Sonne und Mond rennen um die Wette: Wer gewinnt?

Hallo allerseits,

in ähnlicher Form stellte ich die Frage bereits vor einiger Zeit in diesem oder in einem anderen Forum. Weil die Frage unterschiedlich zu interpretieren war (und die Antworten daher ebenso), stand ich noch etwas im Unklaren, und möchte meine frage anders formulieren:

Bei einer Sonnenfinsternis ist zu beobachten, daß der Mond die Sonne optisch quasi „überholt“ - er schiebt sich vor sie. Ist der gegenteilige Fall denkbar, nämlich, daß sich die Sonne hinter den Mond schiebt und so optisch an ihm vorbeizieht?

Vielen Dank,

Mohamed.

Lieber Mohamed,
solange sich die Erde so dreht, wie sie es tut und nicht plötzlich die Drehrichtung ändert wird das wohl auch so bleiben.

Gruß Eckard.

Lieber Mohamed,
solange sich die Erde so dreht, wie sie es tut und nicht
plötzlich die Drehrichtung ändert wird das wohl auch so
bleiben.

Vielleicht doch ein bißchen zu knappe Antwort. Ich will noch ein Beispiel/Vergleich anfügen:

Wenn Du mit dem Zug fährst und aus dem Fenster schaust, werden die Telegrafenmasten direkt neben der Strecke auch (subjektiv) schneller durch Dein Gesichtsfeld huschen als der etwa einen Kilometer von der Strecke entfernte Kirchturm.

In dem Vergleich entspricht der Mond den Telegrafenmasten, die Sonne dem Kirchturm und die Fahrtrichtung und Geschwindigkeit der Drehrichtung/Drehgeschwindigkeit der Erde.

Alles klar :smile:
Gruß Eckard.

Lieber Mohamed,
solange sich die Erde so dreht, wie sie es tut und nicht
plötzlich die Drehrichtung ändert wird das wohl auch so
bleiben.

Vielleicht doch ein bißchen zu knappe Antwort. Ich will noch
ein Beispiel/Vergleich anfügen:

Wenn Du mit dem Zug fährst und aus dem Fenster schaust,
werden die Telegrafenmasten direkt neben der Strecke auch
(subjektiv) schneller durch Dein Gesichtsfeld huschen als der
etwa einen Kilometer von der Strecke entfernte Kirchturm.

In dem Vergleich entspricht der Mond den Telegrafenmasten, die
Sonne dem Kirchturm und die Fahrtrichtung und Geschwindigkeit
der Drehrichtung/Drehgeschwindigkeit der Erde.

Hallo Eckart,

Diesen Gedanken habe ich auch schon gehabt. Aber mir wurde gesagt, daß der durch die Erdbewegung hervorgerufene Parallaxe-Effekt nicht viel zu dem von mir geschilderten Sachverhalt beiträgt. Wer hat nun recht?

Mohamed.

Aber mir wurde
gesagt, daß der durch die Erdbewegung hervorgerufene
Parallaxe-Effekt nicht viel zu dem von mir geschilderten
Sachverhalt beiträgt.

So ist es.

Angenommen, Erde, Mond und Sonne stehen in einer Linie. Weiter angenommen, die Sonne geht gerade auf, dort wo Du bist. Den Mond sieht man nicht, denn der wird von hinten beleuchtet (ausser es ist gerade Sonnenfinsternis, aber meistens verfehlt der Mondschatten die Erde). Es ist also Neumond. Jetzt dreht sich die Erde unter beiden hinweg, wir sehen das als Wanderung von Sonne und Mond am Firmament. Einen halben Tag spaeter geht die Sonne unter. Der Mond hat sich aber ein Stueck weit mitgedreht mit der Erde, weswegen dieser noch nicht untergeht. Fazit: Die Sonne wandert scheinbar schneller ueber das Firmament als der Mond. Die Sonne gewinnt das Rennen.
Daraus lernt man ausserdem, das Sonnenfinsternisse nur bei Neumond stattfinden koennen, und das die Sonne sich dabei hinter den Mond schiebt, und nicht umgekehrt. Eine Zeichnung hilft beim Verstaendnis uebrigens gut.

Gruss, Moriarty

leider viel zu simpel
Angenommen, Erde, Mond und Sonne stehen in einer Linie und würden auch während des ganzen Tages auf dieser Linie stehen bleiben, weil der Mond so langsam um die Erde rotiert, daß seine bewegung vernachlässigbar ist.

Dann würde man den Mond bei Sonnenaufgang nicht sehen, weil er noch hinter dem Horizont steht. Wenn er endlich aufgegangen ist, würde er bis zum Mittag östlich und danach bis zu seinem Untergang westlich von der Sonne zu sehen sein.

Würde der Mond dagegen sehr so schnell rotieren, daß er die Erde in weniger als einem Tag umkreist, dann würde er im Westen auf- und im Osten untergehen, während die Sonne weiterhin von Osten nach Westen über den Himmel zieht.

Diese beiden Extrembeispiele zeigen, daß es von den Winkelgeschwindigkeiten der Erdrotation und der Rotation des Mondes um die Erde, sowie von den Abständen des mondes und der Sonne zur Erde abhängt, ob der Mond die Sonne bei einer Sonnenfinsternis von Ost nach West oder von West nach Ost überquert. In einem anderen Forum habe ich das schon einmal genau durchgerechnet (ich glaube es war in der Zeit-Debatte), aber ich kann das Posting leider nicht mehr finden und habe auch keine Lust es noch einmal zu berechnen (das ist nämlich ganz schön Schweißtreibend). Es kam jedenfalls heraus, daß der Einfluß der Parallaxe so gering ist, daß der Mond immer langsamer über den Himmel zieht als die Sonne.

Ich habe die Frage so verstanden, dass sie fuer unseren Spezialfall gestellt war, und nicht allgemein fuer alle Faelle von Planeten mit Trabanten - und ich denke meine Antwort ist korrekt.

Dass die Parallaxe bei uns nicht viel ausmacht, ergibt sich fuer mich daraus, dass der Monddurchmesser ja um ca. 2 Groessenordnungen kleiner ist als der Abstand des Mondes von der Erde ist - ohne es nachgerechnet zu haben.

Gruss, Moriarty

Dass die Parallaxe bei uns nicht viel ausmacht, ergibt sich
fuer mich daraus, dass der Monddurchmesser ja um ca. 2
Groessenordnungen kleiner ist als der Abstand des Mondes von
der Erde ist - ohne es nachgerechnet zu haben.

Davon abgesehen, daß der Durchmesser des Mondes keine Rolle spielt ist, bleibt es ohne nachzurechnen nur eine Spekulation. Die Berechnung ist wirklich kompliziert und die Einflüsse von echter Rotation und Parallaxe liegen in derselben Größenordnung.