedauert bis die Beamten den Radfahrer „wegdiskutiert“ haben.

Und in beiden Fällen wurde es vorher gesagt, auf was zu achten ist und daß es geprüft wird am nächsten Tag.

Das gibt mal einen kleinen Einblick in die großartigen Hürden für Beamte im mittleren Dienst.

Andererseits sind im mittleren Dienst durchaus sehr gute sportliche Leistungen zu erkennen, die die Beamten an den Tag legen.

Ich bin schon dafür, daß nur noch für den gehobenen Dienst eingestellt wird, da man da eine andere „Bildungsschicht“, die Zusammenhänge anders auffassen kann, aussiebt. Der Zugang zum Studium bildet auch weiterhin noch eine gute Basis für andere Bereiche, um Fachwissen besser strukturieren und einsetzen und verknüpfen zu können.

Hört sich alles sehr negativ an für Polizisten im mittleren Dienst, aber das sind nun mal meine Erfahrungen. Ich kann ja auch nichts für das, was andere von sich präsentiert haben.

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Gehobener Dienst - mittlerer Dienst
Das, was du berichtest, zeugt doch nur davon, daß die Anforderungen für den mittleren Dienst zu niedrig sind.
Das könnte zum Beispiel eine Folge davon sein, daß der einfache Dienst abgeschafft wurde und der mittlere darauf in seinem Niveau erheblich abgesunken ist und daß man die Anforderungen so weit senken mußte, noch genug Personal zu bekommen. Nachdem der einfache Dienst wegfiel, mußte er ja durch den mittleren und gehobenen kompensiert werden.
Ob es sich im Polizeidienst wirklich so verhält wie von mir vermutet, kann ich nciht sagen. Jedenfalls halte ich es für einen Unsinn, daß jeder studieren muß, um Polizist zu werden oder auf einer Bank am Schalter arbeiten zu können. Vergleichbar ist die Abschaffung der Hauptschule in manchen Bundesländern und letztendlich die Idealvorstellung, daß mehr oder weniger jeder das Abitur machen soll. Die Folge davon ist nicht ein Volk von Akademikern, sondern Abiturienten als Hilfsarbeiter.

Grüße,

RH

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Hi,
diese Qualitätsdiskussion gibts doch überall, ob bei der Polizei, in der Verwaltung oder auch bei den großen Firmen draussen, bei Siemens muß man auch schon Dr. Ing sein, wo früher ein Ing FH gereicht hat…

grüße
miamei

Es ist nun mal ein vernichtendes Ergebnis, was man daraus schließen muß. Aber das Studium fördert natürlich auch Sachverständnis für Zusammenhänge im Verwaltungsbereich. Wer wofür zuständig ist, was wann und wieso genau sooo durchgeführt wird etc. Und für dieses Studium muß man sich nun mal etwas anstrengen, was man im mittleren Dienst vorher nicht mußte. Und es ergeben sich durch das Studium nachher noch weitere Sparten und Möglichkeiten, in die man reinrutschen kann, wenn man keinen Bock mehr auf den normalen Streifendienst hat.