Sondertilgungsstrategie für Immobilienkredite

Hallo,

angenommen, jemand hat eine Immobilie über mehrere Teilkredite finanziert mit ca. folgenden Konditionen:

  • 2x Riesterdarlehen (jew. ca. 45.000 EUR Rest, 3,8% Zins, Zinsbindung noch ca. 3 Jahre, Sondertilgung jew. 2640 EUR pro Jahr)
  • 1x KfW (ca. 45.000 EUR Rest, 2,7 % Zins, Zinsbindung noch ca. 3 Jahre, Sondertilgung wohl nicht möglich)
  • Bauspardarlehen (ca. 23.000 EUR Rest, 2,75 % Zins, Zinsbindung wohl für immer?, Sondertilgung beliebig möglich)

Welche Kredite sollte man zuerst sondertilgen?

Strategien:

  • zuerst Bausparer sondertilgen und alle anderen mit den regulären Monatsraten bedienen?
  • nur die Riesterdarlehen in gleichen Teilen sondertilgen?
  • nur ein Riesterdarlehen sondertilgen?

Was könnte sich als bessere Strategie erweisen?

Die beste Strategie ist, zunächst die beiden „wohl“ mit Sicherheit zu unterlegen. Dann klärt man ab, ob man vielleicht die Möglichkeit Kündigung nach §498 BGB hat. Anschließend überlegt man sich, wie viel Geld man für die Tilgung zur Hand hat und bastelt in einem letzten Schritt eine gescheite Excel-Tabelle, in der man die Eckdaten der Darlehen erfaßt. Dann spielt man ein bißchen mit den Tilgungen und schaut sich an, in welchem Szenario man am Ende am wenigsten Geld an die Kreditgeber bezahlt.

Wir haben hier schlichtweg zu wenig Informationen zu den Darlehen und den sonstigen Umständen, um eine belastbare Aussage abzugeben.

Gruß
C.

2 Like

Hallo,
bei privat genutzter Immobilie
A so viel wie moeglich tilgen, also sonder-tilgen
B bei Auswahl den hoeheren Zinssatz bevorzugt tilgen
ausser man hat fuer dasselbe Geld bessere Anlagen mit mehr Zins

Guter Hinweis: die Art der Nutzung fehlt auch noch.

Hallo zurück,

danke bisher für die Antworten.

Es ist eine privat genutzte Immobilie. Welche Relevanz spielt das bei der Tilgung?

Eine Hauptfrage könnte man (etwas konkreter) formulieren, ohne großartige Berechnungen in Excel aufzustellen:

  • Ist es sinnvoller zuerst den Bausparer sonderzutilgen (der ja vom Restbetrag relativ überschaubar ist) und mittelfristig einen Kredit schon wegzuhaben und dadurch die monatliche Rate dafür nicht mehr zu haben?
  • Oder ist es sinnvoller, sich zuerst auf einen der Riester zu stürzen und einen davon verstärkt abzubauen (weil ja hier höhere Zinsen zu zahlen sind)?

Hallo,

weil man noch über steuerliche Aspekte nachdenken müsste.

Der Bausparer bist Du; das, worüber Du sprichst, ist das Bauspardarlehen.

Keine Ahnung. Den Restbetrag zu wissen, ist gut und schön, aber niemand weiß, wie hoch ZIns- und Tilgung bei den einzelnen Darlehen sind, d.h. wir können kann nicht mal die zukünftig ersparten Zinsen ausrechnen.

Und das ist nicht das einzige was fehlt - s.o.: was ist einer möglichen vorzeitigen Kündigung nach zehn Jahren.?

Einfachste Lösung: Excel-Liste, alle Fakten und Daten ein und rumprobieren.

Gruß
C.

2 Like

Moin
… wenn das Bauspardarlehen nach den spärlichen Informationen anscheinend der zweitgünstigste Kredit ist, ist „ihn wegzuhaben“ ja wohl teurer, als ihn zu behalten, und den (Zins-)teuersten soweit wie es geht zu tilgen, so sagte damals zumindest Adam Riese. Platt formuliert, den teuersten soweit wie möglich sondertilgen, wenn was übrig ist, die anderen bedienen, würde ich in meiner humble opinion ohne alle Informationen zur Hand mal so sagen
Grüße ynot

Sagt er das?

Experiment:

  1. ursprüngliches Darlehen 100.000, Sollzins 4%, 3% Tilgung.

Monatliche Belastung: 583 Euro.

Aktuell: Restvaluta 30.000 Euro, monatliche Belastung weiterhin 583, aber davon 483 Euro Tilgung

  1. ursprüngliches Darlehen 50.000, Sollzins: 2%, 3% Tilgung

Monatliche Belastung: 208 Euro

Aktuell Restvaluta 30.000, monatliche Belastung weiterhin 208 Euro, davon 158 Euro Tilgung.

Wie stellt man sich besser? Lieber Darlehen 1 vorzeitig ablösen oder Darlehen 2?

Ohne zusätzliche Informationen kommen wir hier nicht weiter.

2 Like

Also ich würde aktuell nach teuersten Zinssatz sortiert die Sondertilgung wahrnehmen.

Die monatliche Belastung ist ja wichtig, um nach den ursprünglich geplanten x Jahren die Darlehen zurückgeführt zu haben. Daher sollte man nicht zu niedrig gehen, außer die aktuelle Lebenssituation braucht es.

Steuerliche Aspekte sehe ich persönlich (kein Fachmann) nur marginal und als vernachlässigbar an.

Kurzum: Teure Kredite zuerst zurückzahlen, aber die monatliche Belastung nicht unbedingt reduzieren, weil man will ja irgendwann schuldenfrei sein.

Tipp: Die Kredithöhe sinkt, aber die Sicherheiten der Bank sind unverändert vorhanden, dadurch kann eine günstige Kondition verhandelt werden.

Schrieb ich hierzu nicht bereits schon etwas?

Gibt es nicht so etwas wie Verträge, in denen feste Zinssätze für bestimmte Zeiträume stehen? Was sagt denn ein Kreditnehmer dazu, wenn das Kreditinstitut ein Briefchen schreibt, daß man aufgrund leicht gesunkener Immobilienpreise den Zinssatz mal um 0,05% Prozentpunkte anheben möchte? Schließlich seien ja die Sicherheiten dadurch weniger wert…

2 Like

Ich habe mir den Thread nicht vollständig durchgelesen.

Natürlich existiert eine Zinsfestschreibung. An diese müssen sich beide Parteien über die gesamte Vertragslaufzeit halten. Eine Konditionsanpassung während der Laufzeit ist mir aus der Praxis heraus und zu meiner Zeit als Berater nicht bekannt. Daher ist diese Aussage entweder unwahr oder entstammt einer unseriösen Quelle.

Darüber hinaus wird ab hier über Vertragsausgestaltungen spekuliert. Außerdem wird hier ein Ton verwendet, mit dem ich mich in meiner Freizeit nicht beschäftige.

Guter Ansatz. So stehen dann schnell mal Informationen doppelt da oder man beschäftigt sich mit der Korrektur von nicht korrekten und überflüssigen Aussagen.

Da sind wir uns voll und ganz einig. Wieso schreibst Du dann das:

1 Like