Hi Leute!
Die Diskussion in ‚Netzbeschmutzer‘ hat eine neue Richtung eingeschlagen. Alexander und ich haben dort begonnen über soziales, den realen Sozialismus usw. zu diskutieren. Zur Übersichtilichkeit, finde ich, ist es besser das in einen neuen Artikel zu schreiben.
Hi Alexander!
Gute Idee!
Ich freue mich auch über eine solche Diskussion und möchte zuerst ein paar Erlebnisse beisteuern. Zuerst eine Erzählung einer Dame, die den realen Sozialismus und dann den realen Kapitalismus im Osten Deutschlands kennengelernt hatte. Dann möchte ich auf die soziale Situation in Österreich überleiten. Dazu auch was persönliches.
Ich habe vor ein paar Tagen eine nette Dame aus den neuen Bundesländern von Deutschland kennengelernt. Sie hat mich nach dem Weg gefragt, und da ich Zeit hatte ging ich mit ihr mit. Nach einem Spaziergang durch Wien landeten wir in einem Cafè und wir kamen ins Gespräch. Sie sagte, sie wäre nie ein Anhänger der DDR gewesen, aber sie zeigte sich doch ziemlich enttäuscht wie sich die Dinge entwickelt haben. -Zuviele Arbeitslose, das soziale Auffangnetz zu löchrig. Nein, sie wünsche sich den realen Sozialismus nicht zurück, aber bis jetzt habe sie nur die schlechten Seiten des realen Kapitalismus kennengelernt.
Nun gut, zum Thema Soziales möchte ich aus Österreich einiges berichten.
Zuerst was positives: Ich bin heuer im September nach 2 Jahren am Großrechner leider arbeitslos geworden. Ich habe davor als Netzwerktechniker gearbeitet, und möchte wieder zurück. Habe aber die Angst den Anschluß versäumt zu haben. Oder weiter am Großrechner? Naja schwer einen Job zu bekommen. Jetzt bekomme ich wahrscheinlich einen Kurs vom Arbeitsamt, der mich auf die neuen Techniken vorbereitet. Das ist echt super für mich, und ich bin, ja wem eigentlich? dem österreichischen Staat echt dankbar. Es bedeutet für mich eine berufliche Aufwertung, und ich werde dadurch schneller einen neuen Job bekommen.
Naja, gleich das negative: von 1200 Bewerbern für den Kurs werden in ganz Österreich 600 aufgenommen.
Jetzt zur Kritik: Die Leute die aufgenommen werden hätten ohnehin über kurz oder lang einen Job bekommen. Immer mehr ältere Leute die in exotischen Berufen gutes geleistet haben, werden auf’s Abstellgleis gestellt. Arbeitslosigkeit, Sozialhilfe, wie gut daß es sie gibt, aber was dann? Was wenn man älter ist und einfach keinen Job bekommt? Und, Älteren Menschen fällt es schwer, einen neuen Berufseinstieg zu erkämpfen. (Hab ich auch machen müssen, aber ich war erst 30 trotzdem schwer).
In den letzten Tagen bei Spaziergängen in Wien sehr viele Obdachlose gesehen. Gestern habe ich in den Nachrichten gehört, in Wien sollen es 6 000 sein. Viele, oder besser die meisten von ihnen sind völlig durch das soziale Netz gefallen. Zum Sterben zuviel zum Leben zu wenig. Alle selber schuld? Naja ich zweifle daran. Ein paar von ihnen kenne ich selber. Nur ein Beispiel eines Schicksals:
Da ist zum Beispiel Karl. Er ist heute schätzungsweise 55. (Wenn jemand genaueres weiß, korrigiert mich bitte) Er hat Ölbilder gemalt, und weil er trotz großem Talent keinen Erfolg hatte, bei der Bahn gearbeitet. Er hat geheiratet, Schulden gemacht, es kam zur Scheidung, und die Wohnung hat seine Frau bekommen. Naja er hat sich dann eine eigene kleine Wohnung genommen, aber finanziell das alles nicht mehr geschafft. Auch diese Wohnung verloren, Job verloren, der soziale Abstieg geht sehr schnell. Der Mann wollte unbedingt arbeiten. Irgendwas. Ich lernte ihn kennen, als er für eine kleine Hilfsorganisation arbeitete, für die ich auch ehrenamtlich tätig war. Sie hat ihm angeboten, er könne im Lager der Organisation wohnen und sich Gewand zu nehmen was er braucht. Dafür hielt er das ganze Lager in Ordnung, und paßte auf, daß nichts gestohlen wird. Daneben, er konnte sich nun wieder besser kleiden, nahm er wieder Teilzeitjobs an. Zwischendurch hat er wieder ein Bild verkauft und jetzt hat er es wieder halbwegs geschafft. Kleine Substandardwohnung, kleine Jobs. Aber was ist mit den vielen, die keine Hilfe erhalten? Sie sind im Teufelskreis: Ohne Job keine Wohnung, ohne Wohnung kein Job. -Verwahrlosung Immer unmöglicher einen Job zu finden.
Ich stelle zur Diskussion:
Ist es in umserem ‚reichen‘ Österreich nicht möglich ca 15000 (wer weiß, wieviele es sind?) Obdachlosen zu helfen? Wieviel würde das kosten?
Und für unsere Deutschen und Schweizer Freunde, wie schaut es in Euren Ländern aus?
- Pensionen. Die Pensionskassen sind leer.
Der Staat zahlt immer mehr dazu. Ich habe gelesen, daß es in Deutschland ganz ähnlich ist. Die Menschen haben immer mehr Angst, im Alter keine Pension zu bekommen. Wie geht es weiter?
Freue mich auf diese Diskussion
Servus
Herbert
Hallo Herbert,
die Idee find ich gut. Um mal Klartext zu
reden: Ich bin Linker (sehe mich
jedenfalls als solchen), bin sehr
enttäuscht von der Entwicklung des ehm.
Ostblocks da dort die Ideale des
Sozialismus und Kommunismus(die in ihrere
Grundlage ja absolut humanistisch sind)
entsetzlich entstellet wurden. Aber ich
sehe das ganze als Chance daraus zu
lernen, dem gewesenen kritisch zu
begegnen und neu Wege zu einer
demokratischen, freien und friedlichen
Gesellschaft zu finden.Also, würde mich auf eine derartige
Diskussion freuen.Für Frieden, Freiheit und Sozialismus!
(Nein das ist KEIN Widerspruch!!!)Gruß Alex
S.: Im Übrigen WEISS ich, dass es eine