Ich glaube, dass man es anders herum betrachten muss: weil ab dem 18./19. Jhdt. breite Schichten bei Trauerfeiern (schwarze) Festtagskleidung getragen haben, hat sich das Schwarz endgültig als Farbe der Trauer durchgesetzt.
Die Symbolik schwarz=Trauer war natürlich schon in früheren Zeiten gegeben gewesen, aber die feste Praxis noch nicht. Zudem, wie der Blick in andere Kulturkreise zeigt, ist Schwarz keineswegs die „natürliche“ Trauerfarbe.
Warum Festtagskleidung in dieser Zeit schwarz war? Schwarze Kleidung war teurer als ungefärbte, an schwarzer Kleidung kann man gut erkennen, wie stark sie getragen wurde (Abnutzung, Auswaschen) usw.
Das machte sie geeignet für Festtagskleidung, die ja naturgemäß die Prestige-Funktion hat, Wohlstand zur Schau zu stellen.
Für breitere Schichten ab dem Zeitpunkt als gute und für sie erschwingliche Färbemöglichkeiten für ein sattes und haltbares Schwarz zur Verfügung standen.
Das beschränkt sich übrigens sicher nicht auf protestantische Gebiete, auch wenn die Symbolik des P. auch noch eine Rolle in dem ganzen Zusammenhang gespielt haben mag.
Gruß
F.