Hi,
wie sieht denn eigentlich der Status von A in China aus?
Wenn A und C nicht verheiratet sind bezweifle ich dass A ein
Daueraufenthaltsvisum bekommt.
Bekommt man auch nur unter Schwierigkeiten wenn man verheiratet ist. Mein Mann ist heute wieder nach China geflogen. Sein Einsatz dort soll noch ungefähr fünf Monate dauern. Er hat Visa bekommen für zweimal einen Monat - muss also nach einem Monat wieder ausreisen.
Dabei ist er ein von den Chinesen oft gerufener Spezialist der dort viele Arbeitsplätze schafft. Mal sehen was ich als Ehefrau für Visum bekomme, wenn ich in Kürze nachreise.
Dasselbe gilt für Wohnraum, Schulkosten, Arztkosten - wird die
Firma von C für die Kosten aufkommen?
Der Arbeitgeber meines Mannes, ein Deutsch-Internationaler Großkonzern zahlt solche Kosten nur für Ehepartner und gemeinsame Kinder. Selbst bei „echten“ Stiefkindern hat man schon Probleme. Es gibt kaum noch Arbeitgeber die in dieser Hinsicht großzügig sind.
Hinzu kommen diverse Kosten vor der Ausreise in Deutschland. Wenn man einen längeren Aufenthalt als sechs Monate in China haben will, muss man zum Beispiel ein Attest vorlegen, dass man kein AIDS hat. Solche Atteste und Untersuchungen zahlen die Deutschen Krankenkassen nicht.
Wie sind die Kinder denn versichert? Krankenkasse zahlen nur
beschränkt wenn der Aufenthalt im Ausland von Dauer ist.
Sie zahlen dann überhaupt nicht - so ist es wenigstens bei uns. Man muss sich privat für das Ausland versichern. Diese Versicherungen sind nicht so billig wie die Auslandskrankenversicherung, die man für einen Urlaub abschließt.
Der Arbeitgeber meines Mannes zahlt diese Versicherung für mich auch nur, weil ich die Ehefrau bin. Bei Auslandseinsätzen (damals USA) vor unserer Hochzeit durfte ich diese Krankenversicherung selber bezahlen.
Was ich mich frage ist folgendes - B hat drei Kinder. Eines
ist behindert, eines ist in Ausbildung und eines hat gerade
die Freuden der Pubertät vor sich. Ist es wirklich notwendig
dass A mit C nach China geht? Warum kann A nicht hierbleiben
und C besuchen?
Das frage ich mich auch. Eine Alternative wäre auch, dort in den Deutschen Ferien sozusagen „Probewohnen“ zu veranstalten. Wobei ein kurzer Aufenthalt in diesem exotischen Land durchaus sehr reizvoll ist oder sein kann. Aber bei einem Daueraufenthalt hat man dort ziemlich viele Probleme.
Die Probleme können u. U. sehr simple aber doch ärgerlich sein. Fängt schon beim Friseurbesuch an oder wenn man Schuhe benötigt, weil die mitgebrachten ihren Geist aufgegeben haben.
Ich habe Schuhgröße 37 bis 38. Schuhe dort zu kaufen ist trotzdem für mich unmöglich. Nicht etwa, weil ich die Länge nicht bekomme, sondern weil Chinesen viel schmalere Füße haben als wir Weißen.
Waschpulver dort schafft es, sogar baumwollene Unterwäsche in Kürze sehr durchsichtig werden zu lassen.
Wenn man nicht in einem Luxushotel wohnt und in einem normalen Appartement untergebracht ist, wird vieles noch problematischer. Die Heizperiode ist dort sehr eingeschränkt. Ich glaube, vor November darf dann nicht geheizt werden, obwohl es in vielen Gegenden dort schon Minustemperaturen hat.
Wenn man einen Handwerker für eine Kleinigkeit benötigt, wird das meist zu einem Drama (wenn er denn überhaupt kommt). Der versteht im Regelfall kein Englisch und erst recht kein Deutsch. Ob die Anfrager vom UP gut Chinesisch können?
Selber Auto fahren ist auch nicht. Man muss hierfür einen Führerschein in China machen. Selbst wenn ich den hätte, würde ich mich dort nicht hinter das Steuer klemmen (obwoh ich schon vor 30 Jahren in der Türkei selber gefahren bin). Die Chinesen fahren wie die gesengten Säue. Bremsen nur im Notfall, wichtig ist hupen.
Eine grüne Fußgängerampel besagt nur, dass die Autos trotzdem mit vollem Karacho hupend um die Ecke kommen.
Erklär mal einem chinesischen Taxler, dass Du an den Strand gefahren werden willst. Kannst vergessen. Kaum ein Taxifahrer kann englisch und in Peking werden die Weißen noch extra übers Ohr gehauen. Umweg und ohne Taxometer mit vierfachen Preis als Sonderangebot.
Ich war von April bis Oktober mit einer kurzen Unterbrechung in einer 12 Millionen-Einwohner-Stadt in der Nähe von Peking gewesen. In unserem Stadtviertel (größer als Nürnberg) lebten viele Weiße und es gab Supermärkte die zu einer englischen Kette (Tesco) gehörten. Trotzdem war das Warenangebot auf die chinesische Kundschaft zugeschnitten. Wenn man dann kein Chinesisch lesen kann, hat man echte Probleme die Mayonaise im Regal bei der Marmelade zu identifizieren. Ich erwischte dann eine Mayo, deren Markenzeichen ich als chinesisches „Knorr“ erkannte, die nach Ananas schmeckte. Kommt häufiger vor, dass man was einkauft, was man nicht gebrauchen konnte.
Selbst Fast Food wie z. B. McD oder KFC schmeckt dort anders als bei uns - eben auf den chinesischen Gaumen zugeschnitten.
Wobei Marmelade gibt es nicht in jeder Chinesischen Einkaufsmöglichkeit - gehört schon zu den exotischeren Sachen.
Es ist schwer vorstellbar dass die Karriere von C daran
scheitert dass die Partnerin in Deutschland bleibt.
Glaub ich auch nicht. Hier will eine liebende Frau unbedingt bei ihrem Partner sein, ohne an die Bedürfnisse der Kinder zu denken. Vergessen hat sie scheinbar auch, dass es nicht selten ist, dass eine Liebe nicht un bedingt ewig halten muss und sie dann alle Brücken in Deutschland abgebrochen und die Kinder entwurzelt haben wird.
Anstelle von B würde ich mich schnellstmöglich an einen Anwalt
für Familienrecht wenden und beraten lassen.
Nicht nur ein Anwalt ist wichtig. Sie sollte sich über die Bedürfnisse der Kinder beraten lassen.
viele Grüße
Susanne
Auch viele Grüße
Ingrid